Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (4)
Übungsleiter Löw joggte entspannt in Brasilien. Derweil haben acht Kollegen von ihm heute ihre ersten Aufgaben in der Coaching-Zone beim WM-Turnier in Südamerika.
Singles sind klar im Vorteil. Es kann ohne Absprachen, Rücksichtnahmen etc. das individuelle WM-TV erfolgen. Am heutigen Sonntag, den 15. Juni beginnt um 3.00 Uhr im ARD die Begegnung zwischen Japan und der Elfenbeinküste. Japan zeigte Motivator Klinsmann und seinem damaligen Assistenten Löw die Schwächen im Defensivverhalten in einem Freundschaftsspiel kurz vor der WM 2006 auf. Die laufintensiven Asisaten führten zwischendurch mit 2:0. Die deutsche Elf kam damals mit viel Mühe noch zu einem 2:2 im Heimspiel. Die Elfenbeinküste hat vielleicht ihre beste Zeit schon hinter sich. Didier Drogba setzte in Deutschland 2012 beim Spiel mit Chelsea im Finale der Champions-League gegen Bayern München eine immerwährende Duftmarke. Jetzt ist er 36 Jahre. Auch seine Mitspieler wie Yaya Toure (31), Didier Zokora (33) oder Arthur Boka (31) sind nicht mehr die Jüngsten. Andererseits auch die letzte Chance mit der Nationalmannschaft endlich einmal die Vorrunde bei der WM zu überstehen. Japan setzt große Hoffnungen auf die zahlreichen Legionäre. Shinji Kagawa ist allen Fußballfreunden aus seiner erfolgreichen Zeit bei Borussia Dortmund bestens bekannt. Dort war er so gut, dass Manchester United ihn unter Vertrag nahm. Spielgestalter Keisuke Honda spielt bei dem renommierten AC Mailand. Shinji Okazaki fiel bei Mainz 05 durch eine gute Torform auf.
Japan – Elfenbeinküste
Sonntag, 15. Juni, 3.00 Uhr, Recife, im ARD
Schweiz – Ecuador
Sonntag, 15. Juni, 18.00 Uhr, Brasilia, im ZDF
Frankreich – Honduras
Sonntag, 15. Juni, 21.00 Uhr, Porto Alegre, im ZDF
Argentinien – Bosnien-Herzegowina
Sonntag, 15. Juni, 24.00 Uhr, Rio de Janeiro, ZDF
Ottmar Hitzfeld steigt mit der Schweiz heute gegen Ecuador in das Turnier ein. 2010 besiegten die Eidgenossen den späteren Weltmeister Spanien, der am Freitagabend eine Lehrstunde modernsten Fußballs der Niederlande im Jahr 2014 hinnehmen musste. Paul Breitner hatte über die Woche bei einer Veranstaltung in der Erlebniswelt der Allianz-Arena noch Spanien auf den Weltmeisterthron bei seiner Prognose gehievt. Dabei gab er sich übrigens äußerst skeptisch im Hinblick auf die Aussichten der Brasilianer. Spätestens seit dem Sieg von Costa Rica ist Vorsicht angesagt beim vorzeitigen ausrufen von Außenseiterteams. Ecuador kann sich zeigen. In der Südamerika Qualifikationsgruppe bekamen sie nur einen Gegentreffer mehr wie Argentinien. Allerdings klemmte es teilweise erheblich beim Tore schießen.
Frankreich mit Mühe in der WM-Qualifikation und ohne Franck Ribery in Brasilien
Frankreich ohne Bayern München Spieler Franck Ribery gegen Honduras. Das Team wechselte nach der WM 2010 den Ausstatter. Statt Adidas läuft die französische Mannschaft jetzt in Nike Kleidung auf. Die Qualifikation gelang über die Play-offs gegen die Ukraine. Nach der 0:2 Pleite in der Ukraine drehte das Team von Trainer Didier Deschamps die kitzlige Situation und siegte im Rückspiel mit 3:0. Honduras Trainer Luis Fernando Suarez verwies in der Vorbereitung auf die WM in Brasilien auf den klimatischen Vorteil der Mittelamerikaner. 2010 erlangten sie ein Unentschieden gegen die Schweiz in der Vorrunde. In der Qualifikation besiegte Honduras die Klinsmann-Elf USA mit 2:1 und sie kamen zu einem bemerkenswerten Auswärtssieg in Mexiko mit 2:1.
Spielt Lionel Messi ein starkes Turnier, wird auch Argentinien weit kommen
Argentinien mit Weltstar Lionel Messi gegen Bosnien-Herzegowina. Ein erster Fingerzeig wie gut der Hoffnungsträger einer ganzen Nation in Form ist. Mit Messi, ich lege mich da fest, steht und fällt die WM der Gauchos. Mit einem starken ehemaligen Weltfußballer, aktuell hält Cristiano Ronaldo die Auszeichnung ja in den Händen, dürfte Argentinien sehr weit kommen. Schwächelt der Barcelona Crack, wird es für die selbstbewussten Südamerikaner schwer den Spielverderber für andere Titelaspiranten zu spielen. Bosnien-Herzegowina wechselte kurz vor der WM den Ausstatter. Statt Legea jetzt also Adidas, die eine Vertragslücke nutzten. Eine kleine Gedächtnisminute für den Vertragsanwalt von Legea an dieser Stelle. Der italienische Sportartikelanbieter wird sich schwarz ärgern. Nike und Puma dürften den Marketingcoup von Adidas auch nicht mit euphorischen Beifallsstürmen aufgenommen haben. Peter Schmeichel, der ehemalige Weltklassetorwart, traut der Elf aus Bosnien-Herzegowina eine starke WM zu. Man wird sehen. Es gibt ein Wiedersehen mit Edin Dzeko. In der Gruppe mit Argentinien, Nigeria und dem Iran traut sich die Elf, so war im Vorfeld immer wieder zu hören, den Sprung in das Achtelfinale zu.