EV Lindau mit Siegen und HSG Konstanz zahlt Lehrgeld

Unerbittlich scheint der Sommer ad acta gelegt zu sein. Ganze 10 Grad zeigt das Temperaturanzeigetäfelchen an. Entschieden zu kühl. Dann auch noch diese grauen, dichten Wolkenvorhänge, der Sonne heute wenig Schlupflöcher bietend. Da ist es gut, wenn man auf einen sehr sonnigen Sommer am Bodensee zurückblicken kann.

Foto:  © Copyright – Michael Wiemer

Derweil nutzte der Eishockeymeister der Bayernliga EV Lindau Islanders den vorgestrigen Tag zur Jahreshauptversammlung. Im Vorfeld hatten die Spieler für gute Stimmung mit Siegen bei Testspielen gesorgt. Dem 9:2 beim EC Oberstdorf vor einer Woche folgte dann ein 6:5 beim ERC Sonthofen am vergangenen Freitag. Sonntag gab es dann das Heimspiel gegen das Team aus Sonthofen und mit 5:2 vor 500 Zuschauern einen Heimsieg. Gleichzeitig wurde Patrick Prell verabschiedet.  Wer das Wochenende nochmals Revue passieren lassen möchte, kann hier noch eine Zusammenfassung vom engagierten EVL Live-Tickerer Marco Freiburg lesen. Das Vorbereitungsprogramm der EV Lindau Islanders auf die neue Saison geht diese Woche weiter. Freitag geht es nach Landsberg und am Sonntag steht das Testheimspiel gegen ECDC Memmingen auf dem Programm. Derbytime. Beide Kontrahenten spielen wie die Inselstädter auch in der Bayernliga.

HSG Konstanz kann Raketenstart in die Saison nicht fortsetzen

Die Handballer der HSG Konstanz legten in der neuen Saison der 3. Handballbundesliga wie die Feuerwehr los. Zwei Siege zum Auftakt brachten die Tabellenspitze. Nach den beiden Siegen erläuterte Spielmacher Matthias Stocker im Interview unter dem Titel ,,Es läuft, weil die Pferde neben mir viel Platz schaffen.“ mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas:

,,Das ist natürlich ein Start nach Maß, der natürlich besonders Spaß macht, wenn man sich ansieht, wie wir die beiden Siege erspielt haben. Wir haben in den nächsten Wochen allerdings ein unglaubliches Programm vor uns. Wir müssen sehen, dass wir weiter solche Leistungen abrufen, dann können wir jedes Team schlagen. Sollte uns das dann dennoch nicht gelingen, dann war der Gegner einfach besser, das muss man dann auch akzeptieren. Das Wichtigste ist aber, Konstanz in unsere Leistungen reinzubringen und diese Form zu konservieren.“

Am 3. Spieltag setzte es jedoch gegen den Vizemeister SG Nußloch, die abgezockt spielten, eine deutliche 20:28 Auswärtsniederlage für die HSG Konstanz. Auch Coach Daniel Eblen hätte sich den Tag anders vorstellen können. Andreas Joas merkt an:

,,Nein, es war wahrlich nicht der Geburtstag, den sich Daniel Eblen zu seinem 41. Ehrentag sicher gewünscht hatte. Statt Saisonsieg Nummer drei im dritten Spiel der noch jungen Saison musste er, gesundheitlich angeschlagen, schon auf der Hinfahrt das Coaching in die Hände seines Co-Trainers und Sportlichen Leiters Andre Melchert legen. Und dann musste er hilflos mit ansehen, wie seine Schützlinge gegen ein erfahrenes Top-Team mit vielen ehemaligen Zweitligaspielern statt weiteren Punkten nur Erfahrungen sammeln konnten.“

Aktuell belegt die HSG Konstanz Tabellenplatz 4. Hier geht es zu den Spieltagsdossiers.

Mixed Zone Bodensee 

Handball: Auch die „Hühner“ der SV Allensbach steigen in die neue Saison ein. Zum Auftakt gab es in der 3. Handball-Liga der Damen einen Heimsieg gegen Regensburg. Im Südkurier Interview mit Sportvorstand Wolfram Jänisch und Handball-Abteilungsleiter Christian Heinstadt wird der Wiederaufstieg als Saisonziel ausgegeben. +++ Schach: Der SV Friedrichshafen 1 startet mit einem 5,2 : 2,5 Sieg gegen TSV Langenau 2 in die Landesliga Oberschwaben Saison 2015/2016 und belegt nach dem Auftakt Tabellenplatz 2.  Dabei zeigten sich die Häfler Schachspieler in guter Frühform. Dietmar Heilinger am Spitzenbrett und Talent Gerold Reif sowie der routinierte Gerhard Oberle gewannen ihre Partien. Mannschaftsführer Markus Nold, Roman Zeller, Dragan Mitrovic, Frank Dangelmayer und Peter Kalker spielten remis. Hier geht es zu den Einzelergebnissen auf der Website vom Schachverband Baden-Württemberg. +++ Sportmarketing: Das in St. Gallen ansässige ESB Marketing Netzwerk, 1994 gegründet als Europäische Sponsoring-Börse und 2014 umbenannt, organisiert die Veranstaltung am 5. Oktober in Berlin unter dem Titel Digital Sports & Entertainment. In der Vorankündigung des Marketingevents heißt es unter anderen: ,,Nicht das WARUM, sondern das WIE stehen bei DIGITAL SPORTS & ENTERTAINMENT im Mittelpunkt. Andreas Cüppers, Medien/Kommunikation, Borussia Mönchengladbach, zeigt auf, wie die digitalen Kanäle beim Champions-League Teilnehmer zur Internationalisierung sinnvoll eingesetzt werden.“ Okay, momentan macht Borussia Mönchengladbach eine nicht ganz so einfache Situation durch. Trainer Favre von Bord. Abstiegskampf ist momentan angesagt. Inklusive Trainersuche. Schaun mer mal.

