Schach und seine Möglichkeiten

Nein, heute kein Olympia. Es sei denn hier, hier und hier. Heute sollen die Schachfreunde zu ihrem Recht kommen. Das königliche Spiel auf 64 Feldern.

Der Journalist und Internationale Meister Stefan Löffler hat einen der interessantesten deutschsprachigen Schachblogs. In High Potentials erörtert er die beruflichen Chancen der deutschen Spitzenschachspieler und kommt zum Resümee:

,,Die meisten, die es im Schach jung zum GM schaffen, haben das Potenzial, es in einem anderen Bereich weit zu bringen. Aber dafür werden sie von den Verbänden und Vereinen nicht gefördert. Schach, Schach, Schach heißt es. Jene, die nicht wie Giri oder Carlsen Extrempotential zeigen, sollten viel besser wie andere High Potentials, die beispielsweise durch exzellente Schulleistungen auffallen, behandelt werden.“

Elisabeth Pähtz, Deutschlands beste Schachspielerin, hatte im vergangenen Jahr im Interview mit der Mainpost auf die Schwierigkeit hingewiesen, vom Schachspiel in Deutschland leben zu können. 

,,Neidisch ist man eher auf die Länder, in denen der Schachsport einen wesentlich höheren Stellenwert besitzt und in denen die Top-Spieler ganz anders unterstützt werden. Wäre ich beispielsweise eine Türkin, dann hätte ich bislang alleine schon durch meine sportlichen Erfolge 200 000 Euro eingespielt. Bei uns gibt es derweil vom Deutschen Schachbund einen Ehrenteller für den Weltmeistertitel.”

Ein Ehrenteller ist für den Lebensunterhalt natürlich zu wenig. Im Schachblog verweist Stefan Löffler auf die beruflichen Alternativen. Generell sei im Schach zu wenig Geld da, die Orientierung auf einen zivilen Beruf unbedingt erforderlich. Die oben genannten Ausnahmen wie Magnus Carlsen oder Giri bestätigen die Regel.

Ein anderer Blog befasst sich mit Schachsoftware und seinen Möglichkeiten.  Frank Große betreibt mit viel Enthusiasmus Schachtraining per Blog. In seinem Artikel Rybka Aquarium 2010 analysiert er die Software und berichtet über seinen Praxistest. Sein Fazit fällt positiv aus.

,,Für Analyse- und Engine-Fetischisten idealer Lack!“

Zum Schluß für heute eine kleine Trainingseinheit von Frank Große. Er hat eine kleine, feine Aufgabe gestellt: Endspiel Dame gegen Bauer.

Nachdenkenswert #23

,,Ribery soll klipp und klar sagen, ob er bleiben oder gehen will. Ich habe 2000 meinen Vertrag in einer Hotellobby in Madrid per Handschlag verlängert. Uli Hoeneß kam auf mich zu und hat mir eine Vertragsverlängerung vorgeschlagen. Ich habe sofort gesagt: ‚Klar, machen wir. Unterschreiben kann ich später irgendwann.‘ Beim FC Bayern hat man die Gewissheit, dass alles fair abläuft. Und man bekommt sein Gehalt regelmäßig. Das ist nicht überall so. Und wenn Ribery zu Real Madrid wechselt, hat er auch nicht die Garantie, Champions-League-Sieger zu werden.“

Stefan Effenberg, 2001 Champions-League-Sieger mit Bayern,

im Interview mit spox