Schachbundesliga Vizepräsident Ulrich Geilmann beantwortet Fragen von Michael Wiemer

Die Schachbundesliga, für mich nach wie vor ein interessantes Thema. Kurz vor dem Jahreswechsel hatte ich die Gelegenheit in einem Diskurs per E-Mail den Vizepräsidenten der Schachbundesliga, Ulrich Geilmann, einige Fragen zu stellen, die er ausführlich und fundiert beantwortete. Dafür an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank. Steigen wir gleich ein.

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Schachweltmeister Magnus Carlsen und Weltklassespieler Levon Aronian, hier beim WM-Kandidatenturnier in London 2013, gaben in der Geschichte der Schachbundesliga ebenfalls ihre Visitenkarte ab. Carlsen spielte erstmalig in der Saison 2004/2005 für den SF Neukölln 1903 und später für die OSG Baden-Baden. Levon Aronian gab in der Saison 2001/2002 für den SV Wattenscheid 1930 sein Debüt in der Schachbundesliga. Über die Stationen SC Kreuzberg und SF Berlin 1903 kam er ab der Spielzeit 2012/2013 zur OSG Baden-Baden.

Herr Geilmann, wie sehen Sie denn den momentanen Stand der Schachbundesliga?

Ulrich Geilmann: Danke, dass Sie fragen, Herr Wiemer! Ich bin seit gut 10 Jahren unmittelbar mit der Schachbundesliga vertraut, zunächst als Teamchef einer Erstligamannschaft und später dann zusätzlich als Vorstandsmitglied des Schachbundesliga e. V. in unterschiedlichen Funktionen. Insoweit konnte ich die Entwicklung der höchsten deutschen Spielklasse nicht nur direkt mitverfolgen, sondern auch ein Stück weit mitgestalten.

Zurzeit bilde ich zusammen mit Markus Schäfer (Präsident), Detlef Wickert (Schatzmeister) und Jürgen Kohlstädt (Turnierdirektor) das Präsidium. Wir tun das übrigens alle ehrenamtlich und verstehen uns insoweit als Dienstleister für unsere Mitgliedsvereine, deren Interessen gleichberechtigt zu würdigen sind. Überdies vertreten wir die Schachbundesliga gegenüber nationalen und internationalen Verbänden sowie sonstigen Dritten.

Bedauerlicherweise haben wir in den letzten Jahren keine kontinuierliche Besetzung des Vorstands für Marketing und Vermarktung sicherstellen können, was sicher ein Manko ist. Bewerbungen nehmen wir aber gerne entgegen! Wer also Qualifikation, Zeit, Lust und Laune hat, den Posten unentgeltlich übernehmen zu wollen, mag sich bei uns melden.

Die Schachbundesliga ist offen für neue Entwicklungen und richtet sich an aktuellen Veränderungen und Bedürfnissen sowohl seiner Mitglieder als auch der schachinteressierten Öffentlichkeit aus. Im Rahmen seiner Aufgaben unterstützt sie auch den Deutschen Schachbund, der Mitglied im Schachbundesliga e.V. ist, bei dessen leistungssportlichen, sozialen, integrativen und bildungspolitischen Zielen. Dies ist insgesamt gesehen ein sehr dynamischer Prozess.

Die Entwicklung des Schachbundesliga e. V. verlief in vielen kleinen Schritten. Reformen waren und sind aufgrund der zum Teil heterogenen Mitgliederstruktur stets ein schwieriges demokratisches Unterfangen. Gleichwohl glaube ich, dass wir uns gerade in den letzten Jahren auf einen guten Weg gemacht haben. Dabei sind insbesondere die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, denen auch der Schachsport unterliegt, aktuell sicher nicht die besten.

Wie ist Ihrer Meinung nach die Liga in puncto Marketing aufgestellt?

Ulrich Geilmann: Als der Schachbundesliga e. V. 2007 als organisatorischer Zusammenschluss der Erstligavereine mit seinen ehrenamtlichen Strukturen gegründet worden ist, gab es die Hoffnung, damit auch die Grundlage zu schaffen, den einen oder anderen Sponsor zu finden. Seinerzeit gab es hoffnungsvolle Kontakte zu bundesweit agierenden Großunternehmen, die sich nachfolgend trotz intensiver Bemühungen des damaligen Vorstandes aber leider dann doch nicht engagierten. In der Vereinssatzung war in diesem Zusammenhang unter anderem auch die Option eingebracht worden, eine professionell aufgebaute Geschäftsstelle einzurichten. Dies blieb jedoch ohne regelmäßige Einnahmen reines Wunschdenken.

In den folgenden Jahren gab es immer wieder verschiedene Anläufe, bundesweit tätige Unternehmen für den Ligabetrieb zu interessieren. Hierzu wurde auch die Hilfe professioneller Marketingunternehmen in Anspruch genommen. Leider blieben aber auch diese Versuche sämtlich erfolglos.

Vor diesem Hintergrund hat der aktuelle Vorstand unter Einbindung der Mitgliedsvereine schon früh damit begonnen, nach neuen Wegen zu suchen. Die internen Diskussionen, die von mehreren Workshops begleitet waren, haben aus meiner Sicht zu ermutigenden Neuerungen geführt. Wir verfolgen dabei v. a. die Absicht, durch eine zeitgemäße Außendarstellung attraktive Vermarktungschancen zu eröffnen. Ziel ist weiterhin die Förderung eines positiven und ausstrahlungskräftigen Images des Schachsports im Allgemeinen und des Spitzenschachs in der Schachbundesliga im Besonderen.

Dazu gehören beispielsweise die für Schachfans kostenfreien Internetübertragungen, die auf einem hohen Niveau stattfinden. Zweifelsohne ist auch die Außendarstellung der Liga professioneller geworden. Hierzu trägt insbesondere die neu gestaltete Homepage bei, die wir im Wesentlichen unserem Webmaster Marc Lang verdanken, der die Plattform mit seinen kreativen Ideen unermüdlich verbessert. Die Berichterstattung, die u. a. Georgios Souleidis koordiniert, ist überdies von Jahr zu Jahr dichter und interessanter geworden. Schließlich haben die Mitgliedsvereine durch die Schaffung qualitativ hochwertiger Wettkampfbedingungen maßgebend dazu beigetragen, den Schachspitzensport in Deutschland zu fördern. Die Schachbundesliga entfaltet somit eine Vorbildfunktion, die mittlerweile auch international anerkannt ist. Dabei ist uns durchaus bewusst, dass wir noch viele Dinge verbessern können.

Bei all den positiven Entwicklungen darf man aber eben auch nicht vergessen, dass Schach nach wie vor eine Randsportart ist. Von daher bleibt es nach wie vor schwierig, bundesweit Finanzmittel einzuloben. Die Erstligaclubs gehen hier vor allem den Weg, regionale Sponsoren und lokale Mäzene anzusprechen. Das scheint zumindest in Grenzen zu funktionieren, ist aber eine von Jahr zu Jahr neue organisatorische Herausforderung für die zum großen Teil ehrenamtlich geführten Vereine. Dies ist sicher auch ein entscheidender Grund dafür, dass sich in den letzten Jahren leider der eine oder andere Club aus der 1. Liga verabschiedet hat. Ob hier eine Verkleinerung der Liga einen Königsweg darstellt, wird von den Mitgliedervereinen sehr umstritten diskutiert.

Welche Rolle spielt die Schachbundesliga in den Medien (FAZ, Süddeutsche Zeitung, Zeit, ARD, ZDF inklusive fehlender Bestückung der Ergebnisse der Schachbundesliga im Videotext, ARTE, 3Sat, Sport1, regionale Presse etc.)?

Ulrich Geilmann: Halten Sie tatsächlich eine Berichterstattung in Videotext noch für zeitgemäß? Auch ein gelegentlicher Bericht in Spartensendern wie ARTE oder 3Sat wird uns nicht wirklich weiterhelfen. Aber sei’s drum.

Gehört der Videotext denn Ihrer Auffassung nach ins Museum?

Ulrich Geilmann: Kann man so sagen! Einige Regionalsender bieten diesen Service aber an. Vielleicht starten Sie ja mal eine entsprechende Initiative beim Bayrischen Rundfunk! Doch zurück zu Ihrer Ausgangsfrage:

Schachsportliche Ereignisse werden von den Medien in erster Linie erst dann wahrgenommen, wenn sie einen Eventcharakter haben. Wir haben darauf reagiert, indem wir in den letzten Jahren zentrale Auftakt- und Schlussrunden auf den Weg gebracht haben. In diesem Jahr werden wir uns zum Saisonabschluss beispielsweise in Berlin treffen. Ich glaube, dass dieses Ereignis vermutlich tatsächlich bundesweite Aufmerksamkeit auch bei den von Ihnen angesprochenen überregionalen Print- und TV-Medien hervorrufen wird, zumal wir zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Schachsports eine gemeinsame Veranstaltung mit der Frauenbundesliga haben werden.

