Reblog: Red Bull: Nike löst Adidas bei den Fußballern ab

Ein Blick auf sportbusiness.com und das Ranking unter dem Titel Sports Sponsorship Insider Top 40 Deals of 2015 zeigt wie hart und mit welch monetärem Aufwand der Kampf um Marktanteile geführt wird. Mit dabei auch die Sportartikelhersteller Adidas und Nike sowie der Shootingstar Under Armour. Dessen Frontmann Kevin Plank freut sich bekanntlich auf den Konkurrenzkampf mit Adidas, Nike, Puma und Co.

Apropos Nike. Sie konnten 2014 einen spektakulären Coup in Deutschland landen. Das von Red Bull 2009 in der damaligen Fünftklassigkeit der Oberliga Nordost mit dem Erwerb des Startrechts des SSV Markranstädt aufgelegte Fußballprojekt RB Leipzig mit der Lizenz zum Erfolg hatte das langfristige Ziel Bundesliga. Das Vorhaben von Red Bull Boss Dietrich Mateschitz polarisiert wie der am Dienstag am Leidenschaftsmonster Atletico Madrid gescheiterte Pep Guardiola. Vor zwei Jahren löste der amerikanische Sportartikelhersteller Nike dann Adidas bei RB Leipzig ab. Gelegenheit ins Archiv zu steigen und einen Blogartikel hervorzuholen.

Reblog: [09. April 2014] Red Bull: Nike löst Adidas bei den Fußballern ab  

Noch ist der Aufstieg von RB Leipzig nicht perfekt, es sieht jedoch bereits verdammt gut aus.  Die Getränke, bei Bedarf auch in den neuen Geschmacksrichtungen von Red Bull, können bereits kaltgestellt werden.Traveler Digital Camera

Foto: © Michael Wiemer

In Anlehnung an die Frage von Jochen Breyer vorige Woche im Interview mit Jürgen Klopp darf auch vermutet werden: Die Sache ist durch, oder? Das wird nicht allen gefallen. Der aktuelle Tabellenzweite der 3. Liga polarisiert. Derweil gibt es auch positive Nachrichten in Sachen Equipment. Ein neuer  Bus und ein Ausrüstervertrag mit einem amerikanischen Sportartikelhersteller. Guido Schäfer, einst Fußballprofi in der 2. Liga bei Mainz 05 und Mannschaftskamerad von Jürgen Klopp, wechselte nach seiner Laufbahn zur Zeitung. Seine erste Station war die Allgemeine Zeitung in Mainz. Seit 2000 schreibt er für die Leipziger Volkszeitung. Seine Texte sind Kult. Wie es ihn eigentlich nach Leipzig verschlug machte er im Interview mit Lisa Garn auf urbanite.net offenkundig:

,,Im März 2000 wurde ich bei der Allgemeinen Zeitung unehrenhaft entlassen. Der Chef, ein fetter böser Typ, hat Mobbing der übelsten Sorte betrieben. Als ich ihm ans Leder wollte, flog ich raus. Ich habe mich bundesweit beworben, die LVZ hat mich genommen.“

Guido Schäfer ist hart im nehmen. Nimmt in der Regel kein Blatt vor den Mund. Er begleitet seit Jahren auch den Weg von RB Leipzig, jenem erfolgversprechenden Projekt von Red Bull.  Aktuell berichtet er von zwei Zugängen des ambitionierten Fußballvereins aus der sächsischen Metropole. Da wäre der bereits eingangs erwähnte neue Bus. Jenes luxuriöse Modell wie es bereits die Profis von Borussia Dortmund und Bayern München  zu schätzen wissen. Stichwort MAN. Dann wäre da auch noch ein Wechsel in Sachen Ausrüster. Nike statt Adidas. Guido Schäfer weist auf einen feinen aber entscheidenden Unterschied in den Vertragsmodalitäten hin:

,,Durchgesickert: Der Deal ist perfekt, Nike wird mit Beginn der Saison 2014/2015 die Salzburger und Leipziger Werktätigen von Brause-Tycoon Dietrich Mateschitz ausrüsten. Die Zusammenarbeit unterscheidet sich übrigens fundamental von der zwischen Red Bull und Adidas. Während die Herzogenauracher „nur“ Schuhe, Trikot et cetera zum Nulltarif rüber wachsen lassen (ließen), überweist Nike darüber hinaus eine nennenswerte Summe (erfolgsabhängig) ans Mateschitz-Imperium.“

Erfolg macht sexy. Für Nike auch eine gute Gelegenheit im Wettbewerb mit Adidas die Aura weiter aufzuladen. Realistisch betrachtet ist RB Leipzig der einzige ostdeutsche Fußballclub der momentan das Zeug hat perspektivisch zügig in die Bundesliga aufzusteigen und dort mehr wie eine flüchtige  Fahrstuhlmannschaft zu werden.

Post an Michael Wiemer von Ray Morris-Hill vom London Chess Classic 2015

Bereits in meiner Kindheit freute ich mich über Post die an Michael Wiemer adressiert war. Sei es nun Fernschachpost oder auch Pakete. In diesen Tagen kommt wieder regelmäßig Post. Ich mag das, wie einst in Post an Michael Wiemer oder Himmlische Züge dargelegt. Oder Einladungen, die einem in die Festspielstadt Bregenz führen um dort im Kunsthaus gegen die beste österreichische Schachspielerin zu spielen. Vorausgegangen war eine freundliche Einladung, die über meinen E-Mail Account michael.wiemer@gmx.net, den Weg zu mir fand. Jener wettertechnisch verregnete Sonntagnachmittag hatte seinen Höhepunkt in puncto Simultanschach mit Eva Moser im Kunsthaus Bregenz und war einer, der in angenehmer Erinnerung blieb. Wenngleich mein ambitioniertes sportliches Ziel am Schachbrett sich nicht ganz realisieren ließ.

Wie gestern bereits berichtet, findet sich jetzt wieder verstärkt elektronische Post aus London von Schachfotograf Ray Morris-Hill im E-Mail Fach von Michael Wiemer. Packen wir die Sendung liebevoll aus und zeigen sie einer größeren Schar an Schachfreunden. Aus der Fotosendung von Ray Morris-Hill habe ich wieder ein paar besonders schöne Exponate ausgesucht.

