Adidas, Nike, Puma, Under Armour & Uhlsport

Kürzlich hatten wir hier auf sportinsider unter Nachdenkenswert #397 den Verweis auf das offensive Interview von Wolfgang Wähner-Schmidt, Vice President & Regional Director bei Getty Images Deutschland, mit dem in der Bodenseeregion in St. Gallen sitzenden ESB Marketing Netzwerk über die Aufgaben von Getty Image als offizielle Fotoagentur sowie offizieller Bildlieferant des IOC, die bevorstehenden olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro und über die Veränderungen der Berichterstattung von spektakulären, großen Sportereignissen für Medien und Marken im Zeitalter der Digitalisierung. Dieses Interview mit Wolfgang Wähner-Schmidt auf esb-online kam selbstbewusst daher wie einst Muhammad Ali und Bobby Fischer in ihren besten sportlichen Zeiten.

Foto: © Michael Wiemer

Selbstbewusst zeigen sich in der Regel auch Sportartikelhersteller wie Adidas, Nike, Puma und Co. Da macht 2016 mit der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich und den olympischen Sommerspielen in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro keine Ausnahme. Die Adidas AG lud ja bekanntlich kürzlich die Aktionäre  am 12. Mai zur Ordentlichen Hauptversammlung in der Stadthalle Fürth, in die Rosenstraße 50 ein. Die exorbitante Entwicklung des Aktienkurses in den letzten 12 Monaten war dabei ein angenehmer Fakt. 53,06 % Kursgewinn in den letzten 12 Monaten für die Adidas Aktie wies das Börsenportal Onvista an jenem 12. Mai 2016 um 15.43 Uhr aus.

Kein Wunder, dass sich Parteien wie die SPD mit ihrer Politik des Mindestlohnes und dem Gerede von sozialer Gerechtigkeit, keine nennenswerten Wahlprozente bei der Bevölkerung ergattern können. Bei der Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg erzielte die SPD 12,7%, ein Wahlergebnis, dass mit den Worten Allzeittief noch charmant umschrieben ist. Andererseits haben ja alle erlebt wie die Genossen Schröder, Steinbrück etc. nach den Geldtöpfen schauten und ihre eigenen Karrieren zielstrebig verfolgten. Apropos Steinbrück. Am 30. Oktober 2011 schaute ich hier auf sportinsider mit meinen Lesern auf Peer Steinbrück und Helmut Schmidt mit den Schwierigkeiten am falsch aufgestellten Schachbrett.

,,Ich will den Vorgang nicht auf die Tagesaktualität herunterbrechen: Es ist ein zeitloser Vorgang. Politiker und die Inszenierung mit Hilfe der Bilder und Symbolik des Sports. Da macht auch mein geliebtes Schach keine Ausnahme. Der charismatische Schachweltmeister Bobby Fischer mit IQ 184 hätte wahrscheinlich zum Medienereignis der Woche geraunt: Amateure. Der ehemalige Bundeskanzler Schmidt und der einstige Finanzminister Steinbrück bestimmten beim Buch-Marketing zum Werk Zug um Zug die Schlagzeilen der Republik. Es ist kein Schachbuch. Doch unterlief den Akteuren zum Thema Schach ein Fauxpas.“

Schachspieler Steinbrücks rechter Turm stand auf einem schwarzen Feld, jedoch müsste es nach den Regeln ein weißes sein.

Aber lassen wir diesen kleinen Ausflug in die Geschichte ruhen. Widmen wir uns wieder den Sportartikelherstellern. Wie gesagt, die Hauptversammlung von Adidas vom 12. Mai ist auch bereits wieder Geschichte. In jener Woche schlug einen Tag später die Meldung über Bauaktivitäten von Puma in Herzogenaurch auf. SAZsport, die Branchenzeitung für den deutschsprachigen Sporthandel, berichtete am 13. Mai 2016 unter dem Titel Puma rückt in Herzogenaurch ab 2018 näher an Adidas ran:

,,Sportartikelausrüster Puma baut in Herzogenaurach auf der dem Hauptsitz gegenüberliegenden Straßenseite (nur wenige Meter von Adidas entfernt) ein zweites Firmengebäude mit 14.000 qm Bürofläche. Der Spatenstich erfolgte soeben. Die neuen Räumlichkeiten (sechs Stockwerke), die durch eine 85 m lange Fußgängerbrücke mit dem bestehenden Gebäude „Puma Vision“ (10.000 qm) verbunden sein werden, sollen im Frühjahr 2018 bezogen werden. Bis zu 550 Mitarbeiter werden dort ihre Büros haben. Neben einem Fitnessstudio (500 qm) werden auch ein Beachvolleyball-Feld, ein Basketballplatz und eine Multifunktionsfläche eingerichtet. Der alte Standort Würzburgerstraße mit 350 Mitarbeitern auf 11.000 qm, wo sich aktuell die D/A/CH-Organisation befindet, soll mittelfristig aufgegeben werden.“

Puma und Adidas, eine unendliche Geschichte.