Ich bin mir allerdings unsicher, ob sich dieser Effekt verstetigen lässt. Zum einen bedeutet die Ausrichtung zentraler Runden einen hohen Finanzierungsbedarf und Organisationsaufwand, den unsere Mitgliedsvereine nur mit äußersten Kraftanstrengungen stemmen können. Zum anderen stellt sich das Problem, dass man unseren Sport live kaum massentauglich präsentieren kann. Eine Schachpartie, die in Ruhe über 5 Stunden geht,  ist eben nicht mit einem Ballspiel zu vergleichen, das nach 90 Minuten beendet ist und von Chorgesängen und Fanfaren begleitet wird. Deswegen spielt heute das Word-Wide-Web eine größere Rolle. Schach ist insoweit ein Internetsport geworden.

Die Ausrichtung zentraler Runden bedeutet für die Erstligavereine aber auch den bewussten Verzicht auf einen Heimkampf, d. h. den Verlust auf eine heimische Präsentationsmöglichkeit, und ist daher übrigens nicht unumstritten. Von daher müssen wir in Zukunft tatsächlich verstärkt darauf achten, dass solche Veranstaltungen tatsächlich höchsten Qualitätsstandards gerecht werden.

Immer wieder wird darüber diskutiert, doch einfach die Bedenkzeiten anzupassen, um medienwirksamer oder fernsehtauglich zu werden. Dem muss man entgegen halten, dass wir ja auch internationale Standards und Vorgaben einhalten müssen. Klar ist jedoch, dass eine drastische Verkürzung von Zeitvorgaben auch einen deutlichen Anstieg von Fehlern bedeutet. Möchte man das?

Übrigens lebt Öffentlichkeitsarbeit vom persönlichen Engagement. Oft entscheidet einfach auch nur der persönliche Kontakt, ob eine Berichterstattung in Magazinen oder Zeitschriften und im Radio oder Fernsehen erfolgt. Die Fernsehsendung „Schach der Großmeister“ wäre zum Beispiel ohne Claus Spahn nicht möglich gewesen.

Wer also darüber lamentiert, dass Schach nicht von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird, mag bedenken, dass das Schach in Deutschland heute mehrheitlich von unbezahlten Funktionären und nur wenigen Enthusiasten, die ihre Aufgaben mit viel Herzblut und privaten Eigenmitteln abwickeln, getragen wird. Wer was anderes will, möge Geld mitbringen! Allerdings funktioniert die lokale Berichterstattung immer dann ganz gut, wenn sich die einzelnen Vereine darum kümmern.

Auf eine Berichterstattung, die primär auf Skandalgeschichten oder die Darstellungen extrovertierter Schachnerds abhebt, verzichte ich schließlich auch gerne, mal abgesehen davon, dass diese Schlagzeilen unserem Sport langfristig schaden. Die Schachbundesliga steht dabei für Fairplay sowie Dopingfreiheit und verurteilt jegliche Form von Manipulation, insbesondere die Verwendung verbotener technischer Hilfsmittel.

Wie haben sich die Zuschauerzahlen entwickelt?

Da muss man unterscheiden:

Die Zuschauerresonanz vor Ort steht und fällt mit dem Rahmenprogramm, die der jeweilige Ausrichter anbietet. Die Schachbundesliga tritt dabei für vorbildliche Ausrichtung und öffentlichkeitswirksame Präsentation der in seinem Verantwortungsbereich durchgeführten Wettkämpfe ein. Hier gibt es gute Beispiele mit Partiekommentierung, Rahmenturnieren, Diskussionsrunden, Großmeistern zum Anfassen bis hin zu Kinderbetreuung und Catering in angenehmem Ambiente. Dies ist jedoch bedauerlicherweise nicht der Regelfall, so dass unsere Vereine bei der einen oder anderen Veranstaltung zugegeben noch nachrüsten müssen, um den Schachfans etwas zu bieten. Aber auch hier setzt oft das liebe Geld enge Grenzen.

Wir glauben übrigens, dass die Zuschauerresonanz an den Wettkampfstätten dann besser würde, wenn an Bundesligawochenenden parallel keine Schachwettkämpfe der nachgeordneten Ligen stattfinden würden. Eine entsprechende einheitliche Regelung wäre schön. Hier sind aber der Deutsche Schachbund und seine eigenständig agierenden Landesverbände gefragt.

Erlauben Sie eine kurze Zwischenfrage, Herr Geilmann? Kann man die Zuschauerresonanz vor Ort vielleicht einmal konkreter darstellen?

Ulrich Geilmann: Gerne, Herr Wiemer, auch wenn Sie die Beantwortung nicht ganz zufrieden stellen wird. Die Bundesligawochenenden werden von den Mitgliedsvereinen in Eigenverantwortung ausgetragen. Dabei werden die Zuschauerzahlen jedoch nicht stringent erfasst, weil die Clubs zum Beispiel keine Eintrittsgelder erheben. Nach meiner langjährigen Erfahrung als Teamchef schwanken die Besucherzahlen jedoch je nach Event durchschnittlich im einem zwei- bis dreistelligen Bereich. Da müssen wir noch besser werden. Bei einer zentralen Runde können in der Gesamtbetrachtung des Wochenendes aber gut und gerne auch einmal vierstellige Personenzahlen erreicht werden.

Mit der Resonanz, die wir auf unserer Liveübertragung, Homepage und Facebook-Seite haben, sind wir momentan allerdings durchaus zufrieden. Die Zugriffszahlen der Liveübertragung (derzeit durchschnittlich mehr als 11.300 Zuschauer pro Wettkampfwochenende) sind gerade im letzten Jahr deutlich angestiegen. Wir registrierten hier fast 44.300 PageImpressions pro Wochenende. Verglichen mit den letztjährigen Ergebnissen ist das eine Steigerung von knapp 60 %. Zudem sind ChessBase und Chess24 kompetente und zuverlässige Kooperationspartner. Heute ist dieser für den User weitestgehend kostenlose Dienst quasi Normalität, deshalb darf man an dieser Stelle auch einmal daran erinnern, dass die Schachbundesliga diesen Service erst zum internationalen Standard gemacht hat.

Wie schätzen Sie die Spielstärkeentwicklung der Schachbundesliga ein?

Ulrich Geilmann: Nun, ich glaube, dass die Schachbundesliga zu Recht von sich behauptet, die vermutlich stärkste Schachliga der Welt zu sein. Sie ist somit nicht nur für Weltklassespieler eine interessante Plattform. Die Schachbundesliga versteht sich dabei als zentraler Baustein des Ligaspielbetriebes im deutschen Schach.

Klar ist aber auch, dass dadurch die Finanz- und Arbeitslast der Vereine weiter gestiegen ist und damit durchaus eine Kluft zwischen der Bundesliga und den noch regional organisierten 2. Ligen entstanden ist. Insofern wird vielleicht verständlicher, wieso sich mancher Zweitligaverein schwer tut, sein hart erkämpftes Aufsichtsrecht auch tatsächlich wahrzunehmen.

Wie alles im Leben, hat die positive Spielstärkeentwicklung damit mindestens zwei Seiten.

Von daher müssen alle Reformansätze in der 1. Liga auch mögliche Effekte für die 2. Bundesligen und alle nachfolgenden Spielklassen berücksichtigen. Deshalb kann es immer nur mehrdimensionale Antworten geben, wenn man in diesem Zusammenhang die Entwicklung des deutschen Spitzenschachs, Ausländerregelungen oder die Jugendförderung der Vereine, die sicher sein muss, anspricht, was ja auch mit schöner Regelmäßigkeit getan wird. Hier sind wir mit dem Deutschen Schachbund in engem Austausch.

Patentrezepte gibt es aber eben nicht!

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten und weiterhin Ihnen und Ihrem Team viel Erfolg mit der Schachbundesliga.

Hier geht es zur offiziellen Webseite der schachbundesliga.

Nachdenkenswert #449

,,Ich glaube, der Begriff „Ära“ wird schnell verwandt. Als Bobby Fischer 1972 Weltmeister wurde, sprachen viele vom Beginn einer neuen Ära. Aber die war schon vorbei, bevor sie begonnen hatte.

Allerdings finde ich es beeindruckend, wie lange Carlsen schon mit deutlichem Elo-Vorsprung vor allen anderen Spitzenspielern liegt. Da er noch jung ist, glaube ich, dass alle seine jetzigen Konkurrenten nur geringe Chancen haben, ihn als Nummer eins der Schachwelt abzulösen. Natürlich, Sergej Karjakin kann den WM-Kampf im November gewinnen und Weltmeister werden, aber ich glaube, Carlsen würde auch dann weiter die Nummer eins der Welt bleiben und sich den Titel irgendwann zurückholen.

