Outdoor Industrie und Sportartikelhersteller und der Status quo in puncto fairer Produktionsbedingungen

Am morgigen Freitag, den 30. September 2016, gibt es den sogenannten ,,Fashion Fairday“. Autorin Regina Henkel hat sich auf ispo.com in einem Artikel unter dem Titel Löhne in der Supply Chain: Bekleidungsindustrie sucht nach fairen Lösungen mit der Thematik auseinandergesetzt.

Foto: © Michael Wiemer

Mit den Produktionsbedingungen, den Lohnverhältnissen, den Rahmenbedingungen in den Fabriken vor Ort in der Bekleidungsindustrie beschäftigt sich seit Jahren auch die Christliche Initiative Romero (CIR), benannt nach dem 1980 ermordeten salvadorianischen Erzbischof Oscar Arnulfo Romero, und setzt sich intensiv mit dem Thema auseinander. Seit Jahren ist Maik Pflaum ein intimer Kenner der Produktionsbedingungen der Sportartikelindustrie und der Outdoorhersteller, für CIR tätig. Stammleser meines Blogs kennen auch das Interview von Maik Pflaum mit Estela Ramirez von der Gewerkschaft SITRASACOSI aus El Salvador. Hier geht es zur PDF-Datei. Estela Ramirez gab Maik Pflaum Einblicke in die Arbeitsbedingungen der Näherinnen, die für die großen Zweieinhalb der Sportartikelbranche in den Fabriken El Salvadors arbeiten.

Diese Woche bat ich Maik Pflaum um ein Statement zum aktuellen Status der Outdoor Industrie und der Sportartikelhersteller in puncto Fairness in der Produktion.

Wie schätzen Sie denn die aktuellen Bemühungen der Outdoor Industrie und der Sportartikelhersteller im Hinblick auf faire Produktionsbedingungen ein? Wie ist der Status Quo? Inwieweit klafft eine Lücke zwischen Ankündigungen und Umsetzungen?

 Maik Pflaum: ,,Hier gibt es viel Licht und Schatten. Sehr ärgerlich sind die Zustände in der Sportbekleidungsindustrie: Hier hat sich seit 10 oder 15 Jahren nichts Substantielles bewegt. Ärgerlich deswegen, weil hier drei Konzerne den Weltmarktmarkt dominieren: Nike, Adidas-Reebok und Puma. Es wäre ein leichtes, sich gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Sie lassen ja sowieso in den gleichen Fabriken fertigen und hätten die Nachfragemacht, Dinge zu bewegen. Aber das Gegenteil ist der Fall: es wird immer weiter versucht, noch billiger produzieren zu lassen. Damit den Aktionär*innen neue Rekordgewinne in Aussicht gestellt werden können. Wer für Adidas oder Nike oder Puma fertigt und sich krank schuftet, verdient in aller Regel nicht genügend, um den Grundbedarf einer Durchschnittsfamilie abdecken zu können. „Fair Play“ sieht anders aus!

Bei den Outdoor-Herstellern hat sich viel getan. Viele wurden seit unserer Kampagne ab 2009 Mitglied in der Fair Wear Foundation(FWF). Das ist m.E. nach die fortschrittlichste und anspruchsvollste Kontrolleinrichtung im Bereich der Arbeitsrechte. Jack Wolfskin, Vaude, Deuter, Schöffel,… Die Liste der Mitglieder ist zum Glück lang. Alle arbeiten engagiert mit, lernen voneinander. Wie sich die einzelnen Unternehmen bewähren, kann transparent auf der Seite der FWF im jeweiligen Brand Performance Check (www3.fairwear.org/36/brands/) nachgelesen werden. Einziger Schwachpunkt: auch hier liegen die Löhne oftmals noch nicht auf Grundbedürfnis-Niveau, und das Engagement, dies zu erreichen, müsste bei den meisten höher sein.“

Sommerlektüre SHOE DOG von Nike Gründer Phil Knight

Selbstverständlich mangelt es nicht an Kampfansagen von Kevin Plank, dem CEO vom amerikanischen Shooting Star Under Armour in der Sportartikelhersteller Branche in Richtung Adidas und Nike. Angriffslustig, so die Legende, hat der selbstbewusste Kevin Plank regelmäßig eine Weihnachtskarte an den Nike Gründer Phil Knight mit einem smarten Gruß versandt.

,,Eines Tages wirst Du von uns hören.“

Roland Lindner, Wirtschaftskorrespondent der FAZ in New York hatte einst in seinem Artikel über den offensiv agierenden Sportartikelaufsteiger Under Armour und dessen Frontman Kevin Plank diesen Weihnachtsgruß festgehalten.

Nun, zur Zeit bin ich ja an der Biografie von Nike Gründer Phil Knight und dessen Buch SHOE DOG dran. Es macht Freude sich durch das Werk von Knight zu lesen. Ob die Sache mit der Weihnachtskarte von Konkurrent Under Armour und dessen Marketinggenie Kevin Plank ebenfalls festgehalten ist, mag ich noch nicht zu sagen. Ich bin mit meiner Sommerlektüre noch nicht durch.

Foto: © Michael Wiemer

Das Buch SHOE DOG ist die offizielle Biografie des Nike Pioniers Phil Knight. Es dreht sich viel um Sportmarketing, Athleten, Schuhentwürfe, Namen, Markenrechte. Auch um Rückschläge, die Knight speziell in den Anfangsjahren hinnehmen musste. Es geht um starke Visionen. Seine Mannschaft der ersten Stunde waren keine normalen Mitarbeiter. Es waren besessene Power Leute die für Knight durch das Feuer gingen. Schuhe atmeten, lebten und leidenschaftlich verkauften. 24 Stunden a 7 Tage. Amerikanischer Unternehmergeist, Aufbruchsstimmung weht aus dem Buch. Mir ist klar, das Knight sich und die Geschichte selbstverständlich in den hellen Klangfarben aufgeschrieben hat. Ob es auch eine Stelle mit dem Treffen von  Phil Knight und Filmemacher Michael Moore im Buch SHOE DOG gibt, kann ich noch nicht sagen. Bin wie gesagt mit der Sommerlektüre noch nicht durch.