Kürzlich trafen sich ja im April beide Sportartikelhersteller im juristischen Strafraum. SAZsport berichtete über den Streit Adidas-Puma: 2. Etappensieg für die Raubkatze. Das OLG Düsseldorf lehnte die einstweilige Verfügung von Adidas auch in zweiter Instanz ab. Gegenstand der juristischen Auseinandersetzung ist ein Dämpfungssystem für Laufschuhe, konkret das Puma-Modell „NRGY“.

Und es gibt noch eine weitere Auseinandersetzung. SAZsport schrieb am 31.03.2016 unter dem Titel Adidas will einstweilige Verfügung erwirken:

Im Gegenzug klagt wiederum Puma gegen Adidas. Stein des Anstoßes ist das Laufschuhmodell „Boost“ von Adidas, das 2013 auf den Markt kam. Puma glaubt, dass die Drei-Streifen-Marke ein geschütztes Design verletzt. Dieses Verfahren ist derzeit in Berufung beim OLG Frankfurt und wird im Oktober fortgesetzt.

Puma entwickelte nach eigenen Angaben 2009 in Zusammenarbeit mit BASF Schuhzwischensohlen aus dem Kunststoff eTPU. Zwei Jahre später wurde diese Kooperation von Seiten BASFs beendet, woraufhin der Chemiekonzern eine Partnerschaft mit Adidas schloss.

Reblog: Red Bull: Nike löst Adidas bei den Fußballern ab

Ein Blick auf sportbusiness.com und das Ranking unter dem Titel Sports Sponsorship Insider Top 40 Deals of 2015 zeigt wie hart und mit welch monetärem Aufwand der Kampf um Marktanteile geführt wird. Mit dabei auch die Sportartikelhersteller Adidas und Nike sowie der Shootingstar Under Armour. Dessen Frontmann Kevin Plank freut sich bekanntlich auf den Konkurrenzkampf mit Adidas, Nike, Puma und Co.

Apropos Nike. Sie konnten 2014 einen spektakulären Coup in Deutschland landen. Das von Red Bull 2009 in der damaligen Fünftklassigkeit der Oberliga Nordost mit dem Erwerb des Startrechts des SSV Markranstädt aufgelegte Fußballprojekt RB Leipzig mit der Lizenz zum Erfolg hatte das langfristige Ziel Bundesliga. Das Vorhaben von Red Bull Boss Dietrich Mateschitz polarisiert wie der am Dienstag am Leidenschaftsmonster Atletico Madrid gescheiterte Pep Guardiola. Vor zwei Jahren löste der amerikanische Sportartikelhersteller Nike dann Adidas bei RB Leipzig ab. Gelegenheit ins Archiv zu steigen und einen Blogartikel hervorzuholen.

Reblog: [09. April 2014] Red Bull: Nike löst Adidas bei den Fußballern ab  

Noch ist der Aufstieg von RB Leipzig nicht perfekt, es sieht jedoch bereits verdammt gut aus.  Die Getränke, bei Bedarf auch in den neuen Geschmacksrichtungen von Red Bull, können bereits kaltgestellt werden.Traveler Digital Camera

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In Anlehnung an die Frage von Jochen Breyer vorige Woche im Interview mit Jürgen Klopp darf auch vermutet werden: Die Sache ist durch, oder? Das wird nicht allen gefallen. Der aktuelle Tabellenzweite der 3. Liga polarisiert. Derweil gibt es auch positive Nachrichten in Sachen Equipment. Ein neuer  Bus und ein Ausrüstervertrag mit einem amerikanischen Sportartikelhersteller. Guido Schäfer, einst Fußballprofi in der 2. Liga bei Mainz 05 und Mannschaftskamerad von Jürgen Klopp, wechselte nach seiner Laufbahn zur Zeitung. Seine erste Station war die Allgemeine Zeitung in Mainz. Seit 2000 schreibt er für die Leipziger Volkszeitung. Seine Texte sind Kult. Wie es ihn eigentlich nach Leipzig verschlug machte er im Interview mit Lisa Garn auf urbanite.net offenkundig:

,,Im März 2000 wurde ich bei der Allgemeinen Zeitung unehrenhaft entlassen. Der Chef, ein fetter böser Typ, hat Mobbing der übelsten Sorte betrieben. Als ich ihm ans Leder wollte, flog ich raus. Ich habe mich bundesweit beworben, die LVZ hat mich genommen.“

Guido Schäfer ist hart im nehmen. Nimmt in der Regel kein Blatt vor den Mund. Er begleitet seit Jahren auch den Weg von RB Leipzig, jenem erfolgversprechenden Projekt von Red Bull.  Aktuell berichtet er von zwei Zugängen des ambitionierten Fußballvereins aus der sächsischen Metropole. Da wäre der bereits eingangs erwähnte neue Bus. Jenes luxuriöse Modell wie es bereits die Profis von Borussia Dortmund und Bayern München  zu schätzen wissen. Stichwort MAN. Dann wäre da auch noch ein Wechsel in Sachen Ausrüster. Nike statt Adidas. Guido Schäfer weist auf einen feinen aber entscheidenden Unterschied in den Vertragsmodalitäten hin:

,,Durchgesickert: Der Deal ist perfekt, Nike wird mit Beginn der Saison 2014/2015 die Salzburger und Leipziger Werktätigen von Brause-Tycoon Dietrich Mateschitz ausrüsten. Die Zusammenarbeit unterscheidet sich übrigens fundamental von der zwischen Red Bull und Adidas. Während die Herzogenauracher „nur“ Schuhe, Trikot et cetera zum Nulltarif rüber wachsen lassen (ließen), überweist Nike darüber hinaus eine nennenswerte Summe (erfolgsabhängig) ans Mateschitz-Imperium.“

Erfolg macht sexy. Für Nike auch eine gute Gelegenheit im Wettbewerb mit Adidas die Aura weiter aufzuladen. Realistisch betrachtet ist RB Leipzig der einzige ostdeutsche Fußballclub der momentan das Zeug hat perspektivisch zügig in die Bundesliga aufzusteigen und dort mehr wie eine flüchtige  Fahrstuhlmannschaft zu werden.

Reblog: Marketinggenie Kevin Plank von Under Armour freut sich auf den Konkurrenzkampf mit Adidas, Nike, Puma und Co.

Die Chefs von Adidas, Nike und Puma wirken im Vergleich zu Kevin Plank von Under Armour fast wie schüchterne Klosterschüler. Sind sie natürlich nicht. Doch dieses Marketinggenie Kevin Plank ist besonders laut. Am Tag, an dem die Adidas Aktie wie eine Silvesterrakete nach oben ging, wegen der offiziellen Verkündigung des Stuhltauschs an der Spitze beim deutschen Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach, ist vielleicht ein smarter Blick ins Blogarchiv zum Emporkömmling Under Armour und seinem charismatischen Chef Kevin Plank angebracht. Der ab 1. August 2016 zu Adidas wechselnde und zwei Monate später das Amt von Vorgänger Herbert Hainer übernehmende bisherige Henkel Mann Kasper Rorsted wird sich auch mit dem ehrgeizigen Amerikanern auseinandersetzen müssen. Rorsted bekommt reichlich Lobeshymnen in der FAZ. Siehe auch: Die große Aufgabe des neuen Adidas-Chefs und Kasper Rorsted Superstar. Superstarstatus hat auch Kevin Plank. Doch genug der Vorrede. Vorhang auf für das Reblog.

Reblog [vom 23. Februar 2015]: Marketinggenie Kevin Plank von Under Armour freut sich auf den Konkurrenzkampf mit Adidas, Nike, Puma und Co.

Nein, Kevin Plank ist kein Leisetreter. Für gewöhnlich hält er sich nicht an die vorgegebenen Rahmenbedingungen. Da wo Plank ist, ist Umsatz. Inklusive Wachstum. Dass andere Player im Sportartikelmarkt wie Nike oder Adidas die größere Tradition aufweisen, hindert den Chef von Under Armour nicht am lustvollen Angriff auf die Konkurrenten. Der charismatische Plank erinnert an große Marketinggenies wie Red Bull Chef Dietrich Mateschitz, Apple Gesicht Steve Jobs oder Formel-1 Boss Bernie Ecclestone. Verkaufen wird energisch zelebriert, die Marke intensiv aufpoliert und kraftvoll in Szene gesetzt. Spektakulär. Graue Maus Auftritte sind nicht das Ding von Kevin Plank.

