Vor 58 Jahren: FDGB-Pokalendspiel SC Lok Leipzig – SC Empor Rostock

Beamen wir uns heute in die Fußballwelt der DDR. Solche Rückblicke hatten wir hier auf Sportinsider bereits in Erinnerung der FDGB-Pokalendspiele 1. FC Magdeburg – 1. FC Lokomotive Leipzig 1973 mit den Urgesteinen Schulze, Zapf, Pommerenke, Tyll, Seguin, Mewes, Abraham, Sparwasser, Friese, Geisler, Sekora, Gröbner, Altmann, Frenzel, Matoul oder das Match 1. FC Magdeburg – FC Karl-Marx Stadt 1983 mit Heyne, Stahmann, Halata, Rekordtorschütze Streich, Krahnke, Bähringer, Richter oder SG Dynamo Dresden – PSV Schwerin 1990, dem Jahr der Einheit, mit Matthias Sammer (heute Sportvorstand bei Bayern München), Schößler, Stübner, Pilz, Kirsten (später Torgarant bei Bayer Leverkusen), Gütschow, Minge, Reinke (der einzige Torwart der als Stammkeeper mit zwei Vereinen deutscher Meister wurde – FC Kaiserslautern und Werder Bremen), Baumgart.

Die Geschichte der FDGB-Pokalendspiele hält unzählige Anekdoten, hochklassige Spiele mit Verlängerungen oder Hitchcock-Thriller im Elfmeterschießen bereit. Eigentlich genug Material um einen eigenen Fußballblog aufzulegen oder ein Museum zu gründen.

Es gab eine Zeit da wurden Pokalendspiele auch in kleineren Stadien fernab der Fußballhochburgen gespielt. Terminiert im Dezember, unmittelbar vor Weihnachten. Vor 58 Jahren trafen sich in Karl-Marx-Stadt im Ernst-Thälmann-Stadion der SC Lok Leipzig und der SC Empor Rostock zum FDGB-Pokalendspiel. Die nüchternen Zahlen vom Spiel am 22. Dezember 1957 lesen sich so:

 SC Lok Leipzig – SC Empor Rostock 2:1 n.V

SC Lok Leipzig: G. Busch, Strieglitz, D. Busch, Brandt, Polland, Söllner, Walther, Fischer (46. Konzack), Schoppe, Fröhlich, Behne

SC Empor Rostock: Schröbler, Schmidt, Zapf, Singer, Pöschel, Minuth, Schneider, A. Bialas, Leeb, Zedel, Speth (100. Levknecht)

 Torfolge: 0:1 A. Bialas (53.), 1:1 Schoppe (58.), 2:1 Fröhlich (104., Handelfmeter).

Schiedsrichter: Green (Limbach)

Zuschauer: 6.000 Zuschauer im Ernst-Thälmann-Stadion in Karl-Marx-Stadt

Wer in die Historie des Pokalwettbewerbs in der DDR steigen möchte und dabei bei einem genüsslichen Frühstück Zahlen, Daten, Fakten lesen möchte, für den gibt es einen Service-Bonus.

Foto: © Michael Wiemer

Bitte sehr: Hier geht es zur kompletten statistischen Aufstellung aller FDGB-Pokalendspiele mit dem smarten Einstiegstext:

,,Alle Endspiele um den FDGB-Pokal von 1949 bis 1991 – von Dessau bis Rostock. Rekordpokalsieger sind der 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden mit jeweils sieben Titeln, wobei die Sachsen in elf Endspielen standen. Jeweils drei Mal gewannen die Trainer Heinz Krügel und Hans Meyer den Fußball-Pokal.“

Hans Meyer seine Pokalerfahrung mit Endspielen sollte sich 2007 auch für den 1. FC Nürnberg auszahlen. Seinerzeit coachte Meyer die Franken zum Sieg im DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion gegen den VfB Stuttgart und verhinderte in jenem Jahr das Double der Schwaben.

Uhlsport müsste sich eigentlich über den Pokalsieg von Dynamo Dresden gegen Schalke gefreut haben

Traveler Digital CameraUhlsport, jener deutsche Sportartikelhersteller mit Branchen Know How für Torhüter, wird das Ergebnis von Dynamo Dresden gegen Schalke 04 im DFB-Pokal hocherfreut zur Kenntnis genommen haben. Das Balinger Unternehmen hat ein Portfolio an Torhütern. Dazu gehört auch Benjamin Kirsten, der Keeper von Dynamo Dresden. Er war ein starker Rückhalt gegen Schalke 04 und trug seinen Teil an der Pokalsensation bei. Kirsten. Der Name ist Fußballfreunden in ganz Deutschland ein Begriff. Benjamin Kirsten sein Vater Ulf Kirsten war dreifacher Torschützenkönig in der Bundesliga. Bei seinem Debüt im DFB-Trikot am 14. Oktober 1992 beim 1:1 Unentschieden gegen Mexiko war ich mit ehemaligen Schulkumpels nach Dresden ins Rudolf-Harbig-Stadion gefahren und erlebte ihn live. In seiner Nationalmannschaftskarriere kam er auf 49 Länderspiele für die DDR und 51 für die Bundesrepublik Deutschland. Ein exzellenter Torjäger. Der Junior schlug die Torhüterlaufbahn ein. Verhinderung von Toren statt erfolgreicher Torschüsse. Vor dem Spiel mit Schalke sagte Benjamin Kirsten im Interview mit Sport1:

,,Es ist das erste Pflichtspiel für Schalke und da könnte unsere Chance liegen. Sie werden aber genauso konzentriert an die Sache rangehen wie wir. Wir haben ein Heimspiel, und bei uns ist es natürlich etwas Besonderes, vor dieser Kulisse zu spielen. Das ist kein Gerede, es ist so. Die Stimmung wird wahnsinnig sein, und die Fans werden uns nach vorne peitschen. Auf unsere Fans können wir immer zählen. Wir müssen einfach auf die kleine Chance hoffen, die wir haben. Ich freue mich unheimlich auf das Spiel.“

Die Freude war nach dem Pokalsieg des Drittligisten Dynamo Dresden gegen den Champions-League Teilnehmer Schalke 04 riesengroß. Uhlsport könnte eigentlich mit Benjamin Kirsten noch offensiver agieren, um die eigene Marke publik zu machen. In Sachen Content Marketing wäre zum Beispiel eine intensive Geschichte vorstellbar. Die mediale Saisonbegleitung von Benjamin Kirsten bis zum vielleicht erfolgreichen Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Parallel dazu eine Marketingoffensive mit dem ebenfalls unter Vertrag befindlichen Weltmeister Ron-Robert Zieler.