Aber beim DIGITAL Sports & Entertainment kommt nicht nur König Fußball auf das Podium.  Weiter im Ankündigungstext vom ESB Marketing Netzwerk: ,,Im Forum „Sicherheit & Innovation“ demonstriert Kristof Seibt, Senior Marketing Manager, Vodafone, wie eine Marke digital inszeniert werden kann und gleichzeitig ihr Kerngeschäft erlebbar macht. Der Mobilfunkanbieter übertrug beim Nürburgring 2015 erstmals in der Geschichte des legendären 24h Rennens live via LTE-Technik und integrierte exklusive Daten zum Stresslevel der Fahrer ins Signal.“ +++ Radsport: Tony Martin hat sein Domizil in der Bodenseeregion. An diesem Mittwoch will er Gold beim Einzelzeitfahren bei der WM in Richmond holen. ZDFSport titelt Tony Martin – Bereit für Titel vier und dröselt die Details des High-Speed-Kurs, die Vita vom dreifachen Einzelzeitfahrweltmeister sowie die Emotionen auf. +++ Handball: Kadetten Schaffhausen vs. HC Kriens-Luzern. Das Spitzenduell findet heute 19.30 Uhr in der BBC Arena in Schaffhausen statt. Die Kadetten vom deutschen Weltmeister Markus Baur trainiert, sind bisher verlustpunktfrei und gehen für mich auch als Favorit ins Match.

Fußball: Während Borussia Mönchengladbach noch einen Trainer für den abgängigen Lucien Favre sucht (laut SWR wäre jetzt Kosta Runjaic frei), war der FC St. Gallen bei der Personalsuche vorige Woche erfolgreich. Jetzt coachte Joe Zinnbauer die Ostschweizer zum ersten Sieg. Der Spielfilm der letzten 15 Minute hätte dabei auch gut für eine Drehbuchvorlage für Hitchcock-Thriller getaugt. +++ Reichenauer Insellauf: Sie gilt als die Gemüseinsel in der Bodenseeregion. Auf der Insel Reichenau trafen sich 460 Läufer um das Pensum über 10-Km und den Halbmarathon abzuspulen. Jens Ziganke vom SV Reichenau setzte sich im Feld der 250 Läufer über die Distanz von 10-Km in der Zeit von 31:45,6min durch. Alle Details beim Südkurier. +++ Eishockey: Die  Dornbirn Bulldogs eroberten nach Siegen gegen Villach, Wien und gegen das Red Bull Team aus Salzburg die Tabellenspitze. Die gute Form hatte sich bereits im August an gedeutet. Da zerlegte man in einem Vorbereitungsspiel den DEL2 Club Ravensburg Towerstars mit 8:1. Jetzt setzte es am 4. Spieltag jedoch eine Niederlage gegen den Rekordmeister aus Klagenfurt. +++ Volleyball: Der VfB Friedrichshafen gewann im September in London bekanntlich den Legacy Cup. Jetzt läuft das Team von Coach Stelian Moculescu am Donnerstag, den 24.09.  in Wilhelmsdorf zur Geburtstagsparty auf. Der SSV Wilhelmsdorf e.V. feiert seinen 60. Statt Geburtstagstorte gibt es Volleyballfeinkost beim Spiel TV Rottenburg vs. VfB Friedrichshafen.

Hier geht es zum Sportkalender am Bodensee

Reblog: Kommentar von Michael Wiemer zur Fußball-Bundesliga 2014/2015 (3)

Nein, so schnell wollte ich den Kommentar zu Borussia Mönchengladbach nicht aus dem Archiv holen. Er war ja noch gar nicht richtig abgehangen. Doch die Dinge überschlugen sich die letzten Tage beim einstigen Bayern München Konkurrenten aus den 70-igern. Die Fohlenelf sorgte für Schlagzeilen. Sie, die in dieser Saison mit 0 Punkten aus 5 Spielen einen Fehlstart hinlegte. Der Coach stand nicht zur Disposition. Doch es kam anders. Involviert waren in diesen Septembertagen des Jahres 2015 insbesondere Ex-Trainer Lucien Favre und Sportchef Max Eberl. Dann am Montag die eiligst einberufene Pressekonferenz. 2 Tage vor dem wichtigen Punktspiel gegen den FC Augsburg am 6. Spieltag. Eine Englische Woche vor der Brust. Timing ist alles. Also dann halten wir uns nicht weiter mit der Vorrede auf und tauchen in das Archiv hinein.

Reblog: [29. Mai 2015] Kommentar von Michael Wiemer zur Fußball-Bundesliga 2014/2015 (3)

Nach dem Rückblick auf die Saison beim Branchenprimus Bayern München und dem ambitionierten Vizemeister VfL Wolfsburg dröseln wir heute die Tabelle weiter auf. Es geht mit dem Tabellendritten der Fußball-Bundesliga 2014/2015 weiter. In aller Ruhe.