Round 5: Levon Aronian vs Magnus Carlsen

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Levon Aronian und Magnus Carlsen. Ob es irgendwann einen WM-Kampf zwischen Aronian und dem amtierenden norwegischen Schachweltmeister geben wird? Ich möchte mich da mit einer Prognose nicht festlegen. Wer hätte einst prophetische Gaben gehabt und 2012 auf ein Match Viswanathan Anand vs. Boris Gelfand in Moskau gesetzt?

Round 5: Vishy Anand vs Veselin Topalov

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Viswanathan Anand und Veselin Topalov standen sich 2010 in Sofia beim WM-Kampf gegenüber. Erinnerungswürdig damals auch die lange Anreise vom Weltmeister Anand in die bulgarische Hauptstadt. Reminiszenz an einen Text der 4936 Mal aufgerufen wurde. Chess Tigers am 21. April 2010 über die Odyssee von Vishy Anand:

,,Monate der sorgfältigen Planung für die Schachweltmeisterschaft in Sofia wurden durch einen Vulkan in Island, gelegen unter Eyjafjallajökull, einem der kleineren Gletscher Islands gestört. Mehrere Zehntausende strandeten auf Flughäfen in ganz Europa. Auch der Schachweltmeister Viswanathan Anand und seine Frau und Managerin Aruna mussten kurzfristig umdisponieren. Das Ehepaar kam am Donnerstag (15. April) in Frankfurt am Main an und plante, einen Tag später mit Lufthansaflug „LH 3484“ um 10:05 Uhr mit drei Helfern und Freunden in die Bulgarische Hauptstadt Sofia zu fliegen.“

Den Plänen machte die Aschewolke aus Island dann einen Strich durch die Rechnung.

,,Zwei andere Sekundanten planten, am Freitag ebenfalls nach Sofia zu kommen, um sich dort mit dem Weltmeister zu treffen, allerdings von anderen Europäischen Flughäfen. Am Donnerstag reisten zwei Chess Tiger nach Sofia, Hans-Walter Schmitt und Christian Bossert, um die Ankunft des Teams Anand vorzubereiten. Der Plan war wohl durchdacht, aber am Donnerstag wurde klar, dass die Aschewolke aus Island auch den Flugverkehr am größten deutschen Flughafen in Frankfurt beeinträchtigen würde.“

Eigentlich müsste diese dann doch noch geglückte Reise verfilmt werden. Übrigens schien es 2010 der Taxi-Branche in Deutschland glänzend zu gehen. So überragend in Sachen Umsätze, dass eine Fahrt nach Sofia offenbar nicht lukrativ genug war. Es gab dann jedoch für das Anand Team ein serviceorientiertes und flexibles Taxiunternehmen aus den Niederlanden.

,,Viele Taxiunternehmen im Rhein-Main Gebiet hatten entweder keine Fahrzeuge oder Fahrer mehr, andere Unternehmen weigerten sich schlicht, „mal eben“ nach Bulgarien zu fahren. Nach mehreren Stunden fand sich dennoch ein Taxiunternehmen in Amstelveen in den Niederlanden(!), welches bereit war, die Fahrt mit zwei Spitzenfahrern und einem geeigneten Transportmittel zu organisieren.“

In den ganzen langen und gut bebilderten Text der abenteuerlichen Fahrt über 2000 Kilometer geht es für Interessierte die obige Verlinkung in den Chess Tigers Artikel verpasst haben, hier entlang.

Round 4: Magnus Carlsen vs Michael Adams

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Magnus Carlsen vs. Michael Adams im Eröffnungsstadium.

The playing auditorium at the start of Round 4

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Der Spielsaal und die Schachbühne mit der Weltelite beim London Chess Classic 2015.

The London Chess Classic Line-Up

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Die versammelte Schach Weltelite in London mit einem Statement in Sachen Elo-Schnitt. Ambitionierte 2784,2. Bemerkenswert. Als würde man um Reinhold Messner eine Gruppe von 8000er Extrembergsteigern zum Gruppenfoto bitten.

Round 1: Veselin Topalov vs Anish Giri

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Veselin Topalov in der Eröffnung gegen Anish Giri. Giri mit einer hochinteressanten Biografie. Alleine der Einstieg in seinen Wikipedia Beitrag macht neugierig auf das Schachtalent.

,,Anish Giri ist der Sohn eines nepalesischen Hydrologen, seine Mutter ist russischer Herkunft. Er wuchs in Sankt Petersburg auf. 2002 zog er mit seiner Familie aus beruflichen Gründen nach Japan. Nach kurzzeitiger Rückkehr nach Russland lebt die Familie seit Anfang 2008 in den Niederlanden, nachdem sein Vater eine Stelle an einem Forschungsinstitut bei Delf angenommen hatte. Anish Giri ist seit 2015 mit der WGM und IM Sopiko Guramischwili verheiratet.[1][2] Er spricht Russisch, Englisch, Japanisch und Niederländisch und hat Kenntnisse in der nepalesischen und der deutschen Sprache.“

Anish Giri ist 21 Jahre jung und ein Michael Wiemer ist gespannt auf seine weitere Entwicklung.

Round 2: Levon Aronian vs Vishy Anand

 Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Levon Aronian mit dem Schluck vor dem Eröffnungszug gegen Vishy Anand.

Round 1: Hikaru Nakamura vs Alexander Grishuk

Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Hikaru Nakamura ist oft laut. In seinen kampfeslustigen Ansagen, in seinem Verhalten in den medialen Netzwerken. Auf seinem Twitter-Account folgen ihm 34.500 Follower. Bisher hat er mich in Sachen Konstanz und etwaiger echter Chance auf einen WM-Kampf noch nicht überzeugt. Gleichwohl kann er an einem guten Tag alle schlagen. Auch Alexander Grischuk in exzellenter Tagesform kann jeden Schachspieler der Welt vor unangenehme Aufgaben stellen.

The Playing Arena

Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Ein Blick auf die Schachbühne und das Publikum in der englischen Metropole.

Round 3: Fabiano Caruana vs Hikaru Nakamura

Foto: © Ray Morris-Hill  www.rmhphoto.eu

Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura vor Beginn des Duells. Nakamura mit der Energy-Drink Weißblechdose von Red Bull. Einst machte Gari Kasparow in einem Video (Hier auf You Tube die 1-Minuten Sequenz des Clips) spektakuläre Werbung für Pepsi Cola. Der Weltmeister kam am Automaten nicht zu seinem Getränk!? Oder doch? Ach, schauen Sie selber.

