Kommentar von Michael Wiemer zur Bundesliga 2014/2015 (1)

Skandal: Die finanzschwächeren Clubs des SC Paderborn und SC Freiburg müssen in die 2. Bundesliga absteigen. Nein, so hoch würde ich den Abstieg der punktearmen Vereine nicht hängen wollen. Geld alleine sortiert die Fußballbundesligatabelle nicht. Augsburg hätte da ja andererseits auch nie auf dem 5. Platz landen dürfen, vor finanziellen Schwergewichten wie Schalke 04 mit dem russischen Trikotsponsor Gazprom und dem an der Börse notierten Borussia Dortmund, bei verdienter Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb bei seriöser Arbeit von Coach Weinzierl. Übrigens die beiden Ruhrgebietsmannschaften werden die nächste Saison mit einem neuen Trainer beginnen. Aber dröseln wir die Analyse zur abgelaufenen Bundesligasaison 2014/2015 von oben auf. In aller Ruhe.

Heute Bayern München.

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Foto:  © Copyright – Michael Wiemer  

Michael Wiemer über die Platzierung von Bayern München

Der deutsche Rekordmeister beendet die Saison souverän auf Tabellenplatz 1 und feiert den Meistertitel dann dennoch ein wenig Freude gebremst. Zum Glück brachten die Frauen, die ebenfalls deutscher Meister wurden, ein wenig positive und ausgelassene Stimmung auf den Balkon auf dem Marienplatz in München. Okay, der Fluch der Triple Erwartungshaltung zog die Stimmung bereits spürbar nach unten. Das Elfmeter-Aus im DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund und das klare 0:3 im Hinspiel des CL-Halbfinales beim Starensemble FC Barcelona und der damit vorhersehbaren verpassten Reise zum Finale nach Berlin hätten sich die Verantwortlichen und Spieler von Bayern München anders vorgestellt.

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Michael Wiemer über 33 Punkte Vorsprung auf einen Erzrivalen

Doch wir wollen hier ja über die abgelaufene Bundesligasaison reden. Da war die Meisterschaft beizeiten und sehr souverän eingetütet. 10 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. 20 Gegentore weniger wie die Wölfe. 80:18 Tore. 25 Siege und 4 Unentschieden in 34 Spielen. Nach der vorzeitigen Meisterschaft war der Spannungsbogen nicht mehr so hoch, so dass Niederlagen wie zu Hause gegen Augsburg oder in Freiburg die Bilanz sogar etwas trübten. Doch am Ende standen zum Beispiel 33 Punkte Vorsprung auf den Erzrivalen Borussia Dortmund zu Buche. Auch 18 Punkte auf die Elf von Bayer Leverkusen, den Tabellenvierten mit der monetären Power vom Bayer Konzern im Rücken,  lesen sich nicht schlecht. Nein, für die deutsche Fußballmeisterschaft muss sich Bayern München nicht entschuldigen. Auch wenn es nach einer Phrase klingen mag, wer nach 34 Spieltagen so dominant die Bundesligatabelle anführt hat zu Recht den Meistertitel errungen.

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Michael Wiemer über den Trainer von Bayern München

Felix Magath holte einst in seinen ersten beiden Trainerjahren bei Bayern München jeweils das Double. Er musste in der Saison darauf seinen Hut nehmen. Die nationale Bilanz in Deutschland von Pep Guardiola mit 2 Meistertiteln und einem DFB-Pokalsieg liest sich auf den ersten Blick nüchtern im Vergleich zu der Bilanz von Felix Magath. Der Katalane verwies kürzlich nach dem Aus gegen Barcelona im CL-Halbfinale auf die 4 Titel in seinem ersten Jahr. Er hatte UEFA-Supercup und Weltpokal mit eingerechnet. Doch diese beiden Wettbewerbe haben in Deutschland nicht einen so hohen Stellenwert, das Nonplusultra ist im internationalen Klubfußball für den deutschen Fußballfan und Interessierten nach wie vor der Gewinn der Champions-League.

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Das neue Saisonziel wird sicher Richtung Triple gehen. Pep Guardiolas Ehrgeiz ist noch nicht gestillt. Das schwere Erbe von Jupp Heynckes trat er 2013 selbstbewusst an. Begleitet von einem deutschen Medienhype, der den Katalanen fast in den Status eines Messias erhob. Dem Hype misstraute ich damals und wurde bestätigt. Aber um mich geht es hier nicht.

Michael Wiemer vergibt eine Zeugnisnote für Bayern München

Wenn der Blick nur auf den Meisterwettbewerb fällt und DFB-Pokal und Champions-League Aus bewusst ausgeklammert werden, kommt man nicht Drumherum eine gute Note zu verteilen. Selbstverständlich trübte das klare 1:4 am 18. Spieltag beim VfL Wolfsburg oder die Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach inklusive dem Spannungsabfall zum Saisonende etwas den Gesamteindruck. Doch angesichts der klaren Punktedominanz auf die Konkurrenz, dem bemerkenswerten Torverhältnis und dem Verletzungspech – hier seien nur Robben und Ribery erwähnt – gibt es von mir die Zeugnisnote 1.

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