Heute Borussia Mönchengladbach.

Michael Wiemer über die Platzierung von Borussia Mönchengladbach

Borussia Mönchengladbach war in den Siebzigern ein Versprechen. Sie heimsten Titel ein und machten sich mit ihrem Angriffsstil Freunde über die regionalen Grenzen. Die Fohlen Elf begeisterte mit atemberaubenden Fußball. 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 wurde Borussia deutscher Meister. Dazu kam die Vizemeisterschaft in den Jahren 1974 und 1978 sowie DFB-Pokalsieger 1973. Jenem Pokalfinale mit der spektakulären Selbsteinwechslung von Günter Netzer, der im vergangene Jahr hier am Bodensee in der Uni Konstanz über seine Laufbahn inklusive den Umständen seiner Einwechslung entspannt plauderte.

Foto (9)

Foto:  © Copyright – Michael Wiemer  

Auch auf internationalen Parkett gab es für Borussia Mönchengladbach großartige Erfolge die sich heute noch auf dem Vereinsbriefkopf gut machen. UEFA-Cup Sieger 1975 und 1979. Dazu der Einzug ins UEFA-Cup Finale in den Jahren 1973 und 1980. 1977 war Borussia Mönchengladbach zudem Finalist im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Liverpool in Rom. Doch wir wollen nicht zu sehr in Nostalgie baden. Am 1. August 2015 feiert Borussia Mönchengladbach seinen 115. Geburtstag der Gründung. Schneidig sahen die Herren um 1900 aus.

Schwenk in die Neuzeit. Borussia Mönchengladbach wird in der Bundesligasaison 2014/2015 zu Recht Tabellendritter und schafft die direkte Qualifikation für die Champions-League. 19 Siege, 9 Unentschieden und nur 6 Niederlagen (Bayern München und der VFL Wolfsburg mussten 5 Verlustpartien hinnehmen) ergaben 66 Punkte und ein Torverhältnis von 53:26. Die Borussia mit dem souveränen Torwart Sommer musste die zweitwenigsten Gegentore in der Saison nach Bayern München hinnehmen. In der vergangenen Saison waren es 43 Gegentreffer und insgesamt 55 Punkte bei 11 Niederlagen. Verbunden mit dem Tabellenplatz 6 im Sommer 2014. Der Trend zeigt bei der Mannschaft von Lucien Favre nach oben. 2011 musste Borussia ja bekanntlich gar um den Abstieg bangen und sich in die Nervenprüfung Relegation in zwei Duelle mit dem VfL Bochum begeben. Jetzt kann man genüsslich die Duelle des Hamburger SV mit dem Karlsruher SC von der Couch aus beobachten.

Michael Wiemer über Max Eberl

Erfolg hat viele Väter. Im Misserfolg ist man Waisenkind. So der Volksmund gerne an Stammtischen. Der Erfolg von Borussia Mönchengladbach hat aber auch zwei Namen. Zum Trainer kommen wir gleich. Jetzt wird hier erst eine Lanze für Sportdirektor Max Eberl gebrochen. Ich mag seine unaufgeregte Art. Sein Geschick in Interviews, das verschmitzte Lächeln. Kein Jammern wenn Leistungsträger in den letzten Jahren (erinnert sei an Dante oder Reus) den Weg in monetär stärkere Fußballclubs suchten. Er fand immer wieder neue Spieler, harmonierte mit dem Trainer sehr gut zusammen. Spieler die nicht zu halten waren wurden durch smarte Transfers ersetzt. Nehmen wir für die letzte Saison nur die Torwartposition. Marc-André ter Stegen wechselste letzten Sommer von der Borussia zum FC Barcelona und hat in Kürze einen Betriebsausflug mit den Katalanen nach Berlin im Terminkalender. Max Eberl holte Keeper Yann Sommer vom FC Basel. Ein weiterer gelungener Transfercoup vom Sportdirektor.

Michael Wiemer über den Trainer vom VfL Wolfsburg

Soll ich ehrlich sein? Als Lucien Favre damals in Berlin im Hotel Adlon eine Pressekonferenz einberief um seine Sicht der Dinge in Sachen Demission bei Hertha BSC darzulegen, dachte ich: Ihn werden wir wohl nicht wieder in der Bundesliga sehen. Das fand ich schade. Vom Typ mochte ich ihn. Die Pressekonferenz muss man sich erst mal trauen. Das zog er durch. Aber Bundesligavereine sind ja zuweilen sehr nachtragend. Es wird zwar auch immer ein Charakterkopf auf der Trainerbank ins Anforderungsprofil geschrieben, jedoch zu viele Ecken und Kanten schreckt Präsidenten sowie Sportdirektoren auch oft ab. Selbstverständlich gab es damals in Deutschland ein großes Medienecho auf den Auftritt von Lucien Favre im Nobelhotel Adlon. Tauchen wir doch einfach in einen Text von Welt Online unter dem Titel Die Selbstmontage des höflichen Monsieur Favre aus dem Herbst 2009.

