Flauschcontent für alle Freunde und Gegner vom SC Magdeburg

Es gab eine Zeit da bestimmte eine Handballmannschaft das Geschehen auf dem europäischen Parkett. Weltklassetorwart Wieland Schmidt war Rückgrat einer Truppe mit unglaublichen Siegeswillen und handballerischen Können. Halten und Siegen. Unglaubliche Reflexe und spektakuläre Paraden.

Ein Mann wie Kreisspieler Ingolf Wiegert war von den gegnerischen Abwehrreihen nicht zu stellen. Ernst Gerlach, Hartmut Krüger oder Günter Dreibrodt waren im Zusammenspiel wie ein präzises Uhrwerk. Dazu kamen Tempo, Leidenschaft, Power, Dynamik und eine Erfolgsbessesenheit die den gegnerischen Teams oft die Luft zum Atem nahm. Die innerdeutschen Duelle gegen den VfL Gummersbach waren legendär. Genug der Vorrede. Vorhang auf für eine kleine Reminiszenz an die Sternstunden des SC Magdeburg.

Übrigens unterlief dem MDR im Bericht ein Lapsus … Wir wollen nicht kleinlich sein. Heiner Brand wird es verschmerzen können. Seine Vita weist weiterhin die Siege im Europapokal der Pokalsieger 1978 und 1979 mit dem VfL Gummersbach auf. Der SC Magdeburg trug sich in die Siegerbücher des Europapokal der Landesmeister 1978 und 1981 ein.

Handball und der magische Moment

Am 19. November 2009 schrieb ich hier im Blog unter Das unzensierte SCM Fanblog auf WordPress auch eine kleine Reminiszenz an meine erste Handball-WM.

,,1974 erlebte ich meine erste Handball Weltmeisterschaft als fast 11-Jähriger. Im WM-Finale sprang Weltklassehandballer Wolfgang Lakenmacher in den Kreis mit dem Ball in der Hand. Der rumänische Torwart der Extraklasse lächelte. Penu lächelte eigentlich immer das ganze Spiel. Sein Markenzeichen waren sein entnervendes Lächeln und der Oberlippenbart. Extrem gut halten konnte er auch. Wahnsinn ! Diese Paraden. Der Ball verließ nicht die Hand von Wolfgang Lakenmacher. Rumänien gewann das Endspiel in Berlin 14:12 gegen die DDR. Lakenmacher spielte beim SC Magdeburg. Die großen Zeiten sollten kommen.“

Die mentale Stärke von Cornel Penu und die Resignation von Wolfgang Lakenmacher, den Wurf erst gar nicht zu versuchen, waren für mich damals ein magischer Moment. Diese Szene hat sich tief in meinem Gehirn eingebrannt. Ich bekomme immer noch Gänsehaut bei dem Gedanken daran. Dieses Lächeln von Penu war aufreizend, provokant und sehr erfolgreich.

Seit 1974 hat sich viel verändert. Die DDR gibt es nur noch in Geschichtsbüchern und die einstige Weltklassemannschaft Rumänien ist längst aus der Rolle einer dominierenden Handballnation entwichen. Der SC Magdeburg nannte sich zwischenzeitlich aus Marketingzwecken Gladiators. Dabei gibt es jetzt die WM nicht mehr im 4-Jahresrhytmus. Diese Inflation an Titelkämpfen nimmt der Weltmeisterschaft auch gleichzeitig immer etwas von dem einstigen Reiz. Auf einen erneuten magischen Moment warte ich sehnsüchtig.