Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (20)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (20)Foto (9)Heute genau vor 3 Monaten am 1. April saß ich im Hörsaal der Uni Konstanz und horchte andächtig den smarten Ausführungen von Günter Netzer beim SWR UniTalk zu. Er zählte dabei auch einige Komponenten auf, die eine Mannschaft benötigt um Weltmeister zu werden. Er verwies unter anderen auf den Baustein Weltklasse-Außenverteidigerpaar. Diese Komponente hat die Mannschaft von Übungsleiter Löw bei diesem Turnier nicht dabei.

Gestern verloren die Teams mit dem Low Budget gegen die finanziellen Schwergewichte. Nigeria und Algerien leisteten großen Widerstand. Die Mannschaft von Übungsleiter Löw trifft jetzt auf Frankreich. Dies war 1982 und 1986 jeweils die Halbfinalpaarung. Die Franzosen dürften da noch Rechnungen offen haben. Die Deutschen waren schuld, dass Michel Platini nie Weltmeister wurde. Hier eine knapp 11-minütige Zusammenfassung des 82er Thrillers von Sport1 in der Rubrik SportHistory auf YouTube.

Heute stehen die letzten beiden Achtelfinals auf dem Programm. Die Lionel Messi Elf spielte wie Brasilien recht ökonomisch in der Vorrunde. Beide südamerikanischen Mannschaften können frühestens am 13. Juli in Rio de Janeiro im Finale aufeinandertreffen. Doch heute steht für Argentinien erst die Partie gegen die Schweiz auf dem Programm.  Christoph Wesemann hat derweil auf Argentinisches Tagebuch übrigens unter dem Titel Die Flohristen: Wie César Luis Menotti, der verrückte Bielsa, Tata Martino und der Papst Argentinien zum Weltmeister machen eine hochinteressante Sache ausgegraben:

,,Mit dem FC Barcelona hat Leo Messi in dieser Saison nichts gewonnen, nicht die Champions League, nicht die Meisterschaft, nicht einmal den Königspokal. Selbst Weltfußballer ist ein anderer Spieler geworden. Bislang hatten so genannte Experten die Schwächephase des Argentiniers mit anhaltendem Verletzungspech, gesundheitlichen Problemen oder schlaflosen Nächten nach der Geburt seines erstes Sohnes Thiago erklärt. Nun aber sind dem Argentinischen Tagebuch über verschiedene Kanäle Dokumente zugespielt worden, die eine andere Deutung nahelegen.“

Die Dokumente sind sauber aufgedröselt in einer atemberaubenden Geschichte. Vielleicht lesen auch die Männer von Ottmar Hitzfeld die Story. Wenn die Schweiz Messi neutralisieren kann, haben sie eine Chance. Übrigens dürften kürzlich bei den 3 Toren von Bayern München Spieler Xherdan Shaqiri gegen Honduras auch die Sektkorken bei Matthias Sammer und Co. geknallt haben. Der Marktwert steigt in solchen Situationen.

Dann steht heute auch noch das  Duell Wilmots gegen Klinsmann an. Beide Trainer haben selber als Spieler WM Erfahrungen gesammelt. Belgien ging mit der Bürde des oft genannten Geheimfavoriten ins Turnier. Sie kamen nie so richtig aus dem Quark, erbeuteten aber 9 Punkte. Effektiver geht es kaum. Die USA profitierte und zehrte vom 2:1 Auftaktsieg gegen Ghana und dem Remis gegen nie richtig ins Turnier gekommene Portugiesen. Gegen Deutschland reichte dann eine Niederlage zum Weiterkommen ins Achtelfinale. Die Belgier haben bisher nur ein einziges Gegentor, durch einen Elfmeter von Algerien hinnehmen müssen. Der 22-Jährige Torwart Thibaut Courtois stand dieses Jahr bereits in einem großen internationalen Finale. Im Champions-League Finale hütete er das Tor von Atletico Madrid. Vor dem Turnier war aus belgischen Kreisen oft die Erinnerung an die großartige WM-Mannschaft von 1986 zu vernehmen, die damals in Mexiko bis in das Halbfinale vordrang und dort nur dem späteren Weltmeister Argentinien mit Diego Maradona weichen musste.