,,Die private Pressekonferenz des früheren Hertha-Trainers Lucien Favre geriet zu einer Farce im Berliner Hotel „Adlon“. Der Schweizer demontierte sich bei seiner Abschiedsrede selbst. Nach dieser Vorstellung dürfte es für den 51-Jährigen schwer werden, noch einmal einen Bundesligisten zu trainieren.“

Nun, Max Eberl hatte im Februar 2011 den Mut Lucien Favre nach Gladbach zu holen. Die Borussia stand im tiefen Abstiegskampf. 7 Punkte Rückstand auf einen Relegationsplatz. Tabellenschlusslicht. Es gibt bequemere Ausgangspositionen für einen Coach. Der Schweizer Trainer brachte die Mannschaft über die besagte Relegation mit Bochum in den sicheren Bundesligahafen. Favre ist ein Trainer, der die Puzzleteile geschickt zusammensetzt, der Mannschaft eine Spielphilosophie nicht nur als schicke Phrase sondern als Erfolgswerkzeug mit an die Hand gibt. Als Spieler war er 1983 Schweizer Fußballer des Jahres. Lucien Favre wird eine akribische Arbeitsweise nachgesagt. Er tüftelt an jedem Detail. Er ist konsequent bei der Ausübung dieser Detailarbeit.

Michael Wiemer vergibt eine Zeugnisnote für Borussia Mönchengladbach

Tabellenplatz 3 mit 66 Punkten und dem Einzug in die Champions-League ist aller Ehren Wert. Unter Berücksichtigung der Ausgangslage ist dies sehr gut. Die Mannschaft wirkte gefestigt, war in der Lage auch Spitzenduelle wie bei Bayern München zu gewinnen. Gladbach war für die Bundesligakonkurrenten kein Wunschgegner. Ambitionierte Mannschaften wie Schalke oder Borussia Dortmund distanzierte man mit 18 bzw. 20 Punkten. Max Eberl und Lucien Favre strahlen eine Ruhe aus, die ich im hektischen Bundesligaalltag als sehr angenehm empfinde. Borussia Mönchengladbach bekommt von mir für den 3. Platz in der Bundesligasaison 2014/2015 die Zeugnisnote 1.

Kommentar von Michael Wiemer zur Fußball-Bundesliga 2014/2015 (3)

Nach dem Rückblick auf die Saison beim Branchenprimus Bayern München und dem ambitionierten Vizemeister VfL Wolfsburg dröseln wir heute die Tabelle weiter auf. Es geht mit dem Tabellendritten der Fußball-Bundesliga 2014/2015 weiter. In aller Ruhe.

Heute Borussia Mönchengladbach.

Michael Wiemer über die Platzierung von Borussia Mönchengladbach

Borussia Mönchengladbach war in den Siebzigern ein Versprechen. Sie heimsten Titel ein und machten sich mit ihrem Angriffsstil Freunde über die regionalen Grenzen. Die Fohlen Elf begeisterte mit atemberaubenden Fußball. 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 wurde Borussia deutscher Meister. Dazu kam die Vizemeisterschaft in den Jahren 1974 und 1978 sowie DFB-Pokalsieger 1973. Jenem Pokalfinale mit der spektakulären Selbsteinwechslung von Günter Netzer, der im vergangene Jahr hier am Bodensee in der Uni Konstanz über seine Laufbahn inklusive den Umständen seiner Einwechslung entspannt plauderte.

Foto (9)

Foto:  © Copyright – Michael Wiemer  

Auch auf internationalen Parkett gab es für Borussia Mönchengladbach großartige Erfolge die sich heute noch auf dem Vereinsbriefkopf gut machen. UEFA-Cup Sieger 1975 und 1979. Dazu der Einzug ins UEFA-Cup Finale in den Jahren 1973 und 1980. 1977 war Borussia Mönchengladbach zudem Finalist im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Liverpool in Rom. Doch wir wollen nicht zu sehr in Nostalgie baden. Am 1. August 2015 feiert Borussia Mönchengladbach seinen 115. Geburtstag der Gründung. Schneidig sahen die Herren um 1900 aus.

Schwenk in die Neuzeit. Borussia Mönchengladbach wird in der Bundesligasaison 2014/2015 zu Recht Tabellendritter und schafft die direkte Qualifikation für die Champions-League. 19 Siege, 9 Unentschieden und nur 6 Niederlagen (Bayern München und der VFL Wolfsburg mussten 5 Verlustpartien hinnehmen) ergaben 66 Punkte und ein Torverhältnis von 53:26. Die Borussia mit dem souveränen Torwart Sommer musste die zweitwenigsten Gegentore in der Saison nach Bayern München hinnehmen. In der vergangenen Saison waren es 43 Gegentreffer und insgesamt 55 Punkte bei 11 Niederlagen. Verbunden mit dem Tabellenplatz 6 im Sommer 2014. Der Trend zeigt bei der Mannschaft von Lucien Favre nach oben. 2011 musste Borussia ja bekanntlich gar um den Abstieg bangen und sich in die Nervenprüfung Relegation in zwei Duelle mit dem VfL Bochum begeben. Jetzt kann man genüsslich die Duelle des Hamburger SV mit dem Karlsruher SC von der Couch aus beobachten.

