Hommage an Uli Hoeneß

 Die 2005 eingeweihte Allianz Arena und ihre Finanzierung ist die vielleicht größte Herausforderung für Uli Hoeneß gewesen. Seine gesamten Erfolge als Spieler und Manager für Bayern München aufzählen, hieße Eulen nach Athen tragen. Er ist in den letzten Tagen von den Zeitungen und Magazinen der Republik mit Lorbeeren und Rückblicken auf sein Lebenswerk bedacht worden. Auch seine größten Kritiker nehmen innerlich Haltung an.

Ich habe Uli Hoeneß das erste mal als 10-jähriger Junge 1973 live im Europapokal der Landesmeister gegen Dynamo Dresden spielen sehen. 1976 habe ich mir beim verschossenen Elfmeter von Belgrad im EM Finale die Haare gerauft. Er war und ist für mich der beste Fußballmanager über Jahrzehnte gewesen. Seine Leidenschaft und sein Feuer waren immer stark. Natürlich musste er auch einiges austeilen. Einstecken auch.

Uli Hoeneß hat Bayern München geprägt. Den Verein groß gemacht. Nicht alleine. Das geht auch gar nicht. Doch er war über 30 Jahre lang Lokomotive. Er hat auch stets im Erfolgsfall an die Spieler gedacht die sich mit Verletzungen rumgeschlagen haben, denen es zwischenzeitlich dreckig ging und persönliche Lebenskrisen hatten. Er hat dort immer ein sehr großes Herz gehabt. Mir fallen da spontan seine Unterstützung für Gerd Müller am Krankenbett ein. Seine Hilfe für Alexander Zickler, die Anerkennung für Jens Jeremies seinen körperlichen und gesundheitlichen Einsatz in der Champions-League Saison 2000/20001, die Bemühungen um Sebastian Deisler oder das einstige auffangen von Mehmet Scholl in einer schwierigen Lebensphase. Uli Hoeneß hat immer alles gegeben.

Im Exklusiv-Interview auf eurosport.yahoo gab sein langjähriger Weggefährte Paul Breitner Antwort auf die Frage, ob Uli Hoeneß – von seinem Lebenswerk FC Bayern loslassen kann-, folgende Antwort:

,,Wenn Uli nicht loslassen könnte, hätte er nicht vor längerer Zeit schon Rückzugsgedanken gehabt, diese mit Franz Beckenbauer und einigen anderen Leuten besprochen und das zu seiner ganz klaren Linie gemacht. Uli war immer einer, der ganz klare Vorstellungen hatte, was, wann, wie passieren sollte – wenn es irgendwie machbar ist. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass er gewisse Dinge jetzt geregelt haben will. Er sagt eben nicht wie so mancher Aktive: Ich trete als Manager dann zurück, wenn ich irgendetwas gewonnen habe. Davon ist er Gott sei Dank weit entfernt.“

Uli Hoeneß ist immer seinem Lebensmotto treu geblieben. Leben und leben lassen. Seine Eigenschaften gibt er mit geradlinig, zuverlässig und sozial an. In der Sonderedition 30 Jahre Leidenschaft heißt es treffend:

,,Uli Hoeneß hat auf seinem Weg nach oben die meisten hinter sich gelassen, weggeschaut hat er nie.“

Der ehemalige Manager ist jetzt der neue Präsident von Bayern München. 

Herzlichen Glückwunsch!

Weitere Gratulationen ….

1. Bundesliga-Servus! Die Liga zieht den Hut vor Hoeneß 

2. Nach 30 Jahren geht eine Legende in den Ruhestand 

3. Der Helmut Kohl des Fußballs

4. Leider nicht die Deutsche Bank

5. Er war wie ein Tier