Red Bull und das Sportsponsoring

[Reblog vom 3. Dezember 2009]

Dietrich Mateschitz ist ein Marketing-Genie. Er hat im Sportsponsoring weltweit Akzente gesetzt. Mit dem Energy Drink Red Bull revolutionierte der österreichische Unternehmer einen ganzen Markt.

Im Sponsoring ist der Milliardär mit Red Bull gut aufgestellt. Die Fußballer von RB Salzburg sind aktueller Meister in der höchsten österreichischen Fußball-Liga. Ab der Saison 2009/2010 konnte der renomierte Huub Stevens als neuer Trainer verpflichtet worden. Auch die Salzburger Eishockeycracks tragen das Logo des Energy Drinks auf dem Trikot. International sponsert Dietrich Mateschitz in Amerika mit New York Red Bulls ein Major League Soccer Team und in Deutschland das Markranstädter Fußballteam RB Leipzig. Eine ganze Reihe hochkarätiger Sportveranstaltungen wie das Red Bull Air Race World Championship erfreut sich des Namenssponsorings der Österreicher. Die Formel 1 ist ein weiteres sehr erfolgreiches Sponsoring von Red Bull.

In der vorletzten Saison war Sebastian Vettel in Monza der jüngste Formel 1 Sieger. Der symphatische 21-Jährige lächelt natürlich in die Kameras. Shootingstar Vettel wechselte vor der abgelaufenen Saison vom italienischen Team Toro Rosso (Besitzer Dietrich Mateschitz) zum östereichischen Rennstall Red Bull. Der zweite Geniestreich des Formel 1 Fahrers erfolgte dann beim China GP in Shanghai. In der Regenschlacht legte der Heppenheimer eine Glanzvorstellung hin und verwies damals seinen Teamkollegen Mark Webber auf den 2. Rang.

Sebastian Vettel war nach dem zweiten Sieg seiner Karriere völlig aus dem Häuschen. Nach dem China-GP dankte der Red Bull Pilot seinem Team via Funk:

„Was für ein Rennen! Grüße nach Österreich und ein großer Dank an die ganze Red-Bull-Familie.“

Der 21-Jährigen neue Formel 1 Star hat keinerlei Starallüren. Seine Interviews sind ungefiltert. Sein Lachen nicht einstudiert. Mit 9 Jahren (so die Legende) suchte Sebastian Vettel schon die ersten Sponsoren. Den Vertrag mit Red Bull ließ er nur durch einen Anwalt checken. Mehr nicht. Kein Manager. Kein Beraterstab. Keine Juristen-Gruppe. Vettel mag es einfach.

Dies war und ist auch eines der Erfolgsgeheimnisse von Dietrich Mateschitz. Nach eigener Aussage weiß er gar nicht, wie er vor Red Bull ohne Energy Drink über den Tag gekommen ist. Jetzt will er bis zu 5 Dosen am Tag trinken. Für seine Mitarbeiter bestehe keine Konsumpflicht. Sein Statement:

,,Für mich ist Red Bull Grundnahrungsmittel. Ich fange mit dem Frühstücksbullen an. Nach Mitternacht höre ich auf, die Dosen zu zählen.“

Werden wir Sebastian Vettel und Red Bull noch öfter auf dem Podium sehen ? Ja, das werden wir erleben. Die Chancen stehen verdammt gut. Dietrich Mateschitz und Red Bull verleihen Sebastian Vettel Flügel. Der siebenmalige Formel-1 Weltmeister Michael Schumacher hat viel Freude am Newcomer. Nach dem China-GP sagte er in die Mikrofone der Reporter:

,,Das war grandios. Da kann man nur mit Spaß zuschauen und genießen.“

Red Bull hat auch klare Ziele mit den oben genannten Fußballteam von RB Leipzig. Die Bundesliga ist das Ziel. Spricht man mit Protagonisten des ostdeutschen Fußballs,wie Präsident Hubert Wolf vom ZfC Meuselwitz oder dem Geschäftsführer Frank Duschka von Energie Cottbus, erklingen klare Signale: Red Bull macht das genau so professionell wie in der Formel 1. Die gehen ihren Weg.