Michael Wiemer über Max Eberl

Erfolg hat viele Väter. Im Misserfolg ist man Waisenkind. So der Volksmund gerne an Stammtischen. Der Erfolg von Borussia Mönchengladbach hat aber auch zwei Namen. Zum Trainer kommen wir gleich. Jetzt wird hier erst eine Lanze für Sportdirektor Max Eberl gebrochen. Ich mag seine unaufgeregte Art. Sein Geschick in Interviews, das verschmitzte Lächeln. Kein Jammern wenn Leistungsträger in den letzten Jahren (erinnert sei an Dante oder Reus) den Weg in monetär stärkere Fußballclubs suchten. Er fand immer wieder neue Spieler, harmonierte mit dem Trainer sehr gut zusammen. Spieler die nicht zu halten waren wurden durch smarte Transfers ersetzt. Nehmen wir für die letzte Saison nur die Torwartposition. Marc-André ter Stegen wechselste letzten Sommer von der Borussia zum FC Barcelona und hat in Kürze einen Betriebsausflug mit den Katalanen nach Berlin im Terminkalender. Max Eberl holte Keeper Yann Sommer vom FC Basel. Ein weiterer gelungener Transfercoup vom Sportdirektor.

Michael Wiemer über den Trainer vom VfL Wolfsburg

Soll ich ehrlich sein? Als Lucien Favre damals in Berlin im Hotel Adlon eine Pressekonferenz einberief um seine Sicht der Dinge in Sachen Demission bei Hertha BSC darzulegen, dachte ich: Ihn werden wir wohl nicht wieder in der Bundesliga sehen. Das fand ich schade. Vom Typ mochte ich ihn. Die Pressekonferenz muss man sich erst mal trauen. Das zog er durch. Aber Bundesligavereine sind ja zuweilen sehr nachtragend. Es wird zwar auch immer ein Charakterkopf auf der Trainerbank ins Anforderungsprofil geschrieben, jedoch zu viele Ecken und Kanten schreckt Präsidenten sowie Sportdirektoren auch oft ab. Selbstverständlich gab es damals in Deutschland ein großes Medienecho auf den Auftritt von Lucien Favre im Nobelhotel Adlon. Tauchen wir doch einfach in einen Text von Welt Online unter dem Titel Die Selbstmontage des höflichen Monsieur Favre aus dem Herbst 2009.

,,Die private Pressekonferenz des früheren Hertha-Trainers Lucien Favre geriet zu einer Farce im Berliner Hotel „Adlon“. Der Schweizer demontierte sich bei seiner Abschiedsrede selbst. Nach dieser Vorstellung dürfte es für den 51-Jährigen schwer werden, noch einmal einen Bundesligisten zu trainieren.“

Nun, Max Eberl hatte im Februar 2011 den Mut Lucien Favre nach Gladbach zu holen. Die Borussia stand im tiefen Abstiegskampf. 7 Punkte Rückstand auf einen Relegationsplatz. Tabellenschlusslicht. Es gibt bequemere Ausgangspositionen für einen Coach. Der Schweizer Trainer brachte die Mannschaft über die besagte Relegation mit Bochum in den sicheren Bundesligahafen. Favre ist ein Trainer, der die Puzzleteile geschickt zusammensetzt, der Mannschaft eine Spielphilosophie nicht nur als schicke Phrase sondern als Erfolgswerkzeug mit an die Hand gibt. Als Spieler war er 1983 Schweizer Fußballer des Jahres. Lucien Favre wird eine akribische Arbeitsweise nachgesagt. Er tüftelt an jedem Detail. Er ist konsequent bei der Ausübung dieser Detailarbeit.

Michael Wiemer vergibt eine Zeugnisnote für Borussia Mönchengladbach

Tabellenplatz 3 mit 66 Punkten und dem Einzug in die Champions-League ist aller Ehren Wert. Unter Berücksichtigung der Ausgangslage ist dies sehr gut. Die Mannschaft wirkte gefestigt, war in der Lage auch Spitzenduelle wie bei Bayern München zu gewinnen. Gladbach war für die Bundesligakonkurrenten kein Wunschgegner. Ambitionierte Mannschaften wie Schalke oder Borussia Dortmund distanzierte man mit 18 bzw. 20 Punkten. Max Eberl und Lucien Favre strahlen eine Ruhe aus, die ich im hektischen Bundesligaalltag als sehr angenehm empfinde. Borussia Mönchengladbach bekommt von mir für den 3. Platz in der Bundesligasaison 2014/2015 die Zeugnisnote 1.

Anstoß

Heute erfolgt also wieder der Anstoß. Der Kampf um die Fernbedienung in den deutschen Haushalten nimmt wieder an Intensität zu. Gelegenheit das Musikvideo der Berliner Band COSMA zur Einstimmung auf die Ballsaison zu nehmen.

Vor 40 Tagen erzielte der noch sehr junge Mario Götze in Rio de Janeiro das Siegtor gegen Argentinien im WM-Endspiel. Nach langen 24 Jahren ist die Fußballnationalmannschaft Deutschlands wieder Weltmeister in der Königsdisziplin.

Nun also wieder der Beginn des Ligaalltags. Erleben wir wieder die Langeweile in der Bundesliga und die Geschichte mit dem Frosch und dem Mann mit Hund?

