Tag 1 der Krise

Das Ergebnis von Bayern München gegen die Gladbach-Elf von Favre dürfte manchen Favoritenwetter viel Geld gekostet haben. Die Stimmung von Uli Hoeneß, zuletzt mit erstaunlich wenig Verständnis für Frauenfußball, dürfte sich knapp oberhalb der Grasnarbe bewegen. Die nüchternen Fakten sehen so aus:

Bayern München – Bor. Mönchengladbach 0:1 (0:0)

Bayern München: Neuer – Rafinha, Boateng (76. Petersen), Badstuber, Lahm – Luiz Gustavo, Schweinsteiger – Robben, Kroos (60. Ribéry), Müller – Gomez

Bor. Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke (90. Marx), Brouwers, Dante, Daems – Reus (90.+2 Rupp), Nordtveit, Neustädter, Arango – Hanke (83. Herrmann), de Camargo

Schiedsrichter: Rafati (Hannover)

Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)

Tor: 0:1 de Camargo (62.)

Gelbe Karten: – / de Camargo (1)

Meine Liebste sagte unmittelbar nach Spielende:

,,Tag 1 der Krise.“

Dabei gibt es schlimmeres wie ein erstes Punkspiel von 34 Gesamtspielen in den Sand gesetzt zu haben. Okay, Neuer zeigte keine Weltklasseleistung. Für Scholl oder Effenberg ist er jetzt bereits der beste Torwart der Welt. Das habe ich nie so gesehen. Erinnert sei an Manuel Neuer oder der Fluch eines Blogbeitrags. Doch die Niederlage kommt eigentlich zur richtigen Zeit. Es müssen sich alle Mannschaften erst ein wenig sortieren (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das Feld aus den hinteren Reihen aufzurollen hat auch Charme.  

Doch die nächsten Tagen wird es ein Blätterrauschen geben. Nein, der Herbst ist noch nicht da. Die Münchner Zeitungen werden sich überschlagen, die Finger in die Wunden legen, hartnäckig Fragen stellen, auf Dortmunds Glanzleistung verweisen, auf den bösen Patzer von Manuel Neuer genüßlich hinweisen, die Form einzelner Spieler hinterfragen, eventuell auch mit Stichsäge und Fuchsschwanz am ersten Stuhlbein von Trainer Heynckes sägen oder Taktik, Einstellung und Vorbereitung in Frage stellen. Es werden keine ruhigen Tage sein.