Rockstar in Sachen Sportmarketing und ein Raunen in der Branche

Auf der Bühne des Sportmarketings bewegt er sich kraftvoll wie ein Rockstar. Wort und Tat von Plank bilden eine dynamische Flügelzange, die mit Power auf Ergebnisse ausgerichtet ist. Kürzlich wechselte der Tennisstar und Olympiasieger Andy Murray vom fränkischen Sportartikelhersteller Adidas zu Under Amour. Ein Coup, der ein Raunen in der Szene verursachte. Der umworbene Wimbledon Gewinner ist jetzt in Diensten des amerikanischen Emporkömmlings Under Armour. Ein Big Point. Es ist nicht überliefert ob Kevin Plank die Becker Faust nach Abschluss des Deals gemacht hat, es würde jedoch nicht überraschen.

Under Armour hat in den USA im Umsatzranking Adidas überholt. Nur noch Nike ist im geografisch und marketingtechnisch wichtigen Absatzgebiet vor dem Unternehmen von Kevin Plank. Das ist durchaus beachtlich. Under Armour und Kevin Plank versprühen Sex-Appeal. Ein Ende der bemerkenswerten Erfolgsstory ist nicht in Sicht. Die Überholspur ist die Lieblingsspur des offensiv agierenden ehemaligen Sportlers. Seine Disziplin war eine amerikanische Lieblingssportart, die traditionell viel Durchsetzungsvermögen von den Protagonisten verlangt: American Football.

Die polarisierenden Sprüche von Kevin Plank

Der vor Selbstbewusstsein strotzende Unternehmenslenker von Under Armour ist im Medienzeitalter nicht der erste, der mit großartig getimten Sprüchen auf sich aufmerksam macht. Doch schon jetzt könnten die Vielzahl der rhetorischen Fausthiebe ein komplettes Büchlein füllen mit dem Titel Die Sprüche von Kevin Plank. Er polarisiert – gar keine Frage. Doch wenn Sprüche mit Leistung unterlegt sind, schadet dies in der Regel den Protagonisten nicht. Wer erinnert sich nicht an die zahllosen Sprüche von Schwergewichtsboxweltmeister Muhammad Ali. Seine Fans liebten ihn wegen des großen Mundwerks und seiner Boxkunst. Doch bleiben wir bei Kevin Plank. Ein paar Sprüche sollen stellvertretend für das permanente Sendungsbewusstsein vom Under Armour Chef stehen:

„Ich mag Adidas nicht. Allerdings mag ich die anderen auch nicht, aber das ist mein Job.“

im Bloomberg TV Interview.

,,Ich kann schlafen, wenn ich tot bin. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du arbeiten.“

bei manager-magazin online vom 06.01.2015.

,,Wir wollen die Nummer eins unter den globalen Sportmarken werden.“

bei manager-Magazin online vom 06.01.2015.

Standort München im Visier von Under Armour

Im Februar ist die große bayrische Landeshauptstadt fest vorgesehen für den geplanten Markenauftritt von Under Armour. München ist eigentlich in fester Hand von Adidas. Deutschlands Rekordmeister im Fußball, der kürzlich von Hannovers Präsident Kind im ARD als „einzige Weltmarke des deutschen Fußballs“ bezeichnete Vorzeigeclub Bayern München wird seit Jahrzehnten von Adidas ausgestattet. Dazu hält Adidas Anteile an der Bayern München AG.

Bonuspunkte erarbeitete sich der fränkische Sportartikelhersteller auch in der Halle. Dort trumpft seit der von Uli Hoeneß mit angeschobenen Projekttaufe der deutsche Basketballmeister Bayern München auf. In Adidas Kleidung. Selbstredend. Im vergangenen Jahr beendeten die Korbjäger von Coach Pesic die Siegesserie der Domstädter von Brose Baskets Bamberg, die den Titel in Deutschland im Stile eines Abonnenten vorher gebucht und erspielt hatten. Fernab der Welt des Leistungssports gibt es unweit des Marienplatzes in guter Citylage einen Adidas Store. Einer von vielen Anbietern von Adidas Produkten in der prosperierenden Metropole München.