Argentinien – Schweiz  

Dienstag, 01. Juli, 18.00 Uhr, Sao Paulo, im ZDF

Belgien – USA

Dienstag, 01. Juli, 22.00 Uhr, Salvador, im ZDF

Ich erwarte Argentinien und Belgien im Viertelfinale.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (14)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (14)

Oh, Italien raus. Deutschland kann gegen Italien in diesem Sommer nicht mehr gewinnen. Traveler Digital CameraDafür gibt es Jubel bei Uruguay, die ja mit einer 1:3 Niederlage gegen Costa Rica undenkbar schlecht ins Turnier gestartet waren. Auch Griechenland, ich prophezeite ihnen eine vorzeitige Abreise, starteten nach meiner wenig optimistischen Prognose ins Turnier mit einer deutlichen Niederlage. 0:3 gegen Kolumbien. Am Ende schickten sie die Elfenbeinküste um Oldie Didier Drogba nach Hause. Jetzt gibt es die smarte Achtelfinalbegegnung zwischen Costa Rica und Griechenland.Traveler Digital Camera40 Vorrundenspiele von insgesamt 48 liegen hinter uns. Das 64. Spiel der WM ist dann in Rio de Janeiro am 13. Juli terminiert. Einem Sonntag. In der 28. Kalenderwoche. Das Endspiel im Estádio do Maracanã. Bis dahin ist also noch einiges zu spielen. Deutschland bestreitet morgen noch seine letzte Partie in der Gruppenphase. Die Vorberichterstattung der Medien läuft auf Hochtouren. Der Tagesspiegel nimmt sich unter anderen der strebsamen Personalie Philipp Lahm an und titelt: Grenzenlos gut oder überschätzt?

Inwieweit ist Übungsleiter Löw eigentlich in der Pflicht ernsthaft um den Titel mitzufighten, zu spielen und ihn nach endlos langen 24 Jahren nach Deutschland wieder zu holen? Jochen Schlosser brachte es in seinem Leitartikel auf Seite 1 der Schwäbischen Zeitung hier unten am Bodensee auf folgende Worte vor dem ersten deutschen WM-Spiel am 16. Juni in der vergangenen Woche:

,,Diesmal muss Löw liefern. All seine Entscheidungen deuten darauf hin, dass er selbst dies ebenso sieht. Scheitert er erneut, sollte er die Konsequenzen ziehen.“

Wie tickt die Mannschaft? Sportreporter Delling am 18. Juni 2014 um 23.22 Uhr über das Innenleben der deutschen Mannschaft im Fernsehen:

,,Das ist eine absolut funktionierende Kolchose.“

Das lasse ich mal so stehen.

Argentinien mit Lionel Messi bisher noch nicht in einer Frühform wie 2006 und 2010

Heute treten zwei Weltmeister an, die einst ihren Heimvorteil in den Titel umwandeln konnten. Argentinien und Frankreich. Beide führen ihre Gruppen mit jeweils zwei Siegen an. Argentinien konnte bisher noch nicht richtig überzeugen, jedoch war Messi jeweils mit einem entscheidenden Tor zuverlässig. Ihm reichen wenige Gelegenheiten um dem Gegner weh zu tun. Vielleicht ist dies für weltmeisterliche Ambitionen gar nicht so schlecht, sich genügend Steigerungspotenzial offen zu lassen. 2006 und 2010 spielten sie kräftige und dominante Vorrunden, um später nicht den erhofften Sprung in die Runde der letzten vier zu schaffen. Endstation 2006 und 2010 jeweils die DFB-Elf. Auf Lionel Messi ruhen all die Hoffnungen die einst Diego Maradona 1986 überzeugend schulterte. Christoph Wesemann, in Buenos Aires lebender Journalist, in seinem Argentinischen Tagebuch:

,,Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum.“

Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf

Läuft eigentlich alles auf einen Showdown der Superstars Neymar und Messi hinaus? Gemach, gemach. Für die Gauchos steht noch eine Pflichtaufgabe in der Vorrunde an. Die Südamerikaner treffen heute auf Nigeria. Nigeria bisher mit vier Punkten Gruppenzweiter, zerstörten die Hoffnungen von Bosnien-Herzegowina. Ja, Bosnien-Herzegowina. Peter Schmeichel hatte ihnen eine sehr gute WM zugetraut. Adidas stattete sie kurzfristig aus und löste Legea ab. Am Ende bleibt das frühzeitige Ausscheiden aus dem Turnier.  Der Iran braucht heute einen Sieg um etwaige Chancen auf ein Weiterkommen anmelden zu können. In der Qualifikation war der Iran bereits sehr abwehrstark und ließ wenig Gegentore zu. Diese Defensivstärke zeigten sie auch bei der WM. Im Spiel gegen Argentinien wurde ihnen ein Elfmeter nicht zugesprochen, den der eine oder andere Schiedsrichter durchaus gegeben hätte. Ein Weiterkommen der iranischen Fußballer wäre auch ein großartiger Marketingerfolg für den deutschen Ausstatter Uhlsport.

Schweiz mit Moral, starkes Frankreich mit neuem Teamspirit

In den Spielen um 22.00 Uhr treffen Honduras gegen die Schweiz und Ecuador mit Frankreich aufeinander. Die Schweizer wollen das 2010er Szenario von Südafrika vermeiden, mit Auftaktsieg dann am Ende doch in der Gruppe zu scheitern. Erfolgscoach Hitzfeld beantwortete kürzlich im Tagesanzeiger jeweils eine Frage von 24 Prominenten unter dem Titel Was Roger Federer von Ottmar Hitzfeld wissen will. Der Sänger Kuno Lauener stellte dabei mit Blick auf das heutige Spiel gegen Honduras folgende Frage inklusive einem kleinen Wortspiel:

,,Können die Honduraner uns auf dem Hitzfeld von Manaus das Wasser reichen.“

Der einstige Championsleague Triumphator und Trainer von Borussia Dortmund und Bayern München ist um eine Antwort nicht verlegen.

,,Ich hoffe nicht, denn das Wasser in jenem Gebiet ist ziemlich ungeniessbar. Zudem darf nomen nicht omen sein: Wir wollen möglichst kühlen Kopf bewahren und mit einer konzentrierten Teamleistung drei Punkte holen.“

Ottmar Hitzfeld seine Mannschaft zeigte nach dem zwischenzeitlichen beängstigenden 0:5 Rückstand gegen Weltmeister Didier Deschamps wiedererstarktes Frankreich noch eine gute Moral und schoss in der Schlussviertelstunde zwei ergebniskosmetische Tore. Darauf lässt sich aufbauen. Ein Sieg gegen Honduras ist dabei nicht zwingend erforderlich, bei einem Unentschieden und gleichzeitiger Niederlage von Ecuador gegen Frankreich wäre die Schweiz auch im Achtelfinale. Siehe auch die kicker Tabelle. Ein Weiterkommen würde auch Sponsor Puma, der die Eidgenossen ausstattet, in puncto Sportmarketing erfreuen. Gar keine Frage.Traveler Digital Camera

