Nachdenkenswert #171

,,Als sich die TSG Hoffenheim im Dezember 2008 zum sogenannten Herbstmeister kürte, war das Gekreische ohrenbetäubend, nicht nur im Kraichgau. Dem Aufsteiger gelang eine famose Hinserie, die Mannschaft war ein Hybrid aus Soldaten und Artisten. Auf den Flanken knallten die Angriffsläufe von Ba und Obasi laut wie Peitschenschläge, Carlos Eduardo rotierte sich wie ein Kreisel durch die Zentrale und ganz vorne stand Ibisevic: das Kanonenfeuer. Hoffenheim war ein feuerwerkähnliches Spektakel – und in der Epoche des Eventmarketings kam das sehr gut an. Kaum einer verschrie den Verein zu diesem Zeitpunkt noch als Retortenklub, weil von dieser Bundesliga-Party alle so begeistert waren. In Fußballdeutschland wichen Missgunst und Ethos der Schwärmerei, der Unterhaltungslust.“

     Søren Feyerabend, Spiritus Rector von kabinentraktate.wordpress.com

     im lesenswerten Text Ein feuerwerkähnliches Spektakel, verpufft

Sehnsucht nach München und Herausforderungen der anderen Art

Torwart Cech wird sich beim 1:4 gegen Russland auch nach dem ruhigen und angenehmen Spiel vor drei Wochen in München gesehnt haben.

Die Mannschaft von Übungsleiter Löw steigt auch in das Turnier ein. Vorher gab es noch diese unglückselige Stahlhelm-Metapher von Herrn Flick. Einst coachte er die damalige unterklassige TSG Hoffenheim, der Marketingzusatz 1899 war im Vereinsnamen noch nicht mit eingepflegt. Lars Wallrodt empfiehlt auf Welt Online Stahlhelm ab, ganz schnell!

Ansonsten hält sich hier am Bodensee das EM-Fieber noch in überschaubaren Grenzen. Nur vereinzelt haben einige Autofahrer geflaggt. Wer es ganz intensiv mag hat sogar seinen Außenspiegel in schwarz-rot-gold eingehüllt. Das muss man mögen. So vom ästhetischen Blickwinkel her.

Kai Butterweck hat auf indirekter-freistoss unter dem Titel Herausforderungen abseits des Rasens Pressestimmen zu Themen wie dem Besuch der CDU Parteifreundin und protestantischen Pfarrerstochter Frau Merkel im Spielerhotel, dem britischen Regierungsverhalten gegenüber EM-Begegnungen, dem Verhältnis der Ausrichter Polen und Ukraine sowie dem Besuch von Delegationen in Auschwitz zusammengestellt.

Während also die Fußball-EM die Blicke der Öffentlichkeit sucht und findet wird auf der Welt auch weiter Schach gespielt. Das Tal-Memorial 2012 hat begonnen. Alle Infos hat chesstigers zu bieten.

RB Leipzig mit Torspektakel zum Rückrundenauftakt

Sie sind mein Favorit für den Aufstieg in die 3. Liga dieses Jahr. RB Leipzig. Darum schweifte mein Blick vom Bodensee auch hoch zur ehemaligen (und zukünftigen!?) Fußballmetropole. Leipzig erlebte einst legendäre internationale Fußballspiele. Davon will ich jetzt bei RB Leipzig noch nicht sprechen. Ich finde es gar nicht schlecht, dass man nicht im ICE Tempo wie Hoffenheim die oberste Etage der Fußballligen erklimmt. RB Leipzig hat da einen etwas anderen Tempo-Zug gewählt. Gemach, gemach. Stufe für Stufe. Da ist auch ein Nicht-Aufstiegsjahr wie in der letzten Saison kein Weltuntergang. Jetzt also der Auftakt zur Rückrunde in der Regionalliga. Rotebrauseblogger lag mit seiner Prognose gar nicht schlecht:

,,Hinterher kann man ja immer klugscheißen. Dass man es vorher ahnen konnte, dass das Spiel gegen Wilhelmshaven nicht die irre Herausforderung wird. Dass auch ein hoher Sieg drin liegt. Ich hatte vor dem Spiel immerhin auch auf ein 5:1 getippt, weil die Testspiele von RB Leipzig darauf schließen ließen, dass man gerade die Offensivabläufe erheblich verbessert hat und Roman Wallner aus einem sehr guten Team ein sehr gutes Team mit Sternchen machen kann.“

Am Ende stand ein 8:2 von RB Leipzig gegen SV Wilhelmshaven zu vermelden. Solch ein Ausrufezeichen ist auch psychologisch immer gut. Dieses Ergebnis macht Appetit auf mehr. 4958 Zuschauer sind auch respektabel.