Traveler Digital Camera

  Foto: © Michael Wiemer

Dies ist beileibe nicht der einzige Laden in dem der geneigte Kunde Adidas Schuhe oder Trikots kaufen kann. Ganz in der Nähe gibt es zum Beispiel am Marienplatz das Sportgeschäft Sport Münzinger, der selbstverständlich auch einen Service in Sachen Beflockung für die Trikots anbietet, wenn etwa wohlbetuchte arabische Kundschaft für die eigenen fußballbegeisterten Kinder in größerer Stückzahl Trikots der Bayern München Stars ordert. Dazu ist ein ständiges Grundrauschen an Umsatz durch deutsche Fußballfans zu vernehmen. Auch zahlungskräftige russische Kundschaft kauft gerne die Markenartikel mit den prägnanten drei Streifen. Das passt schon. Es gibt dazu unzählige Möglichkeiten für den Konsumenten sich in München mit Adidas Kleidung zu versorgen. Der Bedarf an Sportkleidung scheint mit den zahlreichen Angeboten bis in die Randlagen der an der Isar gelegenen City gut gedeckt zu sein.

Der Markt in München wartet nicht mit offenen Armen auf Under Armour

Der Markt für Sportartikel wartet in der bayrischen Landeshauptstadt also keineswegs mit offenen Armen auf neue Player. Kevin Plank hat für Under Armour jedoch bewusst den Standort München gewählt. Er soll Auftakt für die Markteroberung in Deutschland sein. Eine beispiellose Umsatz- und Marketingstory soll geschrieben werden. Die deutschen Sportartikelhersteller Adidas und Puma sowie der seit Jahren in Deutschland eingeführte amerikanische Konkurrent Nike sind da eher gern angenommene Herausforderung. Berührungsängste kennt Kevin Plank nicht. Dabei ist sich der Unternehmenslenker schon bewusst, dass Deutschland ein Fußballland ist. Umsatz immer auch über die Königsdisziplin geht. Die Anzahl an ausgestatteten Profivereinen ein Indiz für Marktstärke und Imagetransport vom Label ist. Da liegt noch viel Akquise vor Under Armour. Das zwischenzeitliche Engagement beim Bundesligisten Hannover 96 war nicht nachhaltig. Der jetzt vom Branchenmagazin SPONSORs kolportierte Vertragsabschluss mit St. Pauli soll ab Juli 2016 umsetzbar sein, in Form medialer Bilder die sich dem Kunden und Fan durch die getragenen Trikots der Fußballprofis ins Gedächtnis einbrennen sollen. Vermarktungsspezialist Kevin Plank wird mit der ihm eigenen Marketing-Power weitere Abschlüsse realisieren wollen.

Sportgeschäfte aus aller Welt, 06: Ingolstadt, Deutschland

Der FC Ingolstadt rockt zur Zeit die Bundesliga. Die Schanzer haben dabei nicht das Puma Trikot an oder streifen ein Nike Leibchen in der Spielerkabine über. Auch kommen keine Textilien von Jako, Uhlsport, Burrda, Legea, Marathon, Lotto, Joma oder dem amerikanischen Shootingstar Under Armour  zum Einsatz. Ingolstadt läuft in Adidas Trikots auf.

Foto:  © Copyright – Michael Wiemer

Selbstredend gibt es in der Automobilstadt Ingolstadt auch die Möglichkeit einen Adidas Store aufzusuchen. Hier das Geschäft im Westpark Einkaufszentrum. Die Adresse zur Eingabe ins Navi wäre mit Am Westpark 6 ganz gut und zielgerichtet bestückt.

Foto:  © Copyright – Michael Wiemer

Adidas sorgte ja unlängst für zahlreiche positive Schlagzeilen im Sportmarketing. Erinnert sei an die Schlagzeilen um den NBA Star James Harden. Zu Beginn seines neuen Vertrags mit dem Ausstatter Adidas über kolportierte 200 Millionen Dollar bekam er eine LKW Ladung mit Sneakers in zahlreichen Kartons vor die Haustür geliefert.

Spektakulär auch der Ausrüstervertrag mit der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL ab der Saison 2017/2018 inklusive Trikotlieferung und Merchandising Artikeln. Die Vertragsdauer wird mit 7 Jahren kolportiert und mit dem Deal wird die konzerneigene Tochter Reebok abgelöst.