Aber Carlsen kann sich selber gefährlich werden. Vielleicht hört er auf, an seinem Schach zu arbeiten, weil er zu lange die Nummer eins ist, weil er übermütig wird, da ihm lange niemand wirklich gefährlich wurde oder weil ihm ernsthafte Herausforderungen fehlen. Vielleicht nimmt er die Dinge dann zu leicht und nimmt seine Gegner nicht mehr ernst.

Doch wenn Carlsen innerlich stabil und stark bleibt, dann glaube ich, dass er die nächsten fünf bis zehn Jahre die Nummer eins bleibt und das Weltschach dominieren wird.“

Johannes Fischer, Schachpublizist, im Sportinsider Interview

Post an Michael Wiemer von Ray Morris-Hill vom London Chess Classic 2015

Bereits in meiner Kindheit freute ich mich über Post die an Michael Wiemer adressiert war. Sei es nun Fernschachpost oder auch Pakete. In diesen Tagen kommt wieder regelmäßig Post. Ich mag das, wie einst in Post an Michael Wiemer oder Himmlische Züge dargelegt. Oder Einladungen, die einem in die Festspielstadt Bregenz führen um dort im Kunsthaus gegen die beste österreichische Schachspielerin zu spielen. Vorausgegangen war eine freundliche Einladung, die über meinen E-Mail Account michael.wiemer@gmx.net, den Weg zu mir fand. Jener wettertechnisch verregnete Sonntagnachmittag hatte seinen Höhepunkt in puncto Simultanschach mit Eva Moser im Kunsthaus Bregenz und war einer, der in angenehmer Erinnerung blieb. Wenngleich mein ambitioniertes sportliches Ziel am Schachbrett sich nicht ganz realisieren ließ.

Wie gestern bereits berichtet, findet sich jetzt wieder verstärkt elektronische Post aus London von Schachfotograf Ray Morris-Hill im E-Mail Fach von Michael Wiemer. Packen wir die Sendung liebevoll aus und zeigen sie einer größeren Schar an Schachfreunden. Aus der Fotosendung von Ray Morris-Hill habe ich wieder ein paar besonders schöne Exponate ausgesucht.

Round 5: Levon Aronian vs Magnus Carlsen

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Levon Aronian und Magnus Carlsen. Ob es irgendwann einen WM-Kampf zwischen Aronian und dem amtierenden norwegischen Schachweltmeister geben wird? Ich möchte mich da mit einer Prognose nicht festlegen. Wer hätte einst prophetische Gaben gehabt und 2012 auf ein Match Viswanathan Anand vs. Boris Gelfand in Moskau gesetzt?

Round 5: Vishy Anand vs Veselin Topalov

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Viswanathan Anand und Veselin Topalov standen sich 2010 in Sofia beim WM-Kampf gegenüber. Erinnerungswürdig damals auch die lange Anreise vom Weltmeister Anand in die bulgarische Hauptstadt. Reminiszenz an einen Text der 4936 Mal aufgerufen wurde. Chess Tigers am 21. April 2010 über die Odyssee von Vishy Anand:

,,Monate der sorgfältigen Planung für die Schachweltmeisterschaft in Sofia wurden durch einen Vulkan in Island, gelegen unter Eyjafjallajökull, einem der kleineren Gletscher Islands gestört. Mehrere Zehntausende strandeten auf Flughäfen in ganz Europa. Auch der Schachweltmeister Viswanathan Anand und seine Frau und Managerin Aruna mussten kurzfristig umdisponieren. Das Ehepaar kam am Donnerstag (15. April) in Frankfurt am Main an und plante, einen Tag später mit Lufthansaflug „LH 3484“ um 10:05 Uhr mit drei Helfern und Freunden in die Bulgarische Hauptstadt Sofia zu fliegen.“

Den Plänen machte die Aschewolke aus Island dann einen Strich durch die Rechnung.

,,Zwei andere Sekundanten planten, am Freitag ebenfalls nach Sofia zu kommen, um sich dort mit dem Weltmeister zu treffen, allerdings von anderen Europäischen Flughäfen. Am Donnerstag reisten zwei Chess Tiger nach Sofia, Hans-Walter Schmitt und Christian Bossert, um die Ankunft des Teams Anand vorzubereiten. Der Plan war wohl durchdacht, aber am Donnerstag wurde klar, dass die Aschewolke aus Island auch den Flugverkehr am größten deutschen Flughafen in Frankfurt beeinträchtigen würde.“

Eigentlich müsste diese dann doch noch geglückte Reise verfilmt werden. Übrigens schien es 2010 der Taxi-Branche in Deutschland glänzend zu gehen. So überragend in Sachen Umsätze, dass eine Fahrt nach Sofia offenbar nicht lukrativ genug war. Es gab dann jedoch für das Anand Team ein serviceorientiertes und flexibles Taxiunternehmen aus den Niederlanden.

,,Viele Taxiunternehmen im Rhein-Main Gebiet hatten entweder keine Fahrzeuge oder Fahrer mehr, andere Unternehmen weigerten sich schlicht, „mal eben“ nach Bulgarien zu fahren. Nach mehreren Stunden fand sich dennoch ein Taxiunternehmen in Amstelveen in den Niederlanden(!), welches bereit war, die Fahrt mit zwei Spitzenfahrern und einem geeigneten Transportmittel zu organisieren.“

In den ganzen langen und gut bebilderten Text der abenteuerlichen Fahrt über 2000 Kilometer geht es für Interessierte die obige Verlinkung in den Chess Tigers Artikel verpasst haben, hier entlang.

Round 4: Magnus Carlsen vs Michael Adams

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Magnus Carlsen vs. Michael Adams im Eröffnungsstadium.

The playing auditorium at the start of Round 4

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Der Spielsaal und die Schachbühne mit der Weltelite beim London Chess Classic 2015.

The London Chess Classic Line-Up

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Die versammelte Schach Weltelite in London mit einem Statement in Sachen Elo-Schnitt. Ambitionierte 2784,2. Bemerkenswert. Als würde man um Reinhold Messner eine Gruppe von 8000er Extrembergsteigern zum Gruppenfoto bitten.

Round 1: Veselin Topalov vs Anish Giri

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Veselin Topalov in der Eröffnung gegen Anish Giri. Giri mit einer hochinteressanten Biografie. Alleine der Einstieg in seinen Wikipedia Beitrag macht neugierig auf das Schachtalent.

,,Anish Giri ist der Sohn eines nepalesischen Hydrologen, seine Mutter ist russischer Herkunft. Er wuchs in Sankt Petersburg auf. 2002 zog er mit seiner Familie aus beruflichen Gründen nach Japan. Nach kurzzeitiger Rückkehr nach Russland lebt die Familie seit Anfang 2008 in den Niederlanden, nachdem sein Vater eine Stelle an einem Forschungsinstitut bei Delf angenommen hatte. Anish Giri ist seit 2015 mit der WGM und IM Sopiko Guramischwili verheiratet.[1][2] Er spricht Russisch, Englisch, Japanisch und Niederländisch und hat Kenntnisse in der nepalesischen und der deutschen Sprache.“

Anish Giri ist 21 Jahre jung und ein Michael Wiemer ist gespannt auf seine weitere Entwicklung.

Round 2: Levon Aronian vs Vishy Anand

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Levon Aronian mit dem Schluck vor dem Eröffnungszug gegen Vishy Anand.

Round 1: Hikaru Nakamura vs Alexander Grishuk

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Hikaru Nakamura ist oft laut. In seinen kampfeslustigen Ansagen, in seinem Verhalten in den medialen Netzwerken. Auf seinem Twitter-Account folgen ihm 34.500 Follower. Bisher hat er mich in Sachen Konstanz und etwaiger echter Chance auf einen WM-Kampf noch nicht überzeugt. Gleichwohl kann er an einem guten Tag alle schlagen. Auch Alexander Grischuk in exzellenter Tagesform kann jeden Schachspieler der Welt vor unangenehme Aufgaben stellen.

The Playing Arena

Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Ein Blick auf die Schachbühne und das Publikum in der englischen Metropole.

Round 3: Fabiano Caruana vs Hikaru Nakamura

Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura vor Beginn des Duells. Nakamura mit der Energy-Drink Weißblechdose von Red Bull. Einst machte Gari Kasparow in einem Video (Hier auf You Tube die 1-Minuten Sequenz des Clips) spektakuläre Werbung für Pepsi Cola. Der Weltmeister kam am Automaten nicht zu seinem Getränk!? Oder doch? Ach, schauen Sie selber.

Einen schönen Abend.