Es sei an die Zuschauerzahl im DFB-Pokalviertelfinale von Little Hoffenheim gegen Greuther Fürth erinnert. Ohne die Fans aus Fürth wäre es fast eine Geisterkulisse für ein eminent wichtiges Pokalspiel um den Einzug ins Halbfinale gewesen. Danach musste Kulttrainer Stanislawski seine Sachen incl. Kaffeekanne einpacken. Hoffenheim und RB Leipzig hat sich Rotebrauseblogger übrigens kürzlich auch in gewohnt tiefer Analyse unter dem Titel Von Hoffenheim lernen, hieße zumindest lernen vorgenommen. Er arbeitet auch fein die Unterschiede der Milliardäre Dietrich Mateschitz und Dietmar Hopp im Umgang mit den Medien heraus.

Interview von Magnus Carlsen auf chessbase und Souvenirsammler aus Leverkusen

Aufgeweckte Schachfreunde sollen ja bereits vor dem ersten Kaffee beim Frühstückstisch auf chessbase vorbeischauen. So ist den Frühaufstehern auch das kurzweilige und gut zu lesende Magnus Carlsen Interview nicht entgangen. Es steht bereits seit 14.02.2012 für jeden online zur Verfügung. Ich nehm mir die Freiheit meinen eigenen Rhytmus zu spielen und erst jetzt darauf zu verweisen. Magnus Carlsen seine Interviews lese ich immer gerne. Noch lieber würde ich den Norweger in einem WM-Schachkampf sehen. Hat er das Holz zum Champion? Die Nervenstärke? So ein Kampf würde mich brennend interessieren. Magnus Carlsen – ein Herausforderer?

Weniger Holz zum Champion zeigten gestern Abend die Fußballer  von Bayer Leverkusen. Ich fasse es ja nicht. Nein, gegen Barcelona kann man verlieren. Jedoch diese alberne Trikotbettelei nervt doch wohl ein wenig und müsste den Verantwortlichen bei der Werkself doch glatt die Zornesröte in das Gesicht treiben. Spiegel Online (HAT-Tip geht an Leser miraculi bei allesaussersport)  hat diese Anekdote entsprechend aufbereitet:

,,Kadlec und Innenverteidiger Manuel Friedrich, die das Gegentor in einer Co-Produktion verbockt hatten, zeigten anschließend mehr Einsatzbereitschaft – allerdings ging es dabei weniger um den Ausgleich.

Das Duo eilte mit dem Halbzeitpfiff in strammem Tempo auf Messi zu und diskutierten mit großer Vehemenz mit dem Argentinier darüber, wer das durchgeschwitzte Trikot der Nummer zehn ergattern darf. „Manuel hat es mir quasi vor der Nase weggeschnappt“, sagte Kadlec. Messi war jedoch so gütig und versprach dem Tschechen nach dem Schlusspfiff das zweite Jersey.“

Geht es noch!? Da wird Champions-League gespielt, eigentlich sollten alle Sinne auf den sportlichen Sieg geschärft sein. Nein, die Herren lassen sich ablenken. Haben Souvenirschnäppchen im Kopf. Wer wissen wollte warum es Bayer Leverkusen nie gelang das Verliererimage Vizekusen abzustreifen, findet hier vielleicht einen plausiblen Erklärungsgrund. Der unbedingte Siegeswille fehlt einfach. Okay, ich trete damit dem einen oder anderen Fan von Leverkusen auf die Füße. Ich geh auch gleich wieder runter.

