Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (20)
Heute genau vor 3 Monaten am 1. April saß ich im Hörsaal der Uni Konstanz und horchte andächtig den smarten Ausführungen von Günter Netzer beim SWR UniTalk zu. Er zählte dabei auch einige Komponenten auf, die eine Mannschaft benötigt um Weltmeister zu werden. Er verwies unter anderen auf den Baustein Weltklasse-Außenverteidigerpaar. Diese Komponente hat die Mannschaft von Übungsleiter Löw bei diesem Turnier nicht dabei.
Gestern verloren die Teams mit dem Low Budget gegen die finanziellen Schwergewichte. Nigeria und Algerien leisteten großen Widerstand. Die Mannschaft von Übungsleiter Löw trifft jetzt auf Frankreich. Dies war 1982 und 1986 jeweils die Halbfinalpaarung. Die Franzosen dürften da noch Rechnungen offen haben. Die Deutschen waren schuld, dass Michel Platini nie Weltmeister wurde. Hier eine knapp 11-minütige Zusammenfassung des 82er Thrillers von Sport1 in der Rubrik SportHistory auf YouTube.
Heute stehen die letzten beiden Achtelfinals auf dem Programm. Die Lionel Messi Elf spielte wie Brasilien recht ökonomisch in der Vorrunde. Beide südamerikanischen Mannschaften können frühestens am 13. Juli in Rio de Janeiro im Finale aufeinandertreffen. Doch heute steht für Argentinien erst die Partie gegen die Schweiz auf dem Programm. Christoph Wesemann hat derweil auf Argentinisches Tagebuch übrigens unter dem Titel Die Flohristen: Wie César Luis Menotti, der verrückte Bielsa, Tata Martino und der Papst Argentinien zum Weltmeister machen eine hochinteressante Sache ausgegraben:
,,Mit dem FC Barcelona hat Leo Messi in dieser Saison nichts gewonnen, nicht die Champions League, nicht die Meisterschaft, nicht einmal den Königspokal. Selbst Weltfußballer ist ein anderer Spieler geworden. Bislang hatten so genannte Experten die Schwächephase des Argentiniers mit anhaltendem Verletzungspech, gesundheitlichen Problemen oder schlaflosen Nächten nach der Geburt seines erstes Sohnes Thiago erklärt. Nun aber sind dem Argentinischen Tagebuch über verschiedene Kanäle Dokumente zugespielt worden, die eine andere Deutung nahelegen.“
Die Dokumente sind sauber aufgedröselt in einer atemberaubenden Geschichte. Vielleicht lesen auch die Männer von Ottmar Hitzfeld die Story. Wenn die Schweiz Messi neutralisieren kann, haben sie eine Chance. Übrigens dürften kürzlich bei den 3 Toren von Bayern München Spieler Xherdan Shaqiri gegen Honduras auch die Sektkorken bei Matthias Sammer und Co. geknallt haben. Der Marktwert steigt in solchen Situationen.
Dann steht heute auch noch das Duell Wilmots gegen Klinsmann an. Beide Trainer haben selber als Spieler WM Erfahrungen gesammelt. Belgien ging mit der Bürde des oft genannten Geheimfavoriten ins Turnier. Sie kamen nie so richtig aus dem Quark, erbeuteten aber 9 Punkte. Effektiver geht es kaum. Die USA profitierte und zehrte vom 2:1 Auftaktsieg gegen Ghana und dem Remis gegen nie richtig ins Turnier gekommene Portugiesen. Gegen Deutschland reichte dann eine Niederlage zum Weiterkommen ins Achtelfinale. Die Belgier haben bisher nur ein einziges Gegentor, durch einen Elfmeter von Algerien hinnehmen müssen. Der 22-Jährige Torwart Thibaut Courtois stand dieses Jahr bereits in einem großen internationalen Finale. Im Champions-League Finale hütete er das Tor von Atletico Madrid. Vor dem Turnier war aus belgischen Kreisen oft die Erinnerung an die großartige WM-Mannschaft von 1986 zu vernehmen, die damals in Mexiko bis in das Halbfinale vordrang und dort nur dem späteren Weltmeister Argentinien mit Diego Maradona weichen musste.
Argentinien – Schweiz
Dienstag, 01. Juli, 18.00 Uhr, Sao Paulo, im ZDF
Belgien – USA
Dienstag, 01. Juli, 22.00 Uhr, Salvador, im ZDF
Ich erwarte Argentinien und Belgien im Viertelfinale.