Ihr

Michael Wiemer

Sport am Bodensee: EV Lindau, SV Friedrichshafen, Ogier, Vettel, Ehepaar Wolff, Ravensburg Towerstars und Volleyball-Champions-League

Heute wieder eine solide bestückte Ausgabe von Sport am Bodensee. Kaum habe ich in der vergangenen Woche die noch nicht vorhandene Meisterform vom EV Lindau Islanders etwas unter die Lupe genommen, punkten die Inselstädter erstmalig in dieser Saison mit einem 6-Punkte Wochenende. Hier geht es zum Spielbericht der Begegnung bei den Wanderers Gemering, dem Auftakt in das erfolgreiche Wochenende der Eishockey-Cracks von Coach Sebastian Buchwieser. Am Sonntag dann die siegreiche Partie beim EC Pfaffenhofen in der Bayernliga. Zum Spielbericht geht es hier entlang.

Die Ravensburg Towerstars zeigten sich in der DEL2 nach der Länderspielpause ebenfalls in ansteigender Form und erzielten analog den Lindauern ebenso einen Doppelsieg am Wochenende. Coach Daniel Naud (für Freunde seiner Vita geht es hier entlang) hatte seine Mannschaft optimal für das Auswärtsspiel bei den Heilbronner Falken eingestellt. Der Knackpunkt der Partie war die Schlussphase des zweiten Drittels. Innerhalb von 116 Sekunden erzielten die Towerstars sagenhafte 3 Treffer. Hier geht es zum Spielbericht.  Am Sonntag dann das Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen mit der Schweigeminute zum Gedenken der Opfer der Pariser Terroranschläge. Die Towerstars gewannen vor knapp 2600 Zuschauern und platzieren sich in dieser Saison erstmalig unter die Top 4 der DEL2. Hier geht es zum Spielbericht.

Schwenk zum Schach. Der Schachverein Friedrichshafen war am Sonntag mit 2 Mannschaften im Spielbetrieb aktiv. Die 1. Mannschaft siegte verdient im Heimspiel an traditioneller Spielstätte im Hotel Schlossgarten gegen WD Ulm 2 mit 6:2. In der Aufstellung mit Dietmar Heilinger, Reiner Schnorrberger, Roman Zeller, Dragan Mitrovic, Peter Kalker, Markus Nold, Frank Dangelmayr und Gerold Reif siegten sie auch in dieser Höhe verdient. Hier geht es zu den Einzelergebnissen auf der Website vom Schachverband Württemberg. Nach 3 Spieltagen in der Landesliga Oberschwaben 2015/2016 bekommt die Tabelle langsam Konturen. Von der Tabellenspitze grüßt SC Lindau 1 vor SK Markdorf 1 und SV Friedrichshafen 1. Danach gruppieren sich auf den Plätzen 4 bis 6 der SC Tettnang 1, SC Weiße Dame Ulm 3 und TSV Langenau 2 ein. Die Plätze 7 bis 10 haben momentan SF Mengen 1, SV Jedesheim 2, SC Weiße Dame Ulm 2 und Schlusslicht SF Wetzisreute inne. Hier geht es zur kompletten Tabelle.

Wenn sich am Sonntag um 7.45 Uhr zwei Autos mit Kennzeichen FN vom Hotel Schlossgarten in Friedrichshafen in Richtung Bad Salgau bewegen und an Bord die Insassen Tilo Balzer, Swetlana Balz, Arthur Steidle, Michael Wiemer, Karla Reif und Richard Reif sind, deutet alles auf ein Schach-Auswärtsspiel hin. Die Spieler vom SV Friedrichshafen 3 hatten ihren Punktspielauftakt in der A-Klasse OS Süd 2015/2016. Frohen Mutes kam das Team an und stellte sich dem DWZ favorisierten Kontrahenten SC Bad Saulgau 1. Die Gäste wollten in der Reihenfolge von Brett 1 an mit Tilo Balzer, Swetlana Balz, Arthur Steidle, Michael Wiemer, Karla Reif und Richard Reif spielen. Arthur Steidle gewann kampflos. Tilo Balzer und Michael Wiemer erzielten jeweils ein Remis, Richard Reif gewann seine Partie. Swetlana Balz und Karla Reif verloren leider ihre Spiele. Das führte am Ende zu einem achtbaren 3:3 im Gesamtergebnis zwischen dem SC Bad Salgau und dem SV Friedrichshafen 3. Hier geht es zu den Einzelergebnissen auf der Website vom Schachverband Württemberg. Für den SC Bad Saulgau war es bereits das 2. Saisonspiel. Sie rangieren momentan auf Tabellenplatz 2. Hier geht es zur kompletten Tabelle, die aufgrund der gerade begonnenen Saison noch nicht allzu aussagekräftig ist. Der SV Friedrichshafen muss sich nach seiner Saisonpremiere in der A-Klasse OS Süd 2015/2016 noch mit dem SF Ertingen 1, SK Markdorf 3, SC Tettnang 3, SF Mengen 3 und SV Weingarten 3 auseinandersetzen.

Apropos Tabelle. In der Volleyball-Bundesliga gruppiert sich das Tabellenfeld so langsam ein. Der amtierende Meister und Pokalsieger VfB Friedrichshafen war mit 2 Siegen in die Saison gestartet. Dem Auswärtssieg bei United Volleys RheinMain nach 0:2 Satz Rückstand folgte der Heimsieg vor 1240 Zuschauern gegen die VSG Coburg/Grub, die laut Süddeutscher Zeitung mit einem Saisonetat mit 300.000 Euro über die Runden kommen müssen. Dann der Dämpfer zu Hause gegen den Erzrivalen aus Berlin. Der Vizemeister Berlin Recycling Volleys setzte eine erste Duftmarke am Bodensee. Danach konnten die Häfler Balsam auf ihre Wunden legen mit einem erwartbaren Sieg beim FC Schüttorf 09 im Pokal. Jetzt das 4. Punktspiel der Saison zu Hause gegen Netzhoppers KW-Bestensee. Klarer Heimsieg ohne die 2.000er Zuschauer Marke zu knacken, die ja nur ein Zwischenschritt sein kann zu einer ausverkauften Halle. Ziel der aufgelegten Marketingkampagne ist ja eine volle ZF-Arena. Die Marketingaktion nehme ich mir ein andermal genauer unter die Lupe. Wer sich generell in die Thematik ZF Arena ein wenig einlesen möchte inklusive Geschichte der einstigen Messehalle 1 und dem 2003 erfolgten Umbau mit den entsprechenden Kosten, die mit 5 Millionen Euro angegeben werden, dem sei ein Blick auf Wikipedia und auf Stadionwelt (mit dem Umbauguide zur ZF Arena) empfohlen.

Foto:  © Michael Wiemer

Aber wir sind ein wenig vom Tabellenplatz abgekommen. Also momentan zeigt ein Blick auf die Tabelle der Volleyball-Bundesliga einen 4. Platz für den VfB Friedrichshafen. Spitzenreiter ist momentan United Volleys Rhein Main, vor den Berlin Recycling Volleys und dem SWD powervolleys Düren. Man braucht kein Prophet zu sein, um eine andere Abschlusstabelle zu prognostizieren. Es wird wieder auf ein Duell Berlin vs. Friedrichshafen hinauslaufen, den beiden Schwergewichten im deutschen Volleyball. Derweil steht jetzt das 1. Heimspiel in der Champions-League für die Häfler in der ZF Arena an. Am Mittwoch, den 18. November 20.00 Uhr, steigt das Spiel gegen Ziraat Bankasi Ankara. Hier geht es zum Vorbericht inklusive Interview mit dem türkischen Neuzugang Arslan Eksi, der mit dem VfB Friedrichshafen den 1. Sieg in der CL Saison 2015/2016 einfahren möchten.

Die bisherigen Spiele: 
Dynamo Moskau – VfB Friedrichshafen 3:0
Paris Volley – Ziraat Bankasi Ankara 0:3
Die kommenden Spiele: 
18.11. – 20.00 Uhr: VfB Friedrichshafen – Ziraat Bankasi Ankara
Paris Volley – Dynamo Moskau (Spiel wurde auf Grund der Anschläge in Paris auf unbestimmte Zeit verschoben)
01.12. – 20:30 Uhr: Paris Volley – VfB Friedrichshafen
02.12. – 19.00 Uhr: Ziraat Bankasi Ankara – Dynamo Moskau
16.12. – 20:00 Uhr: VfB Friedrichshafen – Paris Volley
17.12. – 19.00 Uhr: Dynamo Moskau – Ziraat Bankasi Ankara
20.01. – 19:00 Uhr: Dynamo Moskau – Paris Volley
21.01. – 19:00 Uhr:  Ziraat Bankasi Ankara – VfB Friedrichshafen
26.01. – 20:00 Uhr: VfB Friedrichshafen – Dynamo Moskau
26.01. – 20:30 Uhr: Paris Volley – Ziraat Bankasi Ankara
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Schwenk zum Motorsport. Zahlreiche prominente Motorsportler haben sich in den letzten Jahren ihr Domizil in der Bodenseeregion gesucht. Stellvertretend seien hier  Sébastien Ogier und Sebastian Vettel genannt. Beide hatten am Wochenende ihren Einsatz. Der französische Rallyefahrer Ogier gewinnt mit Julien Ingrassia die WRC-Saison 2015 und beide widmen ihren Sieg den Terroropfern von Paris. (motorsport-total.com).
Formel 1 Pilot und vierfacher Weltmeister Sebastian Vettel war beim Großen Preis von Brasilien am Start. Hinter dem Sieger Nico Rosberg und dem bereits feststehenden Weltmeister Lewis Hamilton kam Vettel auf Rang 3. Racingblog in der gewohnt ausführlichen Analyse zum GP Brasilien 2015:
,,Dahinter gab es bis P6 wenig zu sehen. Ferrari fuhr ein eigenes Rennen, aber immerhin fehlten Vettel, der permanent drückte, am Ende “nur” 15 Sekunden. Das sind so um die drei Zehntel pro Runde und damit war man näher dran, als noch zu Beginn der Saison. Ein Hoffnungsschimmer? Nicht unbedingt. In den letzten 10 Runden fuhr Rosberg relativ entspannt, weil sich Hamilton verabschiedet hatte. Es hätten auch gut 20 Sekunden sein können, wenn man sich die Rundenzeiten so anschaut. Zu keiner Zeit war Vettel in der Lage wirklich Druck auszuüben.“

 Lassen wir das mal so stehen.