Einen schönen Abend.

Ihr

Michael Wiemer

Shit Happens

Seit 1973 verfolge ich die Fußball-Bundesliga. Trainerentlassungen gehören zum Grundrauschen. Auch der VfB Stuttgart macht da in der Geschichte der Liga keine Ausnahme. Diese Woche also eine erneute Demission des Cheftrainers. Alexander Zorniger war nach dem Waterloo in Stuttgart am vergangenen Samstag wohl nicht mehr zu halten. Mir kommen trotzdem dieser Tage die Verantwortung der Personen Wahler und Dutt zu kurz bei der Diskussion um den VfB Stuttgart. Alexander Zorniger hatte natürlich auch schwer an der Hypothek des verpatzten Saisonstarts zu tragen. Am 21. September 2015 schrieb ich unter dem Titel Ich würde sehr unruhig schlafen, wenn ich Alexander Zorniger wäre:

,,Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden. Der einstige Vorzeigeclub in Baden-Württemberg schwächelt. Ich würde sehr unruhig schlafen, wenn ich Alexander Zorniger wäre. Die Null-Punkte-Ikone vom VfB Stuttgart lässt ansehnlichen Fußball spielen. So hört man. Doch was nutzt eine positive Torschussstatistik oder eine Chancenvielfalt wie sie der FV Ravensburg im WFV-Pokalfinale 2015 gegen den SSV Reutlingen hatte, wenn die ernüchternde Bilanz 0 von 15 möglichen Punkten im tabellarischen Abrechnungsbogen lautet. Klarer Fall von Shit Happens.“

Dabei hätte ich Alexander Zorniger durchaus eine volle Saison beim VfB Stuttgart gegönnt:

,,Bruno Labbadia wurde einst sehr früh im Saisonstadium in Stuttgart entlassen. Geduld hin oder her. Noch ist Alexander Zorniger Trainer beim punktlosen Tabellenvorletzten. Ihm wäre eine volle Saison in der Schwabenmetropole zu gönnen. In Leipzig musste er in der vergangenen Saison nach Beginn der Rückrunde die Trainerbank in der deutschen 89er Revolutionsstadt verlassen. RB Leipzig will zielstrebig in die Bundesliga. So lautet seit 2009 der Red Bull Masterplan, der einst in den Gefilden der Fünftklassigkeit in Markranstädt begann. Sportchef Ralf Rangnick traute Alexander Zorniger einen Aufstieg in die deutsche Eliteklasse nicht zu. Was man so hörte.“

Tief durchatmen.

Foto:  © Michael Wiemer

Reblog: Konstanz: Smarter Auftritt von Günter Netzer beim SWR UniTalk am Bodensee

Manch Abend bleibt emotional in besonderer Erinnerung. Dazu zählte vor gut 18 Monaten am 1. April 2014 der Besuch im Audimax der Universität Konstanz. Auf dem Programm stand der SWR UniTalk mit Günter Netzer, der Mann mit dem Seitenscheitel der Nation. Er war der erste Popstar im deutschen Fußball. Der Weg führte ihn von einer erfolgreichen Laufbahn bei Borussia Mönchengladbach und Real Madrid zum späteren Sportrechtehändler.   Thema des bemerkenswerten Abends war: Taktik, Teamgeist, Traumgeschäfte – was können wir vom Fußball lernen?

Gelegenheit ins Archiv zu steigen und den Artikel zu reaktivieren.

Reblog: [2. April 2014]

Konstanz: Smarter Auftritt von Günter Netzer beim SWR UniTalk am Bodensee

Der Bodensee ist eine wunderbare Region. Mit sehr schönen Städten. Konstanz gehört ohne Wenn und Aber in die Reihe der Orte mit Flair dazu. Zur Zeit spielt auch wieder der in italienisches blau gefärbte Himmel mit. Ein idyllisches Postkartenwetter. Die Schiffe nehmen verstärkt nach ihrem Winterschlaf den Betrieb wieder auf. Motive für Hobbyfotografen ergeben sich von alleine. Der Touristenstrom ist bereits am fließen. Die Sonne hat eine angenehme Temperatur für den Monatsanfang April zu bieten. Die Naturkulisse der Berge am Bodensee tut ihr übriges. An so einem Tag ist bei vielen Menschen die Grundstimmung positiv. Das der unmittelbare Parkplatz am Haupteingang bei meinem Eintreffen bereits überfüllt ist und ich auf den Nachbarplatz ausweiche, nach einem Hinweis eines mit stoischer Ruhe agierenden Parkplatzeinweiser, trübt die Stimmung und Vorfreude nicht im geringsten. Der sonnige Tag senkt sich langsam. Abends um 19.00 Uhr also dann eine gut vorbereitete Veranstaltung im Audimax der Universität Konstanz mit Günter Netzer.

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  Foto:  © Michael Wiemer

Meine Sicht auf die Bühne ist sehr gut. Der Hörsaal proppenvoll. Im Vorfeld ist fleißig promotet wurden. Einen Tag vor dem SWR UniTalk in Konstanz gibt es das bemerkenswerte Interview von Südkurier-Sportchef Ralf Mittmann mit der Fußballikone Günter Netzer beim südkurier unter dem Titel „Einen wie Guardiola habe ich noch nicht erlebt“.

Die eigenmächtige Einwechslung im DFB-Pokalfinale 1973 gegen den 1. FC Köln

Das Publikum will an diesem Abend im Audimax der Universität Konstanz mehr zum Motto des Abends Taktik, Teamgeist, Traummgeschäfte – was können wir vom Fußball lernen? und über den einstigen Mittelfeldstar hören. Der Moderator Fritz Frey plaudert angenehm unangestrengt mit dem gut gelaunten Günter Netzer. Die Haare immer noch lang, ein Schwenk in eine Kurzhaarfrisur kommt wohl für ihn nicht mehr in Frage. Einst war dies ja eine Empfehlung einer Freundin. Lange Haare würden besser aussehen. Klar, die eigenmächtige und legendäre Einwechslung im DFB-Pokalfinale 1973 in der Verlängerung gegen den 1. FC Köln inklusive Siegtor fehlt auch nicht. Hennes Weisweiler und Günter Netzer sprachen anschließend nie darüber. Auch später in Spanien nicht. Das Verhältnis zu Berti Vogts wird angesprochen. Klinsmann profitierte einst sehr von der Fürsprache Vogts bei der Besetzung des Nationaltrainerpostens im Jahr 2004. Jetzt hat sich der Nationalcoach der USA mit der Verpflichtung von Berti Vogts dankbar revanchiert. Der Tod von Günter Netzer seiner Mutter 1973 und die medialen Giftküchenabfälle seinerzeit ihm gegenüber wird ebenfalls angesprochen. Einige Medien hatten den Wechsel von Netzer zu Real Madrid in den Kontext zum Tod stellen wollen.