Dreikampf Adidas, Nike und Under Armour in Deutschland?

Kevin Plank von Under Armour mangelt es nicht am Selbstbewusstsein. Der charismatische CEO hat im amerikanischen Sportartikelmarkt Adidas verdrängt und liegt auf Platz 2 hinter Nike. Auch in Deutschland hat Kevin Plank große Pläne. Er verkaufte einst während seiner Studienzeit an der University of Maryland Rosen. Das ersparte Geld investierte er in die Gründung von Under Armour. Der Valentins Tag war, so die Legende, sein umsatzstärkster Tag. Zu Hand ging ihm eine tatkräftige Frau: seine spätere Ehegattin. Die durch den fleißigen Rosenverkauf zusammengekommene Summe soll bei 17.000 US Dollar gelegen haben. Amerikaner lieben solche Marketingstorys. Die alteingesessenen Sportartikelhersteller Nike und Adidas möchte Kevin Plank analog dem Vorgehen in den USA auch in Deutschland weiter ärgern.

Foto:  © Michael Wiemer

Egal ob Adidas, Nike, Under Armour, Puma und Co., allen ist eines gemeinsam: Der massive Versuch die Produkte emotional aufzuladen. Marketingbudgets werden darauf abgestellt, große Werbekampagnen gefahren, die Geschäfte mit ihren Lagen strategisch geplant.

Friedrich von Borries, Architekt und Design-Theoretiker, gab im vierseitigen Interview im Wirtschaftsmagazin brand eins 10/09 mit Peter Laudenbach einen Einblick in seine Gedanken zur Aufladung von Produkten durch Firmen wie Adidas und Nike.

“Irgendwann ist Nike und Adidas klar geworden, dass es nicht besonders sexy ist, wenn ihre Turnschuhe bei Karstadt-Sport gestapelt werden. Nike hat 1990 als erstes Mode-Unternehmen angefangen, Flagship Stores zu entwickeln. Es ging darum, die Produkte mit Aura zu versehen und zum Beispiel Original-Schuhe oder -Tennisschläger berühmter Sportler wie Kunstwerke auszustellen. Was wir aus dem Völkerkundemuseum kennen, passiert nun mit unserer eigenen Konsumkultur: Alltagsgegenstände werden als Reliquien präsentiert, eine Ethnologie der Konsumgesellschaft – allerdings mit spezifischen kommerziellen Interessen. Was in der alten, fordistischen Industriegesellschaft zählte, also Funktion, technische Innovation, Gebrauchswert, Preis, wird abgelöst durch Aura und kulturellen Mehrwert. Lifestyle-Accessoires wie Nike-Sneakers brauchen diese Aufladung.”

Das würde ich auch 6 Jahre später noch so unterschreiben. Auch Newcomer Under Armour mit seiner charismatischen Führungspersönlichkeit Kevin Plank wird sich den Marktzwängen der Aufladung der Produkte nicht entziehen können.

Marketinggenie Kevin Plank von Under Armour freut sich auf den Konkurrenzkampf mit Adidas, Nike, Puma und Co.

Nein, Kevin Plank ist kein Leisetreter. Für gewöhnlich hält er sich nicht an die vorgegebenen Rahmenbedingungen. Da wo Plank ist, ist Umsatz. Inklusive Wachstum. Dass andere Player im Sportartikelmarkt wie Nike oder Adidas die größere Tradition aufweisen, hindert den Chef von Under Armour nicht am lustvollen Angriff auf die Konkurrenten. Der charismatische Plank erinnert an große Marketinggenies wie Red Bull Chef Dietrich Mateschitz, Apple Gesicht Steve Jobs oder Formel-1 Boss Bernie Ecclestone. Verkaufen wird energisch zelebriert, die Marke intensiv aufpoliert und kraftvoll in Szene gesetzt. Spektakulär. Graue Maus Auftritte sind nicht das Ding von Kevin Plank.

Rockstar in Sachen Sportmarketing und ein Raunen in der Branche

Auf der Bühne des Sportmarketings bewegt er sich kraftvoll wie ein Rockstar. Wort und Tat von Plank bilden eine dynamische Flügelzange, die mit Power auf Ergebnisse ausgerichtet ist. Kürzlich wechselte der Tennisstar und Olympiasieger Andy Murray vom fränkischen Sportartikelhersteller Adidas zu Under Amour. Ein Coup, der ein Raunen in der Szene verursachte. Der umworbene Wimbledon Gewinner ist jetzt in Diensten des amerikanischen Emporkömmlings Under Armour. Ein Big Point. Es ist nicht überliefert ob Kevin Plank die Becker Faust nach Abschluss des Deals gemacht hat, es würde jedoch nicht überraschen.

