London 2012: Über die Wichtigkeit vom Medaillenspiegel …

Nein, heute kein Schach. Es sei denn hier, hier und hier. Ich möchte die Gelegenheit nutzen auf ein sehr bemerkenswertes Interview hinzuweisen. Hockeytrainer Markus Weise nimmt kein Blatt vor den Mund und seine Aussagen in der faz sind von einer Offenheit, wie sie sich der geneigte Betrachter der Sportszene von jedem Protagonisten wünschen würde. Weise holte mit den Damen 2004 olympisches Gold. Vier Jahre später gewann er mit den deutschen Herren die begehrte Goldmedaille in Peking. Mit Blick auf London 2012 schneidet er auch die Thematik Medaillenspiegel an.

,,Bei uns entscheidet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) darüber, welche Person für welchen Sport wichtiger ist. Bei der Überlegung kann eine Rolle spielen, dass eine Mannschaft nur eine Medaille gewinnen kann, aber der Kanu-Verband vielleicht zehn. Wir wissen ja, dass der Medaillenspiegel, also die Nationenwertung, allen sehr wichtig ist. Und weil das so ist, geht es immer darum: Wie investiere ich das Geld?“

Kommt einem bekannt vor. Die Sportfunktionäre der DDR hielten den Medaillenspiegel bei olympischen Spielen einst für den Ausdruck der Überlegenheit ihres gesellschaftlichen Systems. Sportarten mit der Möglichkeit extrem viele olympische Medaillen zu erringen wurden besonders gefördert.

Weise nimmt auch Stellung zur Situation der Ballsportarten in Deutschland, dem deutschen Sportsystem, Reglementierungen bei Olympia, dem Fördersystem in Mannschaftssportarten und fehlenden Geld für die eigene Sportart Hockey.