Auch Mercedes Motorsportcheff Toto Wolff und seine schottische Ehefrau Susie Wolff haben sich in die Bodenseeregion verliebt. Beide wohnen in Ermatingen am Bodensee in der Schweiz. Susie Wolff im vergangenen Jahr im Interview mit dem Tagblatt über ihre Beweggründe und die Sympathie für die Region sowie den Hintergrund warum es so wenig Frauen im Rennsport gibt inklusive der Story wieso sie einst ein rosa Auto fahren musste. Ein aktuelles Interview gibt es von Ehemann Toto Wolff in der FAZ mit Christoph Becker unter dem Titel „Die Formel 1 wird schlecht geredet.“

Mixed Zone Bodensee

Marketingkampagne beim VfB Friedrichshafen: Redakteur Tobias Schall hat sich in der Stuttgarter-Zeitung mit der Zuschauerentwicklung der Häfler Volleyballer, der aktuellen Marketingkampagne sowie den Problemen der Sportart im Vergleich der Publikumsresonanz zum Basketball, Eishockey und Handball unter dem Titel Der VfB Friedrichshafen: Pretty in Pink auseinandergesetzt. +++ Handball: Im ÖHB-Cup im Achtelfinale bekam Bregenz Handball, in der vergangenen Saison Pokalfinalist, den Kontrahenten HC Linz AG zugelost. Der Termin wird noch festgelegt. Ante Esegovic auf der Website der Festspielstädter: „Mit Linz haben wir einen starken Gegner bekommen, der uns das Leben schon oft schwer gemacht hat. Der Cup hat seine eigenen Gesetze. Wir müssen gegen Linz im Cup wieder ein gutes Spiel machen um eine Runde weiter zu kommen. Linz ist eine sehr erfahrene Mannschaft die man nicht unterschätzen darf. Aber mit unseren Fans im Rücken sollten wir den Aufstieg in die nächste Runde schaffen.“ +++ Vorfreude auf Handball-Leckerbissen: Was für ein Timing. Gleich zwei hochkarätige Heimspiele trägt der amtierende österreichische Handballmeister Alpla HC Hard hintereinander aus. Erst kommt am 21. November das Starensemble von SKA Minsk zur 3. Qualifikations-Runde im EHF-Cup in die Sporthalle am See. Die Weißrussen konnten insgesamt 6 europäische Cup Wettbewerbe gewinnen. Dies ist bisher nur 7 Vereinen in Europa gelungen. Vier Tage später am 25. November dann der Klassiker gegen den Derbyrivalen Bregenz Handball. Ganz großes Kino. Die 76. Auflage.

Hier geht es zum Sportkalender am Bodensee

Kommentar von Michael Wiemer zur Fußball-Bundesliga 2014/2015 (2)

Nach dem Rückblick auf die Saison beim Branchenprimus Bayern München dröseln wir heute die Tabelle weiter auf. Es geht mit dem Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga 2014/2015 weiter. In aller Ruhe.

Heute VfL Wolfsburg.

Michael Wiemer über die Platzierung vom VfL Wolfsburg

Die Konstellation Automobilbauer und Fußballclub stößt ja nicht immer auf Gegenliebe.  Sei es drum. Auf die getaktete Vorbereitung der abgelaufenen Bundesligasaison überlies der VfL Wolfsburg und VW nichts dem Zufall. Nach einem 3:3 bei Cardif City ging es in die Bodenseeregion. Am 5. August  2014 um 19.00 Uhr im Bodensee-Stadion von Konstanz trafen sich die Wölfe zum Vorbereitungsspiel gegen die Ostschweizer Fußballer vom FC St. Gallen. Knapp 14 Tage später später setzte sich die VW-Werkself in der 1. Runde des DFB Pokals bei Darmstadt 98 im Elfmeterschießen durch. Coach Dirk Schuster vom damaligen Zweitligisten nach dem Spiel prägnant:

,,Heute stehen sich grundsätzlich zwei total verschiedene Welten gegenüber, da trifft ein Marktwert von knapp 175 Millionen Euro auf 7,5 Millionen.”

Nun, der spätere Lauf der Saison zeigte den Fußballfans von Rostock bis zum Bodensee, das ein Marktwert von 7,5 Millionen Euro zum Aufstieg in die Bundesliga reicht …

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Aber ich will mich nicht verplaudern. Wolfsburg ist heute unser Thema. Damals im August 2014 schrieb ich hier im Blog nach dem DFB-Pokalsieg der Mannschaft von Dieter Hecking in der 1. Runde mit Blick auf die Bundesligasaison:

,,Wo Wolfsburg im Moment steht, eine Woche vor dem Bundesligaauftakt bei Bayern München, ist immer noch nicht genau zu beziffern. Nach dem 1:1 in Konstanz gegen den FC St. Gallen gab es ja die Heimpleite mit 1:5 gegen Atletico Madrid. Gestern dann jenes knappe Spiel in Darmstadt, die frisch aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen waren. Dieter Hecking hat noch viel Arbeit vor sich. Vom angesprochenen Marktwert, den generellen finanziellen Möglichkeiten der VW-Werkself, den seriösen Arbeitern Allofs und Hecking sowie dem Kader muss die Mannschaft eigentlich mehr machen wie den 5. Platz in der letzten Saison.“

Nun, jetzt nach Saisonende steht Tabellenplatz 2 auf dem Tableau. Die Vizemeisterschaft ist der größte Erfolg seit dem Überraschungstitel unter Felix Magath im Jahr 2009. Dazu steht man noch im DFB-Pokalendspiel und hatte in der Euro-League bemerkenswerte Sternstunden wie gegen Inter Mailand zu bieten. Über das Heimdesaster später gegen den SSC Neapel schweigen wir heute. Ich sah einst Diego Maradona Live im Dress des italienischen Fußballclubs im Leipziger Zentralstadion beim UEFA-Cup Spiel gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig im Oktober 1988. Alleine diese Verbindung – Diego Maradona und SSC Neapel – die Namen und Theatralik wie eine große Oper. Meine Augen waren damals fast 90 Minuten auf den Grenzgänger zwischen Genie und Wahnsinn gerichtet. Ein andermal mehr.

Michael Wiemer über Wolfsburgs 69 Punkte

Doch wir wollen hier ja über die abgelaufene Bundesligasaison reden. Die Vizemeisterschaft wurde mit 69 Punkten eingefahren. 69 Punkte hatte der VfL Wolfsburg auch im Meisterjahr 2009. Dies zeigt auch wie gut Bayern München die nationale Saison 2014/2015 gespielt hat. Und meine Berechtigung der Zeugnisnote 1 für den deutschen Rekordmeister. DFB-Pokal und CL Aus flossen nicht in meine Benotung mit hinein. Da bin ich konsequent. Das wird auch für die Niedersachsen gelten. Wolfsburg musste sich dieses Jahr im Bundesligaspielbetrieb nur 5 Mal geschlagen geben. So viele Niederlagen musste auch Bayern München einstecken. Dazu kam der spektakuläre 4:1 Heimsieg zum Rückrundenauftakt am 18. Spieltag gegen die Mannschaft von Pep Guardiola. Wolfsburg ist ein verdienter Vizemeister. Im vergangenen Jahr mussten die Wölfe 10 Niederlagen in der Bundesliga einstecken. Die Halbierung der Verlustpartien spiegelte sich letztendlich im Punktekonto und der Qualifikation für die Champions-League wieder. 