Top-Stars sind ihr Geld wert

Es wird an diesem Abend auch über Geld gesprochen. Netzer beziffert sein Einkommen in der Hochphase als Spieler mit 200.000 Mark brutto abzüglich 56%. Den Ferrari und die Diskothek leistete er sich trotzdem. Einst rechnete er den Verdienst aus seiner Laufbahn quer mit dem Einkommen der Galaktischen um Figo, Raul, Zidane etc. 10 Tage hätten die Jungs in der Neuzeit gebraucht um an das damalige Jahreseinkommen von Netzer in den Siebzigern ranzukommen. Er positioniert sich auch deutlich. Die Top-Stars sind ihr Geld wert. Sie bringen Leistung und sorgen für die Attraktivität im Geschäft Fußball. Er findet jedoch die mittelmäßigen Spieler finanziell überbewertet. Dies steht konträr zum Statement von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über die Philosophie in Sachen Spielergehälter beim Vizemeister und Champions-League Finalisten der vergangenen Saison auf sponsors:

„Wir legen unheimlich viel Wert darauf, dass es eine Hygiene gibt, dass der Spread zwischen dem normalen und dem Topspieler nicht so groß ist.“

Günter Netzer plaudert im Laufe des Abends auch über die Sportvermarktung mit Infront. Steht zur Langlebigeit von Verträgen wie zwischen Trikotsponsor Gazprom und Schalke.  Verweist auf eine der Basics bei Geschäften mit Osteuropa. Trinkfestigkeit. Leber und Magen müssen robust sein. Sonst hätte man keine Chance das Vertrauen für eine Geschäftsbeziehung aufzubauen. Äußert sich kritisch über die bedenkliche Situation im Katar. Nicht nur in Sachen klimatischer Bedingungen im Sommer.

Günter Netzer ist sich seines Lebensglücks bewusst, wenn er sagt:

,,Jeder bekommt im Leben seine  Chancen. Er muss sie nur wahrnehmen. Und ich habe immer gewusst, was  ich kann, aber auch, was ich nicht kann. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.“

Es gibt auch die Anekdote vom Lottogewinn. Ein jugendlicher Fan schenkte ihm einst im Kuvert einen Lottoschein im Rahmen eines Altherren-Spiels. Verdienstvolle Nationalspieler gaben sich die Ehre. Eigentlich als Geburtstagsgeschenk gedacht. Doch das Datum war falsch. Günter Netzer hatte noch gar keinen Geburtstag. Dafür waren die getippten Zahlen richtig. Der Schein von Netzer war dabei inzwischen zerrissen. Er hatte den Lottoschein bereits weggeworfen. Mühsam puzzelte er ihn wieder zusammen. Am Ende gewannen beide Scheine, der Fan hatte die selben netzerspezifischen Zahlen seit Jahren getippt und ebenfalls einen Lottoschein für sich eingelöst, insgesamt gab es die Gewinnsumme 300.000 DM. Günter Netzer gab dem Fan die Hälfte vom Gewinn seines Spielscheins ab. Alleine diese Anekdote war den Gang in den Hörsaal wert. Auch wenn die Tippreihe mit den exakten Zahlen an diesem Abend nicht zur Sprache kam. Was waren jetzt die glücklichen netzerspezifischen Zahlen? Nun, wenn mich mein Gedächtnis aus vergangenen Gesprächsrunden und Artikeln über den einstigen Star von Borussia Möchengladbach nicht im Stich gelassen hat, waren es Günter Netzers Geburtstag 14.9.44, dann die Anzahl seiner Spiele im Dress der Nationalmannschaft (37), die Torausbeute von Netzer in der Länderspielkarriere mit 6 und die legendäre Schugröße 47.

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  Foto:  © Michael Wiemer

Noch ein paar Sprenkel des Abends. Uli Hoeneß will er auch in der JVA Landsberg besuchen. Die Dominanz der großen Geldvereine wie Bayern, Real, Barcelona wird weiter bestehen bleiben. Infront engagiert sich auch bei Alemannia Aachen. Fußball ist nicht kaputt zu kriegen. Red Bull Chef Dietrich Mateschitz sein Engagement bei RB Leipzig sieht er solide, wenngleich aus seiner Sicht Mäzenatentum Risiken hat. Ich sehe dies ein wenig anders. Dietrich Mateschitz praktiziert seit Jahren erfolgreiches professionelles Sponsoring mit dem marketingtechnisch gut aufgestellten Unternehmen Red Bull. Beim Thema RasenBallsport Leipzig, angesprochen in der anschließenden Fragerunde, offeriert Netzer jedoch auch, dass er am Leipziger Fußball nicht so nah dran ist. Einer der besten Protagonisten in Sachen faktenkundiges Wissen um den derzeitigen Tabellenzweiten in der 3. Liga ist seit Jahren rotebrauseblogger.

Günter Netzer lobt auch seinen ehemaligen Mitspieler Herbert Wimmer und dessen enormes Laufpensum. Durch eine Motivationsansprache konnte er ihn zum mitlaufen ermuntern. Der eher im läuferischen zurückhaltende Netzer dachte im Austausch dafür mit. So seine Version. Apropos Laufleistung. Die einstige Gladbacher Fußballikone hält die Statistiken der Neuzeit für überbewertet. Wenn einer 12 Kilometer auf dem Tacho nach Ablauf der 90 Minuten hat, sagt dies noch nichts über die Effektivität aus. Vielleicht waren 6 Kilometer in die falsche Richtung dabei. So sinngemäß die Reminiszenz von Günter Netzer.