Under Armour hat in den USA im Umsatzranking Adidas überholt. Nur noch Nike ist im geografisch und marketingtechnisch wichtigen Absatzgebiet vor dem Unternehmen von Kevin Plank. Das ist durchaus beachtlich. Under Armour und Kevin Plank versprühen Sex-Appeal. Ein Ende der bemerkenswerten Erfolgsstory ist nicht in Sicht. Die Überholspur ist die Lieblingsspur des offensiv agierenden ehemaligen Sportlers. Seine Disziplin war eine amerikanische Lieblingssportart, die traditionell viel Durchsetzungsvermögen von den Protagonisten verlangt: American Football.

Die polarisierenden Sprüche von Kevin Plank

Der vor Selbstbewusstsein strotzende Unternehmenslenker von Under Armour ist im Medienzeitalter nicht der erste, der mit großartig getimten Sprüchen auf sich aufmerksam macht. Doch schon jetzt könnten die Vielzahl der rhetorischen Fausthiebe ein komplettes Büchlein füllen mit dem Titel Die Sprüche von Kevin Plank. Er polarisiert – gar keine Frage. Doch wenn Sprüche mit Leistung unterlegt sind, schadet dies in der Regel den Protagonisten nicht. Wer erinnert sich nicht an die zahllosen Sprüche von Schwergewichtsboxweltmeister Muhammad Ali. Seine Fans liebten ihn wegen des großen Mundwerks und seiner Boxkunst. Doch bleiben wir bei Kevin Plank. Ein paar Sprüche sollen stellvertretend für das permanente Sendungsbewusstsein vom Under Armour Chef stehen:

„Ich mag Adidas nicht. Allerdings mag ich die anderen auch nicht, aber das ist mein Job.“

im Bloomberg TV Interview.

,,Ich kann schlafen, wenn ich tot bin. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du arbeiten.“

bei manager-magazin online vom 06.01.2015.

,,Wir wollen die Nummer eins unter den globalen Sportmarken werden.“

bei manager-Magazin online vom 06.01.2015.

Standort München im Visier von Under Armour

Im Februar ist die große bayrische Landeshauptstadt fest vorgesehen für den geplanten Markenauftritt von Under Armour. München ist eigentlich in fester Hand von Adidas. Deutschlands Rekordmeister im Fußball, der kürzlich von Hannovers Präsident Kind im ARD als „einzige Weltmarke des deutschen Fußballs“ bezeichnete Vorzeigeclub Bayern München wird seit Jahrzehnten von Adidas ausgestattet. Dazu hält Adidas Anteile an der Bayern München AG.

Bonuspunkte erarbeitete sich der fränkische Sportartikelhersteller auch in der Halle. Dort trumpft seit der von Uli Hoeneß mit angeschobenen Projekttaufe der deutsche Basketballmeister Bayern München auf. In Adidas Kleidung. Selbstredend. Im vergangenen Jahr beendeten die Korbjäger von Coach Pesic die Siegesserie der Domstädter von Brose Baskets Bamberg, die den Titel in Deutschland im Stile eines Abonnenten vorher gebucht und erspielt hatten. Fernab der Welt des Leistungssports gibt es unweit des Marienplatzes in guter Citylage einen Adidas Store. Einer von vielen Anbietern von Adidas Produkten in der prosperierenden Metropole München.Traveler Digital CameraDies ist beileibe nicht der einzige Laden in dem der geneigte Kunde Adidas Schuhe oder Trikots kaufen kann. Ganz in der Nähe gibt es zum Beispiel am Marienplatz das Sportgeschäft Sport Münzinger, der selbstverständlich auch einen Service in Sachen Beflockung für die Trikots anbietet, wenn etwa wohlbetuchte arabische Kundschaft für die eigenen fußballbegeisterten Kinder in größerer Stückzahl Trikots der Bayern München Stars ordert. Dazu ist ein ständiges Grundrauschen an Umsatz durch deutsche Fußballfans zu vernehmen. Auch zahlungskräftige russische Kundschaft kauft gerne die Markenartikel mit den prägnanten drei Streifen. Das passt schon. Es gibt dazu unzählige Möglichkeiten für den Konsumenten sich in München mit Adidas Kleidung zu versorgen. Der Bedarf an Sportkleidung scheint mit den zahlreichen Angeboten bis in die Randlagen der an der Isar gelegenen City gut gedeckt zu sein.

