Es ist ein Paukenschlag. Am Bodensee. Im Volleyball. Die Breaking News um den Abschied von Sebastian Schmidt vom VfB Friedrichshafen zum 30.09.2017. Vor Beginn der Volleyball-Bundesliga Saison 2017/2018. Der VfB Friedrichshafen braucht einen neuen Geschäftsführer. Auf der Webseite des aktuellen deutschen Volleyballvizemeisters heißt es im Artikel zum Abschied von Sebastian Schmidt einleitend:
,,Personelle Veränderungen bei der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH: Geschäftsführer Sebastian Schmidt bat den Beirat in dieser Woche seinen Vertrag zum 30. September aufzulösen, da ihm ein sehr attraktives Angebot im Sport vorliegt. Ein Kandidat für die Nachfolge ist noch nicht in Sicht, an einer zeitlichen Lösung wird derzeit mit Nachdruck gearbeitet.“
Muss ich jetzt einen Text vom 2. Juni 2017 hier auf sportinsider umschmeißen? Nun, ich schlage meinem treuen Lesepublikum und den täglichen Kiebitzen etwas anderes vor. Ich lege ihn in der Reblogvariante nochmals auf. Okay? Prima. Also dann los.
Reblog: [vom 02. Juni 2017]
Der Umbruch des VfB Friedrichshafen und ein neuer Kontrahent mit HYPO Tirol Alpenvolleys Haching
Auch in der Saison 2016/2017 stemmten wieder die zwei Schwergewichte Berlin Recycling Volleys und der VfB Friedrichshafen die Volleyball-Bundesliga. Dies soll nicht despektierlich gegenüber Mannschaften wie United Volleys Rhein-Main klingen. Doch es war wieder ein Kampf um die Meisterschaft zwischen dem als Triple Sieger in die Saison gestarteten Hauptstädtern mit Coach Roberto Serniotti und den Häflern, bei denen der charismatische Belgier Vital Heynen am Bodensee andockte und das Erbe von Kulttrainer Stelian Moculescu antrat. Am Ende der Saison nach dem Showdown in der ZF Arena teilten sich die Titel so auf: Meister Berlin, Supercup und Pokalsieger Friedrichshafen. Vital Heynen, Volleyballfreunden und normalen Sportkonsumenten als einstiger Bundestrainer Deutschlands bekannt, wird hier am Bodensee nächstes Jahr mit HYPO Tirol Alpenvolleys Haching ein neues Gesicht der Bundesliga begrüßen können.
Sportblogger und Medienexperte Kai Pahl, merkte letzte Woche dazu auf allesaussersport an:
,,Unterhaching kehrt bei den Männern nach drei Jahren Abwesenheit zurück. 2014 hatte sich der Hauptsponsor Generali zurückgezogen. Jetzt kehrt man als „HYPO Tirol Alpenvolleys Haching“ mit einem bemerkenswerten Konstrukt in die Liga zurück.
Der „namensähnliche“ Klub Hypo Volleys Tirol aus Innsbruck, hat vor einigen Wochen erklärt, sich aus der österreichischen Liga zurückzuziehen. Offiziell aus sportlichen Gründen (zehnter Meister-Titel, vierter in Folge). Es wird aber spekuliert, ob nicht auch der österreichischen Bankensponsors „Hypo Tirol“ dahinter steckt, der schwer über den Sponsor der österreichischen Liga verärgert ist: die Konkurrenz „Deniz Bank“ und über das Verhalten des österreichischen Verbandes, wo zum Beispiel der Verbandspräsident Peter Kleinmann kein Bock mehr auf die Siegerehrung hat (siehe derStandard.at).“
Kai Pahl führt weiter mit Blick auf die Wildcard der Volleyball-Bundesliga für die HYPO Tirol Alpenvolleys Haching aus:
,Also wandert das Team nun als „Alpenvolleys“ über die Grenze und dockt beim TSV Unterhaching an. Die VBL hat sie mit einer Wild Card versorgt und so können die Alpenvolleys ab der kommenden Saison in der deutschen Bundesliga starten.