Deutschland, Brasilien, Spanien, Italien und Argentinien im WM-Favoritenkreis

Die Aussichten auf einen WM-Titel von Übungsleiter Löw, denn er sehr lobt, sind vorhanden. Jedoch gibt es selbstverständlich keinen Garantieschein. Riesig talentierter Kader voller Qualität. Realistisch sieht Netzer auch Probleme in Sachen Sturm. Stichwort aktuelle Fitness von Miroslav Klose und Mario Gomez sowie die fehlende Weltklasse des Außenverteidigerpaares. Auch der Ausfall von Khedira wirkt schwer. Brasilien, wenn sie denn mit dem Druck klarkommen sieht er als starken Mitfavoriten. Auch Spanien. Und die unangenehmen Italiener. Argentinien sieht er im erweiterten Kreis. Jedoch stark auf Messi fokussiert, und er zeigte immer seine besten Leistungen im Trikot von Barcelona.

Fazit: Ein gelungener Abend. Der SWR UniTalk mit Günter Netzer war jede Minute wert.

Nachdenkenswert #321

,,Einmal Formel 1 von Putins Gnaden, aus Sotchi. Wobei die Formel 1 gerade wie in einer Sinnkrise steckend, wirkt (oder ist es meine Sinnkrise?). Was macht Red Bull? Verkaufen oder nicht? Wo einen Motor hernehmend, nach dem man Renault gekickt hat. Was macht Ecclestone? Verkaufen oder nicht? Renault und Lotus? Welchen Reifenhersteller wird es in den nächsten Jahren geben. Es wirkt irgendwie alles im Fluss, aber gleichzeitig ohne jedwede Gravitas.“

Kai Pahl, Gründer und Spiritus Rector von allesaussersport, über das anstehende Formel 1 Rennen in Sotchi.

25 Jahre deutsche Einheit oder ist denn heut schon Weihnachten?

Kaiser Franz fragte einst sein Publikum:

„Ja, ist denn heut schon Weihnachten?“

War es natürlich noch nicht. Alles hat seine Zeit.

Foto:  © Copyright – Michael Wiemer

Ja, alles hat seine Zeit.

Foto:  © Copyright – Michael Wiemer

Ja, alles hat seine Zeit und so richten wir das Augenmerk auf das Jahr 2015, dem 25. Jahrestag der deutschen Einheit. Beckenbauers Prognose von einer auf Jahre unschlagbaren deutschen Fußballelf, die er 1990 seinem Nachfolger Berti Vogts mit auf den Weg gab, erwies sich dann eher als Fluch. Erst Übungsleiter Löw erlöste die deutsche Fußballseele in Brasilien. Unabhängig von ungünstigen medizinischen Prognosen und den deutlichen Worten von Professor Kabelka zur Verletztenmisere der DFB-Elf vor dem Turnier 2014.

Bild verteilte gestern großzügig kostenlos Zeitungen im Bodenseekreis. Da sage noch einer die gedruckte Zeitung wäre in der Krise und das böse Internet mit seiner von Zeitungsverlegern gern auf Podiumsdiskussionen heruntergespulten Scheinargument Kostenlos Kultur greift sich die Leser. Auch andere regionale Gebiete in Deutschland sollen flächendeckend mit der Bild Zeitung am gestrigen Tag versorgt worden sein. So hört man. Der Springer Verlag legte eine Deutsche Einheit Sonderausgabe auf. Wenn ich in das Archiv steigen würde, um den 3. Oktober feierlich mit Artikeln zu flankieren, sähe eine Auswahl so aus:

Die steilste Karriere im deutsch-deutschen Fußball legte vielleicht Matthias Sammer hin. Vom DDR-Oberligaspieler bei Dynamo Dresden zum Sportchef bei Bayern München. Das Union Berlin sich in der 2. Bundesliga tummeln würde, während namhaftere Vereine wie der 1. FC Magdeburg, 1. FC Lokomotive Leipzig oder besagtes Dynamo Dresden sich schwer tun, war so auch nicht vorherzusehen. Das Zentralstadion, einst die größte deutsche Fußballstätte, hört jetzt auf den smarten Namen Red Bull Arena. Bisweilen stolpern deutsche Fußballreporter gerne noch darüber und machen einen Bogen um den Sponsornamen. Sie nennen es dann halt Arena. Das ist auffällig. Wieso haben deutsche Fußballreporter damit ihre Schwierigkeiten? Komisch, wird in München gespielt, gibt es derweil Verrenkungen am Mikrofon nicht. Da wird jedes mal von der Allianz Arena gesprochen. Dabei hat Red Bull jetzt nicht die unsympathischeren Produkte, wenngleich ich andere Getränke bevorzuge. Es gibt bei Red Bull auch keine Protokolle eines Allianz Verkaufstrainings.

Auch Fokus Fussball in Person von Fabian Scheler nimmt sich der Feierlichkeiten an:

,,Dreckiger wird es weiter unten, Wettmanipulation, Doping, Mathematik mit Bernd Schuster und und und. Denkt bitte daran, morgen die Hosenfalten aufzubügeln, die Hemden glatt zu streichen, den Anzug herauszukramen und zum 25. Mal die Verbrüderung des Landes feiern.  Zur Feier des Tages heut ganz viel Service am Ende. Wiedervereinigt sich ins Wochenende: Die #Link11.“

Apropos Feier des Tages.

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Foto:  © Copyright – Michael Wiemer

Ich würde sehr unruhig schlafen, wenn ich Alexander Zorniger wäre

Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden. Der einstige Vorzeigeclub in Baden-Württemberg schwächelt. Ich würde sehr unruhig schlafen, wenn ich Alexander Zorniger wäre. Die Null-Punkte-Ikone vom VfB Stuttgart lässt ansehnlichen Fußball spielen. So hört man. Doch was nutzt eine positive Torschussstatistik oder eine Chancenvielfalt wie sie der FV Ravensburg im WFV-Pokalfinale 2015 gegen den SSV Reutlingen hatte, wenn die ernüchternde Bilanz 0 von 15 möglichen Punkten im tabellarischen Abrechnungsbogen lautet. Klarer Fall von Shit Happens.