Michael Moore hatte in seinem Dokumentarfilm  Der große Macher (Originaltitel: The Big One) auch sein Scheinwerferlicht auf Nike gedreht. In Wikipedia zum Film heißt es:

,,Höhepunkt ist das sehr an Moores früheren Film ,,Roger & Me“ erinnernde Gespräch zwischen Michael Moore und dem Nike-Vorstandsvorsitzenden Phil Knight in Portland, Oregon über die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Phil Knight sagt, dass er die Nike-Fabriken in Indonesien noch nie besucht habe, dass der Handel, aber auch einen positiven Einfluss auf das Land habe. Knight behauptet, dass in den USA keiner mehr Schuhe nähen wolle, er aber über die Errichtung neuer Werke in den USA nachdenken würde, fänden sich genug Arbeitswillige. Daraufhin präsentiert Moore ihm hunderte Leute in Moores Heimatstadt Flint (Michigan), die sofort bei Nike genau diesen Job übernehmen würden. Flint ist durch den Niedergang der US-amerikanischen Automobilindustrie eine stark verarmte Stadt geworden. Trotzdem lenkt Knight nicht ein und am Ende einigen sich Moore und Knight auf eine Spende für einen guten Zweck. Nike hatte zuvor einen Großteil seiner Schuhproduktion nach Indonesien ausgelagert, die dort teilweise von Kindern (ab 14 Jahren) für 19 US-Cents pro Stunde Arbeitslohn gefertigt werden.“

Tief durchatmen.

Auf YouTube gibt es eine 8-minütige Sequenz vom Treffen von Michael Moore mit Phil Knight. Hier geht es entlang. Inklusive flankierendem Bildmaterial.

23. OutDoor vom 13. Juli bis 16. Juli 2016 in Friedrichshafen

Die Zeit verfliegt. Bevor wir uns der vor der Tür stehenden Fachmesse OutDoor am Bodensee in Friedrichshafen widmen, noch ein kleiner Schwenk auf die Website der ISPO, der Branchenmesse der Sportartikelindustrie in München. Sie haben in den letzten Monaten verstärkt in puncto Content-Marketing geschraubt. Die gestern zu Ende gegangene Fußball-EM nutzt man um im Artikel mit dem Titel Diese Fußballschuhe schossen bei der EM 2016 die Tore,  den Stars auf die Füße zu schauen. Also der Matchwinner Éder traf in …. Nike Mercurial Vapor XI Schuhen. Der in der Verlängerung zum Assistenztrainer par excellence sich wandelnde Cristiano Ronaldo trägt auf dem Spielfeld  Schuhe der Marke Nike Mercurial Superfly V und Mannschaftskollege Nani spielt in Adidas X 16+ Purechaos.

Der im EM-Halbfinale am Donnerstagabend in Marseille gegen Deutschland den Spielverderber gebende französische Stürmer Antoine Griezmann schoss seine beiden Tore gegen Manuel Neuer mit dem Puma Evospeed SL II.

 Doch schwenken wir zur 23. OutDoor am Bodensee in Friedrichshafen.

 Foto:  © Michael Wiemer

Alle wichtigen Details zur OutDoor 2016 vorab habe ich die letzten Tage hier auf sportinsider zusammengetragen. Ja, es ist auch Urlaubszeit und der eine oder andere Stammleser klinkt sich erst ab heute wieder ein. Daher schraube ich gerne an der Serviceschraube. Erinnert sei an folgende Artikel:

In Sachen Content-Marketing ist die offizielle Messewebsite der OutDoor auch weiterhin in Form. Im neuesten Text zum Thema Funktionskleidung kommen auch Anders Blomster, Marketing Manager der schwedischen Marke Lundhags und Julie Rogers, Category Dirctor Bekleidung bei Black Diamond zu Wort.

Anders Blomster von Lundhags macht sich stark für eine Jacke für alle Bedürfnisse und merkt an:

,,Ich bin davon überzeugt, dass gute Funktionskleidung multifunktional ist. Aber weder für den Verbraucher noch für den Handel ist es nachhaltig, fünf verschiedene Jacken für fünf verschiedene Einsätze zu besitzen oder führen zu müssen.“

Doch es gibt auch andere Sichtweisen. Julie Rogers von Black Diamond legt den Fokus auf die monothematische Spezialisierung der Kleidung für die Zielkundengruppe.

,,Für Black Diamond setzen wir unseren Fokus klar auf die Bedürfnisse unserer Hauptzielgruppe – Kletterer und Backcountry Skifahrer. Alles, von der Passform, den Details bis zur Materialauswahl ist so ausgewählt, dass es deren Bedürfnissen dient.“

So weit zwei Stimmen vom Markt der Outdoor-Hersteller.

Ist der Outdoor Markt eigentlich gesättigt? Nun, das ist sicher auch eine Frage der Perspektive. Es gab die umsatzstarken Jahre wo Händler und Hersteller ordentlich Geld verdienten. So hört man. Die Branche ist immer auf der Suche nach neuen Produktideen und Verkaufsaktivitäten. Inklusive einem innovativen Marketing.

Sigrid Stoss titelt auf schwaebische.de dann auch prägnant Outdoor-Branche sucht neuen Schwung.

Pressekonferenz zur Internationalen OutDoor 2016

Auf eine OutDoor-Fachmesse in voller Stärke stellt sich die globale Natursport-Branche vom 13. bis 16. Juli 2016 am Bodensee in Friedrichshafen ein. In Zahlen, Daten und Fakten heißt dies konkret: Insgesamt 960 Aussteller aus 40 Nationen werden nicht nur die gesamte Produkt- und Dienstleistungsbandbreite aller Handelsstufen zeigen, sondern auch zahlreiche interessante Innovationen der Branche. Sie sollen den Fachbesuchern wertvolle Impulse geben und das Produktangebot noch vielfältiger gestalten. Am 13. Juli wird ab 10.30 Uhr in der Pressekonferenz am ersten OutDoor-Messetag die aktuelle Situation der umsatzstarken Branche und zukünftige Herausforderungen diskutiert.

Die Teilnehmer der Pressekonferenz auf dem Podium setzen sich wie folgt zusammen:

  • John Jansen, EOG President, Head of Keen EMEA
  • Yannick Morat, Präsident Groupe Frasteya, Sport2000
  • Stefan Glowacz, Alpinist und CEO Red Chili
  • Stefan Reisinger, Bereichsleiter OutDoor/Eurobike, Messe Friedrichshafen
  • Bernd-Uwe Gutknecht , ARD Sportreporter (Moderation)

Die OutDoor-Pressekonferenz wird simultan englisch/deutsch gedolmetscht. Sie ist per Live-Stream zu verfolgen. Hier gibt es die Details inklusive dem Video der 2015 stattgefundenen Pressekonferenz

Sport Mixed Zone Bodensee  

Outdoor: Da wir am Samstag über den Columbia Auftritt auf der ISPO 2016 hier auf sportinsider gesprochen haben, noch eine kleine Anmerkung auf outdoor-show.de: ,,Auch Columbias Marketingmanagerin Dana Eichinger findet, dass ,,Outdoor-Produkte die besseren, leichteren und packbareren Produkte mit mehr technologischen Funktionen wie UV-Schutz und Feuchtigkeitsmanagement“ sind. +++ Bodenseequerung: Der Bodensee ist ein Paradies für Langstreckenschwimmer. Keine Frage. Auf der offiziellen Website bodenseequerung.de gibt es Anmeledeformulare, Details zu Rekorden, Erlebnisberichte der letzten Jahre und einen Schwung an Infos. +++ Eishockey: Die Ravensburg Towerstars gehen in die DEL2 Saison 2016/2017 mit veränderten Ticket-Preisen. Towerstars Geschäftsführer Rainer Schan bittet die Eishockeyfans um Verständnis und merkt an: ,,Wir bitten um Verständnis, dass aufgrund weiter gestiegenen Infrastruktur- und Nebenkosten ein gewisser Teil diesmal auch auf die Eintrittspreise umgelegt werden musste.“ Hier geht es zu den Details. Am Samstag waren die Eishockeycracks  in Person von Torhüter Jonas Langmann und den beiden Stürmern Daniel Pfaffengut und Kai Laux  beim Sommerfest der Stiftung Liebenau. Frank Enderle mit gewohnt solider Berichtsarbeit, hat die Details aufgeschrieben und mit Bildmaterial flankiert.

