6 aus 6 in St. Louis, WM-Poker von Carlsen und ein neuer Sehnsuchtsort von Übungsleiter Löw

Langsam wird es unheimlich. Der famos aufspielende Fabiano Caruana setzt mit Beginn der 2. Turnierhälfte beim Sinquefield Cup 2014 in St. Louis seine sensationelle Siegesserie fort. Der junge Großmeister (22) hält jetzt bereits 3 Punkte Vorsprung auf Weltmeister Magnus Carlsen. Der Norweger pokert ja zur Zeit in Sachen WM-Kampf. Zur Vertragsunterzeichnung hat er bereits eine Verlängerung eingeräumt bekommen. Thomas Richter prägnant auf Schach-Ticker:

,,Alles OK für Carlsen? Naja, erstens wollte er auch eine Verlegung des WM-Matches, mehr Preisgeld, am liebsten einen anderen Austragungsort und offenbar Fernsehberichte nicht auf Russisch sondern auf Norwegisch. Zweitens meinte sein Manager nun “7. September reicht uns nicht, wir wollen eine Deadline am 17. September!”. Was ist zwischenzeitlich neu? Eigentlich nur Carlsens holpriger Start beim Sinquefield Cup.“

Magnus, es nervt.

Zwischeneinschub. Der ehemalige Schachzooblogger Ilja Schneider hat auf dem Schachblog von Zeit-Online ein Interview mit Herbert Bastian, dem Präsidenten des Deutschen Schachbundes, unter dem Titel: „Gari Kasparow polarisiert zu stark“ geführt.

Schachpublizist und Blogger Johannes Fischer hat sich der 6. Runde auf Chessbase in gewohnter Ausführlichkeit angenommen und verweist auch auf die Bescheidenheit des kürzlich für Italien bei der Schacholympiade am Start gewesenen Fabiano Caruana und eine historische Parallele in Sachen 6 aus 6.

,,Im Interview nach der Partie suchte Maurice Ashley nach historischen Vorbildern für Caruanas 6 aus 6 Auftakt und musste schon eine Weile zurückgehen. So startete Anatoli Karpov in Linares 1994 mit 6 aus 6 und gewann das Spitzenturnier am Ende mit 11 aus 13. Doch Caruana blieb gewohnt zurückhaltend und meinte: „Was mein Spiel betrifft, bin ich Karpov nicht einmal nahe.“ Und er meinte, in den restlichen vier Runden wolle er einfach „normales Schach“ spielen.“

Nun, mit 6 aus 6 war auch Argentinien bei der Fußball-WM gestartet. Siegen gegen Bosnien-Herzegowina, dem Iran und Nigeria in der Vorrunde folgten die Erfolge in der K.o. Runde gegen die Schweiz, Belgien und die Niederlande. Im Finale setzte dann die Mannschaft von Übungsleiter Löw das Stoppzeichen für die argentinischen Fußballer. Heute also im Rahmen des Freundschaftsspiels in Düsseldorf die Neuauflage vom 13. Juli. Der neue Sehnsuchtsort der deutschen Elf ist Paris. Dort findet 2016 das EM-Finale statt. Es gab reichlich personelle Meldungen, die das Gefüge der Nationalmannschaft betreffen. Die Rücktritte von Lahm, Mertesacker und Klose aus dem DFB-Team. Das Timing stimmt auf alle Fälle bei Klose. Mit 36 Jahren werden nicht viele Weltmeister im Fußball. Die beiden anderen Rücktritte sind auch nachvollziehbar. Philipp Lahm kann sich auf Bayern München konzentrieren. Sein neues Ziel ist Berlin. Dort findet 2015 das Endspiel der Champions-League statt. Der bei Arsenal London unter Vertrag stehende Per Mertesacker braucht keinen Verdrängungskampf um seine Position in der Nationalmannschaft ausfechten. Dazu der Wechsel von Hansi Flick auf den Posten des Sportdirektors und die Verpflichtung des ehemaligen Löw Spielers Thomas Schneider als Co. Trainer. Ein neuer Kapitän mit Bastian Schweinsteiger ist ebenfalls gefunden.

Ein wenig Statistik darf sein…

Die Meinungen werden die nächsten Tage heftig sein. Jogi Löw kann mit diesem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden sein.

Thomas Müller und Toni Kroos debütieren. Michael Ballack schiebt sich an sein 100. Länderspiel ran. Miro Klose zieht im 94 Länderspiel mit Jürgen Croy, dem ehemaligen Zwickauer Nationalkeeper der DDR, in der DFB Statistik der Einsätze gleich. Lukas Podolski bestritt in der bayrischen Landeshauptstadt sein 70. Länderspiel.

Die Fakten des Freundschaftsspiels von München lesen sich so:

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Deutschland – Argentinien 0:1

Deutschland: Adler (Bayer Leverkusen/25 Jahre/9 Länderspiele) – Boateng (Hamburger SV/21/3), Mertesacker (Werder Bremen/25/60), Tasci (VfB Stuttgart/22/10), Lahm (Bayern München/26/64) – Schweinsteiger (München/25/73), von der 75. Minute an Khedira (Stuttgart/22/2), Ballack (FC Chelsea/33/98) – Müller (München/20/1) (67. Minute Kroos/Leverkusen/20/1), Özil (Bremen/21/8) (67. Minute Cacau/Stuttgart/28/5), Podolski (1. FC Köln/24/70) – Klose (München/31/94) (46. Gomez/München (24/32).

Argentinien: Romero (AZ Alkmaar/23/5) – Otamendi (Velez Sarsfield/22/6), Demichelis (Bayern München/29/25) (57. Minute Burdisso/AS Rom (28/28), Samuel (Inter Mailand/31/54), Heinze (Olympique Marseille/31/63) (47. Minute Rodriguez/Estudiantes de la Plata (28/11) – Mascherano (FC Liverpool/25/56) – Verón (Estudiantes de la Plata/34/71) (90. Minute Bolatti (AC Florenz/25/4), Gutiérrez (Newcastle United/26/15), di Maria (Benfica Lissabon/22/7) – Messi (FC Barcelona/22/45), Higuain (Real Madrid/22/4), (62. Tévez (Manchester City/26/53)

Schiedsrichter: Atkinson (England).

Tore: 0:1 Higuain (45.).

Zuschauer: 65 000 ____________________________________________________________