Weiterführende Artikel zum Thema Red Bull und Sponsoring

1. Hinz und Kunz über Bundesliga mit Red Bull  

2. Dietrich Mateschitz will RB Leipzig in die Bundesliga führen

3. Mateschitz sieht Vettel 2011 auf dem WM-Thron

Nachdenkenswert #209

,,Der stern hat recht darin, Michael Schumacher in einem Atemzug mit Pelé und Muhammad Ali zu nennen. Warum? Wenn diese Sportler in Aktion waren, habe ich mir immer den Wecker gestellt. Mehr Respekt geht nicht.“

      Angelika Schwarz-Prause, Oldenburg, auf der Leserbriefseite im stern Nr. 4/2014

Updates zum Unfall von Michael Schumacher, Bobby Fischer vor 50 Jahren und Abbruch einer Expedition

Es war der letzte Sonntag im alten Jahr. Nach einem guten Frühstück verabschiedeten sich meine Jahrhundertliebe und ich von Ihren Eltern im Rheinland. Es ging noch kurz zu einem Sprung zu ihrem Bruder mit Familie. Dort gab es den zweiten Kaffee. Dann verabschiedetetn wir uns liebevoll voneinander. Meine Liebste und ich hatten noch 532 Kilometer bis zum Bodensee zu unserer Wahlheimat vor uns. Instinktiv lief das Autoradio. Es wurden Musikwünsche von Hörern gespielt. Zwischendurch gab es aus dem Radio die an diesen Tagen so unvermeidlichen Verkehrsinformationen. Dann kamen die Nachrichten. Es war Mittagszeit. Michael Schumcher hatte einen schweren Ski-Unfall erlitten. Das klang alles sehr dramatisch und stimmte traurig. Der Serienweltmeister der Formel-1 hatte seine Laufbahn auf den Rennstrecken dieser Welt lebendig beendet. Jetzt  überschlugen sich die Nachrichten aus einem französischen Krankenhaus. Michael Schumacher zwischen Leben und Tod. Die TV-Sender waren schnell auf dem Bildschirm.Traveler Digital CameraGrenoble war das Ziel zahlreicher Reporter. Die Nachrichtensender waren auf Sendung. In der Flut der Meldungen kristallisierte sich die Schwere des Sturzes und das Ringen der Ärzte um das Leben von Michael Schumacher heraus. Der für mich im deutschsprachigen Raum beste Motorsportblogger Don Dahlmann hat auf seinem Racingblog unter Michael Schumacher: Updates zum Unfall alle Informationen sachlich und gut sortiert aufbereitet. Auch von dieser Stelle alles Gute für den schweren Kampf von Michael Schumacher und seiner Familie.

Bobby Fischer stellte vor 50 Jahren am 2. Janur 1964 einen Rekord für die Ewigkeit  auf. Bei den 16. United States Chess Championships gewann das Schachgenie mit sagenhaften 11 aus 11. Raymund Stolze hat sich auf schach-ticker dieser besonderen Geschichte angenommen inklusive der Notation aller Siegpartien. 8 Jahre später sollte Bobby Fischer im Schachmatch des Jahrhunderts gegen Boris Spasskij den Weltmeistertitel erringen.Traveler Digital CameraDerweil berichtet Stefan Nestler auf seinem Blog Abenteuer Sport von einer abgebrochenen Expedition eines namhaften Bergsteigers. Dujmovits bricht Nanga-Parbat-Expedition ab. Jener Messner Schicksalberg sorgt immer wieder für dramatische Situationen, Verletze und Tote. Die Entscheidung eines Expeditionsabbruches fällt keiner leichtfertig. Das Ziel ist ja der Gipfel. Nicht der Abbruch. Der Rückzug. Ralf Dujmovits ist die Entscheidung nicht leichtgefallen.

In Sachen Uli Hoeneß

Nein, es sind nicht wirklich viele gute Texte zur Personalie Uli Hoeneß und den monetären Problemen mit dem Konto in der Schweiz aufgelaufen. Sehr viel Empörungslyrik, stochern im Nebel angesichts der noch nicht bis ins Detail geklärten Sachlage, auffallend viele politische SPD-Stimmen die auf Moral machen. Dabei hat man sich in Sachen Honorarkönig oder dem schnellen Wechsel vom letzten SPD-Kanzler zum lockenden Geld der russischen Wirtschaft auffallend ruhig verhalten.

Immer schön hart aber fair

Auch Frau Schenk meint sich äußern zu müssen. Kürzlich unterlag sie Herrn Scharping bei der Wahl zur „präsidialen Führungsspitze“ (Copyright by Jonathan Sachse) beim Bund Deutscher Radfahrer. Auch Herr Leyendecker hat ein paar Zeilen zu Uli Hoeneß geschrieben. Dazu eine Menge aus dem Boden gestampfter Sendungen zum Thema. Andere Themen mussten weichen. Gestern Jauch. Heute Plasberg. Immer schön hart aber fair. Ein wenig moralisch entrüstet, ein wenig Dampfplauderei, ein wenig erhobener moralischer Zeigefinger. Immer mit Steigerungsmöglichkeiten der Empörung versehen. Die eingeladenen Gäste haben nicht wirklich viel erhellendes beizutragen. Zumindest gestern Abend in der Sendung nach dem Tatort. Gab es eigentlich schon einen ARD-Brennpunkt zur Personalie vom Europameister 1972 und Weltmeister von 1974? Einst legte der öffentlich-rechtliche Sender eine Klinsmann Entlassungs-Story Sondersendung auf. Immer im Dienste der Quote. Mir wird kalt. Welcher Moralapostel hat sich eigentlich noch nicht gemeldet? Zauderer bitte vortreten und die Stirn in Falten der moralischen Entrüstung legen.