Reblog: Digitale Pressemappen zur WM-Kampagne ,,FAIR PLAY – fair pay“

Die Christliche Initiative Romero hat anlässlich der EM 2016 in Frankreich eine Protestmail an Adidas, Nike und Puma online gestellt. Hier geht es zur Protestmail. Es geht um das Dauerthema existenzsichernde Löhne für die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Zulieferfabriken der Sportartikelhersteller Adidas, Nike und Puma. Kein Ruhmesblatt für die um ein cooles Image ihrer Markenkleidung bemühten Sportartikelhersteller. Die Protestmail ist an die Adidas, Nike und Puma Chefs gerichtet: Herbert Hainer, Mark Parker und Bjørn Gulden. Die Christliche Initiative Romero mahnt seit Jahren die Zustände in den Zulieferfabriken von Adidas, Nike und Puma an.

Dazu auch ein Blick ins Archiv.

Reblog [vom 26. Mai 2014]

Digitale Pressemappen zur WM-Kampagne ,,FAIR PlAY – fair pay“    

Traveler Digital Camera

Foto: © Michael Wiemer

Die Marketingaktivitäten der großen Sportartikelhersteller im Hinblick auf die bevorstehende WM sind in vollen Gange. Adidas, Nike, Puma. Trainer Baade sprach kürzlich von „Big Zweieinhalb“. Die Christliche Initiative Romero schaut seit Jahren hinter die Kulissen der Bekleidungsindustrie, spricht Missstände offen an, setzt sich seit 1981 für bessere Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas ein. Schwerpunkt von CIR ist die Unterstützung von Basisbewegungen und Organisationen in Nicaragua, El Salvador und Guatemala sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland.

Die ehemalige Adidas Näherin Estela Ramirez sprach auf  ihrer Rundreise durch Deutschland auch auf der Hauptversammlung von Adidas, jenem fränkischen Sportartikelhersteller der kürzlich von Oliver Fritsch auf Zeit Online kritisch unter die Lupe genommen wurde. Dabei erlebte er auch diese Erfahrung in Sachen fehlender Transparenz:

,,Unsere sportpolitischen Fragen wollte Adidas nicht beantworten. Etwa, wie Hainer den Fall Hoeneß bewerte, ob das Unternehmen plane, sich als Namenssponsor des neuen DFB-Nachwuchsleistungszentrums zu bewerben, ob es seine Geschichte unter Horst Dassler aufarbeite und was mit der Vorlieben-Kartei passiert sei.“

In unserer Zeit der Informationsüberflutung ist es ja gar nicht immer so einfach stringent an den Themen, Informationen, Handlungssträngen, Entwicklungen dranzubleiben und ihnen zu folgen. Oder? Nebelkerzen auszuweichen bzw. sie zu erkennen. Ein Thema auch sehr hartnäckig zu verfolgen. Daher habe ich zur besseren Übersicht die in den letzten Wochen erschienen Pressemitteilungen, das Interview mit Estela Ramirez, die Antwort von Adidas auf die Petition für würdige Löhne etc., in der Form der digitalen Pressemappen zur WM-Kampagne „FAIR PLAY – fair pay“ von CIR hier komplett aufgeführt:

Digitale Pressemappen  zur WM-Kampagne „FAIR PLAY – fair pay“

Es ist teilweise schwer verdauliche Kost.

Puma Trikots, Content-Marketing der Messen in Friedrichshafen, Termine der OutDoor, Eurobike, InterDive und Interboot 2016

Der russsische Fußball schwächelt. Roman Abramowitsch hin oder her.

Foto: © Michael Wiemer

Für Wales war das abschließende Gruppenspiel gegen Russland nie wirklich eine Prüfung. Die Puma Trikots hielten im Spiel gegen die von Nike ausgestatteten Engländer auch. Ja, Puma hat viel Häme im Internet und an den meinungsstarken Stammtischen der Republik einstecken müssen. Die Trikotzerreißprobe der Schweiz gegen Frankreich war das gestrige Hauptthema. So hört man. Gestern hatte ich hier auf sportinsider unter Nachdenkenswert #406 die komplette offizielle Stellungnahme von Puma zu den Schweizer Nationaltrikots online gestellt.

Kürzlich widmete ich mich Adidas und dem geliebten Content-Marketing. Die außergewöhnliche Geschichte des 27-Jährigen NBA Stars Derrick Rose von den Chicago Bulls und der flankierenden Kommunikationsstrategie von Adidas. Eingeleitete hatte ich den Artikel mit dem Rückblick von Jens Tönnesmann bei Zeit Online auf die Wurzeln vom Michelin Restaurantführer. Content-Marketing vor über 100 Jahren. Dabei haben wir noch gar nicht über eine der Top-Storys im Content-Marketing gesprochen. Die Tour de France. Tauchen wir kurz per Wikipedia in die Anfänge hinein:

,,Die Tour de France wurde im Jahr 1903 von der auf eine Auflagensteigerung bedachten Sportzeitung L’Auto gegründet. Diese musste sich damals insbesondere gegen das 1892 gegründete Konkurrenzblatt Le Vélo bewähren, von dem es sich 1900 abgespalten hat (zunächst unter dem Namen L’Auto-Vélo). Letztendlich setzte sich L’Auto (so der Name seit Januar 1903) durch, schon 1904 erschien Le Vélo zum letzten Mal.“

Das muss man auch erst mal hinkriegen. Ein Radrennen ins Leben zu rufen um die Auflage einer Zeitung zu steigern. Was für eine Marketing-Story.

,,Der Chefredakteur von L’Auto, Henri Desgrange, übernahm bis zu seinem Tod 1940 den Posten des Tour-Direktors. In diesem Amt konzentrierte er alle wichtigen Entscheidungsprozesse zur Organisation des Rennens. Um das Rennen attraktiver zu machen, führte Desgrange 1919 das Gelbe Trikot und 1933 die Bergwertung ein. Zu seinem Nachfolger, sowohl als Chefredakteur als auch als Tourdirektor, baute Desgrange den Journalisten Jacques Goddet auf, der ihn als Renndirektor ab 1936 vertrat und als Tourdirektor von 1924 bis 1945 amtierte.“

Doch wir wollen uns heute gar nicht weiter tiefer in die Tour de France hineingraben.