Michael Wiemer über den Trainer vom VfL Wolfsburg

Was haben Ludwig Lachner, Imre Farkaszinski, Wilfried Kemmer, Horst Hrubesch,  Uwe Erkenbrecher, Eckhard Krautzun und Gerd Roggensack gemeinsam? Sie waren alle Trainer beim VfL Wolfsburg in der Ära vor dem Bundesligaaufstieg 1997. Dieter Hecking trainiert die Niedersachsen seit dem 1. Januar 2013. Vorher stieg er beim 1. FC Nürnberg aus. Dieter Hecking machte von einer Ausstiegsklausel Gebrauch. Bei den Franken hinterließ der unaufgeregt agierende Coach eine Riesenlücke, die Sportchef Bader nicht schließen konnte. Dieter Hecking arbeitete sich über die Trainerstationen SC Verl, VfB Lübeck, Alemannia Aachen, Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg hoch zum perspektivisch gut aufgestellten VfL Wolfsburg. Doch das wird allzu schnell und gerne vergessen, der Trainer des Vizemeisters übernahm die VW-Werkself auf dem 15. Tabellenplatz. Hievte sie bis zum Saisonende 2012/2013 noch auf Position 10. Danach gelang 2013/2014 der Sprung auf Tabellenplatz 5. Jetzt die Rolle als etwaiger Bayern Jäger mit einem eindrucksvollen Rang 2. Das ist Heckings Handschrift.

Michael Wiemer vergibt eine Zeugnisnote für den VfL Wolfsburg

Tabellenplatz 2 mit 69 Punkten, eindrucksvollen Spielauftritten, einem hoffnungsvollen Kader mit Juwelen wie Kevin De Bruyne   und solider Führung der Herren Hecking und Allofs (sein unnötiger Kommentar einen Spieltag vor Schluss zum Auftritt der Bayern lasse ich hier großzügig unter den Tisch fallen – Karl-Heinz Rummennige setzte da bereits den entsprechenden Konter) haben den Niedersachsen durchaus den einen oder anderen neuen Sympathisanten gebracht.  Die Wölfe hatten ebenfalls sehr viele WM-Teilnehmer im Kader, die mit der Verarbeitung der Strapazen souverän umgingen und in die Saison starteten.  Zählen wir kurz durch: Diego Benaglio (Schweiz), Ricardo Rodriguez (Schweiz), Luiz Gustavo (Brasilien), Kevin de Bruyne (Belgien), Vierinha (Portugal), Ivica Olic (Kroatien) und Ivan Perisic (Kroatien). Zum Jahresanfang 2015 wechselte „Pferdelunge“ Olic dann nach Hamburg. Dafür kam Weltmeister André Horst Schürrle zu den Niedersachsen. Der VfL Wolfsburg bekommt von mir für die Vizemeisterschaft in der Bundesligasaison 2014/2015 die Zeugnisnote 1.

Kommentar von Michael Wiemer zur Bundesliga 2014/2015 (1)

Skandal: Die finanzschwächeren Clubs des SC Paderborn und SC Freiburg müssen in die 2. Bundesliga absteigen. Nein, so hoch würde ich den Abstieg der punktearmen Vereine nicht hängen wollen. Geld alleine sortiert die Fußballbundesligatabelle nicht. Augsburg hätte da ja andererseits auch nie auf dem 5. Platz landen dürfen, vor finanziellen Schwergewichten wie Schalke 04 mit dem russischen Trikotsponsor Gazprom und dem an der Börse notierten Borussia Dortmund, bei verdienter Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb bei seriöser Arbeit von Coach Weinzierl. Übrigens die beiden Ruhrgebietsmannschaften werden die nächste Saison mit einem neuen Trainer beginnen. Aber dröseln wir die Analyse zur abgelaufenen Bundesligasaison 2014/2015 von oben auf. In aller Ruhe.

Heute Bayern München.

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Michael Wiemer über die Platzierung von Bayern München

Der deutsche Rekordmeister beendet die Saison souverän auf Tabellenplatz 1 und feiert den Meistertitel dann dennoch ein wenig Freude gebremst. Zum Glück brachten die Frauen, die ebenfalls deutscher Meister wurden, ein wenig positive und ausgelassene Stimmung auf den Balkon auf dem Marienplatz in München. Okay, der Fluch der Triple Erwartungshaltung zog die Stimmung bereits spürbar nach unten. Das Elfmeter-Aus im DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund und das klare 0:3 im Hinspiel des CL-Halbfinales beim Starensemble FC Barcelona und der damit vorhersehbaren verpassten Reise zum Finale nach Berlin hätten sich die Verantwortlichen und Spieler von Bayern München anders vorgestellt.

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Michael Wiemer über 33 Punkte Vorsprung auf einen Erzrivalen

Doch wir wollen hier ja über die abgelaufene Bundesligasaison reden. Da war die Meisterschaft beizeiten und sehr souverän eingetütet. 10 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. 20 Gegentore weniger wie die Wölfe. 80:18 Tore. 25 Siege und 4 Unentschieden in 34 Spielen. Nach der vorzeitigen Meisterschaft war der Spannungsbogen nicht mehr so hoch, so dass Niederlagen wie zu Hause gegen Augsburg oder in Freiburg die Bilanz sogar etwas trübten. Doch am Ende standen zum Beispiel 33 Punkte Vorsprung auf den Erzrivalen Borussia Dortmund zu Buche. Auch 18 Punkte auf die Elf von Bayer Leverkusen, den Tabellenvierten mit der monetären Power vom Bayer Konzern im Rücken,  lesen sich nicht schlecht. Nein, für die deutsche Fußballmeisterschaft muss sich Bayern München nicht entschuldigen. Auch wenn es nach einer Phrase klingen mag, wer nach 34 Spieltagen so dominant die Bundesligatabelle anführt hat zu Recht den Meistertitel errungen.

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Michael Wiemer über den Trainer von Bayern München

Felix Magath holte einst in seinen ersten beiden Trainerjahren bei Bayern München jeweils das Double. Er musste in der Saison darauf seinen Hut nehmen. Die nationale Bilanz in Deutschland von Pep Guardiola mit 2 Meistertiteln und einem DFB-Pokalsieg liest sich auf den ersten Blick nüchtern im Vergleich zu der Bilanz von Felix Magath. Der Katalane verwies kürzlich nach dem Aus gegen Barcelona im CL-Halbfinale auf die 4 Titel in seinem ersten Jahr. Er hatte UEFA-Supercup und Weltpokal mit eingerechnet. Doch diese beiden Wettbewerbe haben in Deutschland nicht einen so hohen Stellenwert, das Nonplusultra ist im internationalen Klubfußball für den deutschen Fußballfan und Interessierten nach wie vor der Gewinn der Champions-League.

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Das neue Saisonziel wird sicher Richtung Triple gehen. Pep Guardiolas Ehrgeiz ist noch nicht gestillt. Das schwere Erbe von Jupp Heynckes trat er 2013 selbstbewusst an. Begleitet von einem deutschen Medienhype, der den Katalanen fast in den Status eines Messias erhob. Dem Hype misstraute ich damals und wurde bestätigt. Aber um mich geht es hier nicht.

Michael Wiemer vergibt eine Zeugnisnote für Bayern München

Wenn der Blick nur auf den Meisterwettbewerb fällt und DFB-Pokal und Champions-League Aus bewusst ausgeklammert werden, kommt man nicht Drumherum eine gute Note zu verteilen. Selbstverständlich trübte das klare 1:4 am 18. Spieltag beim VfL Wolfsburg oder die Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach inklusive dem Spannungsabfall zum Saisonende etwas den Gesamteindruck. Doch angesichts der klaren Punktedominanz auf die Konkurrenz, dem bemerkenswerten Torverhältnis und dem Verletzungspech – hier seien nur Robben und Ribery erwähnt – gibt es von mir die Zeugnisnote 1.

+++ Ausverkauft +++ Ausverkauft +++ Ausverkauft +++ Ausverkauft +++

Da sage noch einer Nischensportarten hätten Schwierigkeiten ihre Hallen voll zu bekommen. Nicht so bei Alpla HC Hard am Bodensee. Die Handballer vermelden bereits heute, 5 Tage vor dem 1. Heimspiel im Endspiel um die österreichische Handballmeisterschaft gegen den Erzrivalen Bregenz Handball:

,,Bereits 5 Tage vor dem 1. Finale am 23.05.2015 in der Sporthalle am See können wir vermelden, dass bereits alle Karten für das Derby vergriffen sind.

1. Finalspiel am 23.05.2015 in der Sporthalle am See

Beginn: 20:20 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr

Alle hinterlegten/reservierten Karten können ab 18:00 Uhr abgeholt werden. Sollten diese nicht bis mindestens 1 Stunde vor Spielbeginn abgeholt werden, werden diese noch VERKAUFT!

Wir bitten um euer Verständnis und freuen uns auf ein tolles FINALE!

