Übungsleiter Löw dämpft die Erwartungen im Kicker Sonderheft zur Fußball-WM 2014

Der portugiesische renommierte Verein Benfica Lissabon gewann 1962 den Europapokal der Landesmeister in einem spektakulären Endspiel gegen Real Madrid. Ein 0:2 und 2:3 Rückstand wurde in einem atemberaubenden Spiel in ein 5:3 gedreht. Danach kam die internationale Titelbilanz ins stocken. Seit 1962 hat Benfica Lissabon keinen weiteren Erfolg in einem Endspiel der europäischen Wettbewerbe dazu fügen können. Kürzlich verlor der Traditionsverein das 8. europäische Finale hintereinander in der Vereinsgeschichte, seit diesem vermaledeiten Béla Guttmann Fluch. Alex Raack dröselte die Sache neulich bei 11Freunde auf:

,,Die Legende geht so: 1962, Benfica hatte gerade zum zweiten Mal in Folge den Europapokal gewonnen, wurde Meistertrainer Béla Guttmann bei seinem Präsidenten vorstellig und bat um eine Gehaltserhöhung. Weil die ihm auch nach längeren Verhandlungen nicht gewährt wurde, schmiss Guttmann nicht nur hin, er belegte seinen nun ehemaligen Arbeitgeber auch mit einem Fluch. Überliefertes Zitat: »Nicht in hundert Jahren wird Benfica noch einmal den Europacup gewinnen!« Benficas Bosse lachten nur. „

Eine harte Nummer. 52 Jahre später wirkt der Fluch immer noch. Acht Versuche und jeweils titellos wieder abdrehen. Bitter für Benfica Lissabon. Irgendwie scheint auch die deutsche Nationalelf von einer Art Fluch beseelt zu sein. Seit dem Europameistertitel 1996 mit dem Golden Goal von Oliver Bierhoff gegen Tschechien gab es anschließend acht Versuche einen weiteren Titel bei einem großen internationalen Turnier zu erreichen.

WM 1998: Es erfolgte das WM-Aus im Viertelfinale mit dem 0:3 gegen Kroatien

EM 2000:  Erich Ribbeck scheitert mit der DFB-Elf in der Vorrunde

WM 2002: Deutschland verliert gegen Brasilien das Endspiel mit 0:2

EM 2004:  Rudi Völler nimmt nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus seinen Hut

WM 2006: Deutschland kann den Heimvorteil im Halbfinale gegen Italien nicht nutzen.

EM 2008: Deutschland verliert mit Übungsleiter Löw in Wien gegen Spanien mit 0:1

WM 2010: Deutschland scheitert mit Übungsleiter Löw im Halbfinale an Spanien mit 0:1

EM 2012: Deutschland verliert das Halbfinale gegen Italien mit 1:2

Nun also der neunte Versuch seit dem Titelgewinn 1996 bei der EM. Übungsleiter Löw dämpfte bereits kürzlich im Stern Interview die Erwartungen.

,,Titel sind die Krönung. Aber mein Seelenheil hängt ganz und gar nicht von diesen Tagen in Brasilien ab. Geht es um das Seelenheil, da blickt man doch auf viel mehr, nicht nur auf vergängliche Triumphe. Ein Sieg mehr, eine Niederlage mehr – ich glaube nicht, dass dies am Ende die entscheidende Rolle spielt.”

Auch im Kicker Sonderheft zur Fußball-WM 2014 in Brasilien kommt Joachim Löw im Interview auf den Seiten 12 bis 16 mit einer eher defensiven Einstellung daher.

,,Es wird immer wieder gesagt, wir hätten jetzt die beste Mannschaft aller Zeiten. Aber 1972, 1990 und 1996 hatten wir ebenso gute Teams. Und im März, als ich betonte, das einige unserer Spieler verletzt waren, stimmten Realität und Anspruch nicht überein. Alle Welt schwärmte: Ihr habt 20 Topspieler! Doch dann waren Khedira, Gündogan, Schweinsteiger, Klose, Gomez und andere verletzt. Ich kann die Erwartungen nicht dämpfen, möchte aber realistisch sein.“

Im Gespräch in der DFB-Bibliothek in Frankfurt am Main mit Karlheinz Wild, Oliver Hartmann und Frank Lußem vom Kicker sowie DFB-Pressesprecher Jens Grittner gibt Übungsleiter Löw jedoch auch eine fast philosophische Ansicht kund:

,,Nur der Weltmeister geht vollkommen glückselig nach Hause.“

Diese Glückseligkeit hatte Deutschland letztmalig 1990. Vizeweltmeister ist irgendwie blöd. Man frage bitte beim dreifachen Vizeweltmeister Niederlande nach. Auch ein knappes Ausscheiden im Halbfinale, wie es den Niederländern 1998 in Frankreich im epischen Spiel gegen Brasilien nach Elfmeterschießen widerfuhr, kann nicht wirklich trösten. Die bevorstehende Fußball-WM in Brasilien sieht Joachim Löw unter den klimatischen Bedingungen als Schwerstarbeit der nominierten Spieler an und kündigt ein gedrosselteres Tempo gegenüber den letzten beiden Weltmeisterschaften an:

,,Italiens Coach Prandelli erzählte, beim Confed-Cup wollten in Fortaleza oder Recife Spieler raus, weil sie keine Luft und Kraft mehr hatten. Es ist eine Tortur für die Spieler, bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit, gegenüber 2006 und 2010 muss man beim Tempo Abstriche machen.“

Am Ende des Interviews auf Seite 16 erscheint dann noch die Anzeige von ODDSET mit der Frage:

                     Wer wird Weltmeister?