Auch das marketingtechnisch offensive agieren der Messe Friedrichshafen war Thema hier im Blog. In Klassikwelt Bodensee 2016 weiter im Aufwind inklusive flankierendem Content-Marketing konnte meine geschätzte Leserschaft auf ein paar Erfolgsbausteine der Messeveranstaltung schauen.

Foto:  © Michael Wiemer

Mit Windeseile nähern wir uns hier in der Bodenseeregion den nächsten sportiven Messen in der Zeppelinstadt Friedrichshafen. Willkommene Gelegenheit für mich zusammen mit meinen Lesern auf die nächsten Messetermine zu blicken.

Sportive Messen in Friedrichshafen

13. – 16.07.2016 Messe: OutDoor in Friedrichshafen

31.08. – 04.09.2016 Messe: Eurobike in Friedrichshafen

15. – 18.09.2016 Messe: InterDive in Friedrichshafen

17. – 25.09.2016 Messe: Interboot in Friedrichshafen 

Zur mentalen Einstimmung für die anstehende OutDoor 2016 sei ein Blick in das Sportinsider Interview mit Sabine Messner und Kai Schmid von OUTSIDEstories empfohlen.

Sport Mixed Zone Bodensee

Volleyball: Vital Heynen wird nach dem World League Auftritt mit der Nationalmannschaft das Training beim VfB Friedrichshafen übernehmen. Coach Heynen ist jetzt schon Bestandteil der Berichterstattung auf der Häfler Website. Geschäftsführer Sebastian Schmidt will die Marketing-Kompenente intensiv verstärken. Mit dem kommunikationsstarken Belgier Heynen hat er einen Trainer zur Verfügung der neue Impulse auch in Hinsicht des Marketingpotenzials vom VfB Friedrichshafen setzen kann. Derweil bastelt der aktuelle deutsche Vizemeister weiter am Kader für die Saison 2016/2017. Neuester Transfer ist der Belgier Tomas Rousseaux. Sehr interessanter Mann. Hier gibt es die Details. +++ Schach: Der 1920 gegründete Schachverein Friedrichshafen hat ein neues Domizil in der Vereinsgaststätte vom TSV Fischbach gefunden. Inklusive Schachspiel im Sommer auf der Terrasse mit Blick auf den Fußballplatz und die Leichtathletikanlage. Adresse: Hansjakobstraße 2/1 in 88048 Friedrichshafen – Fischbach. Vereinsabend ist immer Freitag um 19.30 Uhr. +++ Leichtathletik: Sportler vermarkten sich heute auch mit Hilfe einer eigenen Webseite. Richard Ringer, ambitionierter Leichtathlet vom VfB LC Friedrichshafen, war am Wochenende bei der deutschen Meisterschaft in Kassel im Einsatz. Richard Ringer gewinnt über 5.000 Meter in 13:51,18 vor seinem Vereinskollegen Martin Sperlich in 13:56,27. Coach Eckhart Sperlich hat die beiden auch in Hinblick Taktik optimal eingestellt gehabt. Richard Ringer wird heute in der ersten Nominierungsrunde für die olympischen Spiele in Rio de Janeiro berücksichtigt werden. Für Martin Sperlich ist die Vizemeisterschaft gleichbedeutend mit einem Startticket für die EM in Amsterdam. +++ Eishockey: Die Ravensburg Towerstars nehmen am 19. und 20. August am Bodensee-Cup in Kreuzlingen teil. Spielort ist die Bodenseearena im schweizerischen Kreuzlingen. Weitere Teilnehmer sind SC Rapperswil-Jona, Hockey Thurgau und Kassel Huskies. Hier geht es zum kompletten Spielplan vom Eishockey Bodensee-Cup 2016.

Adidas, Nike, Puma, Under Armour & Uhlsport

Kürzlich hatten wir hier auf sportinsider unter Nachdenkenswert #397 den Verweis auf das offensive Interview von Wolfgang Wähner-Schmidt, Vice President & Regional Director bei Getty Images Deutschland, mit dem in der Bodenseeregion in St. Gallen sitzenden ESB Marketing Netzwerk über die Aufgaben von Getty Image als offizielle Fotoagentur sowie offizieller Bildlieferant des IOC, die bevorstehenden olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro und über die Veränderungen der Berichterstattung von spektakulären, großen Sportereignissen für Medien und Marken im Zeitalter der Digitalisierung. Dieses Interview mit Wolfgang Wähner-Schmidt auf esb-online kam selbstbewusst daher wie einst Muhammad Ali und Bobby Fischer in ihren besten sportlichen Zeiten.

Foto: © Michael Wiemer

Selbstbewusst zeigen sich in der Regel auch Sportartikelhersteller wie Adidas, Nike, Puma und Co. Da macht 2016 mit der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich und den olympischen Sommerspielen in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro keine Ausnahme. Die Adidas AG lud ja bekanntlich kürzlich die Aktionäre  am 12. Mai zur Ordentlichen Hauptversammlung in der Stadthalle Fürth, in die Rosenstraße 50 ein. Die exorbitante Entwicklung des Aktienkurses in den letzten 12 Monaten war dabei ein angenehmer Fakt. 53,06 % Kursgewinn in den letzten 12 Monaten für die Adidas Aktie wies das Börsenportal Onvista an jenem 12. Mai 2016 um 15.43 Uhr aus.

Kein Wunder, dass sich Parteien wie die SPD mit ihrer Politik des Mindestlohnes und dem Gerede von sozialer Gerechtigkeit, keine nennenswerten Wahlprozente bei der Bevölkerung ergattern können. Bei der Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg erzielte die SPD 12,7%, ein Wahlergebnis, dass mit den Worten Allzeittief noch charmant umschrieben ist. Andererseits haben ja alle erlebt wie die Genossen Schröder, Steinbrück etc. nach den Geldtöpfen schauten und ihre eigenen Karrieren zielstrebig verfolgten. Apropos Steinbrück. Am 30. Oktober 2011 schaute ich hier auf sportinsider mit meinen Lesern auf Peer Steinbrück und Helmut Schmidt mit den Schwierigkeiten am falsch aufgestellten Schachbrett.