Noch ein paar Worte zu Little Hoffenheim. Ex-Hoffenheim Coach Holger Stanislawski nimmt jetzt wohl eine Auszeit. Rückblickend mag ein Blick in das Interview bei Zeit Online vom 23.12.2012 unter dem Titel „Keiner muss uns lieben!“ auch den einen oder anderen Aufschluss darüber geben, warum die Zusammenarbeit im Kraichgau dann so schnell im Februar beendet worden ist. Nebenbei erwähnt der ehemalige St. Pauli Kulttrainer seinen Kaffeekonsum. Das ist rekordverdächtig.

Little Hoffenheim und das Problem

Nein, heute kein Radsport. Es sei denn hier, hier und hier. Wir wollen die Akte Little Hoffenheim nicht so schnell weglegen. Was ist da eigentlich mit dem einstigen Projekt schiefgelaufen? Im Herbst 2008 rockte das Team unter Führung von Coach Rangnick durch die Elite-Etage des deutschen Fußballs. Die Bundesliga wurde aufgemischt. Man wähnte sich auf Augenhöhe mit Bayerrn München. Der erste Herbstmeistertitel wurde gefeiert wie die Entschuldung Griechenlands (wenn sie dann kommt). Bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres kam die Truppe mit auf das Podest. Die Medien überschlugen sich wie einst beim Toursieg von Jan Ullrich 1997.

Das ist alles lange her. Inzwischen ist das Projekt in Richtung graue Maus gestottert. Little Hoffenheim rockt nicht mehr. Die Elf ist austauschbar wie es andere graue Mäuse wie Arminia Bielefeld, VfL Bochum, Hansa Rostock, Eintracht Frankfurt (….. hier nach Belieben die Mannschaft eigenen Desinteresses einsetzen) auch sind. Ein Abstieg wäre für alle Fußballfreunde (die überschaubare Anzahl an Sympathisanten der Kraichgauer Elf ausgenommen)  kein Beinbruch. Ein dümpeln in den Untiefen der grauen Mittelfeldzone der Bundesliga auch nicht.

Richtig ärgern dürfte sich eigentlich auch Sportartikelhersteller Puma. Die Trikots mit dem Logo der Herzogenauracher  strahlten im Herbst 2008 eine Siegermentalität aus. Das Sponsoring schien eine Erfolgsgeschichte zu sein. Tabellenplatz eins färbt immer auch auf den Hersteller der Trikots ab, in denen die jungen Männer auflaufen. Im Jahr 2012 ist von jenen mentalen Stärken der Elf davon selbst mit einem guten Carl Zeiss Fernglas nicht viel zu sehen.

Indirekter Freistoß hat unter dem Titel Vom Mäzen zum Problem eine kleine Sammlung an interessanten Pressestimmen zusammengestellt und leitet sie mit den Worten ein:

,,In der Presse ist man sich einig: Das Problem in Hoffenheim war nicht Holger Stanislawski.  Hoffenheims Problem heißt Dietmar Hopp.“

Es gibt ganze Abhandlungen über die Rolle von Mäzenen in der Kunst oder im Sport. Ich finde es erst einmal gut wenn es Mäzene gibt. Manch Künstler wäre ohne sie verhungert. Manch Fußballverein ohne den Geldfluß immer zwischen den engen Torstangen seines Dorfplatzes geblieben. Monetäre Power ist erstmal nichts unredliches. Wenn ein Mäzen es in eine Sache pumpt soll sich natürlich etwas bewegen. In die richtige Richtung. Das Mäzene oft mangelnde Geduld mit ihren Projekten haben ist bekannt. Der neue Coach  Babbel wird sich drauf einstellen müssen.

Ein ganz normaler Bürotag im Februar 2012 in Deutschland

08:00 Entspannt mit dem öffentlichen Nahverkehr ins Büro

08:35 Mantel im Büro aufgehangen. E-Mail Eingang checken. 

08:45 Kollegen an gewonnene Sportwette auf Fürther Pokal-Sieg erinnern

08:50 Ersten Kaffee im Büro trinken, Rosinenbrötchen tunken

08:56 Mentale kurze musikalische Auszeit mit youtube vorbereiten

08:59 Entspannungsblues Rock Me Baby mit B.B. King, Eric Clapton u. Co

09:30 Konferenz. Kollegen an ausstehenden Wetteinsatz erinnern

10:00 Zurück im Büro. Ablage. Blick auf die Kultseite von racingblog

10:30 Genüßlicher Blick auf das Blog Check von Hinten

11:05 Blick auf die Uhr. Zweites Frühstück in Sicht. Wird auch Zeit.

