indirekter freistoss mit der kleinen Presseschau

Einst gründete der deutsche Fußballinternetpionier Oliver Fritsch die interessante Plattform indirekter-freistoss. Sie bietet eine informative Presseschau rund um das Fußballgeschehen.

Auch heute lohnt wieder ein Blick auf die neueste Ausgabe unter dem Titel Greuter Fürth – Tasmania lässt grüßen. Aber neben dem fränkischen Abstiegskandidaten Nummer 1 der Saison 2012/2013 geht es auch um die Rutschfahrt von Eintracht Frankfurt, Schalkes Trainergeheimnis, einen Nürnberger Aktivposten sowie die Dominanz von Bayern München und Borussia Dortmund inclusive der damit verbundenen Gefahr der Langeweile in der Liga.

In Sachen sportspool.tv und die tägliche Presseschau

Es gibt eine gute Nachricht für alle Sportfreunde. Zur Zeit der monetären Festspiele von Joseph S. Blatter und Co. gab es die tägliche WM-Presseschau von sportspool.tv mit feinen Zwischentönen.

             Wien - Cafe Central 4

              © Rainer Sturm: Pixelio

Erfreulicherweise gibt es keine Sommerpause. Der unabhängige Online-Dienst von Fred Kowasch powert weiter.

,,Nachdem unsere WM-Presseschau auf so großes Interesse gestoßen ist, haben wir uns entschlossen, diese Sache fortzusetzen. Jeden Morgen gibt es einen Überblick über die Sportgeschichten aus dem Netz. Bissig und zuweilen unfair kommentiert, aber immer frisch und unabhängig. Wir wollen euch Gerüchte und Originalquellen nicht vorenthalten, einen Einblick in den Dunstkreis des Spitzen- und Breitensportes geben.“

Wenn es die tägliche Presseschau von sportspool.tv nicht schon gäbe, müsste sie erfunden werden.

Nicht ganz so medial im Bühnenlicht der deutschen Presse steht meistens das Königliche Spiel Schach. Zur Zeit läuft ja das Sparkassen-Chess Meeting in Dortmund und am Donnerstag, den 22. Juli, eröffnet Exweltmeister Anatoli Karpow die 7. Runde. Anschließend gibt der Schachchampion aus der Nach-Bobby Fischer Ära eine Pressekonferenz im Rathauscafe.

Pressespiegel WM zum Spiel Deutschland – Argentinien

Hat Übungsleiter Löw bereits ein Glückwunschtelegramm des Dankes an Louis van Gaal und Hermann Gerland gesandt? Aber was war bitte mit den Argentiniern los? Nach dem 0:1 in der 3. Minute verfallen sie in eine Melancholie und kommen aus der Nummer nicht wieder raus. Die deutschen Fußballer spielen Fußball für die kleinen Geschichtsbücher. Das erreichen der letzten Vier ist nicht spektakulär in der deutschen Fußballhistorie. Das Halbfinale erreichten auch die Löw Vorgänger Klinsmann und Völler. Letzteren gelang mit einer fußballerisch limitierten Elf sowie den zwei Recken Kahn und Ballack der Einzug ins Finale. Die Art und Weise des Fußballspiels und der auch in dieser Höhe verdiente 4:0 Sieg gegen Argentinien sind jedoch spektakulär zu nennen. Joachim Löw kann also Geschichte schreiben. 

Ein kleiner Blick in den Pressespiegel. 

Die Süddeutsche Zeitung titelt Von Kätzchen zu Löwen und verweist auf die Lahm Aussage vor dem Turnier:

,,Viele belächelten den Kapitän Philipp Lahm, als er im Vorfeld der Südafrika-Reise die Mannschaft als beste gepriesen hatte, in der er je gespielt habe. Wer will ihm jetzt noch widersprechen? Hat er geahnt, dass Arne Friedrich sich in die Reihe der zähsten deutschen Verteidiger spielt? Dass Bastian Schweinsteiger sich zum König des Mittelfelds krönt, Sami Khedira endlose Lauferei mit gescheiten Pässen verbindet, Mesut Özil das feinste Füßchen der WM hat, Thomas Müller den neuen Spielertypen des freigeistigen Räumesuchers erfindet? Dass Lukas Podolski und Miroslav Klose sich abermals von Bundesliga-Kätzchen in Nationalmannschafts-Löwen verwandeln?“