Es ist in den letzten Tagem des öfteren in diversen Medien darüber sinniert worden, dass Bayern München nach einer WM-Saison so seine Schwierigkeiten hätte. Nun, ein Blick auf die Meister in der Saison nach der Weltmeisterschaft sei darum erlaubt:

Saison 2010/2011: Borussia Dortmund

Saison 2006/2007: VfB Stuttgart

Saison 2002/2003: Bayern München

Saison 1998/1999: Bayern München

Saison 1994/1995: Borussia Dortmund

Saison 1990/1991: 1. FC Kaiserslautern

Saison 1986/1987: Bayern München

Saison 1982/1983: Hamburger SV

Saison 1978/1979: Hamburger SV

Saison 1974/1975: Borussia Mönchengladbach

Saison 1970/1971: Borussia Mönchengladbach

Saison 1966/1967: Eintracht Braunschweig

Aber grau ist alle Statistik. Also fangt an zu spielen.

Konstanz: Smarter Auftritt von Günter Netzer beim SWR UniTalk am Bodensee

Der Bodensee ist eine wunderbare Region. Mit sehr schönen Städten. Konstanz gehört ohne Wenn und Aber in die Reihe der Orte mit Flair dazu. Zur Zeit spielt auch wieder der in italienisches blau gefärbte Himmel mit. Ein idyllisches Postkartenwetter. Die Schiffe nehmen verstärkt nach ihrem Winterschlaf den Betrieb wieder auf. Motive für Hobbyfotografen ergeben sich von alleine. Der Touristenstrom ist bereits am fließen. Die Sonne hat eine angenehme Temperatur für den Monatsanfang April zu bieten. Die Naturkulisse der Berge am Bodensee tut ihr übriges. An so einem Tag ist bei vielen Menschen die Grundstimmung positiv. Das der unmittelbare Parkplatz am Haupteingang bei meinem Eintreffen bereits überfüllt ist und ich auf den Nachbarplatz ausweiche, nach einem Hinweis eines mit stoischer Ruhe agierenden Parkplatzeinweiser, trübt die Stimmung und Vorfreude nicht im geringsten. Der sonnige Tag senkt sich langsam. Abends um 19.00 Uhr also dann eine gut vorbereitete Veranstaltung im Audimax der Universität Konstanz mit Günter Netzer.Foto (9)Meine Sicht auf die Bühne ist sehr gut. Der Hörsaal proppenvoll. Im Vorfeld ist fleißig promotet wurden. Einen Tag vor dem SWR UniTalk in Konstanz gibt es das bemerkenswerte Interview von Südkurier-Sportchef Ralf Mittmann mit der Fußballikone Günter Netzer beim südkurier unter dem Titel „Einen wie Guardiola habe ich noch nicht erlebt“.

Die eigenmächtige Einwechslung im DFB-Pokalfinale 1973 gegen den 1. FC Köln

Das Publikum will an diesem Abend im Audimax der Universität Konstanz mehr zum Motto des Abends Taktik, Teamgeist, Traummgeschäfte – was können wir vom Fußball lernen? und über den einstigen Mittelfeldstar hören. Der Moderator Fritz Frey plaudert angenehm unangestrengt mit dem gut gelaunten Günter Netzer. Die Haare immer noch lang, ein Schwenk in eine Kurzhaarfrisur kommt wohl für ihn nicht mehr in Frage. Einst war dies ja eine Empfehlung einer Freundin. Lange Haare würden besser aussehen. Klar, die eigenmächtige und legendäre Einwechslung im DFB-Pokalfinale 1973 in der Verlängerung gegen den 1. FC Köln inklusive Siegtor fehlt auch nicht. Hennes Weisweiler und Günter Netzer sprachen anschließend nie darüber. Auch später in Spanien nicht. Das Verhältnis zu Berti Vogts wird angesprochen. Klinsmann profitierte einst sehr von der Fürsprache Vogts bei der Besetzung des Nationaltrainerpostens im Jahr 2004. Jetzt hat sich der Nationalcoach der USA mit der Verpflichtung von Berti Vogts dankbar revanchiert. Der Tod von Günter Netzer seiner Mutter 1973 und die medialen Giftküchenabfälle seinerzeit ihm gegenüber wird ebenfalls angesprochen. Einige Medien hatten den Wechsel von Netzer zu Real Madrid in den Kontext zum Tod stellen wollen.

Top-Stars sind ihr Geld wert

Es wird an diesem Abend auch über Geld gesprochen. Netzer beziffert sein Einkommen in der Hochphase als Spieler mit 200.000 Mark brutto abzüglich 56%. Den Ferrari und die Diskothek leistete er sich trotzdem. Einst rechnete er den Verdienst aus seiner Laufbahn quer mit dem Einkommen der Galaktischen um Figo, Raul, Zidane etc. 10 Tage hätten die Jungs in der Neuzeit gebraucht um an das damalige Jahreseinkommen von Netzer in den Siebzigern ranzukommen. Er positioniert sich auch deutlich. Die Top-Stars sind ihr Geld wert. Sie bringen Leistung und sorgen für die Attraktivität im Geschäft Fußball. Er findet jedoch die mittelmäßigen Spieler finanziell überbewertet. Dies steht konträr zum Statement von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über die Philosophie in Sachen Spielergehälter beim Vizemeister und Champions-League Finalisten der vergangenen Saison auf sponsors:

„Wir legen unheimlich viel Wert darauf, dass es eine Hygiene gibt, dass der Spread zwischen dem normalen und dem Topspieler nicht so groß ist.“

Günter Netzer plaudert im Laufe des Abends auch über die Sportvermarktung mit Infront. Steht zur Langlebigeit von Verträgen wie zwischen Trikotsponsor Gazprom und Schalke.  Verweist auf eine der Basics bei Geschäften mit Osteuropa. Trinkfestigkeit. Leber und Magen müssen robust sein. Sonst hätte man keine Chance das Vertrauen für eine Geschäftsbeziehung aufzubauen. Äußert sich kritisch über die bedenkliche Situation im Katar. Nicht nur in Sachen klimatischer Bedingungen im Sommer.