Frankreich weit vorn im Power Ranking

Die französische Elf ist in meinem persönlichen Power Ranking bei dieser WM sehr weit vorn. Irgendwie wirkt die Elf wie mit einem neuen Teamspirit versehen. Benzema scheint, anders wie manch anderer Real Madrid Spieler, nicht überspielt zu sein. Können sie diese Form konservieren in die K.o. Runde, kann es noch eine Weile ganz tolle Freudentänze in Paris geben. Der nach der WM 2010 neue Ausstatter Nike wird aus marketingtechnischer Sicht zufrieden sein. Heute gegen Ecuador wird es vielleicht den ersten Härtetest auf die Turnierfrühform geben. Die Südamerikaner waren gegen die Schweiz mit dem Last Minute Tor unglücklich geschlagen. Drehten die Tabelle dann am 2. Spieltag. Sie liegen zur Zeit auf Platz zwei, punktgleich mit der Schweiz, haben aber das bessere Torverhältnis. Gewinnt Ottmar Hitzfeld braucht Ecuador auch einen Sieg um nicht auszuscheiden. Genug Spannung für den geneigten Fußballzuschauer.

Nigeria – Argentinien

Mittwoch, 25. Juni, 18.00 Uhr, Porto Alegre, im ARD

Bosnien-Herzegowina – Iran

Mittwoch, 25. Juni, 18.00 Uhr, Salvador, im EinsFestival von ARD

Honduras – Schweiz

Mittwoch, 25. Juni, 22.00 Uhr, Manaus, im ARD Konferenz sowie auf EinsFestival

Ecuador – Frankreich

Mittwoch, 25. Juni, 22 Uhr, Rio de Janeiro, im ARD Konferenz

Rangnick und die Veteranenmedaille der Leistungsgesellschaft

Die Personalie Ralf Rangnick ging durch alle Gazetten der Republik. Ein Heer von Hobbypsychologen war auf einmal präsent in den TV-Sendungen und in den Zeitungen. Die für mich interessanteste Abhandlung des Themas um das erloschene Feuer eines einst motivierten und im Job brennenden Übungsleiters gab es in der Wochenendausgabe von Süddeutsche Zeitung auf Seite 3.

Werner Bartens, Moritz Kielbass und Christof Kneer zeichnen auf einer kompletten Seite ein  differenziertes Bild über den Druck eines Bundesligatrainers, der Überlastung und dem viel beschriebenen Thema Burn-out. Es kommt auch der Freiburger Soziologe Ulrich Bröckling zu Wort:

,,Burn-out zeigt außerdem an, dass man sich im Beruf ausgepowert hat. Das ist geradezu die Veteranenmedaille der Leistungsgesellschaft – ich habe alles gegeben.“  

Es wird von Bartens, Kielbassa und Kneer auch ein Rückblick auf den Jahresanfang gemacht. Der viel zu kurze Zeitraum zwischen der Demission von Rangnick am Neujahrstag bei Hoffenheim und dem neuen Arbeitsvertrag auf Schalke im März. In den paar Wochen dazwischen gönnte sich Rangnick keine Pause zum durchatmen. Die Tage waren getaktet. Selbst anberaumte Urlaubstage auf einer Insel im Süden wurden abgebrochen um ein Fußballspiel in London zu sehen und Gespräche mit Frank Arnesen zu führen. Oder ein selbst durchgeführtes Scouting eines talentierten jungen Keepers beim KRC Genk. Auch ein Rückblick auf die schwere Zeit von Hitzfeld 2004 oder die offensichtlich nicht vorhandene Sensibilität der Menschen, die mit Rangnick zusammenarbeiteten, fehlen in dem lesenswerten Artikel unter dem Titel – Ein Klügerer gibt nach – nicht. Alleine dafür hat sich der Kauf von Süddeutsche Zeitung am Wochenende gelohnt.

Es kommt auch Peter Henningsen, Chefarzt der Psychosomatik an der Technischen Universität in München zu Wort. Er redet Klartext:

,,So ein Fall ist eine Bedrohung für das System Leistungssport. Deshalb muss es als kurzer, leicht zu behebender Betriebsunfall dargestellt werden.“

Hitzfeld kam nach 2004 wieder zurück. Vor sieben Jahren fand er nach eigenen Worten nicht den Weg selber bei Bayern München zu kündigen. Jetzt trainiert er die Nati in der Schweiz. Ein Job mit weniger Dauerstress und keiner medialer 24-Stunden Nabelschau. Rückblickend gewinnt er der damaligen Situation und seiner Auszeit gute Seiten ab:

,,Die Pause danach war wie ein Jungbrunnen für mich“

Ralf Rangnick  wird jetzt den steinigen Weg der Genesung gehen. Dafür ist ihm ein verständnisvolles familäres Umfeld, der Blick in andere Lebensbereiche und viel Kraft sowie Glück zu wünschen.