Michael Horeni in der FAZ verweist auf die nicht vorhersehbare Entwicklung der Mannschaft, die schwere Kunst der Prognose und titelt Ein Team zum Träumen:

,,Fußball-Deuschland steht kopf: Wer vor drei Wochen behauptet hätte, Deutschland erreicht das Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft und nimmt dabei erst die Engländer 4:1 im Achtelfinale auseinander und dann im Viertelfinale die Argentinier mit 4:0 – und der überragende Innenverteidiger Arne Friedrich erzielt dabei den dritten und den Argentiniern den letzten Nerv raubenden Treffer, der wäre in Deutschland als blutiger Fußball-Laie verlacht worden. Oder er hätte im Wettbüro ein Vermögen verdient.“

Die Welt Online erinnert an die junge Mannschaft und die Teilnahme einiger Spieler an der Junioren Europameisterschaft im vergangenen Jahr und titelt Der Titel ist für Deutschland zum Greifen nah:

,,Es fällt schwer daran zu glauben, dass diese Mannschaft zu großen Teilen noch vor einem Jahr bei der Junioren-Europameisterschaft kickte. Sie hat sich im Laufe des Turniers gefunden, sie lebt nicht mehr von ihrer jugendlichen Leichtigkeit. Wer vier Tore gegen England schießt und vier gegen Argentinien nachlegt, der besitzt mehr als nur Euphorie, der besitzt eine außergewöhnliche Klasse und damit die Möglichkeit, einen großen Titel zu gewinnen.“ 

Spiegel Online verweist auf den Anteil von Übungsleiter Joachim Löw am Erfolg gegen Argentinien und titelt Besser geht´s nicht – oder doch?:

,,Der Bundestrainer trägt seinen Anteil am Erfolg. Löw hat wie schon gegen England aus einem Berg Daten, zusammengestellt von Chefscout Urs Siegenthaler, die wichtigsten Erkenntnisse extrahiert und dem Team mitgegeben. Vor allem die, dass Argentinien eine zweigeteilte Mannschaft ist mit fünf Defensiven, die wenig nach vorn machen. Und fünf Offensiven, die ungern nach hinten arbeiten. Entstanden vorne Ballverluste, gab es in der Mitte Lücken – und die wurden laut Löw verblüffend gut genutzt: „Wie wir die Argentinier mit Tempogegenstößen ausgehebelt haben, das war schon beeindruckend.“

Presseschau zu Lindsey Vonn

Durchatmen. Die Abfahrt der Damen war nichts für zarte Gemüter. Die Strecke war grenzwertig. Am Ende stand der Triumph von Lindsey Vonn. Eine kleine Presseschau.

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Focus Online weist auch auf Qualitäten von Vonn und der Zweitplazierten Manusco außerhalb der Abfahrtsstrecke hin

,,Für ein gutes Shooting sind sich Vonn und Mancuso in der Vergangenheit auch ohne Olympiamedaille nie zu schade gewesen. Vonn räkelt sich in der aktuellen Ausgabe des US-Magazins Sports Illustrated spärlich bekleidet durch die Seiten. Von Mancuso existieren Whirlpool-Fotos, auf denen Kollegin Chemmy Alcott tatkräftig von hinten ihre Oberweite überprüft. Schüchternheit sieht anders aus. Der Amerikaner nennt das wohl „open-minded.“

Christian Ewers schreibt auf stern.de über die Strecke und ihre Sturzopfer.

 Am Mittwoch spielten sich auf dem hot chair vor allem Szenen des Entsetzens ab. Lindsey Vonn aus den USA, die spätere Olympia-Siegerin in der Damen-Abfahrt, schlug sich die Hände vors Gesicht, als sie ihre Gegnerinnen stürzen sah. Anja Pärson verunglückte schwer im Zielraum der Franz’s Downhill-Piste. Nach einem 60 Meter-Sprung überschlug sie sich mehrfach. Und Pärson ist eine der besten Skifahrerinnen der Welt, in Turin 2006 gewann die Bronze in der Abfahrt.