Die Heimspiele werden aufgeteilt auf Unterhaching und die Stadt der olympischen Winterspiele von 1976 und 1964. Ach Innsbruck. 1976 waren die ersten olympischen Winterspiele die ich komplett und intensiv und mit leuchtenden Augen am Fernseher verfolgte. Franz Klammer, Meinhard Nehmer, Hans-Georg Aschenbach, Toni Innauer, Rosi Mittermaier, Uli Wehling und der legendäre Eishockeytorwart Wladislaw Tretjak waren meine Heroes. Das Sonderheft zu den olympischen Winterspielen in Innsbruck war meine ständige Begleitlektüre. Damals konnte ich alle Olympiasieger aus dem Kopf aufsagen. Heute müsste ich dafür den Google Sehschlitz bemühen. Die Biathlon Wettkämpfe kamen 1976 in sehr asketischer Form mit zwei Wettbewerben aus. Die Männer durften in der Wintersportart über 20 Kilometer und in der 4 x 7,5 km Staffel ihre Kräfte messen. Frauen mit dem Gewehr auf dem Rücken hatten vor 41 Jahren gar keine Wettkämpfe. Doch ich schweife ab. Zurück zum Volleyball. Das Konstrukt will sich die Volleyball-Bundesliga 3 Jahre anschauen. Danach wird Bilanz gezogen.
Derweil wird beim VfB Friedrichshafen weiter kräftig am Kader für die nächste Spielzeit gebastelt. Wenn ich nichts übersehen habe, werden Kapitän Simon Tischer, der Norweger Andreas Takvam, Jakob Günthör, David Sossenheimer, Markus Steuerwald, Daniel Malescha und der in Zypern geborene griechische Nationalspieler Athanasios Protopsaltis an Bord sein. Abgänge waren mit Michal Finger, Armin Mustedanovic und Tomas Rousseaux zu verzeichnen. Wer über Transfers der Volleyballszene auf dem Laufenden bleiben möchte ist bei volleyball-movies.net recht gut aufgehoben.
Der Umbruch des VfB Friedrichshafen
Welch Entwicklungen es personell in der Führungsetage beim VfB Friedrichshafen gegeben hat, zeigt ein Blick auf das langjährige handelnde Trio zum Ende der Double Saison 2014/2015. Geschäftsführer Jügren Hauke, Manager Stefan Mau und Erfolgstrainer Stelian Moculescu. Jürgen Hauke verabschiedete sich zum Saisonende vor 2 Jahren. Es folgte Sebastian Schmidt. Er trat am 1. Juli 2015 die Nachfolge von Jürgen Hauke an. Wunibald Wösle, Beiratsvorsitzender der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH und des VfB Friedrichshafen e.V. war im Sommer 2015 von der Personalie Sebastian Schmidt überzeugt:
,,Es war nicht einfach aus 45 Bewerbern aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland den richtigen herauszufiltern. Ich denke jedoch, dass das Gremium mit Mitgliedern der Gesellschafter, des Beirats der Volleyball GmbH und des Präsidiums des VfB Friedrichshafen e.V. mit Herrn Schmidt den Richtigen gefunden hat. Herr Schmidt bringt vom Basketball die Erfahrung aus einer anderen Profisportart mit.“
Im Basketball hatte der mit einer Ausbildung als Veranstaltungskaufmann aufwartende Sebastian Schmidt als Manager (2011 – 2013) und Geschäftsführer (2012 – 2014) beim Basketballzweitligisten Dragons Rhöndorf sowie des Rhöndorfer TV 1912 e.V. Spuren hinterlassen.
Im Sommer 2015 dann der Wechsel des damals 29-jährigen an den Bodensee.

