Büroarbeitstag während der Olympiade

08:35 Mantel im Büro aufgehangen. E-Mail Eingang checken. 

08:45 Kollegen an gewonnene Sportwette auf Biathlonsieg erinnern

08:50 Ersten Kaffee im Büro trinken, Rosinenbrötchen tunken

09:30 Konferenz. Kollegen an ausstehenden Wetteinsatz erinnern

10:00 Zurück im Büro. Ablage. Blick auf eurosport.yahoo und sport1

11:15  Zweites Frühstück mit Kollegen T. Austausch über Vancouver

11:45 Kantine. Vancouver Diskussion fortsetzen

12:40 Eiligen Außentermin vorschützen: schnell mal rüber zu Kaufhof

13:45 Beim Bereichsleiter Sorge über Zustand von T. äußern

14:30 Am Drucker Powerpoint-Präsentation der Kollegin R. abgreifen

14:55 Druckerpapier und Textmarker Stabilo für daheim einstecken

15:15 All-inclusive-Angebote für Südafrika checken

15:40 Präsentation von R. unter eigenem Namen der Zentrale senden

16:10 Auszubildenden (1860 Fan) im Großraumbüro hochnehmen

16:20 Die Bundesligawettgelder von den Kollegen einsammeln

17:10 Endlich Feierabend. In der Tiefgarage auf Bereichsleiter warten:

             ,,So spät noch?“

17:50 Von der Frau wegen aufreibenden Bürotag bedauern lassen

Olympia Lektüre zum Wochenanfang

Guten Morgen. Heute wieder ein kleiner Informationshappen zu Vancouver. Markus Völker ist vor Ort und schreibt eine feine Kolumne in der taz und wirft einen Blick auf die Einstellung der englischen Journalisten gegenüber der Gastgeberstadt.

,,Vor allem englische Kollegen werden nicht müde, auf Vancouver herumzuhacken. Es wurden so viele Haare in der Suppe gesucht und gefunden, dass man annehmen musste, die Spiele könnten nur noch von einem Kriseninterventionsteam in Bataillonsstärke gerettet werde. Aber keine Angst, die Wettbewerbe laufen noch, das IOC hat keine Nachtsitzungen einberufen, Zuschauer und Journalisten kommen heil zu den Wettkampfstätten, und wie man hört, soll es sogar hier und da gute Stimmung in den Hallen und an den Strecken geben.“

Rainer Grünberg beschäftigt sich auf Welt Online mit dem Ergebnis von Anni Friesinger. Er kommt zum Fazit Anni Friesinger ist nicht mehr Anni Friesinger.

,,Weil sie in dieser Saison im Weltcup einen fünften Platz als bestes Resultat vorzuweisen hatte, musste Friesinger schon früh aufs Eis, als elftes von 18 Paaren Ihr Duell mit der Japanerin Tabata Maki gewann zwar, ihre Zeit von 1:58,67 Minuten, das wusste sie sofort, würde nicht für einen Spitzenrang reichen. Doch ihre Enttäuschung hielt sich in Grenzen, Friesinger lächelte, winkte ins Publikum und bedankte sich für die „Anni, Anni“-Rufe.“

Ein kurzweiliges Interview gibt Matthias Riesch der Abendzeitung Nürnberg. Er berichtet über seine große Schwester Maria, Ihr Single-Leben, Ehrgeiz im Kindesalter, die Freundschaft und gemeinsame Weihnachten mit Lindsey Vonn sowie nervöse Eltern.

,,Die Mama ist nervlich immer sehr angespannt. Man darf sie dann nicht ansprechen. Papa und ich sind auch nervös, aber sie hat dann nur noch den Tunnelblick. Sie ist froh, wenn beide, die Maria und die Suse (Schwester Susanne, d. Red.), gesund im Ziel sind.“

Es war die Überraschungsmeldung des heutigen Tages. Magdalena Neuner startet nicht in der Staffel. Im Interview auf eurosport.yahoo gibt die zweifache Olympiasiegerin Einblicke in Ihre Entscheidung.

,,Die Trainer und ich haben uns zusammengesetzt. Es ist üblich, dass der Trainer mit dem Sportler darüber spricht: Willst du Staffel laufen? Wie machen wir es? Wir haben uns darüber unterhalten, und ich habe meine Sorgen deutlich gemacht, dass es am Dienstag nicht klappen könnte. Es war schon ganz schön viel für mich alles. Ich möchte einfach nicht, dass es nicht klappt und die Mädels dann enttäuscht sind.“

Zum Abschluss noch eine beeindruckende Fotoserie der Spiele in Vancouver. The Boston Globe bringt sehenswerte 45 Fotos von Olympia und kommt dabei ohne Werbung aus.