Hinz und Kunz über Schweizer Beton

Hinz: Hallo Kunz. Die erste richtige Überraschung im Turnier.

Kunz: Grüß Dich Hinz. Herr Ober, bitte zwei Swiss Coffee mit Kirschwasser & Sahne.

Hinz: Ottmar Hitzfeld wurde ja bei Spox zum Trainer des Jahrzehnts gewählt. Hattest Du ihm so eine Nummer mit der Nati zugetraut?

Kunz: Die Vorbereitungsspiele waren vom Ergebnis her mager. Doch dies sind ja oft Exemplare ohne Wert.  Andererseits ist Hitzfeld ein Fuchs und die Schweizer sind auf dem Weg einen neuen Defensivrekord bei WM Endrunden zu betonieren. 484 Minuten stehen zur Zeit zu Buche. Um die italienische Marke zu knacken bedarf es gegen Chile noch 67 Minuten ohne Gegentor. Ich habe noch das Offizielle Programm vom Finalspiel der EURO 2008. Dort sind alle Mannschaften vorgestellt. Bei der Schweiz hieß es bei den Stärken:

,,eingespielte Mannschaft mit viel individueller Klasse und internationaler Erfahrung / kompakte Defensive / starker Torwart Benaglio“ 

Hinz: Gab es auch etwas zu den Schwächen? Unser Swiss Coffee mit Kirschwasser und Sahne kommt. Herr Ober, Danke.

Kunz: Hinz, Du willst es wieder genau wissen. Bei den Schwächen gab es folgenden Text:

,,Im Sturm zu viele Verletzungssorgen (z.B. Streller) / vor eigenem Publikum müssen die Spieler dem Druck standhalten.“

Hinz: Was hat eigentlich das Programmheft damals gekostet?

Kunz: 10 Euro. Du brauchst Dir keine Mühe zu geben. Es bleibt in meinem Besitz.

Hinz: Die Schweiz gewann ja 2002 in Dänemark die UEFA U17 Europameisterschaft. Im Viertelfinale, Halbfinale und Finale gab es in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung im Endspiel gegen Frankreich auch kein Gegentor. Am Schweizer Beton bissen sich die Gegner die Zähne aus. Übrigens bester Spieler des Turniers damals in Dänemark war ein gewisser Wayne Rooney.

Kunz: Du brillierst ja mit Wissen. Und das ganz ohne Wikipedia. Du hast in der Schule bereits immer das Kopfrechnen oder die Zuordnung des Bauernkrieges in die richtige zeitliche Epoche im Geschichtsunterricht drauf gehabt.

Hinz: Meine Gehirnzellen sind in gutem muskulösen Zustand.

Kunz: Okay, dann glänze ich jetzt auch einmal. Weißt Du noch wer 2006 der Akteur mit der Auszeichnung – Der Goldene Spieler- bei der U-17 geehrt wurden war? Ich will die Antwort selber geben: Toni Kroos.

Hinz: Oh, es ist schon spät. Der Swiss Coffee war eine gute Idee. 

Kunz: Ich übernehm heute die Rechnung.

Spox sucht den Trainer und die Spieler des Jahrzehnts

Das Sportportal spox sucht den Trainer des Jahrzehnts von 2000 – 2009. In der Auswahl sind so klangvolle Namen wie Carlo Ancelotti, Vicente del Bosque, Alex Ferguson, Guus Hiddink, Ottmar Hitzfeld, Jose Mourinho, Luise Felipe Scolari und Arsene Wenger.

