Die Olympischen Winterspiele in Vancouver sind wie im Fluge vergangen. Im Sponsorspiegel vom 13.02.10 hatte ich aus dem Bauchgefühl 4 Mitglieder der deutschen Olympiamannschaft herausgepickt und einen kleinen Blick auf ihre Sponsorenwelt geworfen.
Es handelte sich um Magdalena Neuner, Maria Riesch, Andre Lange und Tobias Angerer. 2 Wochen danach sind Magdalena Neuner und Maria Riesch zweifache Olympiasiegerinnen. Andre Lange holte Gold im Zweierbob und Silber im Vierer. Tobias Angerer erkämpfte eine Silbermedaille über 30 km. Das wird auch die Sponsoren freuen. Es gilt nach wie vor der alte Spruch: Erfolg macht sexy.
Maria Riesch durfte ja während der olympischen Spiele nicht mit ihrem lila milka Helm fahren. Der Sponsor schaltete Werbespots bei eurosport mit Maria Riesch auf der alpinen Piste und dem markanten farbigen Helm und blendete gleichzeitig die Webadresse der Homepage von milka ein. Maria Riesch hat in ihrer Laufbahn bereits verschiedene Helmsponsoren gehabt. Die Doppelolympiasiegerin fuhr einst auch mit der Aufschrift Red Bull und nutella auf ihren Helmen die Abfahrten hinunter.
Magdalena Neuner darf die deutsche Fahne zum Abschluss der Spiele in Vancouver tragen. Ihr Verzicht auf einen Einsatz in der Staffel hat sie eher noch sympathischer gemacht. Wer will schon verbissene Medaillenhamster haben. Ihr werden sicherlich ähnlich wie Maria Riesch weitere interessante Sponsoring-Offerten aus der Wirtschaft unterbreitet werden. Ein Jobangebot nach Ihrer sportlichen Laufbahn hat ihr Uli Hoeneß, Präsident von Bayern München, unterbreitet.
,,Wenn sie Lust hat, in einer Marketingabteilung zu arbeiten, dann kriegt sie von uns einen Job.“
Mister Bob Andre Lange beendet seine erfolgreiche Laufbahn. Im Interview mit Focus Online findet er klare Worte:
,,2006 stand ich hier in Whistler und habe über die Baustelle geguckt und wusste, es ist der richtige Ort zum Aufhören. Jetzt konnte ich es mit Gold im Zweier und Silber im Vierer so gestalten, dass es auch wirklich noch einmal erfolgreich war. Jetzt werde ich einfach ein neues Leben beginnen. Jetzt fängt ja erst die harte Zeit an. Das Leben beginnt jetzt, ich gehe aus einer rosaroten Sportlerwelt raus, gehe in das Leben rein. Das wird nicht weniger leicht.“
Über seine weitere berufliche Laufbahn gibt es noch keine konkreten Vollzugsmeldungen. Es wird Gespräche geben. Eine Trainerkarriere ist nicht ausgeschlossen.
Tobias Angerer wirft auf seiner Homepage einen Blick zurück auf das 30 km Rennen.
,, Das war der Wahnsinn! In der Doppelverfolgung über die 30km konnte ich die Silbermedaille gewinnen. Ich bin überglücklich und sehr stolz auf diese Medaille , die mir sehr viel bedeutet.
Das Rennen war von Beginn an sehr schnell , konnte aber im klassischen Teil gut mitlaufen.Im Skatingabschnitt hatte ich zu Beginn etwas Glück , dass ich nach einem Stockverlust sofort Ersatz von den Schweizern bekam. Auf den letzten Kilometern ging es bei mir immer besser und ich konnte mir hinter dem etwas stärkeren Marcus Hellner aus Schweden die Silbermedaille sichern.“
Er vergisst auch nicht den Dank an seine Techniker. Tobias Angerer ist ein Typ. Es bedarf nicht immer der Goldmedaille um positive Momente und Akzente zu setzen. Die Sponsoren halten ihm die Treue.