Pressespiegel WM zum Spiel Deutschland – Ghana

Ein schmuckloser Arbeitssieg von Übungsleiter Löw und seiner Truppe gegen die Fußballer aus Ghana verhindern das Ärgste. Spox bringt die Einzelkritik der Spieler und titelt Friedrich stark, Mertesacker ganz schwach.

Zeit Online im WM-Blog schreibt über einen etwaigen deutschen Weg für Ghana und freut sich auf das eventuelle Duell vom Elfmeterpunkt der Löw-Elf mit der Mannschaft von Capello.

,,Endlich: Eine afrikanische Mannschaft qualifiziert sich fürs Achtelfinale, trifft dort als Gruppenzweiter auf die USA, im möglichen Viertelfinale auf den Sieger aus Uruguay und Südkorea. Nennen wir es „The German way“. Serbien nach dem 1:2 gegen Australien raus, hat Punkte nur gegen Deutschland geholt.“

Der deutsche Weg sieht diesmal für die DFB-Elf im Achtelfinale England vor. Vorfreude ist die schönste Freude.

,,Wir Deutsche freuen uns auf ein Elfmeterschießen. Und hoffen auf eine Relöwisierung des deutschen Spielstils.“

Spiegel Online schaut auf die personelle Änderung von Löw in der Startformation und befindet:

,,Löw hatte vor dem Anpfiff gegen Ghana eine Überraschung parat: Jérôme Boateng lief links in der Viererkette für den gegen Serbien schwachen Holger Badstuber auf – und traf damit auf seinen Halbbruder Kevin-Prince, der in Ghanas Startaufstellung stand. (Um es gleich zu sagen: Der DFB-Boateng spielte gegen Ghana noch schlechter als Badstuber bei der 0:1-Niederlage gegen Serbien.)“

Kai Pahl auf allesaussersport fasst nach seinem Live-Blogging die Situation in seinem unnachahmlichen Stil zusammen und vermisst Plan B bei der deutschen Mannschaft.

,,Beängstigend: eine Eindimensionalität im Spiel. Die Jungs sind nicht in der Lage sich einen Plan B zu erarbeiten – wie auch, wenn auch vom Trainingsstab kein Plan B kommt. Das war heute eigentlich der gleiche Stiefel wie gegen Australien und gegen Serbien gespielt, trotz anderem Gegner und anderem Personal. Nach 60 Minuten kam mit der Auswechslung von Müller gegen Trochowski eine leichte Variante rein. Aber Sorgen mache ich mir um den Sturm. Die Stürmer, egal ob Klose oder Cacau, weichen mir zu sehr zu sehr auf die Flügel aus, ohne das jemand im Zentrum nachstößt – am ehesten Khedira.“

Jens Weinreich ist live vor Ort in Johannesburg dabei gewesen und gesteht in seinem Blog einen Irrtum ein:

,,Und ich Trottel habe immer gedacht, ich müsste solche deutschen WM-Spiele nicht mehr erleben. Das ist im Stadion noch viel schlimmer.“

Roland Zorn schreibt auf der Online Seite der FAZ über eine austrudelnde Partie und gesteht ihr keinen Platz in der Ruhmeshalle zu:

,,Da die Ghanaer wenig später auch mitbekommen hatten, dass im zweiten Spiel der Gruppe D Australien gegen Serbien führte und gewann, ließen sie es nun auch langsamer angehen. Und so trudelte eine Partie aus, die auch im Rückblick sicher nicht zu den denkwürdigen Begegnungen dieser WM gehören wird. Immerhin: Beide hatten ihr Ziel erreicht, und nur das zählte an diesem Mittwoch im Soccer City Stadium.“

Christian Zaschke titelt in der Süddeutschen Zeitung Özil entscheidet Zitterpartie und meint:

,,Es entwickelte sich allerdings keineswegs eine durchweg hitzige Partie, sondern eine phasenweise so erstaunlich langsam geführte, dass die Zuschauer im Stadion von dem Verdacht beschlichen wurden, die Super-Zeitlupe habe sich der Realität bemächtigt. Dieser Eindruck verstärkte sich, weil manche Szenen sehr wohl in normalem Tempo gespielt wurden.“

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