Foto:  © Michael Wiemer

Bruno Labbadia wurde einst sehr früh im Saisonstadium in Stuttgart entlassen. Geduld hin oder her. Noch ist Alexander Zorniger Trainer beim punktlosen Tabellenvorletzten. Ihm wäre eine volle Saison in der Schwabenmetropole zu gönnen. In Leipzig musste er in der vergangenene Saison nach Beginn der Rückrunde die Trainerbank in der deutschen 89er Revolutionsstadt verlassen. RB Leipzig will zielstrebig in die Bundesliga. So lautet seit 2009 der Red Bull Masterplan, der einst in den Gefilden der Fünftklassigkeit in Markranstädt begann. Sportchef Ralf Rangnick traute Alexander Zorniger einen Aufstieg in die deutsche Eliteklasse nicht zu. Was man so hörte.

Ich finde, ein paniertes Schnitzel ist ein Konstruktionsfehler. Auch eine Doppelfunktion Sportchef + Trainer, wie sie der einst mit Burn-out Problemen in der Öffentlichkeit für Schlagzeilen sorgende Ralf Rangnick jetzt inne hat, mag ich nicht für einen konstruktiven Geniestreich halten. Erinnert sei an dieser Stelle auch an Rangnick und die Veteranenmedaille der Leistungsgesellschaft. Schaun mer mal.

Themenwechsel. Schwenk zum ehemaligen Red Bull Piloten Sebastian Vettel, der auf der Schweizer Seite seit 2009 im thurgauischen Ellighausen in der Nähe von Kreuzlingen in der Bodenseeregion wohnt. Für Ferrari siegte er beim spektakulären Nachtrennen in Singapur. Der vierfache Weltmeister überflügelte mit seinem 42. Grand Prix Sieg die Formel 1 Ikone Ayrton Senna. Die Analyse vom GP Singapur 2015 gibt es von Don Dahlmann in bewährter Form auf seinem Racingblog.

Eishockey. Wie sich bittere Niederlagen in Debakel-Höhe anfühlen, musste die Mannschaft von Coach Daniel Naud kürzlich im August beim Auswärtstestspiel in Österreich gegen die Dornbirn Bulldogs durchleben. 1:8 an einem Sonntagabend. Es gibt schönere Erlebnisse zum Wochenausklang. Am Freitag setzte es für die Ravensburg Towerstars vor heimischem Publikum gegen Bietigheim Steelers in der noch frischen DEL2 Saison eine herbe 1:7 Klatsche. Am gestrigen Sonntag dann die psychologisch wichtige Wiedergutmachung im Auswärtsspiel bei den Heilbronner Falken. 7:2. Hier geht es zum Spielbericht vom engagierten Eishockeyexperten Frank Enderle. Tief durchatmen.

Mixed Zone Bodensee 

Interboot: Der obligatorische positive Messen-Erfolgsmeldungs-Regler ist aufgedreht. Die 54. Interboot ist ein Anziehungspunkt – gar keine Frage. Sie muss sich auch nicht, anders wie die OutDoor in Friedrichshafen, fragen lassen wieso es keinen Publikumstag gibt. Messechef Klaus Wellmann lässt sich im Pressebericht mit folgendem Statement zum Eröffnungswochende der Messe zitieren: „Die Interboot steht für emotionale Erlebnisse sowohl in den Hallen, als auch auf dem Wasser. Über 35 000 Besucher haben sich am Wochenende dafür entschieden, sich auf dem Messegelände inspirieren zu lassen und den Wassersport hautnah zu erleben“. +++ Fußball: Der FV Ravensburg wird im Spiel gegen den Freiburger FC von Neuzugang Jonas Wiest erlöst. Die Partie in der Oberliga Baden-Württemberg wollten 400 Zuschauer sehen. Hier geht es zum Spielbericht. +++ Radsport: Das 82. Internationales Radkriterium in Wangen ist auch bereits wieder Geschichte. Das älteste Radkriterium Deutschlands erlebte die Premiere 1929. Im Jahr 2015 gewinnt Martin Reinert. Veranstalter war die Rad Union Wangen 1913. e.V. +++ Fußball: Der vom Sportwettenanbieter Cashpoint gesponserte SCR Altach ist ernüchtert. Nach dem Sieg gegen Rapid Wien setzte es jetzt eine Niederlage in Ried. Altach Coach Damir Canadi nach dem Spiel angefressen: „Seit ich in Altach bin, haben wir es noch nicht geschafft hier ein gutes Spiel abzuliefern. Ich weiß nicht, was da unterm Teppich ist, dass wir nichts mitnehmen können. Es gibt anscheinend so Stadien in denen wir unsere Leistung nicht abrufen können, die wir eigentlich im Stande sind zu leisten. Wir haben hier noch nie gut gespielt.“ Auch Philipp Netzer geht kritisch mit der eigenen Teamleistung um: „Wir müssen mit uns selbst hart in die Kritik gehen. Wir müssen uns fragen, ob es heute genug war für ein Bundesliga Team. Ich denke nicht. Ich bin der Meinung, dass wir härter mit uns umgehen müssen. Wir denken wir schlagen Rapid und nehmen die Punkte hier im Vorbeigehen mit.“ Nach 9 Spieltagen liegt der Cashpoint SCR Altach auf dem drittletzten Tabellenplatz. +++ Radsport: Der in der Bodenseeregion lebende Tony Martin hatte bekanntlich bei der Tour de France nicht das Glück gepachtet und schied vorzeitig aus. Jetzt bei der WM in Richmond fuhr er beim Team-Zeitfahren mit seinem Quick-Step Team zu Silber. Der ehrgeizige Martin merkte an: „Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir sind hierher gekommen, um Gold zurückzuholen. Jetzt ist es der zweite Platz geworden. Am Ende ist es egal, ob Silber oder Bronze“. Am Mittwoch dann das mit Spannung erwartete Einzelzeitfahren. Der dreifache Einzelzeitfahrweltmeister Tony Martin hat einen einfachen Masterplan. Gold. Nur Gold. „Alles andere als Gold ist Enttäuschung.“