,,Ich will den Vorgang nicht auf die Tagesaktualität herunterbrechen: Es ist ein zeitloser Vorgang. Politiker und die Inszenierung mit Hilfe der Bilder und Symbolik des Sports. Da macht auch mein geliebtes Schach keine Ausnahme. Der charismatische Schachweltmeister Bobby Fischer mit IQ 184 hätte wahrscheinlich zum Medienereignis der Woche geraunt: Amateure. Der ehemalige Bundeskanzler Schmidt und der einstige Finanzminister Steinbrück bestimmten beim Buch-Marketing zum Werk Zug um Zug die Schlagzeilen der Republik. Es ist kein Schachbuch. Doch unterlief den Akteuren zum Thema Schach ein Fauxpas.“

Schachspieler Steinbrücks rechter Turm stand auf einem schwarzen Feld, jedoch müsste es nach den Regeln ein weißes sein.

Aber lassen wir diesen kleinen Ausflug in die Geschichte ruhen. Widmen wir uns wieder den Sportartikelherstellern. Wie gesagt, die Hauptversammlung von Adidas vom 12. Mai ist auch bereits wieder Geschichte. In jener Woche schlug einen Tag später die Meldung über Bauaktivitäten von Puma in Herzogenaurch auf. SAZsport, die Branchenzeitung für den deutschsprachigen Sporthandel, berichtete am 13. Mai 2016 unter dem Titel Puma rückt in Herzogenaurch ab 2018 näher an Adidas ran:

,,Sportartikelausrüster Puma baut in Herzogenaurach auf der dem Hauptsitz gegenüberliegenden Straßenseite (nur wenige Meter von Adidas entfernt) ein zweites Firmengebäude mit 14.000 qm Bürofläche. Der Spatenstich erfolgte soeben. Die neuen Räumlichkeiten (sechs Stockwerke), die durch eine 85 m lange Fußgängerbrücke mit dem bestehenden Gebäude „Puma Vision“ (10.000 qm) verbunden sein werden, sollen im Frühjahr 2018 bezogen werden. Bis zu 550 Mitarbeiter werden dort ihre Büros haben. Neben einem Fitnessstudio (500 qm) werden auch ein Beachvolleyball-Feld, ein Basketballplatz und eine Multifunktionsfläche eingerichtet. Der alte Standort Würzburgerstraße mit 350 Mitarbeitern auf 11.000 qm, wo sich aktuell die D/A/CH-Organisation befindet, soll mittelfristig aufgegeben werden.“

Puma und Adidas, eine unendliche Geschichte.

Kürzlich trafen sich ja im April beide Sportartikelhersteller im juristischen Strafraum. SAZsport berichtete über den Streit Adidas-Puma: 2. Etappensieg für die Raubkatze. Das OLG Düsseldorf lehnte die einstweilige Verfügung von Adidas auch in zweiter Instanz ab. Gegenstand der juristischen Auseinandersetzung ist ein Dämpfungssystem für Laufschuhe, konkret das Puma-Modell „NRGY“.

Und es gibt noch eine weitere Auseinandersetzung. SAZsport schrieb am 31.03.2016 unter dem Titel Adidas will einstweilige Verfügung erwirken:

Im Gegenzug klagt wiederum Puma gegen Adidas. Stein des Anstoßes ist das Laufschuhmodell „Boost“ von Adidas, das 2013 auf den Markt kam. Puma glaubt, dass die Drei-Streifen-Marke ein geschütztes Design verletzt. Dieses Verfahren ist derzeit in Berufung beim OLG Frankfurt und wird im Oktober fortgesetzt.

Puma entwickelte nach eigenen Angaben 2009 in Zusammenarbeit mit BASF Schuhzwischensohlen aus dem Kunststoff eTPU. Zwei Jahre später wurde diese Kooperation von Seiten BASFs beendet, woraufhin der Chemiekonzern eine Partnerschaft mit Adidas schloss.

Adidas und die Ordentliche Hauptversammlung am 12. Mai 2016 und ein paar abschweifende Gedanken

Adidas lädt zur Ordentlichen Hauptversammlung in die Stadthalle Fürth ein. Der Blick auf den Aktienkurs des Sportartikelherstellers aus dem fränkischen Herzogenaurach, der längst zum Global-Player emporgestiegen ist und sich seit Jahren einen Fight um Umsätze, Marktanteile, Profisportlerverträge, attraktive Sponsorships mit Kultvereinen etc. mit dem amerikanischen Gegenspieler Nike liefert, zeigt in den letzten 12 Monaten einen dominanten Aufwärtstrend. 53,06 % Kursgewinn weist das Börsenportal Onvista heute 15.43 Uhr aus.

                                          Foto: © Michael Wiemer

Adidas, der Stoff aus dem Sportlerträume sind. Was für Legenden sich in entscheidenden Momenten auf die Kleidung mit den 3 Streifen verlassen haben. Bevor ich selber ein paar dieser Stars beisteuere noch ein Blick auf die Eckdaten, die Onvista via adidas Group parat hält:

,,Die ADIDAS AG ist eine der weltweit größten Anbieter von Produkten rund um den Sport. Das Angebotsspektrum umfasst mehrere Marken. Zu diesen gehören: adidas, Reebok, TaylorMade-adidas Golf, Rockport und CCM Hockey. Unter diesen Marken werden Sportschuhe, Sportbekleidung, Accessoires, Golfbälle, Golfschuhe, Eishockey-Bekleidung sowie Casual-Schuhe und Bekleidung hergestellt. Die Adidas AG wurde am 18. August 1949 durch Adolf Dassler gegründet und ging am 17. November 1995 an die Börse und ist seit dem 19. Juni 1998 im Dax enthalten. ADIDAS gehört zusammen mit Nike, Puma und Head zu den bekanntesten Sportartikelherstellern weltweit.“

Kann sich jemand so ad hoc noch an das Jahr 1998 erinnern? Das Sportjahr hielt ja diese Ergebnisse bereit:

Das Sportjahr 1998

  • Fußballweltmeister                               Frankreich
  • Deutscher Fußball-Meister                  1. FC Kaiserslautern
  • Deutscher Pokalsieger                          Bayern München
  • Champions-League                                Real Madrid
  • Europapokal der Pokalsieger              FC Chelsea
  • UEFA-Cup Sieger                                    Inter Mailand
  • Formel-1 Weltmeister                           Mika Häkkinen (Finnland)
  • Wimbledon Sieger                                 Pete Sampras (USA)
  • Wimbledon Siegerin                              Jana Novotná (Tschechien)
  • Tour de France Sieger                           Marco Pantani (Italien)

Real Madrid damals mit Coach Jupp Heynckes,  Jana Novotná im 3. Anlauf in Wimbledon. Marco Pantani, der die Höllentour gewann und nicht mehr unter den Lebenden weilt. Der 1. FC Kaiserslautern im Durchmarsch in der Bundesliga vom Aufsteiger zum Meister mit Otto Rehhagel. Gastgeber Frankreich wurde 1998 erstmalig Fußballweltmeister mit dem großen Zidane. Chelsea in der Ära vor Roman Abramowitsch schlug im Europapokal den VfB Stuttgart im Endspiel von Stockholm. Die Schwaben damals mit Übungsleiter Löw. Finnland huldigte dem Racer Mika Häkkinen. Inter Mailand gewann in jenem Jahr den UEFA-Cup, für den Argentinier Diego Simeone der größte Erfolg als Vereinsspieler. Jetzt coacht er das Leidenschaftsmonster Atletico Madrid. Pete Sampras verteidigte seinen Titel in Wimbledon.  In jenem 1998 wurde Adidas in den Dax aufgenommen.