SEE RED“

Soweit zum Ticketing. Ein Feiertag für den Kassenwart. Ticketmaster. Alpla HC Hard war 2003, 2012, 2013 sowie 2014 in der Handball Liga Austria Meister. Konkurrent Bregenz Handball kennt das Gefühl gewonnener Meisterschaften auch. Die Vita weist den Meistertitel  in den Jahren 2001, 2002, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009 und 2010 auf. Aufmerksamen Lesern wird die Vorarlberger Dominanz nicht entgangen sein. In den letzten 15 Jahren ab 2001 ging der Titel nur ein einziges Mal nicht nach Bregenz oder Hard. 2011 gewann der Handballclub Fivers Margareten die Meisterschaft.

18. Match Race Germany in Langenargen

Das Segelevent Match Race Germany findet traditionell seit 1997 statt. Wer jetzt hochzählt und auf die 18. Veranstaltung schaut und seine Stirn vielleicht in Denkerpose faltet, es gab eine Hochwasser-Ausnahme, die einen Start des Duellsegelns nicht ermöglichte.  Das war 1999. Wenn ich es heute richtig mitgekriegt habe, hat der Veranstalter von Match Race Germany in der Schwäbischen Zeitung eine Anzeige für das Rahmenprogramm geschaltet. Okay.

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Hier in der Bodenseeregion auf deutscher Seite kämpfen ja die Schwäbische Zeitung mit Sitz in Ravensburg und der Südkurier mit Sitz in Konstanz um Marktanteile, Anzeigenkunden, Leser und Abos. Dazu kommt im Konkurrenzkampf um den Werbekuchen auch noch die Flut an gratis in den Haushalten verteilten Anzeigenblättern wie Südfinder, Seewoche und Wochenblatt. Speziell der Südfinder arbeitet verstärkt an seiner Sportkompetenz. Chefredakteur Robin Halle war einst bei Sport Bild sowie auch Gast im Kempinski auf dem Münchner Flughafen zum Fußballtalk Doppelpass mit Wontorra. Über die Zwischenstation Wochenblatt fand er den Weg zum Südfinder und plauderte letzte Woche in der Ausgabe vom 13. Mai aus den guten alten Zeiten anlässlich des Vatertags.

Robin Halle, Chefredakteur Südfinder:

,,Früher haben wir uns zu zehnt im Dortmunder Westfalenpark getroffen. Ein ,,Bollerwagen“ voller Bier im Schlepp, den Grill unterm Arm, deutsche Schlager im CD-Player – und los! Witze erzählen, über Fußball reden, Bierchen trinken, lachen etc. Mit dabei waren Bankvorstände, Unternehmer, Ärzte und Bundesligaprofis.“

Flankiert wird die Arbeit von Robin Halle durch das Engagement von Matthias Schopf, der letzte Woche ebenfalls ein Statement zum Vatertag abgab und einen bemerkenswerten Artikel über Gewalt im Fußball schrieb. Dabei ging er unter anderen auf den Spielabbruch in der Kreisliga A2 (Württemberg) bei der Partie zwischen dem FC Friedrichshafen vs. FC Dostluk Friedrichshafen nach 50 gespielten Minuten ein.

Robin Halle und Matthias Schopf schärfen sichtlich das Profil vom Südfinder. Ich will jetzt noch nicht soweit gehen und Halle/Schopf mit dem Flügelpaar Robben/Ribery in Bestform vergleichen. Jedoch haben Robin Halle und Matthias Schopf Power und Tempo in das Blatt hineingebracht. Meinungsstark und durchaus originell. Bei Robin Halle merkt man dann auch noch sein bei Sport Bild intensiv gepflegtes Netzwerk, wenn er etwa bei einer Reiner Calmund Veranstaltung in der Bodenseeregion eben auch problemlos Zugang in den Backstage Bereich erhält. Matthias Schopf sieht man auch bei dem Branchenprimus im Volleyball, dem VfB Friedrichshafen.

Die Seewoche in Person von Reiner Jäckle bemüht sich auch um Sportthemen. Auch Kulturthemen sind bei Autor Jäckle gut aufgehoben. Reiner Jäckle macht ja auch selber Musik. In Sachen Sport gibt er bei seinem Facebook Profil die Favoriten Katja Thater, Markus Baur und Andrea Petkovic an. Tennisfreunden ist Andrea Petkovic ein Begriff. Die in Hamburg geborene Katja Thater ist Pokerspielerin. Laut Bruder Wikipedia spielte sie 1999 ihre erste Pokerhand. Da war sie 33.  Der 2008 bei Spiegel Online erschiene Artikel über die smarte Pokerspielerin Katja Thater unter dem Titel Glücksspiel: Auf der Jagd nach Boris ist unter Pokerfreunden Kult. Alleine die Einstiegssequenz mit der Hilfe für die Freundin von Thater hat das Potenzial für einen Film. Doch jetzt zu Markus Baur. Er wurde mit Deutschland beim Projekt Gold im eigenen Land 2007 Handballweltmeister. Der in Meersburg am Bodensee geborene Markus Baur ist aktuell Handballcoach von Kadetten Schaffhausen und zog mit seinem Team nach der 3:0 Playoff-Serie gegen Wacker Thun in der vergangenen Woche in das Finale um die Meisterschaft in der Schweiz ein. Ich berichtete am 15. Mai hier auf sportinsider unter dem Titel Sport am Bodensee: Kadetten gewinnen Playoff-Serie gegen Wacker Thun davon.

Beim Wochenblatt greift die engagierte und kontaktfreudige Babara Fülle zur Tastatur und ist Gast bei den Spielen vom deutschen Volleyball-Doublesieger 2015, dem VfB Friedrichshafen. Sie gefällt mir auch oft mit ihren klaren Worten zu politischen Dingen in der Zeppelinstadt Friedrichshafen inklusive der Thematik B31. Ein andermal mehr dazu.

Vielleicht mache ich dieses Jahr noch einen Check zwischen den Abonnentenzeitungen Schwäbische Zeitung und Südkurier in Sachen Sportberichterstattung und einen detaillierten Vergleich des Content zwischen dem Südfinder, dem Wochenblatt und der Seewoche.

Jetzt habe ich mich ein wenig verplaudert. Macht nichts. Meine Stammleser wissen mit meinen Eigenheiten umzugehen. Ein Michael Wiemer ändert sich da nicht mehr. Zurück zum Match Race Germany.

Online war mir kürzlich der Twitter-Account vom Match Race Germany aufgefallen.  Aus marketingtechnischer Sicht ist da noch Potenzial. 125 Follower  nehmen sich bescheiden aus für einen Twitter-Kurznachrichtenkanal mit Beitrittsdatum Mai 2011. Wir hatten hier ja kürzlich den Scheinwerfer auf den norwegischen Champion und Schachgenie geworfen – Magnus Carlsen durchbricht die Schallmauer mit 100.000 Followern auf seinem Twitter-Account. Das Management von Carlsen hatte diese 100.000er Schallmauer mit 426 Tweets seit April 2009 bewerkstelligt. In Sachen Marketing machen das Manager Agdestein und Co. mit ihrem Schützling Carlsen schon sehr smart. Übrigens der Twitter-Account Match Race Germany hat, Stand 19.05.2015 um 19.45 Uhr, bei den Tweets 262 aufzuweisen. Der letzte Tweet datiert vom 9. Juni 2014.

Aber Match Race Germany hat seine Kernstärken im Marketing auf anderen Feldern. Die Arbeit mit den Sponsoren, von mir in den letzten Jahren immer wieder positiv erwähnt oder auch das Publikum am Ufer während der Veranstaltung. Rund 30.000 Zuschauer verfolgten die faszinierenden Segelduelle auf dem Bodensee im vergangenen Jahr vom Langenarger Ufer. Eberhard Magg und sein Team machen da einen guten Job. Hier noch eine Videosequenz über 10 Minuten aus dem vergangenen Jahr. Marketingtechnisch smart in Englisch verfasst. Passt.

Hier geht es zu den Fakten vom 18. Match Race Germany 2015 in Langenargen.

Bleiben Sie mir gewogen.

Ihr

Michael Wiemer

Sportkalender am Bodensee

19.05.2015 Laufen: Marathon & Halbmarathon-Laufseminar im Casinostadion Bregenz unter der professionellen Leitung von Rennleiter und Marathonläufer Günter Ernst (Marathonbestzeit 02:32:14) ab 19.00 Uhr

20.05.2015 Fußball: FC St. Gallen – FC Thun ab 19.45 Uhr

20.05. – 25.05.2015 Segeln: Match Race Germany 2015 in Langenargen 

21.05.2015 Handball: Kadetten Schaffhausen – TSV St. Otmar St. Gallen ab 19.30 Uhr

23.05.2015 Handball: TSV St. Otmar St. Gallen – Kadetten Schaffhausen ab 17.30 Uhr

23.05.2015 Handball: Alpla HC Hard – Bregenz Handball ab 20.20 Uhr

24.05.2015 Fußball: Cashpoint SCR Altach – SV Grödig ab 17.45 Uhr

24.05.2015 Segeln: 20 Meilen Cup Insel Reichenau v. Yacht-Club Insel Reichenau

25.05.2015 Fußball: FC St. Gallen – FC Aarau ab 16.00 Uhr

26.05.2015 Handball: Kadetten Schaffhausen – TSV St. Otmar St. Gallen ab 19.30 Uhr

26.05.2015 Handball: Bregenz Handball – Alpla HC Hard ab 20.20 Uhr

28.05. – 31.05.2015 Segeln: Internationale Bodenseewoche in Konstanz

30.05.2015 Fußball: FC Schaffhausen – FC Biel / Bienne ab 17.45 Uhr

Die Auswahl der Termine ist subjektiv und unvollständig.