11:15  Zweites Frühstück mit Kollegen L. Austausch über Ex-Coach Stani.

11:45 Kantine. Sport Diskussion fortsetzen. Es dreht sich um Mäzen Hopp.

12:40 Eiligen Außentermin vortäuschen: schnell mal rüber zu Kaufhof

13:45 Beim Bereichsleiter Sorge über Zustand von J. äußern

14:30 Am Drucker Powerpoint-Präsentation der Kollegin V. abgreifen

14:55 Druckerpapier und Textmarker Stabilo für daheim einstecken

15:15 All-inclusive-Angebote für DFB-Pokal in Berlin 2012 checken

15:40 Präsentation von V. unter eigenem Namen der Zentrale senden

16:10 Auszubildenden (Hoffenheim Fan) im Großraumbüro hochnehmen

16:20 Die Bundesligawettgelder von den Kollegen einsammeln

17:10 Endlich Feierabend. In der Tiefgarage auf Bereichsleiter warten:

             ,,So spät noch?“

17:50 Von der Frau wegen aufreibenden Bürotag bedauern lassen

17:55 Gut gekühltes Entspannungsbier von der Frau servieren lassen

Anmerkung

Alles an diesem Büroarbeitstag ist erfunden, das hoffe ich zumindest. Namen der Personen sowie Ablauf in der Firma sind ebenso frei erfunden wie die beschriebenen Situationen und Handlungen.

Ich versichere, dass ein Bezug zu realen Geschehnissen in deutschen Büros nicht beabsichtigt ist, auch wenn sich ein solcher finden sollte.

Rauswurf von Trainer Stanislawski: Little Hoffenheim und eine arteigene Zeitrechnung

Christian Spiller, Redakteur im Sportressort von Zeit Online, powerte kürzlich ein komplettes Wochenende bei seinem ZDF TV-Experiment durch und zog unter dem Titel Nach 15 Stunden Wintersport schlief ich ein Bilanz. Fernsehen kann anstrengend sein.

Jetzt zeigt er sich wieder gut erholt und nimmt sich dem Thema Little Hoffenheim und die hausgemachten Probleme mit den Trainern sowie anderen Unwägbarkeiten im Kraichgau an.

In Hoffenheim, wo ist das Problem ? kommentiert er den Stanislawski-Rausschmiss und verweist auch auf die Rolle vom milliardenschweren Mäzen Dietmar Hopp:

,,Neulich gab Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp dem Fußballmagazin kicker ein Interview. Darin lobte er die Arbeit seines Trainers Holger Stanislawski. „Ich hoffe, Stani ist in acht Jahren noch hier“, sagte Hopp. Das war Ende Januar, Stani schaffte es gerade noch zehn Tage.“

Irgendwie sieht eine reelle Zeitrechnung anders aus. Oder sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden? Hoffenheim war einst Shooting Star der Bundesliga. Doch das scheint bereits Ewigkeiten her zu sein. Gefühlte 100 Jahre. Spiller nennt Hopp einen ,,Einmischer“. Mäzene haben dies so an sich. Jetzt also der vierte Trainer innerhalb von 14 Monaten. Der Nachfolger von Stanislawski sollte flexibel sein und den Kraichgau mit dem einstigen Regionalligisten Hoffenheim nicht als Lebensstellung sehen. 

Little Hoffenheim oder jährlich grüßt das Murmeltier

Sie sind wieder draußen. DFB-Pokal ist nichts für die Hoffenheimer. Der einstige Shooting Star der Bundesliga ist von einer Finalteilnahme in Berlin so weit entfernt wie der Salzstock in Gorleben von einem verlässlichen Atommüll-Endlager.