Günter Netzer ist sich seines Lebensglücks bewusst, wenn er sagt:

,,Jeder bekommt im Leben seine  Chancen. Er muss sie nur wahrnehmen. Und ich habe immer gewusst, was  ich kann, aber auch, was ich nicht kann. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.“

Es gibt auch die Anekdote vom Lottogewinn. Ein jugendlicher Fan schenkte ihm einst im Kuvert einen Lottoschein im Rahmen eines Altherren-Spiels. Verdienstvolle Nationalspieler gaben sich die Ehre. Eigentlich als Geburtstagsgeschenk gedacht. Doch das Datum war falsch. Günter Netzer hatte noch gar keinen Geburtstag. Dafür waren die getippten Zahlen richtig. Der Schein von Netzer war dabei inzwischen zerrissen. Er hatte den Lottoschein bereits weggeworfen. Mühsam puzzelte er ihn wieder zusammen. Am Ende gewannen beide Scheine, der Fan hatte die selben netzerspezifischen Zahlen seit Jahren getippt und ebenfalls einen Lottoschein für sich eingelöst, insgesamt gab es die Gewinnsumme 300.000 DM. Günter Netzer gab dem Fan die Hälfte vom Gewinn seines Spielscheins ab. Alleine diese Anekdote war den Gang in den Hörsaal wert. Auch wenn die Tippreihe mit den exakten Zahlen an diesem Abend nicht zur Sprache kam. Was waren jetzt die glücklichen netzerspezifischen Zahlen? Nun, wenn mich mein Gedächtnis aus vergangenen Gesprächsrunden und Artikeln über den einstigen Star von Borussia Möchengladbach nicht im Stich gelassen hat, waren es Günter Netzers Geburtstag 14.9.44, dann die Anzahl seiner Spiele im Dress der Nationalmannschaft (37), die Torausbeute von Netzer in der Länderspielkarriere mit 6 und die legendäre Schugröße 47.Traveler Digital Camera

Noch ein paar Sprenkel des Abends. Uli Hoeneß will er auch in der JVA Landsberg besuchen. Die Dominanz der großen Geldvereine wie Bayern, Real, Barcelona wird weiter bestehen bleiben. Infront engagiert sich auch bei Alemannia Aachen. Fußball ist nicht kaputt zu kriegen. Red Bull Chef Dietrich Mateschitz sein Engagement bei RB Leipzig sieht er solide, wenngleich aus seiner Sicht Mäzenatentum Risiken hat. Ich sehe dies ein wenig anders. Dietrich Mateschitz praktiziert seit Jahren erfolgreiches professionelles Sponsoring mit dem marketingtechnisch gut aufgestellten Unternehmen Red Bull. Beim Thema RasenBallsport Leipzig, angesprochen in der anschließenden Fragerunde, offeriert Netzer jedoch auch, dass er am Leipziger Fußball nicht so nah dran ist. Einer der besten Protagonisten in Sachen faktenkundiges Wissen um den derzeitigen Tabellenzweiten in der 3. Liga ist seit Jahren rotebrauseblogger.

Günter Netzer lobt auch seinen ehemaligen Mitspieler Herbert Wimmer und dessen enormes Laufpensum. Durch eine Motivationsansprache konnte er ihn zum mitlaufen ermuntern. Der eher im läuferischen zurückhaltende Netzer dachte im Austausch dafür mit. So seine Version. Apropos Laufleistung. Die einstige Gladbacher Fußballikone hält die Statistiken der Neuzeit für überbewertet. Wenn einer 12 Kilometer auf dem Tacho nach Ablauf der 90 Minuten hat, sagt dies noch nichts über die Effektivität aus. Vielleicht waren 6 Kilometer in die falsche Richtung dabei. So sinngemäß die Reminiszenz von Günter Netzer.

Deutschland, Brasilien, Spanien, Italien und Argentinien im WM-Favoritenkreis

Die Aussichten auf einen WM-Titel von Übungsleiter Löw, denn er sehr lobt, sind vorhanden. Jedoch gibt es selbstverständlich keinen Garantieschein. Riesig talentierter Kader voller Qualität. Realistisch sieht Netzer auch Probleme in Sachen Sturm. Stichwort aktuelle Fitness von Miroslav Klose und Mario Gomez sowie die fehlende Weltklasse des Außenverteidigerpaares. Auch der Ausfall von Khedira wirkt schwer. Brasilien, wenn sie denn mit dem Druck klarkommen sieht er als starken Mitfavoriten. Auch Spanien. Und die unangenehmen Italiener. Argentinien sieht er im erweiterten Kreis. Jedoch stark auf Messi fokussiert, und er zeigte immer seine besten Leistungen im Trikot von Barcelona.

Fazit: Ein gelungener Abend. Der SWR UniTalk mit Günter Netzer war jede Minute wert.