Mein persönlicher Heros ist Ottmar Hitzfeld. 2001 mit Bayern München die Champions-League geholt zu haben war denkwürdig. Auch nach seiner eigentlichen „Pensionierung“ wieder ein Comeback feiern und Bayern in der Saison 2007/2008 vom ersten bis letzten Spieltag auf Platz 1 zu halten war bemerkenswert. 2009 führte er die Schweiz als Nationalcoach zur WM Südafrika.

Natürlich ist so eine Wahl immer subjektiv. Vincente del Bosque seine Erfolge mit Real Madrid und die beindruckende Siegesserie in der abgelaufenen WM Qualifikation sind aller Ehren wert.

Vom Charisma und Auftreten mag ich auch Jose Mourinho. Er ist ein Typ. 2004 holte er mit dem FC Porto die Champions-League. Er war reif für die britische Insel.

Als meine Liebste mir Weihnachten 2005 das Buch über den Chelsea Eigner Roman Abramowitsch – Der Milliardär aus dem Nichts – schenkte, konnte ich sehr gut die Ambitionen in puncto sportlicher Erfolg lesen. Gut fand ich auch die Passage über die Personalsuche von Abramowitsch. In Mourinho hatte er einen Coach der Extraklasse gewonnen. Die englische Meisterschaft war ein Ziel. Der Gewinn der Königsklasse ein zweites. 2008 war Chelsea in Moskau im Finale nah dran. Das Elfmeterschießen gewann jedoch Alex Ferguson mit Manchester United.

Damit sind wir bei einem weiteren Erfolgstrainer. Ferguson hat mich jedoch 1999 zu sehr geärgert um meine Stimme zu bekommen. Die Mutter aller Niederlagen von Bayern München in Barcelona tut vielen Bayern Fans, Sympathisanten und Wegbegleitern noch heute weh.

Scolari hat Brasilien zur Weltmeisterschaft geführt. Er geht auch nicht. Dummerweise besiegte er im Endspiel 2002 die deutsche Mannschaft von Rudi Völler.  2004 erging es Felipe Scolari mit Portugal beim EM Heimturnier wie Klinsmann 2006 vor eigenem Publikum mit der WM. Der erhoffte Titel blieb aus.

Guus Hiddink und Arsene Wenger sind auch große Trainer. Sie lassen teilweise begeisternden Fußball spielen. Es fehlt jedoch beiden ein ganz großer Titel in der Champions-League oder auf Nationalmannschaftsebene.

Bliebe zum Schluß in der Auswahl noch Carlo Ancelotti. Ein ganz großer. Der Coach hat 2003 und 2007 mit dem AC Mailand die Champions-League geholt. Mein Respekt. Wäre da nicht die persönliche Symphatie gegenüber Ottmar Hitzfeld und mein Faible für den Chamionsleague Sieg 2001 mit Bayern München, bekäme Carlo Ancelotti meine Stimme.

Hier geht es zur Wahl  der Trainer des Jahrzehnts

Hier geht es zur Wahl  der Torhüter des Jahrzehnts

Hier geht es zur Wahl  der Abwehrspieler des Jahrzenhts

Hier geht es zur Wahl  der Mittelfeldspieler des Jahrzehnts

Hier geht es zur Wahl  der Stürmer des Jahrzehnts

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So wurde gewählt:

Ottmar Hitzfeld wurde zum Trainer des Jahrzehnts gewählt.

Im Tor wurde Oliver Kahn zum besten Torwart des Jahrzehnts gewählt.

Zum besten Abwehrspieler wurde Paolo Maldini erkoren. Die beiden anderen Positionen in der Abwehr bekleiden Carles Puyol und John Terry. 

Im Mittelfeld wurde Zinedine Zidane bester Spieler. Auch im Team sind Kaka, Steven Gerrard und Luis Figo.

Zum besten Stürmer wurde der Brasilianer Ronaldo gewählt. Seine Wegbegleiter im Sturm sind Lionel Messi und Thierry Henry.