Schach: Der Schachklub Bregenz 1920 rief zum 2. Blitz am See. 35 Blitzer aus 5 Ländern folgten der Einladung. Am Ende war WIM Helene Mira (Bregenz) siegreich vor FM Christian Srienz (Lochau) und Alois Planatscher (Lochau). Die Klassensieger: Kategorie Beste Dame – Karla Reif (Schachverein Friedrichshafen), Kategorie Bester Senior – Hans Rigg (Lochau), Kategorie Jugend – Gerold Reif (Schachverein Friedrichshafen), Kategorie Schüler – Christian Kozissnik (Bregenz). +++ 24. Harder Stundenlauf: 531 Teilnehmer waren bei der Charity-Veranstaltung auf der Sportanlage am See zu verzeichnen. Der Haupterlös vom Harder Stundenlauf 2015 kommt der querschnittsgelähmten Kira Grünberg aus Innsbruck zu Gute. +++ Medizinisches Bulletin: Der österreichische Vizemeister Bregenz Handball musste am Wochenende eine schmerzhafte Niederlage bei HC Fivers WAT Margareten einstecken. Lucas Mayer musste in der 40. Minute mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss das Parkett verlassen. Der Verdacht erhärtete sich und wurde heute Vormittag von Dr. Jürgen Oberladstätter von der Praxisgemeinschaft Unfallchirurgie in Innsbruck bestätigt. Lucas Mayer erlitt eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes im linken Knie.

Hier geht es zum Sportkalender am Bodensee

Sport am Bodensee: Neues Kapitel in der Deutsch-Österreichischen Freundschaft

Meine Jahrhundertliebe und ich leben gerne in der internationalen Bodenseeregion. Es ist ein Katzensprung zu den Nachbarn aus der Schweiz oder Österreich. Die Schweiz kommt dabei ein andermal hier im Blog dran. Bleiben wir bei Österreich – Synonym für Mozartkugeln, klassische Musik, die Legenden Niki Lauda oder Toni Innauer, ambitionierte Red Bull Projekte und gelungenes Marketing von Dietrich Mateschitz, der Sebastian Vettel zum Weltmeister formte und mit Red Bull Salzburg sowie RB Leipzig interessante Fußballprojekte laufen hat. Coach Rangnick wird das Ding dieses Jahr schon durchziehen. Nächste Saison winken dann Duelle mit Bayern München.

Foto:  © Michael Wiemer

Apropos Österreich. Der Wettbewerbsgedanke im Sport lässt sich ja auch zwischen Nachbarn nie ganz ausschließen. Österreich und Deutschland pflegen seit Jahren ein entspanntes Verhältnis in Sachen Rivalität im Sport. Klar, bei Fußballdiskussionen holen Österreicher gerne auch die Erinnerungen an den 3:2 Sieg von Cordoba im Jahr 1978 bei der WM in Argentinien heraus. Dann wäre da auch der fortwährende Wettkampf zwischen den deutschen Skispringern und den österreichischen Ski-Adlern zu nennen. Auch im Eishockey gibt es Duelle. Ein neues Kapitel in der Deutsch-Österreichischen Freundschaft auf dem Eis wurde vor zwei Tagen am Sonntag hier in der Bodenseeregion geschrieben. Der EBEL-Club EC Dornbirn Bulldogs zerlegte die Ravensburg Towerstars mit 8:1. Pressesprecher Frank Enderle vom deutschen DEL2 Club leitet seinen Spielbericht so ein:

,,Im zweiten Testspiel beim österreichischen EBEL-Vertreter Dornbirn hatten die Towerstars keinen guten Start. Gerade einmal 75 Sekunden waren gespielt, da hatten die Gastgeber ihren Top-Stürmer Chris D´ Alvise mustergültig im Slot freigespielt und gegen den Schuss drei Metern ins lange Eck hatte Towerstars Torhüter Christian Rohde keine Abwehrchance.“

 Nach 33 Minuten führte das österreichische Team EC Dornbirn Bulldogs bereits mit 7:0 gegen die Towerstars aus Ravensburg. Danach nahmen die Eishockey-Cracks aus Vorarlberg den Fuß vom Gaspedal und riegelten den Motor ab. Sonst wäre das Ergebnis für die deutsche Mannschaft von Trainer Daniel Naud noch ärger ausgefallen und im zweistelligen Bereich am Sonntagabend gelandet.

Mixed Zone Bodensee

Eurobike 2015: Die Branchenmessse in der Zeppelinstadt Friedrichshafen vom 26. bis 29. August wirft ihre sichtbaren Schatten voraus. Eine Fachjury zeichnet 64 Produkte mit dem Eurobike Award aus. +++ Eishockey: Timing ist alles. Die Ravensburg Towerstars haben, die 1:8 Niederlage in Dornbirn hin oder her, ein kontinuierliches Sportmarketing und pflegen die Beziehungen zu den Fans. Jetzt gibt es den Towerstars Spielplan als Internet-Kalender Import. +++ Fußball: Großer Tag diese Woche für Cashpoint SCR Altach. Sie empfangen OS Belesenses Lissabon am 20. August im Tivoli in Innsbruck zum Europa League Spiel. Die Infos zum Fantreff der Altach Fans in Innsbruck gibt es hier.  +++ Segeln: Eine Reihe von Terminen für alle Segelfreunde auf bodensee-Regatten. +++ Outdoortrophy: Der Pflichttermin für alle mutigen Sportler ist durch. In Vorarlberg fand die outdoortrophy 2015 in Vorarlberg in statt. Hier geht es zu den Siegerlisten. Der Event gilt als inoffizielle Weltmeisterschaft im outdoorsport und findet alle 2 Jahre statt.

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Nach dem Marketing-Debakel von Audi bei der DTM jetzt das Miniturnier in München

Nach dem Marketing-Debakel von Audi bei der DTM in Spielberg mit dem Funkspruch-Skandal kommt für den Automobilbauer mit den vier Ringen das kleine Turnier mit Tottenham Hotspur, Real Madrid, AC Mailand und Bayern München in der bayerischen Landeshauptstadt gerade recht. Audi, dessen Motorsportchef Wolfgang Ullrich (,,Timo, schieb ihn raus.“) und Pilot Timo Scheider haben in der Funkspruch-Affäre die negativen Schlagzeilen für sich gehabt. Die Mercedes Piloten Pasqual Wehrlein und Robert Wickens fanden sich nach der Attacke von Scheider im Kiesbett wieder. Die DTM hatte ihren Skandal.