Fußballpause nähert sich dem Ende

Meine Liebste hat einen Opa. Er ist fußballbegeistert und drückt seit Jahrzehnten Bayern München die Daumen. Das wird dann wieder für ihn eine gute Saison dieses Jahr werden. Doch er fiebert auch dem Start nach der Winterpause entgegen. Kürzlich am Telefon sagte er mir:

,,Sonnabendnachmittag, da vermisse ich den Fußball sehr.“

Noch ein paar Tage. Dann geht es los. Die geliebten Bayern spielen ja bereits am Freitag. In Mönchengladbach. Da war doch noch was gutzumachen. Die Details für die Revanche vom 1. Spieltag der Saison 2011/2012, dem Ergebnis für Sportwetter mit einem Faible für Außenseitersiege, lesen sich im Rückblick so:

Bayern München – Bor. Mönchengladbach 0:1 (0:0)

Bayern München: Neuer – Rafinha, Boateng (76. Petersen), Badstuber, Lahm – Luiz Gustavo, Schweinsteiger – Robben, Kroos (60. Ribéry), Müller – Gomez

Bor. Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke (90. Marx), Brouwers, Dante, Daems – Reus (90.+2 Rupp), Nordtveit, Neustädter, Arango – Hanke (83. Herrmann), de Camargo

Schiedsrichter: Rafati (Hannover)

Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)

Tor: 0:1 de Camargo (62.)

Gelbe Karten: – / de Camargo (1)

Also, das ist jetzt bereits alles wieder kalter Kaffee. Gehts raus und spielts. Ich will Leidenschaft, Power, Begeisterung, Tempo, intensive Zweikämpfe, Dribblings, Tore auf der richtigen Seite, Fernschüsse, Hechtflugkopfbälle, auch gerne einmal einen Seitfallzieher oder dramatische Spielverläufe sehen (muss ja nicht immer gleich wie Barcelona 99 enden). Ihr werdet anständig entlohnt. Dann zeigt für Euer Geld auch überdurchschnittliche Leistung. Ich will keine Ausreden hören wie: -Nach der Winterpause muss die Mannschaft erst wieder ihren Rhytmus finden-.

Pustekuchen. Ich pfeif auf Ausreden. Zum Erfolg gibt es keine Alternative. Blick auf die Uhr. Wann ist endlich Anpfiff?

Auch die Freunde einer gepflegten Sportwette werden aufatmen. Die Bundesliga strukturiert die Woche und es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Wetter daran zu partizipieren.

Die spannenden Begegnungen im Fußball nehmen im Laufe der Zeit überhaupt kein Ende. Warum also nicht mal sein Glück mit Sportwetten wie zum Beispiel auf https://www.bwin.com/de versuchen? Mit ein bisschen Glück verwandelt sich der richtige Tipp auf das Endergebnis oder den Zwischenstand schnell in Bares und so freut man sich beim Sieg seiner Mannschaft dann auch umso mehr.

Tag 1 der Krise

Das Ergebnis von Bayern München gegen die Gladbach-Elf von Favre dürfte manchen Favoritenwetter viel Geld gekostet haben. Die Stimmung von Uli Hoeneß, zuletzt mit erstaunlich wenig Verständnis für Frauenfußball, dürfte sich knapp oberhalb der Grasnarbe bewegen. Die nüchternen Fakten sehen so aus:

Bayern München – Bor. Mönchengladbach 0:1 (0:0)

Bayern München: Neuer – Rafinha, Boateng (76. Petersen), Badstuber, Lahm – Luiz Gustavo, Schweinsteiger – Robben, Kroos (60. Ribéry), Müller – Gomez

Bor. Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke (90. Marx), Brouwers, Dante, Daems – Reus (90.+2 Rupp), Nordtveit, Neustädter, Arango – Hanke (83. Herrmann), de Camargo

Schiedsrichter: Rafati (Hannover)

Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)

Tor: 0:1 de Camargo (62.)

Gelbe Karten: – / de Camargo (1)

Meine Liebste sagte unmittelbar nach Spielende:

,,Tag 1 der Krise.“

Dabei gibt es schlimmeres wie ein erstes Punkspiel von 34 Gesamtspielen in den Sand gesetzt zu haben. Okay, Neuer zeigte keine Weltklasseleistung. Für Scholl oder Effenberg ist er jetzt bereits der beste Torwart der Welt. Das habe ich nie so gesehen. Erinnert sei an Manuel Neuer oder der Fluch eines Blogbeitrags. Doch die Niederlage kommt eigentlich zur richtigen Zeit. Es müssen sich alle Mannschaften erst ein wenig sortieren (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das Feld aus den hinteren Reihen aufzurollen hat auch Charme.  

Doch die nächsten Tagen wird es ein Blätterrauschen geben. Nein, der Herbst ist noch nicht da. Die Münchner Zeitungen werden sich überschlagen, die Finger in die Wunden legen, hartnäckig Fragen stellen, auf Dortmunds Glanzleistung verweisen, auf den bösen Patzer von Manuel Neuer genüßlich hinweisen, die Form einzelner Spieler hinterfragen, eventuell auch mit Stichsäge und Fuchsschwanz am ersten Stuhlbein von Trainer Heynckes sägen oder Taktik, Einstellung und Vorbereitung in Frage stellen. Es werden keine ruhigen Tage sein.