Hörtipp: Sportradio360 mit Olympia (fast) Daily

Wer bei den olympischen Spielen Abends dann ein bissel seine Augen schonen will und mit Freude ein wenig per Ohrwurm noch interessante Ansichten, Rückblicke und Einblicke in die jeweiligen Londoner Tage haben möchte …

findet auf Sportradio360 mit Olympia (fast) Daily eine gute Alternative. Also das Trägheitsmoment überwinden und einfach mal reinhören.  

Informationshäppchen zum Deutschland-Achter

Der Deutschland-Achter ist fest für Gold geplant gewesen. Siehe da die Sache ging auf. Auf wikipedia gibt es Details zur Vermarktung von Deutschlands Flaggschiff zu lesen:

,,Den Deutschland-Achter vermarktet die in Dortmund ansässige Deutschland-Achter GmbH, die auch über Marken- und Kennzeichenrechte an der Bezeichnung „Deutschland-Achter“ verfügt. Anders als in vielen anderen Sportverbänden ging die Initiative zur Vermarktung beim Amateursport Rudern nicht vom nationalen Verband, dem Deutschen Ruderverband, sondern von den Athleten aus. Das erklärt auch, warum der Deutsche Ruderverband an einzelnen Ruderern oder Mannschaften wie dem Deutschland-Achter nie eigene Vermarktungsrechte besaß. Das Verhältnis der Vermarktungsagenturen zum Deutschen Ruderverband wurde im Laufe der Zeit auf eine vertragliche Grundlage gestellt. Der Verband erhielt danach eine prozentuale Abgabe. Über die Aufteilung der verbleibenden Einnahmen bestimmen bei der Deutschland-Achter GmbH nach wie vor die Sportler durch einen von ihnen gewählten Fachbeirat. Hauptsponsor seit Oktober 2010 ist die WILO SE aus Dortmund. Der Sponsoringvertrag läuft bis Ende 2013. Der Hauptgeldgeber der deutschen Rudernationalmannschaft und damit auch des Deutschland-Achters ist und bleibt allerdings das Bundesministerium des Innern.“

So lange ich denken kann war beim Rudern der Deutschland-Achter immer etwas besonderes. Ein Hauch Legendenbildung umwehte ihn. Siege zählten rein vom Image gefühlsmäßig immer doppelt wie Siege in anderen Disziplinen auf der Ruderregatta. Die Siegesserie bei den letzten drei Weltmeisterschaften bescherten dem Deutschland-Achter auch die Favoritenrolle für London. Die Sportfunktionäre werden gleich einmal hastig in den Medaillenspiegel schauen. Ist ja gut.

Der Deutschland-Achter war bereits bei den olympischen Spielen 1912 in Stockholm am Start. Der 3. Platz war der Beginn einer imposanten sportlichen Bilanz. Das erste Gold bei den Spielen gab es 1960 in der liebenswürdigen italienischen Stadt Rom. Damit wurde eine unglaubliche Siegesserie der USA beendet. Seit den Spielen 1920 gewannen die Amerikaner achtmal hintereinander das olympische Rudern in der Prestigeklasse, der größten und schnellsten.

2012 hat sich jetzt der Deutschland-Achter erneut in die olympischen Geschichtsbücher hineingerudert. Kompliment. Die Buchmacher haben jetzt das Geld an die Favoritenwetter auszuzahlen. Sie werden es verschmerzen können. 

Wer noch ein wenig tiefer in die Deutschland-Achter Thematik eintauchen will findet das eine oder andere interessante Informationshäppchen auf der offiziellen Website deutschlandachter.

Meine olympische Wunschliste

Meine ersten olympischen Spiele waren die von Innsbruck. Der Fernseher war schwarz-weiss, die Bilder schneiten in mein Zimmer. Wir schrieben das Jahr 1976. Später folgte im Sommer Montreal. Seitdem ist viel passiert. Länder wie die UdSSR oder die DDR gibt es nicht mehr auf der  geopolitischen Landkarte.

Die Anzahl der Fernsehsender war sehr überschaubar.

Die genannten Länder dominierten im Winter und Sommer den berühmt-berüchtigten Medaillenspiegel.

Meine Ansprüche an Sportübertragungen sind seitdem gestiegen.

Nicht überall wo Sportjournalismus drauf steht findet sich selbiges auch wieder.

Entertainment, oberflächliches Geplaudere gibt es in inflationärer Dosis.

Die zahlreichen Minuten müssen gefüllt, die täglichen Zeitungsseiten gedruckt, die vielen Radiosendungen an den Zuhörer gebracht werden.

Meine persönliche olympische Wunschliste

1. Lasst doch das hecheln und schielen nach der Nationenwertung.

2. Respekt den Leistungen aller Sportler, auch aus kleinen Ländern.

3. Sportkompetenz sollte die Basis der Berichterstattung sein.

4. Weniger Schubladendenken.

5. Beim Doping nicht rumeiern.

6. Funktionären auch kritische Fragen stellen.

7. Sportler wegen medaillenlosen Rängen nicht in die Pfanne hauen.

8. Sogenannte Randsportarten auch in die Sportschau rund ums Jahr.

9. Begeisterung tief aus dem inneren heraus.

10. Olympische Sternstunden die den Tag überdauern

Fernab der olympischen Spiele schlägt sich derweil ein deutscher Ministerpräsident mit Sorgen herum. Die taz titelt ob der Nürburgring-Pleite Kurt Beck droht der Totalschaden.

Politik und Sport ist ja eh nie so zu trennen. Wer wüsste dies nicht besser zu dokumentieren wie der journalistische Vollblutstürmer und London-Live Blogger Jens Weinreich.

Einer der engagiertesten Sportblogger ist wie immer Kai Pahl alias dogfood auf allesaussersport. Genial.

Auf olympia.ard gibt es legendäre Olympiamomente von Nurmi, Owens, Hary, über Beamon, der Black Power in Mexiko City mit Smith und Carlos während der 200 Meter Siegerehrung, Meyfarth in München 72, Schwimmdominator Spitz, die 14-Jährige Rumänin Comaneci in Montreal, das Dream Team, Baumanns Momentum auf der Laufbahn, Muhammad Ali bis Bolt und viele andere zu sehen in Bild und Text.  

Nachdenkenswert #141

,,Ich bin kein großer Telefonierer. Ich benutze auch keinen Computer. Das kostet viel zu viel Zeit. Glücklicherweise habe ich gute Mitarbeiter, die mir das abnehmen. Es ist für mich viel besser, mich auf mich selbst zu konzentrieren und mir nicht alle 30 Sekunden Sorgen zu machen, was andere Leute sagen.“ 

Sebastian Coe,

zweifacher Olympiasieger über 1500 Meter und britischer Cheforganisator des Olympia-Organisationskomitees, im Interview mit der FAZ

Nachdenkenswert #132

,,Sie ist ein Riesenereignis für uns. Fußball ist kommerziell deutlich stärker zu vermarkten als etwa die Olympischen Spiele, die ja ebenfalls 2012 stattfinden. Wir gehen heute davon aus, dass wir 2012 ein neues Rekordjahr bei Fußballartikeln erzielen und damit mehr als 1,5 Milliarden Euro umsetzen werden. Die EM und auch die WM sind für uns unterm Strich äußerst lohnende Investments.“

        Herbert Hainer, Adidas-Chef, im Interview auf Welt Online 

        am 20.11.2011 zur Wertigkeit der Fußball-EM 2012