Leselektüre

Im neuen Jahr gab es auch schon wieder sehr lesenswerte Artikel. In der Flut der geschriebenen Zeilen immer die Rosinen rauspicken, Texte die den schnellen Tag überdauern, ist oftmals hochinteressant. Also fangen wir an.

An erster Stelle möchte ich einen Text von Jürgen Kalwa erwähnen. Er macht in der FAZ im Artikel Die teuerste Nebensache der Welt auf die Entwicklung des Sportjournalismus und der Verteuerung der einstigen schönsten Nebensache der Welt aufmerksam.

,,Seitdem Sportler (aber auch Trainer und Agenten und Clubbesitzer) Millionen verdienen und via Fernsehen live und in Werbespots weltweit in die Haushalte strahlen, haben sie einen Bekanntheitsgrad erreicht, der weit über das hinausgeht, was man einst mit dem Spruch abtun konnte: Sport ist die schönste Nebensache der Welt.“

Jürgen Kalwa bloggt außerdem regelmäßig auf American Arena. Der renommierte Sportjournalist lebt in New York.

Ein weiterer interessanter Text ist Rene Martens mit  Old-Trafford-Regime verbietet Twitter und Facebook auf dem Blog direkter-freistoss gelungen. Er beleuchtet das Verhalten von Manchester United gegenüber seinen Spielern im Umgang mit dem Nachrichtentool Twitter und dem sozialen Netzwerk Facebook. 

,,Bei United, das zeigt das aktuelle Beispiel, funktionieren die Ketten noch. Schon seltsam, dass, beispielsweise, ein 36-jähriger Mann wie Ryan Giggs offenbar nicht selbst entscheiden darf, ob er in einem sozialen Netzwerk aktiv sein möchte.“

Bernd Müllender würdigt in der Frankfurter Rundschau den Abschied vom Kicker Herausgeber Karl-Heinz Heimann. In Der Leuchtturm fehlen auch die Zwischentöne nicht. Für alle Freunde und Gegner des Kicker eine unbedingte Pflichtlektüre.

,,Heimann hat die Rangliste des deutschen Fußballs erfunden, die Torjägerkanone und den Fußballer des Jahres. Auch nach seiner Zeit werden Elfen des Tages gekürt und die berühmten albernen Schulnoten verteilt, auf die jeder Spieler trotz aller Dementis giert. Der Kicker wird puristisch bleiben, altmodisch, unaufgeregt, hausbacken, immer auf Ballhöhe und Grasnarbentiefe.“

In der taz schreibt Stefan Robert Weissenborn über Vancouvers dunkle Seite. Obdachlose sollen in Notunterkünfte. Das gewünschte Bild einer Vorzeigemetropole soll nicht gestört werden.

,, Die Gründe für sozialen Abstieg sind in Vancouver kaum andere als in anderen Metropolen: Drogensucht, Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt. Und ins Astronomische gestiegene Mieten einer globalisierten „Traumstadt“, in der viele nur „einen Gehaltsscheck“ von der Obdachlosigkeit entfernt sind, wie es ein Beobachter formuliert.“

Heute beginnt in Österreich die Handball EM. Im Interview mit der taz äußert sich der österreichische Linksaußen Konrad Wilczynsky über die Organisation des Turnieres und die Aussichten der eigenen Mannschaft.

,,Das ist richtig. Der Handballsport in unserem Land wurde bisher ausschließlich und leider nur von einem Damenteam, nämlich Hypo Niederösterreich, dominiert. Die haben sogar mehrmals die Champions League gewonnen. Der Männerhandball in Austria ist bis heute nicht mehr als eine klassische Randsportart. Keine Erfolge, wenige Zuschauer, kaum Medienpräsenz, irgendwie ziemlich provinziell.“

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