Zeit Online wirft einen Blick voraus und gibt für Lindsey Vonn eine Prognose ab.

,,Lindsey Vonns erste olympische Goldmedaille wird wohl nicht ihre letzte bleiben. Die Weltcupführende kann die überragende Athletin dieser Olympischen Winterspiele werden, vier weitere Wettbewerbe stehen ja noch bevor.“

Das Schweizer Fernsehen blickt auf seiner Homepage auf den nächsten alpinen Wettbewerb der Damen und leuchtet auch die Chancen von Maria Riesch aus.

,,Die beiden grossen Herausforderinnen von Vonn heissen Anja Pärson und Maria Riesch. Bei beiden Fahrerinnen gibt es nach der Spezialabfahrt aber grosse Fragezeichen. Bei Pärson muss sich erst zeigen, wie sie ihren Horror-Sturz im Zielhang physisch und psychisch verkraftet hat. Riesch kam mit der Strecke überhaupt nicht zurecht und verlor am Mittwoch viel Zeit.“

Auf Spiegel Online stellt Christian Gödecke in seinem Artikel auch die Frage nach der Zumutbarkeit der Strecke.

,,Die USA haben Lindsey Vonn, ihre All-American-Girl-Sportheldin, die Deutschen eine enttäuschte Maria Riesch – und viele Läuferinnen blaue Flecken: Das Abfahrtsrennen der Frauen war auch ein dramatisches Sturzfestival. War die Strecke „Franz’s Run“ mit ihrem 60-Meter-Schlusssprung einfach zu brutal?“

Die Frankfurter Rundschau titelt – Der Stoff amerikanischer Träume – und wirft auch auf die Vermarktung von Lindsey Vonn einen Blick.

,,Für das Olympia Special von Sports Illustrated gibt sie mit strahlendem Lächeln in Abfahrtshocke das Cover-Girl, in der Kultstatus genießenden Swim-Suit-Ausgabe des Magazins darf sie zeigen, was sonst der Rennanzug verdeckt, und Olympiasender NBC fährt praktisch seine ganze Werbekampagne zur Refinanzierung seiner irrwitzig hohen Lizenzgebührenausgaben mit dem programmierten Gesicht der Spiele.“

Die Basler Zeitung wirft einen Blick auf die Belastung der Freundschaft von Lindsey Vonn und Maria Riesch.

,,Lindsey Vonn hat schon den ganzen Winter über den Abfahrtsrennsport der Frauen dominiert. Einzig im letzten Rennen vor Olympia hatte sie sich schlagen lassen müssen, von ihrer langjährigen deutschen Freundin Maria Riesch. Im Sommer war diese Freundschaft allerdings einer kleineren Belastungsprobe ausgesetzt. Lindsey Vonn wechselte zu Head, der Skimarke von Maria Riesch, nachdem ihr bisheriger Ausrüster Rossignol aus wirtschaftlichen Gründen die Fix-Gehälter seiner Athleten gekürzt hatte. Lindsey Vonn belastete das Budget bei Head aber so sehr, dass Maria Riesch für ihren Servicemann selber aufkommen musste.“

Zum Abschluss der kleinene Presseschau soll die NZZ Online zu Wort kommen. Das Phänomenen Lindsey Vonn und ihr Olympiasieg wird in einem Satz treffend beschrieben.

,,Mit einer verwegen anzusehenden Fahrt sicherte sich die Speeddominatorin Lindsey Vonn Olympia-Gold in der Abfahrt der Frauen.“

Herzlichen Glückwunsch!