Jetzt also der Audi Cup in München. Die Halbfinalpaarungen sind so angesetzt:

18.15 Uhr Real Madrid – Tottenham Hotspur 

20.45 Uhr Bayern München – AC Mailand

Foto:  © Michael Wiemer

Schon komisch, da kommen bei mir Erinnerungen an meine erste Fußballsaison auf. 1973 wurde ich im Oktober 10 Jahre alt. Meine Eltern fuhren keinen Audi. Ihre Marke war der Trabant 601. Heißgeliebt. Es war ein Kombi, den ich regelmäßig am Freitag auf dem Hinterhof waschen durfte. So richtig mit vielen Eimern Wassern, zahlreichen Tüchern und den Anweisungen meiner starken Mutter. Ihr gehörte eine kleine Wäscherei, daher war Wasser kein Problem. Es wurde nie über Wasserkosten gesprochen oder geschweige lamentiert. Es war also wirklich reichlich Wasser da. Wie gesagt: Kein Problem. Ihr Qualitätsanspruch an eine Autopflege für mich damals hin und wieder schon. Also auch das Armaturenbrett vom Trabi war zu polieren. Selbstredend auch die Reifen. Die Stoßstangen. Es gab unzählige Tücher. Meine Mutter hatte da ihr eigenes System. Sie war durchaus Perfektionistin in Sachen Autopflege. Ihr Anspruch war ein makellos gesäuberter Trabant 601. Woche für Woche. Nach getaner Arbeit durfte ich Fußball spielen. Die Hausaufgaben kamen später dran. Irgendwie flogen mir viele Fächer auch zu, ohne dass ich jetzt der Streber oder Überflieger gewesen wäre. Aber Hausaufgaben waren jetzt wirklich nicht das Problem.

Die Europapokalsaison 1973/1974 verfolgte ich intensiv. Meine Mutter hatte am Aufbau vom Leipziger Zentralstadion mitgewirkt. Mein Vater, fußballbegeistert und Abonnent vom Sportecho sowie im Büro arbeitend, nahm mich in jener Europapokalsaison mit ins Stadion der Hunderttausend. Was für eine Sportstätte. Was für ein Erlebnis für einen 10-Jährigen Buben wie mich. Das Stadion war damals das größte in den beiden deutschen Republiken. Noch heute wirken für mich Stadien wie in München, Nürnberg oder die jetzige Red Bull Arena in Leipzig relativ klein mit ihrem Zuschauerfassungsvermögen weit unterhalb der 80.000er Grenze. Auch wenn Karl-Heinz Rummenigge diesen Vergleich vielleicht nicht mag. Aber bleiben wir bei der UEFA-Cup Saison vom 1. FC Lokomotive Leipzig. Über die Stationen AC Turin, Wolverhampton Wanderers, Fortuna Düsseldorf (damals als Spitzenreiter der Bundesliga nach Leipzig gereist) und dem Ipswich Town wartete dann ein weiterer englischer Club auf die Probstheidaer. Tottenham Hotspur spielte im Halbfinale 1974 gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig um den Einzug ins UEFA-Cup Finale. Die Engländer kamen ins Finale um dort Feyenoord Rotterdam zu unterliegen.

Apropos Rotterdam. In der niederländischen Hafenstadt standen sich im Mai 1974 der 1. FC Magdeburg und der AC Mailand gegenüber. Im Cup der Landesmeister siegte Bayern München im Wiederholungsspiel gegen Atletico Madrid. Das wird ein Extra-Blogbeitrag. Real Madrid spielte die erste Saison mit Günter Netzer, der sich 1973 mit der Selbsteinwechslung und dem spektakulären Tor gegen den 1. FC Köln im legendären DFB-Pokalfinale mit einem entsprechenden Champagnerkorkenknall Richtung Madrid verabschiedet hatte. Voriges Jahr erlebte ich Günter Netzer beim SWR UniTalk in Konstanz. Sehr unterhaltsam.

Sport am Bodensee: SCR Altach vs. Vitória Guimaraes SC und Rollrasen aus Ungarn für das Schnabelholz

Hier in der Bodenseeregion legte der SCR Altach in den letzten 2 Jahren eine Erfolgsstory hin, die jetzt auch in einem internationalen Auftritt mündet. Das eigene Stadion ist zur Zeit noch in der Umbauphase. Der Rasen wird im Schnabelholz die nächsten Tage verlegt.

Am heutigen Mittwoch werden die LKW’s mit dem Rollrasen aus Ungarn in Altach erwartet. Dann werden die einzelnen Rollen bis Freitag im Stadion verlegt. Die Bewässerungsanlage und Rasenheizung ist bereits installiert. Die Platzumrandung mit Kunstrasen ist ebenfalls bereits verlegt.

Während für den SCR Altach das Stadion aufgehübscht wird, steht besagte Partie auf internationalem Parkett am Donnerstag, den 30.07.2015 ab 19.00 Uhr im Tivoli Stadion in Innsbruck gegen Vitória Guimaraes SC an.

 Thomas Schaffer aus Wien hat auf ballverliebt.eu die Vorschau auf das Qualifikationsspiel der Euroleague vom SCR Altach geschrieben. Plus der anderen 4 österreichischen Fußballvereine die diese Woche ins internationale Geschehen eingreifen. Als da wären: Red Bull Salzburg, Rapid Wien, Sturm Graz und der Wolfsberger AC.

Szenenwechsel. Der nächste Fußballverein, den Stammleser hier aus der Bodenseeregion in der Berichterstattung auf Sportinsider kennen, ist der FC St. Gallen. Die Ostschweizer suchen Schiedsrichter.  Das Anforderungsprofil ist wie folgt skizziert:

Voraussetzungen

  • Mindestalter 15 Jahre (vollendet)
  • Deutschkenntnisse in Wort und Schrift
  • Guter Leumund
  • Der/ die Anwärter/in muss den ganzen Samstag für Spielleitungen zur Verfügung stehen können.
  • Bestehen des Zulassungstests für die Schiedsrichter-Grundausbildung
  • Absolvierung der Schiedsrichter-Grundausbildung

Soweit die heutige kurze Ausgabe von Sport am Bodensee. Wie bereits am Montag hier im Blog angekündigt, erscheint am 1. August der komplette Sportkalender am Bodensee für den Monat August.

Hier geht es zum Sportkalender am Bodensee