Foto: © Michael Wiemer
Mit Sebastian Schmidt wurde der Fokus auch verstärkt auf das Marketing gelegt. Im Dezember 2015 kam es zur Trennung von Manager Stefan Mau. Sebastian Schmidt am 10. Dezember 2015 auf der Webseite der Häfler unter dem Titel Umstrukturierung auf der Geschäftsstelle:
,,Ich verfolge ein Gesamtkonzept bei dem es die klassische Position des Managers – in der jetzigen Art und Weise – nicht mehr geben wird.“
Die Zeitungen am Bodensee, Südkurier mit Sitz in Konstanz oder die Schwäbische Zeitung mit Sitz in Ravensburg begleiteten seinerzeit gewohnt kontinuierlich die Vorgänge um den VfB Friedrichshafen. Stellvertretend sei hier an den Artikel im Südkurier von Hermann Hummler am 15.12.2015 unter dem Titel VfB Friedrichshafen: Ruhig, gelassen, aber mit allem Aufwand erinnert.
Aus dem einstigen Trio Hauke, Mau und Moculsecu war nun noch der Trainer da. Stelian Moculescu hattte sich 1972 während der olympischen Sommerspiele in München von der rumänischen Nationalmannschaft abgesetzt und den Weg in die Freiheit gewählt. Später avancierte er zu Deutschlands erfolgreichsten Volleyballtrainer. Wo er war, war Erfolg. Unbändiger Ehrgeiz, Fleiß, Temperament, Leidenschaft für die Sportart Volleyball. Welchen Stellenwert Stelian Moculescu in der Bundesrepublik besitzt zeigt ein Blick auf die Glückwünsche zu seinem 65. Geburtstag vor zwei Jahren. Das war ein Statement durch ganz Volleyball-Deutschland.
2016 beendete Meistertrainer Stelian Moculescu seine lange Erfolgsgeschichte beim VfB Friedrichshafen. 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2015 coachte Mister Volleyball die Häfler zum Meister. 1997, 1998, 1999, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2012, 2014, 2015 sahen den VfB Friedrichshafen als Pokalsieger und 2007 der Höhepunkt: Der Gewinn der Champions League.
Nach der Dechiffrierung des Interviews in der Schwäbischen Zeitung mit Vital Heynen begann eine neue Ära.
Der Umbruch ist gelungen.
Sport Mixed Zone Bodensee
Segeln: Die Jubiläumsausgabe vom Match Race Germany auf dem Bodensee vor Langenargen. Wie immer eine gigantische Naturkulisse. Segelsport auf hohem Niveau. Alle Details gibt es hier auf der offiziellen Webseite. +++ Eishockey: Die EV Lindau Islanders gehen eine Kooperation mit dem DEL-Eishockeyclub Schwenninger Wild Wings ein. Derweil gehen die Kaderplanungen für 2017/2018 bei den Inselstädtern voran. Die Urgesteine Tobias Fuchs und Sascha Paul bleiben. Der 18-jährige Tim Brunnhuber wechselt vom Ligarivalen EV Regensburg an den Bodensee. Dazu wird der mit einer Förderlizenz der Ravensburg Towerstars ausgestattete Julian Tischendorf weiter bei den Lindauern bleiben. Für die Torwartpositionen, die vor Wochen für den Moment ja komplett vakant war ist bekanntlich Henning Schroth von den Eispiraten Crimmitschau verpflichtet worden. Zusätzlich auf der Position des Goalie kommt auch Nils Velm, der mit einer Förderlizenz der Schwenninger Wild Wings ausgestattet ist. +++ Handball: Beim frischgebackenen Meister Alpla HC Hard gibt es am Pfingstsonntag die Meisterfeier. Der vor Beginn der Saison als Nachfolger von Markus Burger verpflichtete Trainer Petr Hrachovec merkt an: „Bei meinem Start haben wir uns alle noch nicht gekannt. So ein Findungsprozess dauert rund drei bis vier Monate. Dabei habe ich sehr viel umgestellt. Nicht nur das Spielsystem, sondern auch die Regeln innerhalb der Mannschaft. Mir ist das Verhalten der Spieler auch abseits vom Spielfeld sehr wichtig. Dabei hat die Mannschaft 100-prozentig mitgemacht. Die Trainingskultur war die ganze Saison über sehr gut.“ Die Feierlichkeiten beginnen ab 10.00 Uhr in der Sporthalle am See. Bei schönem Wetter wird es einen Festumzug der Mannschaft im Oldtimer-Bus geben.