Der Sportwettenanbieter ruft eine Quote von 5,00 für den Titelgewinn der deutschen Elf auf.

Audi und das Potenzial im Marketing

[Reblog vom 2. August 2013]

Audi hat mich ein wenig enttäuscht. Die Übergabe eines 520 PS starken Autos an Pep Guardiola ist das eine. Aus marketingtechnischer Sicht fehlt mir die Fortsetzung der Story. Pep seine Hände am Lenkrad. Sein schneeweißes Hemd im Kontrast zum Innenraum und Cockpit des Fahrzeuges. Wen hat Pep Guardiola auf der Rücksitzbank? Wie ist die Position der Beine von Guardiola beim fahren mit dem Audi. Ich habe da auch immer noch jenes Bild eines Profisportlers vor Augen. Rückblick in das Jahr 2009. Der Stern hat auf dem Cover der Ausgabe Nr. 28 vom 02.07.2009 einen Musiker mit diesen unendlich traurigen Augen.

Traveler Digital CameraIm Inhaltsverzeichnis der Hinweis auf das Sport-Comeback des Jahres 2009. Der damals siebenfache Tour de France Sieger Lance Armstrong wird medial in Szene gesetzt.Traveler Digital CameraIm gut bebilderten Beitrag von Christian Ewers (Text) und Elizabeth Kreutz (Fotos) über den Tourdominator ist dann auch Lance Armstrong am Lenkrad eines Audi zu sehen. Konzentriert, der Blick ist nach vorne gerichtet. Die Töchter auf der Rücksitzbank. Der Vati fährt sie zur Schule.Traveler Digital CameraIhm reicht der linke Arm locker am Steuer. Die vier Ringe sind seine Begleiter. Ja, solche Bilder haben eine emotionale Sogwirkung. Traveler Digital CameraNun, heute schreiben wir das Jahr 2013. Lance Armstrong ist seine Toursiege los. Sein einstiger Konkurrent Jan Ullrich setzt sich für die Rückgabe der sieben Tour de France Siege für den einstigen Patron der Frankreichrundfahrt in der aktuellen Sport Bild ein.

Derweil fährt Pep Guardiola den Sieg mit Bayern München beim Audi-Cup ein.

Audi und das Potenzial im Marketing

Audi hat mich ein wenig enttäuscht. Die Übergabe eines 520 PS starken Autos an Pep Guardiola ist das eine. Aus marketingtechnischer Sicht fehlt mir die Fortsetzung der Story. Pep seine Hände am Lenkrad. Sein schneeweißes Hemd im Kontrast zum Innenraum und Cockpit des Fahrzeuges. Wen hat Pep Guardiola auf der Rücksitzbank? Wie ist die Position der Beine von Guardiola beim fahren mit dem Audi. Ich habe da auch immer noch jenes Bild eines Profisportlers vor Augen. Rückblick in das Jahr 2009. Der Stern hat auf dem Cover der Ausgabe Nr. 28 vom 02.07.2009 einen Musiker mit diesen unendlich traurigen Augen.

Traveler Digital CameraIm Inhaltsverzeichnis der Hinweis auf das Sport-Comeback des Jahres 2009. Der damals siebenfache Tour de France Sieger Lance Armstrong wird medial in Szene gesetzt.Traveler Digital CameraIm gut bebilderten Beitrag von Christian Ewers (Text) und Elizabeth Kreutz (Fotos) über den Tourdominator ist dann auch Lance Armstrong am Lenkrad eines Audi zu sehen. Konzentriert, der Blick ist nach vorne gerichtet. Die Töchter auf der Rücksitzbank. Der Vati fährt sie zur Schule.Traveler Digital CameraIhm reicht der linke Arm locker am Steuer. Die vier Ringe sind seine Begleiter. Ja, solche Bilder haben eine emotionale Sogwirkung. Traveler Digital CameraNun, heute schreiben wir das Jahr 2013. Lance Armstrong ist seine Toursiege los. Sein einstiger Konkurrent Jan Ullrich setzt sich für die Rückgabe der sieben Tour de France Siege für den einstigen Patron der Frankreichrundfahrt in der aktuellen Sport Bild ein.

Derweil fährt Pep Guardiola den Sieg mit Bayern München beim Audi-Cup ein.

Nachdenkenswert #160

,,ARD und ZDF betrachten sich noch immer als Konkurrenten. Tatsächlich aber sind sie Bruder und Schwester, finanziert von den Eltern Gebührenzahlern. Wir brauchen keinen Wettlauf um Übertragungsrechte im Fußball, keine Doppelübertragungen bei königlichen Hochzeiten und auch nicht zwei Sender bei Sportgroßereignissen.“

        Johannes Beermann, CDU, Chef der Sächsischen Staatskanzlei, im stern