Emil Zátopek – Sportler des Jahrhunderts in Tschechien

Adidas und Stars, jetzt komme ich wie versprochen auf einige Legenden, bildeten oft eine hochinteressante Symbiose aus sportlichen Erfolg, Glamour, gut zu vermarktender Story und Sex-Appeal. Adidas stattete zum Beispiel Leichtathleten erstmalig bei den olympischen Spielen 1928 in Amsterdam aus. Der Sportartikelhersteller sollte in dieser olympischen Königsdisziplin eine lange Erfolgsgeschichte hinlegen. Adi Dassler betreute in der niederländischen Metropole die Sportler vor Ort höchst persönlich. In der langen Geschichte der olympischen Spiele unvergessen die phänomenale Laufleistung von Emil Zátopek. 1952 bei den Sommerspielen in Helsinki erläuft er sich Gold über 5.000 Meter, 10.000 Meter und im Marathon. Das bemerkenswerte Zeitfenster: Eine Woche. Ich wiederhole. Eine Woche. 3 Wettkämpfe über 5000, 10.000 Meter und den Mythos Marathon. Faszinierend und bis heute unerreicht. 1997 wurde Sportlegende Emil Zátopek in Tschechien zum Sportler des Jahrhunderts gewählt. Sportartikelhersteller Adidas legte in den 90er Jahren auch einen international vielbeachteten Werbespot mit  Emil Zátopek auf. Der Trainingsschuh aus dem Jahr 1950 ist die absolute Härte. Die Werbestrategen haben dabei auch den blutigen Prager Frühling 1968 in die Sequenz mit eingebaut.

Reinhold Messner mit Adidas Leicht-Trekking-Schuhen bis zum Basecamp

Eine andere Sportlegende und ein persönlicher Heroe von mir ist der charismatische Reinhold Messner. Er ist Extrembergsteiger, Grenzgänger, faszinierende Sportlerpersönlichkeit, Bergbauer, Autor, Bühnenredner, Philosoph, Freigeist und Museumsbesitzer. Reinhold Messner bestieg am 8. Mai 1978 zusammen mit seinem Partner Peter Haberle ohne Sauerstoffgerät den mythischen Mount Everest. Den Königsberg. Mythos Mount Everest. Bis zum Basecamp trug der ehrgeizige Reinhold Messner Adidas Bergstiefel. Die Leicht-Trekking-Schuhe hatten die Herzogenauracher speziell für den charismatischen 8000er Bergspezialisten entwickelt.

Der Boxkampf des Jahrhunderts zwischen Ali und Frazier

3 Jahre vor dem Finalsieg der deutschen Fußballnationalmannschaft mit Bundestrainer Trainer Helmut Schön Elf gegen die niederländische Johan Cruyff Traummannschaft in Adidas Schuhen im Münchner Olympiastadion gab es am 8. März 1971 den legendären Boxkampf des Jahrhunderts. Weltweit beachtet, gesehen, fasziniert, diskutiert und über Jahrzehnte immer wieder in der Erinnerung erzählt. Die Rede ist von einem heroischen Kampf der Boxer Muhammad Ali und Joe Frazier. Die beiden Faustkämpfer Ali zund Frazier standen sich in einem unbarmherzigen Duell gegenüber. Beide legendären Boxer trugen Boxstiefel von Adidas. Es gibt Sportereignisse die überdauern den Tag. Über sie wird auch noch Jahrzehnte danach gesprochen. Vor 45 Jahren weckte mein Vater mich. Nein, die Schule in der Virchowstraße in Leipzig musste noch etwas warten. Es war die Zeit für etwas besonderes angebrochen. Kein normaler Boxkampf. Muhammad Ali gegen Joe Frazier. Das kleine TV-Gerät sandte die emotionalen schwarz-weiß Bilder in die Wohnstube. Faszinierend.

Christian Eichler schrieb 2011 in der FAZ einen sehr lesenswerten Rückblick auf den Fight zwischen Ali und Frazier.

,,Der „Kampf des Jahrhunderts“ zwischen Joe Frazier und Muhammad Ali am 8. März 1971 im New Yorker Madison Square Garden bot vor 40 Jahren etwas so Epochales, dass ihm Abermillionen ihren Schlaf vor einem normalen Arbeits- oder Schul-Dienstag opferten.“

Der Schlaf vor einem normalen Arbeits- oder Schultag wird heute für einen Boxkampf eher nicht geopfert.

Fußball kam heute etwas kurz. Über Fußball und Adidas könnte man selbstredend stundenlang schreiben. Aber vielleicht ein andermal, ich bin von der Hauptversammlung eh bereits etwas abgeschweift.

Reblog: Red Bull: Nike löst Adidas bei den Fußballern ab

Ein Blick auf sportbusiness.com und das Ranking unter dem Titel Sports Sponsorship Insider Top 40 Deals of 2015 zeigt wie hart und mit welch monetärem Aufwand der Kampf um Marktanteile geführt wird. Mit dabei auch die Sportartikelhersteller Adidas und Nike sowie der Shootingstar Under Armour. Dessen Frontmann Kevin Plank freut sich bekanntlich auf den Konkurrenzkampf mit Adidas, Nike, Puma und Co.

Apropos Nike. Sie konnten 2014 einen spektakulären Coup in Deutschland landen. Das von Red Bull 2009 in der damaligen Fünftklassigkeit der Oberliga Nordost mit dem Erwerb des Startrechts des SSV Markranstädt aufgelegte Fußballprojekt RB Leipzig mit der Lizenz zum Erfolg hatte das langfristige Ziel Bundesliga. Das Vorhaben von Red Bull Boss Dietrich Mateschitz polarisiert wie der am Dienstag am Leidenschaftsmonster Atletico Madrid gescheiterte Pep Guardiola. Vor zwei Jahren löste der amerikanische Sportartikelhersteller Nike dann Adidas bei RB Leipzig ab. Gelegenheit ins Archiv zu steigen und einen Blogartikel hervorzuholen.