Der Markt in München wartet nicht mit offenen Armen auf Under Armour

Der Markt für Sportartikel wartet in der bayrischen Landeshauptstadt also keineswegs mit offenen Armen auf neue Player. Kevin Plank hat für Under Armour jedoch bewusst den Standort München gewählt. Er soll Auftakt für die Markteroberung in Deutschland sein. Eine beispiellose Umsatz- und Marketingstory soll geschrieben werden. Die deutschen Sportartikelhersteller Adidas und Puma sowie der seit Jahren in Deutschland eingeführte amerikanische Konkurrent Nike sind da eher gern angenommene Herausforderung. Berührungsängste kennt Kevin Plank nicht. Dabei ist sich der Unternehmenslenker schon bewusst, dass Deutschland ein Fußballland ist. Umsatz immer auch über die Königsdisziplin geht. Die Anzahl an ausgestatteten Profivereinen ein Indiz für Marktstärke und Imagetransport vom Label ist. Da liegt noch viel Akquise vor Under Armour. Das zwischenzeitliche Engagement beim Bundesligisten Hannover 96 war nicht nachhaltig. Der jetzt vom Branchenmagazin SPONSORs kolportierte Vertragsabschluss mit St. Pauli soll ab Juli 2016 umsetzbar sein, in Form medialer Bilder die sich dem Kunden und Fan durch die getragenen Trikots der Fußballprofis ins Gedächtnis einbrennen sollen. Vermarktungsspezialist Kevin Plank wird mit der ihm eigenen Marketing-Power weitere Abschlüsse realisieren wollen.

Under Armour Chef Kevin Plank mag Adidas nicht

Kevin Plank, wortstarker Chef vom amerikanischen Sportartikelhersteller Under Armour, mag Adidas nicht. Da macht er beim Bloomberg Interview kein Hehl raus. Under Armour hat in den USA im Umsatzranking Adidas überholt. Nur noch Globalplayer Nike ist im geografisch und marketingtechnisch wichtigen Absatzgebiet vor dem Unternehmen von Kevin Plank. Das ist durchaus beachtlich. Siehe auch beim manager-magazin online den Bericht unter dem Titel Adidas fällt in USA auf Rang 3 zurück.

Nachdenkenswert #268

,,Schneller, aggressiver, verrückter – eine junge US-Sportmarke greift die Marktführer Nike und Adidas an. Für den ohnehin gebeutelten Adidas-Konzern wird Under Armour zur größten Gefahr. Wer die Welt erobern will, darf nicht schlafen. Das klingt wie der Spruch eines Halbstarken, aber Kevin Plank (42), Unternehmer und Multimilliardär, lebt danach. Gerade ist er von Asien aus zurückgeflogen, mehr als 90 Minuten dösen wollte er sich nicht gönnen.“

Simon Hage, beschäftigt sich auf manager-magazin online unter dem Titel Under Armour – der Albtraum von Adidas mit dem aufstrebenden Sportartikelhersteller Under Armour und seinem Marketinggenie und charismatischen Chef Kevin Plank, der offensiv Nike und Adidas den Konkurrenzkampf angesagt hat und mit entsprechender Power sowie flotten Mundwerk agiert.

Nachdenkenswert #266

,,Auf einen Bieterwettstreit wie bei Manchester United, wo Under Armour mitbot und Adidas sich letztlich für eine Rekordsumme von fast einer Milliarde Euro für zehn Jahre den Zuschlag sicherte, wollte sich Adidas diesmal offenbar nicht einlassen. Mit gutem Grund: Das Unternehmen hat in diesem Jahr seine Gewinnerwartungen trotz des WM-Titels der deutschen Elf mehrfach zurücknehmen müssen, die Aktie war mit einem Minus von 38 Prozent der schlechteste Einzeltitel im Dax.“

Mirjam Hecking, kurz vor dem Jahreswechsel im manager-magazin über den Wechsel von Tennisprofi Andy Murray von Adidas zum amerikanischen Konkurrenten Under Armour, dem vielleicht aktuell mit dem größten Sex-Appeal und unglaublicher Marketingpower durch ihren Chef Kevin Plank agierenden Sportartikelhersteller.