Michael Wiemer Kommentar zum 75. Hahnenkamm Rennen

Michael Wiemer Kommentar zum 75. Hahnenkamm Rennen

Es ist einer der spektakulärsten Sportevents. Es ist, da wird es keine zwei Meinungen geben können, das berühmteste Skirennen der Welt. In diesem Jahr gibt es die Jubiläumsausgabe. Das 75. Hahnenkamm Rennen in Kitzbühel ist wieder die Bühne für wagemutige Sportathleten. Es wird wieder jene spektakulären Bilder geben. Selbstredend auch der Aufmarsch von Prominenten. Inklusive der einen oder anderen von Botox verwüsteten Lady. Eine grandiose Kinokulisse. Sozialstudien gibt es gratis. Ansonsten ist Kitzbühel nicht ausgelegt für ein kleines Portemonnaie. Eine fast unglaubliche Zahl kursiert immer wieder durch bereitwillig hingehaltene Ohren. Das Hahnenkamm Rennen ist monetär lukrativ bis zum abwinken. Es soll durchschnittlich 37 Millionen erwirtschafte Euros im Großraum Kitzbühel während eines Hahnenkammwochenendes geben. Kein Schreibfehler. Es sollen 37 Millionen Euro sein.

Es ist auch ein Treff der Legenden. Doch nicht nur Wintersporthelden geben sich die Ehre. Da wird auch schon Mal Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger an der Piste in Kitzbühel gesichtet. Tradition wird gepflegt und gehegt. Der Kitzbüheler Ski Club (K.S.C.) braucht keinen Sport-Event Check zu fürchten. Auch bei der 75. Auflage tritt der Ski Club als Organisator auf. Das Hahnenkamm Rennen ist an Superlativen kaum zu übertreffen. Inklusive dem organisatorischen Aufwand. Ein paar Fakten in die Runde geworfen. Da gibt es 1.700 Meter Hochsicherheitsnetze der Kategorie A-Netze. Dann wären da auch noch 6.500 Meter Auffangnetze der Kategorie B-Netze. Für das Publikum werden 12.ooo Meter Zuschauerzäune aufgebaut. Dazu kommt die Manpower. Ca. 1.400 Menschen sind Jahr für Jahr dabei, das Spektakel auf die Beine zu stellen. Schneefall, in der Nacht aufkommende unangenehme Kälte und allen widrigen Umständen die Stirn bietend.

45.000 Menschen sind durchschnittlich live bei der Abfahrt beim Hahnenkamm Rennen dabei. Ca. 580 Journalisten aus 30 Ländern akkreditieren sich jährlich für das spektakuläre und faszinierende Event. Die Tastaturen werden malträtiert. Leidenschaftliche Sportreportagen verfasst. Unter Zeitdruck werden die Berichte im Rekordtempo geschrieben. Jeder Journalist ist sich dieser Kultveranstaltung bewusst. Es wird auch das beste aus der schreibenden Zunft herausgekitzelt. Hier ist Adrealin im Sinne des Wortes spürbar.

1975 siegte der damals 21-Jährige Franz Klammer. Verwegen. Grandios. Es war eine Skilegende geboren. Klingt zu pathetisch? Nun, ein Jahr später gewann jener Franz Klammer bei den olympischen Winterspielen von Innsbruck die Abfahrt.  Am Patscherkofel lieferte er sich ein packendes Duell vor 60.000 begeisterten Zuschauern mit Bernhard Russi. Franz Klammer ist nur einer von zahlreichen tollkühnen Männern, die mit dem Hahnenkamm Rennen den Anfang zu einem grandiosen Aufstieg in die Riege der umjubelten Abfahrtspiloten fabrizierten. Es sind Namen, deren Klang auch heute noch nach Jahren der Laufbahnbeendigung immer noch im Ohr faszinierend klingen.

Die Strecke der Streif misst insgesamt 3.312. Die Athleten starten in einer Höhe von 1665 Metern Seehöhe am Hahnenkamm in die Abfahrt. Das Abenteuer beginnt. Ehrfürchtige Namen wie Mausefalle, Kompression, Karussel, Steilhang, Alte Schneise, Seidlalm und dann der Hausberg. Mit der respektvollen Hausbergkante. Nehmen wir doch aus dem Angebot an Schwierigkeitsgraden einfach die Mausefallle. Was für eine Herausforderung. Was für ein Risko. Was für ein Nervenkitzel. Was für ein Test für die Fertigkeiten der Sportler. Der Streckenabschnitt der Mausefalle ist der steilste des Hahnenkammrennens. Lassen wir Sofasportler die Zahl auf uns wirken. Die maximale Neigung beträgt hier 85%. Tief durchatmen.

Der Terminkalender Sport am Bodensee im Januar 2015

Das Jahr 2015 nimmt Fahrt auf… Der Terminkalender Sport am Bodensee im Januar 2015 hat Konturen bekommen. Auch hier gilt, was ich kürzlich beim Jahresrückblick 2014 schrieb:

,,Selbstverständlich kann ein Jahresrückblick nie vollständig und objektiv sein. Es kann immer nur eine subjektive Auswahl geben. Wenn ich quotenfixiert wäre, würde ich alleine 20 Teile über die Personalie Hoeneß stricken können. Will ich aber nicht.“

Also, schauen wir was der erste Monat im neuen Jahr bringt. Auf geht´s.

Terminkalender Sport am Bodensee im Januar 2015

02.01.2015 Eishockey: EV Lindau – ESV Buchloe ab 20.00 Uhr

03.01.2015 Ringen: SV Germania Weingarten – RWG Mömbris-Königshofenab 19.30 Uhr

04.01.2015 Eishockey: Ravensburg Towerstars – Löwen Frankfurt ab 18.30 Uhr

06.01.2015 Schach: 30. Int. Dreikönig-Turnier in Bregenz

06.01.2015 Eishockey: EV Lindau – EHC Waldkraiburg ab 17.30 Uhr

08.01.2015 Turnen: TurnGala in Friedrichshafen ab 18.30 Uhr

09.01.2015 Eishockey: Ravensburg Towerstars – Dresdner Eislöwen ab 20.00 Uhr

10.01.2015 Handball: SV Allensbach – H2Ku Herrenberg ab 17.30 Uhr

10.01.2015 Handball: HSG Konstanz – TGS Pforzheim ab 20.00 Uhr

11.01.2015 Basketball: Baskets Konstanz – USC Heidelberg II ab 17.30 Uhr

14.01.2015 Volleyball: VfB Friedrichshafen – TV Ingersoll Bühl ab 20.00 Uhr

16.01.2015 Eishockey: Ravensburg Towerstars – Lausitzer Füchse ab 20.00 Uhr

17.01.2015 Volleyball: Volley YoungStars – FT 1844 Freiburg ab 16.00 Uhr

17.01.2015 Handball: SV Allensbach – NSU Neckarsulm ab 19.30 Uhr

17.01.2015 Basketball: Basketball Konstanz – VfB Gießen ab 20.00 Uhr

18.01.2015 Volleyball: Volley YoungStars – SV Schwaig ab 16.00 Uhr

18.01.2015 Handball: HSG Konstanz – TuS Fürstenfeldbruck ab 17.00 Uhr

23.01. – 25.01.2015 Messe: Motorradwelt Bodensee in Friedrichshafen

23.01.2015 Eishockey: Ravensburg Towerstars – SC Riessersee ab 20.00 Uhr

24.01.2015 Basketball: TSV Eriskirch – TSG Ehingen (Damen) ab 18.00 Uhr

25.01.2015 Basketball: TV Konstanz – SpVgg Möhringen ab 17.30 Uhr

27.01.2015 Volleyball: VfB Friedrichshafen – Zenit Kazan ab 20.00 Uhr

31.01.2015 Handball: HSG Konstanz – SG Köndringen/Teningen ab 20.00 Uhr

31.01.2015 Basketball: TV Konstanz – KuSG Leimen ab 20.00 Uhr

Wer mir noch den einen oder anderen Termin zukommen lassen möchte, schreibt einfach eine Mail an michael.wiemer@gmx.net