Reblog: [09. April 2014] Red Bull: Nike löst Adidas bei den Fußballern ab  

Noch ist der Aufstieg von RB Leipzig nicht perfekt, es sieht jedoch bereits verdammt gut aus.  Die Getränke, bei Bedarf auch in den neuen Geschmacksrichtungen von Red Bull, können bereits kaltgestellt werden.Traveler Digital Camera

Foto: © Michael Wiemer

In Anlehnung an die Frage von Jochen Breyer vorige Woche im Interview mit Jürgen Klopp darf auch vermutet werden: Die Sache ist durch, oder? Das wird nicht allen gefallen. Der aktuelle Tabellenzweite der 3. Liga polarisiert. Derweil gibt es auch positive Nachrichten in Sachen Equipment. Ein neuer  Bus und ein Ausrüstervertrag mit einem amerikanischen Sportartikelhersteller. Guido Schäfer, einst Fußballprofi in der 2. Liga bei Mainz 05 und Mannschaftskamerad von Jürgen Klopp, wechselte nach seiner Laufbahn zur Zeitung. Seine erste Station war die Allgemeine Zeitung in Mainz. Seit 2000 schreibt er für die Leipziger Volkszeitung. Seine Texte sind Kult. Wie es ihn eigentlich nach Leipzig verschlug machte er im Interview mit Lisa Garn auf urbanite.net offenkundig:

,,Im März 2000 wurde ich bei der Allgemeinen Zeitung unehrenhaft entlassen. Der Chef, ein fetter böser Typ, hat Mobbing der übelsten Sorte betrieben. Als ich ihm ans Leder wollte, flog ich raus. Ich habe mich bundesweit beworben, die LVZ hat mich genommen.“

Guido Schäfer ist hart im nehmen. Nimmt in der Regel kein Blatt vor den Mund. Er begleitet seit Jahren auch den Weg von RB Leipzig, jenem erfolgversprechenden Projekt von Red Bull.  Aktuell berichtet er von zwei Zugängen des ambitionierten Fußballvereins aus der sächsischen Metropole. Da wäre der bereits eingangs erwähnte neue Bus. Jenes luxuriöse Modell wie es bereits die Profis von Borussia Dortmund und Bayern München  zu schätzen wissen. Stichwort MAN. Dann wäre da auch noch ein Wechsel in Sachen Ausrüster. Nike statt Adidas. Guido Schäfer weist auf einen feinen aber entscheidenden Unterschied in den Vertragsmodalitäten hin:

,,Durchgesickert: Der Deal ist perfekt, Nike wird mit Beginn der Saison 2014/2015 die Salzburger und Leipziger Werktätigen von Brause-Tycoon Dietrich Mateschitz ausrüsten. Die Zusammenarbeit unterscheidet sich übrigens fundamental von der zwischen Red Bull und Adidas. Während die Herzogenauracher „nur“ Schuhe, Trikot et cetera zum Nulltarif rüber wachsen lassen (ließen), überweist Nike darüber hinaus eine nennenswerte Summe (erfolgsabhängig) ans Mateschitz-Imperium.“

Erfolg macht sexy. Für Nike auch eine gute Gelegenheit im Wettbewerb mit Adidas die Aura weiter aufzuladen. Realistisch betrachtet ist RB Leipzig der einzige ostdeutsche Fußballclub der momentan das Zeug hat perspektivisch zügig in die Bundesliga aufzusteigen und dort mehr wie eine flüchtige  Fahrstuhlmannschaft zu werden.

Reblog: Marketinggenie Kevin Plank von Under Armour freut sich auf den Konkurrenzkampf mit Adidas, Nike, Puma und Co.

Die Chefs von Adidas, Nike und Puma wirken im Vergleich zu Kevin Plank von Under Armour fast wie schüchterne Klosterschüler. Sind sie natürlich nicht. Doch dieses Marketinggenie Kevin Plank ist besonders laut. Am Tag, an dem die Adidas Aktie wie eine Silvesterrakete nach oben ging, wegen der offiziellen Verkündigung des Stuhltauschs an der Spitze beim deutschen Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach, ist vielleicht ein smarter Blick ins Blogarchiv zum Emporkömmling Under Armour und seinem charismatischen Chef Kevin Plank angebracht. Der ab 1. August 2016 zu Adidas wechselnde und zwei Monate später das Amt von Vorgänger Herbert Hainer übernehmende bisherige Henkel Mann Kasper Rorsted wird sich auch mit dem ehrgeizigen Amerikanern auseinandersetzen müssen. Rorsted bekommt reichlich Lobeshymnen in der FAZ. Siehe auch: Die große Aufgabe des neuen Adidas-Chefs und Kasper Rorsted Superstar. Superstarstatus hat auch Kevin Plank. Doch genug der Vorrede. Vorhang auf für das Reblog.

Reblog [vom 23. Februar 2015]: Marketinggenie Kevin Plank von Under Armour freut sich auf den Konkurrenzkampf mit Adidas, Nike, Puma und Co.

Nein, Kevin Plank ist kein Leisetreter. Für gewöhnlich hält er sich nicht an die vorgegebenen Rahmenbedingungen. Da wo Plank ist, ist Umsatz. Inklusive Wachstum. Dass andere Player im Sportartikelmarkt wie Nike oder Adidas die größere Tradition aufweisen, hindert den Chef von Under Armour nicht am lustvollen Angriff auf die Konkurrenten. Der charismatische Plank erinnert an große Marketinggenies wie Red Bull Chef Dietrich Mateschitz, Apple Gesicht Steve Jobs oder Formel-1 Boss Bernie Ecclestone. Verkaufen wird energisch zelebriert, die Marke intensiv aufpoliert und kraftvoll in Szene gesetzt. Spektakulär. Graue Maus Auftritte sind nicht das Ding von Kevin Plank.

Rockstar in Sachen Sportmarketing und ein Raunen in der Branche

Auf der Bühne des Sportmarketings bewegt er sich kraftvoll wie ein Rockstar. Wort und Tat von Plank bilden eine dynamische Flügelzange, die mit Power auf Ergebnisse ausgerichtet ist. Kürzlich wechselte der Tennisstar und Olympiasieger Andy Murray vom fränkischen Sportartikelhersteller Adidas zu Under Amour. Ein Coup, der ein Raunen in der Szene verursachte. Der umworbene Wimbledon Gewinner ist jetzt in Diensten des amerikanischen Emporkömmlings Under Armour. Ein Big Point. Es ist nicht überliefert ob Kevin Plank die Becker Faust nach Abschluss des Deals gemacht hat, es würde jedoch nicht überraschen.

Under Armour hat in den USA im Umsatzranking Adidas überholt. Nur noch Nike ist im geografisch und marketingtechnisch wichtigen Absatzgebiet vor dem Unternehmen von Kevin Plank. Das ist durchaus beachtlich. Under Armour und Kevin Plank versprühen Sex-Appeal. Ein Ende der bemerkenswerten Erfolgsstory ist nicht in Sicht. Die Überholspur ist die Lieblingsspur des offensiv agierenden ehemaligen Sportlers. Seine Disziplin war eine amerikanische Lieblingssportart, die traditionell viel Durchsetzungsvermögen von den Protagonisten verlangt: American Football.