Maria Riesch hatte sich sicherlich mehr erhofft. Ein achter Platz ist jedoch ebenfalls respektabel und es verbietet sich von Versagen zu sprechen oder zu schreiben. Es sei daran erinnert, dass nach zwei Kreuzbandrissen selbst die Ärzte nicht mehr an ein Comeback von Maria Riesch glaubten. Bei 100 km/h Kurvengeschwindigkeit lastet mehr als das Fünffache des Körpergewichts auf den Kniegelenken.    

Presseschau zur Handball EM 2010

Frankreich ist Europameister im Handball 2010. Nach dem Olympiasieg in Peking und dem Weltmeistertitel von Zagreb holte sich die zur Zeit beste Handballsieben der Welt das Triple. Eine kleine Presseschau zum Erfolg der Franzosen.

RP Online titelt Handball-Großmacht Frankreich und verweist auf die Extraklasse des französischen Torhüters:

,,Thierry Omeyer machte wieder einmal den Unterschied. Der Torhüter, der beim THW Kiel unter Vertrag steht, zeigte in der zweiten Halbzeit des EM-Finales seine Klasse und stellte auch seinen Rivalen im kroatischen Tor in den Schatten. Dabei hatte Mirko Alilovic in den ersten 30 Minuten die Franzosen mit seinen Reflexen schier verzweifeln lassen.“

Zeit Online lässt Thierry Omeyer zu Wort kommen. Er realisiert langsam die historische Einmaligkeit des Gewinns aller 3 internationalen Titel auf der Ebene von Nationalmannschaften.

,,Das ist für die Ewigkeit. Das habe ich noch gar nicht richtig realisiert. Drei große Titel bei drei großen Turnieren ist einfach Wahnsinn.“

Natürlich kommt bei der Betrachtung des Finales auch der ehemalige Welthandballer Karabatic nicht zu kurz. Welt Online weist auf seine Qualitäten hin und sieht ihn als entscheidenden Garant für den Sieg:

,,In der Neuauflage des Endspiels der letztjährigen WM behielten die Franzosen vor allem dank einer starken zweiten Halbzeit erneut die Oberhand. In der Partie war der Ex-Kieler Nikola Karabatic der Matchwinner. Der frühere Welthandballer in Diensten von Montpellier HB war mit sechs Treffern wieder einmal bester Werfer seines Teams.“

Die NZZ Online flechtet Didier Dinart, Thierry Omeyer und Nikola Karabatic Lorbeerkränze. 

,,Wie bereits im WM-Final 2009, als sich Frankreich mit 24:19 gegen Kroatien durchgesetzt hatte, bildete die Defensive um den als weltbesten Verteidiger geltenden Didier Dinart die Basis zum Titel. Fanden die Osteuropäer doch einmal eine Lücke, hexte Mal für Mal der französische Torhüter Thierry Omeyer. Der Welthandballer von 2008 erreichte mit zwölf Paraden, wobei er drei Penaltys hielt, eine Abwehrquote von 38 Prozent. Vorne konnten sich die Franzosen auf Nikola Karabatic verlassen. Der im serbischen Nis geborene Aufbauer war mit sechs Toren der beste Werfer seines Teams.“

Frankreichs Team wird von Claude Onesta trainiert. Spiegel Online skizziert die Reaktion des Coachs nach dem Ende des EM Finales:

,,Beim Schlusspfiff reckte Frankreichs Trainer Claude Onesta ganz genüsslich den rechten Arm in die Luft, ließ die linke Hand lässig in der Hosentasche. Mit einem am Ende ungefährdeten 25:21-Sieg gegen Kroatien hat sich Frankreich endgültig zur alles beherrschenden Handballnation aufgeschwungen.“

Die Handballwoche erinnert daran, dass zu einem guten Finale immer zwei Mannschaften gehören und würdigt auch Kroatien.

,,Die beiden bis zum Finale ungeschlagenen Mannschaften boten ein Endspiel mit allen Attraktionen des Handballs: Die Torhüter Omeyer (Frankreich) und Mirko Alilovic (Kroatien) glänzten mit tollen Paraden, die Spielmacher Karabatic (Frankreich) und Ivano Balic (Kroatien) zauberten mit raffinierten Anspielen, und auch die Abwehrreihen blieben sich nichts schuldig.“