Schachuhr Garde aus Ruhla

Sie war mein Begleiter bei Siegen, wenn es um Medaillen ging. Im Klubhaus Heinrich Budde waren die Schwestern und Brüder von ihr in einem großen Schrank untergebracht. Besonders bei Blitzpartien prüften wir die Zuverlässigkeit. Unser Schachtrainer Paul Gaffron mochte diese Blitzerei nicht sonderlich. Er hielt normale Schachpartien mit einer längeren Bedenkzeit für das seriösere Schach. Doch auch bei den besagten seriösen Spielen am Vereinsabend waren sie im Einsatz. Die Rede ist von der legendären Schachuhr aus Ruhla. Ihr Name zeugte bereits von Solidität: GARDE. Die 5 großen Buchstaben waren gut leserlich auf der Vorderseite zu lesen.

Der Mythos der legendären Schachuhr lebt weiter. Sie hielt auch Einzug auf die große internationale Schachbühne. Auch Weltmeister wie Anatoli Karpow oder Garri Kasparow nutzten sie bei Ihren Duellen. Ein Klassiker. Im Uhrforum gab User Mavica im vergangenen Jahr unter dem Titel Weltmeisterliches: Ruhla Garde eine interessante Geschichte den geneigten Lesern kund. Auf der Suche nach einer Schachuhr für seine Tochter, sie entwickelte eine Leidenschaft für das königliche Spiel hat, gab es erfreuliches zu vermelden:

,,Als bekennender Ruhla-Fan und Vintage-Genießer stand deshalb für mich natürlich fest, dass nur eine Ruhla-Uhr als Schachuhr in meinem Haus Verwendung finden kann – und sie muss alt sein, also aus DDR-Produktion stammen.

Lange hat die Suche dann auch nicht gedauert und so hat der Postbote in den letzten Tagen dieses schöne Stück bei mir abgelefert:“

Mavica zeigt die Schachuhr in all ihren Facetten. Er hat sie auch aufgeschraubt. Beim betrachten der authentischen Fotos wird einem warm ums Herz. Wer obige Ausfahrt zur Verlinkung verpasst hat: Hier geht es zur Geschichte und den Fotos der antiquarischen Schachuhr Garde aus Ruhla.

Wenn Schachgroßmeister eine Reise tun

… dann können sie was erzählen. Wer erinnert sich nicht an die abenteuerliche Anreise von Viswanathan Anand nach Sofia zum Schach-WM Kampf gegen Veselin Topalov im vergangenen Jahr. Doch auch das neue Jahr hält bereits Reiseerlebnisse der besonderen Art bereit.

Schachgroßmeister Jörg Hickl war auf dem Flug nach Lanzarote. Bei der Flughafenabfertigung gab es für den Macher und Organisator der Schachwelt ein Aha-Erlebnis:

,,Nach Überwinden der 30-Meter-Schlange am Sicherheitscheck ist es wieder soweit: Der Beamte fragt beim Anblick der mechanischen Schachuhr „Was haben Sie denn da – eine Waage?“ Aufgrund des unbekannten Utensils wird der Schachspieler zunächst als potenzieller Bombenleger klassifiziert und das Bomben-SEK alarmiert (nun gut, in Wahrheit war es nur ein einfacher Sprengmitteltest).“

Jörg Hickl durfte dann mit seinen drei mechanischen Schachuhren und dem Videoprojektor die Reise fortsetzen.