Vor gut einem Jahr schrieb ich unter Little Hoffenheim hier auf dem Blog:

,,Es gibt keine Alternative zum sportlichen Erfolg. Während Gustavo, ehemaliger Spieler von Hoffenheim, souverän mit seinem neuen Verein Bayern München in das Halbfinale einzieht, mussten die Kraichgauer bei Energie Cottbus ohne Coach Rangnick die Segel aus dem Pokalwettbewerb streichen.“

Für den jetzigen Trainer Holger Stanislawski dürften ein paar ungemütlichere Tage anstehen, wenn ich die Zeilen mit den Aussagen von Mäzen Dietmar Hopp bei spox richtig deute. Ich möchte jetzt nicht in der Haut vom Hoffenheim Coach stecken. Dabei sind die Zeilen über die von Golfspieler Hopp kritisierte fehlende Linie bei Stanislawski vor dem blamablen Pokalaus gegen den Zweitligisten Greuther Fürth  zu lesen gewesen.

Das Dilemma der TSG Hoffenheim

Trainer Rangnick zum Jahresanfang verloren. Der Nachfolger bereits auch nicht mehr im Amt. Der mit viel Vorschußlorbeeren an den Start gegangene Film über die TSG Hoffenheim entpuppte sich auch nicht als der Kassenschlager. Einstige Träume von internationalen Spielen, besonders durch die fulminante erste Halbserie 2008/2009 geweckt, in weiter Ferne. Der Mäzen bzw. Sponsor (so genau erschließt sich dies auf den ersten Blick nicht immer) will nicht ewig weiter Geld in den Verein pumpen. Da kam eigentlich der Sieg gegen den amtierenden Meister Borussia Dortmund gerade recht. Statt jedoch die Lobeshymnen über die Woche zu lesen, beschäftigt die Akustik-Attacke die mediale Republik. Die Zeit Online mit Stefan Dobbert vermerkt dazu:

,,Die TSG Hoffenheim hat nicht sehr viele eigene Fans. Vermutlich wollte der Verein das Problem mit dem Schallgerät lösen. Gelungen ist das nicht. Hoffenheims Akustik-Attacke ist mit oder ohne Duldung der Verantwortlichen zu einem PR-Desaster geworden. Dass ein technisches Gerät den Job der eigenen Fans übernimmt, war keine gute Idee. Das Dilemma des Retortenfußballvereins aus Hoffenheim besteht darin, dass er nun erst Recht als Retortenfußballverein wahrgenommen wird.“

Tief durchatmen. Ich finde die Kraichgauer haben ein Imageproblem. Eigentlich ein Superjob für eine dieser Werbeagenturen, die sonst politischen Kampagnen oder den Lobesliedern auf neue Produkte, die der Markt unbedingt braucht, und von denen die Menschen vorher noch nicht wussten, dass sie ihnen fehlten, diesen Werbedrive geben. Okay, kann natürlich auch schief gehen. Erst kürzlich bei der Kampagne Sommermärchen 2011, Produkt Frauenfußball, zu beobachten.

Hoffenheimer Alltag

So richtig Geduld haben sie in Sinsheim beim einstigen Shootingstar der Bundesliga mit ihrem neuen Trainer nicht gehabt. Marco Pezzaiuoli konnte sein Talent nicht unter Beweis stellen. Interessant in diesem Zusammenhang auch nochmals ein Rückblick auf das interessante Spox Interview am 22. Februar.

,,Das muss alles unabhängig von einzelnen Personen sein. Wir haben in Hoffenheim sehr viel in die Infrastruktur investiert, in gute Trainer, in die tägliche Arbeit. Aber wir sind in der Bundesliga noch jung und es dauert seine Zeit, bis wir die Früchte dieser Arbeit ernten können.“

Die Zeit bis zur Ernte wollte die Hoffenheimer Chefetage dem jungen Trainer nicht geben. Irgendwie symptomatisch für die Entwicklung der Kraichgauer. Schindelmeiser weg. Rangnick weg. Namhafte Spieler wie Gustavo weg. Irgendwie ist der ganz normale Alltag bei der TSG Hoffenheim eingezogen.

Mit Manager Schindelmeiser und Trainer Rangnick gingen zwei Architekten des einstigen Erfolgsmodells von Bord. Übrig geblieben ist eine Mannschaft die für mich nicht so richtig Fisch noch Fleisch ist. Den Trainer Marco Pezzaiuoli jetzt auf dem Altar der Erfolglosigkeit so früh zu opfern ist für mich eigentlich auch ein Ausdruck einer gewissen Ratlosigkeit bei der TSG Hoffenheim.