Sport am Bodensee: Bayern München powert beim U-15 MTU-Hallencup 2012

Im vergangenen Jahr gewann Dinamo Zagreb.

Dieses Jahr siegten die Jungs von Bayern München beim 10. MTU-Hallencup der U-15.

Ein hochkarätig besetzes internationales Fußballturnier.

Mittlerweile fest im sportlichen Terminkalender etabliert am Bodensee in Friedrichshafen mit hervorragender Sponsorarbeit und exzellenter Hintergrundarbeit der Veranstalter.

Okay, der angedachte Umzug in die ZF Arena der Volleyballer vom VfB Friedrichshafen hat dieses Jahr noch nicht geklappt. Doch den Organisatoren ist ein Kompliment zu machen.

Alleine die Teilnehmerliste … Kenner schnalzten mit der Zunge. Ein kleiner Ausschnitt: Arsenal London, Manchester United, Manchester City. Aus dem Land des aktuellen Welt- und Europameisters der FC Barcelona mit zwei Mannschaften.

Dazu aus Deutschland der VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, Bayern München, TSG 1899 Hoffenheim, Eintracht Frankfurt oder Mainz 05. Aus dem sympathischen Land der emotionalen Türkei Besiktas Istanbul. Aus dem Nachbarland Schweiz der FC Basel und Grashoppers Zürich. Nicht zu vergessen die regionalen Mannschaften vom Bodensee wie der VfB Friedrichshafen, TSV Meckenbeuren oder die TSG Ailingen.

Die Sponsoren schauen auch immer auf die wichtige überregionale Medienwirksamkeit so einer Veranstaltung.

Auch dieses Jahr hat es der MTU-Hallencup wieder in den kicker geschafft:

,,Zum zehnten Mal fand am Wochenende der MTU-Hallencup statt. Und mit dem FC Bayern München hat das internationale U15-Turnier in Friedrichshafen auch den zehnten Sieger. Zwar stand mit dem VfB Stuttgart der Sieger des Jahres 2007 im Finale, die Schwaben mussten sich dem Nachwuchs des Rekordmeisters aber knapp mit 2:3 geschlagen geben.“

Ausführlich berichteten auch regionale Medien vom spektakulären Fußballereignis für die Jugendlichen Ballkünstler. Stellvertretend sei hier der südkurier genannt.

Ein gelungenes Wochenende für alle Beteiligten.

Little Hoffenheim

Es gibt keine Alternative zum sportlichen Erfolg. Während Gustavo, ehemaliger Spieler von Hoffenheim, souverän mit seinem neuen Verein Bayern München in das Halbfinale einzieht, mussten die Kraichgauer bei Energie Cottbus ohne Coach Rangnick die Segel aus dem Pokalwettbewerb streichen. Das warten auf schwarze Zahlen in Hoffenheim geht also weiter. Für die kolportierten 240 Millionen Euro hat die TSG eine doch recht bescheidene sportliche Bilanz aufzuweisen. Das kann Dietmar Hopp nicht wirklich gefallen.

Das warten auf schwarze Zahlen bei der TSG Hoffenheim

Milliardär und Fußballinvestor Dietmar Hopp nannte eine Woche nach dem Aufstieg seiner TSG Hoffenheim in die Bundesliga im Interview mit der FAZ am 26. Mai 2008 den Zeitrahmen für schwarze Zahlen des Newcomers:

,,Ich will den Verein schnellstmöglich in die schwarzen Zahlen führen. Ich bin 68 Jahre alt und will keine Schulden hinterlassen. Unsere Planungsberechnungen zeigen, dass wir im zweiten Jahr der ersten Bundesliga schwarze Zahlen schreiben werden. Mit der neuen „Rhein-Neckar-Arena“ und einer achtzigprozentigen Auslastung. Dann muss es zu Ende sein. Dann ist es nicht mehr das Geld von Dietmar Hopp, das war lediglich die Anschubfinanzierung. Wir werden belächelt als Dorfverein, das sind wir natürlich nicht. Wir haben ein Einzugsgebiet von 2,4 Millionen Menschen.“

Nun, die aktuellen geheimen Zahlen von Dietmar Hopp sprechen eine andere Sprache. Was ist da eigentlich im Kraichgau schief gelaufen? Die schwarzen Zahlen lassen auf sich warten.

Die Süddeutsche Zeitung titelt mit der dpa Meldung Rote Hoffenheim-Zahlen trotz 240 Hopp-Millionen. Zum Aufgalopp im neuen Jahr kann es kaum schlechtere Schlagzeilen für einen Bundesligaverein geben. Wie profan wirkt da die Diskussion ob Kraft oder Butt das Bayern Tor hüten sollen.

Das ist momentan ein ganz guter Lehrfilm für Red Bull Chef Dietrich Mateschitz und sein ambitioniertes Projekt Aufstieg von RB Leipzig in die Bundesliga. Der charismatische Österreicher ist auch Milliardär. Während Hopp seine Milliarden mit Software im SAP-Konzern machte, waren es bei Mateschitz die verkauften Weißblechdosen mit dem Energy-Drink Red Bull. Nach dem genialen Coup im Sportsponsoring in der Formel 1 mit dem deutschen Piloten Sebastian Vettel soll nun im Leipziger Fußball der Sprung ganz nach oben in die Eliteklasse gelingen.

Apropos Film. Manchmal ist das ja so eine Sache mit dem Timing. Frank Pfeiffer, Regisseur des Films Das Leben ist kein Heimspiel erwischte es zum Jahresanfang kalt. 24 Stunden vor der Premierenfeier des Heimatfilms über die TSG Hoffenheim ging mit Ralf Rangnick einer der Hauptakteure von Bord. Im Interview mit dem Deutschlandfunk geht es auch um rausgeschnittene Szenen. Hm.

Nachdenkenswert #82

,,Das wäre schön, aber es wird noch einige Zeit dauern, bis ich mein Ziel erreicht habe, dass die TSG unabhängig von mir existieren kann. Durch das Financial Fairplay des europäischen Verbandes Uefa ist der Druck, dieses Ziel zu erreichen, deutlich größer geworden. All jene, die den Gustavo-Transfer kritisieren, sollten wissen, dass dieser ein wichtiger Baustein ist, dem Ziel näher zu kommen. Was würde uns der sportliche Erfolg bringen, wenn wir in der Saison 2014/2015 keine Spielberechtigung mehr erhielten? Ich fürchte, das wird einige treffen – Hoffenheim wird nicht dabei sein, wenn wir vernünftig wirtschaften. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre nur Fan und könnte nur an den sportlichen Erfolg denken!“

        Dietmar Hopp, Milliardär und Mäzen,

        im Interview mit Welt Online