Nachdenkenswert #171

,,Als sich die TSG Hoffenheim im Dezember 2008 zum sogenannten Herbstmeister kürte, war das Gekreische ohrenbetäubend, nicht nur im Kraichgau. Dem Aufsteiger gelang eine famose Hinserie, die Mannschaft war ein Hybrid aus Soldaten und Artisten. Auf den Flanken knallten die Angriffsläufe von Ba und Obasi laut wie Peitschenschläge, Carlos Eduardo rotierte sich wie ein Kreisel durch die Zentrale und ganz vorne stand Ibisevic: das Kanonenfeuer. Hoffenheim war ein feuerwerkähnliches Spektakel – und in der Epoche des Eventmarketings kam das sehr gut an. Kaum einer verschrie den Verein zu diesem Zeitpunkt noch als Retortenklub, weil von dieser Bundesliga-Party alle so begeistert waren. In Fußballdeutschland wichen Missgunst und Ethos der Schwärmerei, der Unterhaltungslust.“

     Søren Feyerabend, Spiritus Rector von kabinentraktate.wordpress.com

     im lesenswerten Text Ein feuerwerkähnliches Spektakel, verpufft

Nachdenkenswert #170

,,93 Vereine konkurrieren fortan in 5 Ligen um groteske 3 Aufstiegsplätze in die Bedeutsamkeit: Was für Millionen Zuschauer der Sportschau ab 18 Uhr ein nettes Aufwärmprogramm ist, war hinsichtlich dieser Kommerzialisierung der Sargnagel für zahlreiche Traditionsvereine. Preußen Münster hat den Absprung geschafft und lebt. Carl-Zeiss Jena, TuS Koblenz, Rot-Weiß Oberhausen, Eintracht Trier und Rot-Weiss Essen sind mausetot. Oder hört noch jemand ihre Stimmen, und wie sie singen, oh wie schön das alles ist?“

     Søren Feyerabend, Spiritus Rector von kabinentraktate.wordpress.com

     im lesenswerten Text Die Stadt der Lichter und Lenker