Die polarisierenden Sprüche von Kevin Plank

Der vor Selbstbewusstsein strotzende Unternehmenslenker von Under Armour ist im Medienzeitalter nicht der erste, der mit großartig getimten Sprüchen auf sich aufmerksam macht. Doch schon jetzt könnten die Vielzahl der rhetorischen Fausthiebe ein komplettes Büchlein füllen mit dem Titel Die Sprüche von Kevin Plank. Er polarisiert – gar keine Frage. Doch wenn Sprüche mit Leistung unterlegt sind, schadet dies in der Regel den Protagonisten nicht. Wer erinnert sich nicht an die zahllosen Sprüche von Schwergewichtsboxweltmeister Muhammad Ali. Seine Fans liebten ihn wegen des großen Mundwerks und seiner Boxkunst. Doch bleiben wir bei Kevin Plank. Ein paar Sprüche sollen stellvertretend für das permanente Sendungsbewusstsein vom Under Armour Chef stehen:

„Ich mag Adidas nicht. Allerdings mag ich die anderen auch nicht, aber das ist mein Job.“

im Bloomberg TV Interview.

,,Ich kann schlafen, wenn ich tot bin. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du arbeiten.“

bei manager-magazin online vom 06.01.2015.

,,Wir wollen die Nummer eins unter den globalen Sportmarken werden.“

bei manager-Magazin online vom 06.01.2015.

Standort München im Visier von Under Armour

Im Februar ist die große bayrische Landeshauptstadt fest vorgesehen für den geplanten Markenauftritt von Under Armour. München ist eigentlich in fester Hand von Adidas. Deutschlands Rekordmeister im Fußball, der kürzlich von Hannovers Präsident Kind im ARD als „einzige Weltmarke des deutschen Fußballs“ bezeichnete Vorzeigeclub Bayern München wird seit Jahrzehnten von Adidas ausgestattet. Dazu hält Adidas Anteile an der Bayern München AG.

Bonuspunkte erarbeitete sich der fränkische Sportartikelhersteller auch in der Halle. Dort trumpft seit der von Uli Hoeneß mit angeschobenen Projekttaufe der deutsche Basketballmeister Bayern München auf. In Adidas Kleidung. Selbstredend. Im vergangenen Jahr beendeten die Korbjäger von Coach Pesic die Siegesserie der Domstädter von Brose Baskets Bamberg, die den Titel in Deutschland im Stile eines Abonnenten vorher gebucht und erspielt hatten. Fernab der Welt des Leistungssports gibt es unweit des Marienplatzes in guter Citylage einen Adidas Store. Einer von vielen Anbietern von Adidas Produkten in der prosperierenden Metropole München.

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Dies ist beileibe nicht der einzige Laden in dem der geneigte Kunde Adidas Schuhe oder Trikots kaufen kann. Ganz in der Nähe gibt es zum Beispiel am Marienplatz das Sportgeschäft Sport Münzinger, der selbstverständlich auch einen Service in Sachen Beflockung für die Trikots anbietet, wenn etwa wohlbetuchte arabische Kundschaft für die eigenen fußballbegeisterten Kinder in größerer Stückzahl Trikots der Bayern München Stars ordert. Dazu ist ein ständiges Grundrauschen an Umsatz durch deutsche Fußballfans zu vernehmen. Auch zahlungskräftige russische Kundschaft kauft gerne die Markenartikel mit den prägnanten drei Streifen. Das passt schon. Es gibt dazu unzählige Möglichkeiten für den Konsumenten sich in München mit Adidas Kleidung zu versorgen. Der Bedarf an Sportkleidung scheint mit den zahlreichen Angeboten bis in die Randlagen der an der Isar gelegenen City gut gedeckt zu sein.

Der Markt in München wartet nicht mit offenen Armen auf Under Armour

Der Markt für Sportartikel wartet in der bayrischen Landeshauptstadt also keineswegs mit offenen Armen auf neue Player. Kevin Plank hat für Under Armour jedoch bewusst den Standort München gewählt. Er soll Auftakt für die Markteroberung in Deutschland sein. Eine beispiellose Umsatz- und Marketingstory soll geschrieben werden. Die deutschen Sportartikelhersteller Adidas und Puma sowie der seit Jahren in Deutschland eingeführte amerikanische Konkurrent Nike sind da eher gern angenommene Herausforderung. Berührungsängste kennt Kevin Plank nicht. Dabei ist sich der Unternehmenslenker schon bewusst, dass Deutschland ein Fußballland ist. Umsatz immer auch über die Königsdisziplin geht. Die Anzahl an ausgestatteten Profivereinen ein Indiz für Marktstärke und Imagetransport vom Label ist. Da liegt noch viel Akquise vor Under Armour. Das zwischenzeitliche Engagement beim Bundesligisten Hannover 96 war nicht nachhaltig. Der jetzt vom Branchenmagazin SPONSORs kolportierte Vertragsabschluss mit St. Pauli soll ab Juli 2016 umsetzbar sein, in Form medialer Bilder die sich dem Kunden und Fan durch die getragenen Trikots der Fußballprofis ins Gedächtnis einbrennen sollen. Vermarktungsspezialist Kevin Plank wird mit der ihm eigenen Marketing-Power weitere Abschlüsse realisieren wollen.

Sportgeschäfte aus aller Welt, 06: Ingolstadt, Deutschland

Der FC Ingolstadt rockt zur Zeit die Bundesliga. Die Schanzer haben dabei nicht das Puma Trikot an oder streifen ein Nike Leibchen in der Spielerkabine über. Auch kommen keine Textilien von Jako, Uhlsport, Burrda, Legea, Marathon, Lotto, Joma oder dem amerikanischen Shootingstar Under Armour  zum Einsatz. Ingolstadt läuft in Adidas Trikots auf.

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Selbstredend gibt es in der Automobilstadt Ingolstadt auch die Möglichkeit einen Adidas Store aufzusuchen. Hier das Geschäft im Westpark Einkaufszentrum. Die Adresse zur Eingabe ins Navi wäre mit Am Westpark 6 ganz gut und zielgerichtet bestückt.

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Adidas sorgte ja unlängst für zahlreiche positive Schlagzeilen im Sportmarketing. Erinnert sei an die Schlagzeilen um den NBA Star James Harden. Zu Beginn seines neuen Vertrags mit dem Ausstatter Adidas über kolportierte 200 Millionen Dollar bekam er eine LKW Ladung mit Sneakers in zahlreichen Kartons vor die Haustür geliefert.

Spektakulär auch der Ausrüstervertrag mit der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL ab der Saison 2017/2018 inklusive Trikotlieferung und Merchandising Artikeln. Die Vertragsdauer wird mit 7 Jahren kolportiert und mit dem Deal wird die konzerneigene Tochter Reebok abgelöst.