Fragen auf dem Kultblog breitnigge zur Personalie Uli Hoeneß

Selbstverständlich hat sich Uli Hoeneß angreifbar gemacht. Oliver Schmidt – Spiritus Rector, Organisator, Bayern München Fan und Macher vom Kultblog breitnigge hat es in seinem reflektierten Text treffend in Form von Fragen auf den Punkt gebracht:

,,All das macht(e) mich wütend, Uli!

Warum hast Du all diesen Leuten, nach einer ebenso erfüllten wie erfolgreichen Karriere, nun diese Steilvorlage geliefert?

Warum – und gehen wir mal davon aus, dass all das wirklich stimmt – hast Du überhaupt ein Konto in der Schweiz?

Warum hast Du über all die Jahrzehnte Gott und die (Heuschrecken-)Welt so verteufelt, um dann anscheinend selbst verurteilungswürdige Handlungen durchzuführen?

Wusstest Du nicht, was Du da tatest? Gerade Du, der Macher? Hat sich blind auf seine (Steuer-)Berater verlassen?“

Kein Mensch geht perfekt durch das Leben. Immer den geraden Weg. Wer hat nicht selbst als Kind beim Nachbarn Kirschen gemopst? Die sahen einfach so verlockend aus. In der Schule bei Mathe einfach nach links zur Klassenbesten geschaut. Ein wenig geillert. Ihre Lösung übernommen. So geschickt, dass der Mathematiklehrer es nicht merkte. Beim ersten Autoverkauf des heißgeliebten Käfers die bekannten Schwächen dem Kaufinteressenten nicht unter die Nase gerieben. Bei der Probefahrt um den Wohnblock alle Vorzüge in goldenen Farben gepriesen.

Beckenbauer, Vettel, Schumacher und die Frage mit dem Wohnsitz

Auch ein Franz Beckenbauer hatte einst Schlagzeilen produziert. Nein, keine Anekdote aus dem Schrebergarten. Monetäre Momente. Bei Günther Jauch kamen doch gestern Abend wie von Zauberhand gelenkt die Namen Sebastian Vettel, Michael Schumacher und Franz Beckenbauer zur Sprache. Stichwort Wohnsitz. Das war der Zeitpunkt wo ich von der Couch aufstand. Vielleicht machen wir auch einfach zu viel Wind um Sendungen in der ARD. Eine vernünftige Berichtersattung vom Schach-WM Kandidatenturnier London 2013 kriegen sie jedenfalls noch nicht hin. Da ist schon die Bestückung vom Videotext problematisch.

Uli Hoeneß geht keinen leichten Zeiten entgegen. Gut , dass er twitter nicht als sein Lieblingsmedium in Gebrauch hat. Dort haben sich die Dinge teilweise in den letzten Tagen überschlagen. Da ist viel Häme mit dabei gewesen. Keine Frage, Uli Hoeneß hat immer gerne auch ausgeteilt. Verbal nahm er nicht den Samthandschuh in Auseinandersetzungen. Moralisch hat er oft sehr klar geurteilt und verurteilt. Im Zweifelsfall immer den Säbel statt Florett. Stichwort Russlandisierung des Fußballs. Oder die deutliche Kritik am FDP-Wirtschaftsminister Rösler (Dabei bin ich kein Fan der FDP oder des Amtsinhabers). Äußerungen über den Stadtrivalen 1860 München in Harald Schmidt Manier. Die unsägliche Daum Geschichte. Kritik an den politischen Kräften die links agieren.

Er hielt Reden vor Wirtschaftsvertretern. Sprach über Moral, Werte, Ordnung. Sah Bayern München schon lange nicht mehr als normalen Fußballverein, er sah im FCB ein erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen. Ist der FC Bayern München ja auch. Wir reden ja hier vom Fußballbusiness. Es geht um viel Geld. Sehr viel Geld. Hohe Summen. Unglaublich hohe Summen. Vielleicht stört da manchmal gar der sentimentale Fan.

Ich bin jedenfalls traurig. Auch zu Teilen sprachlos. Ratlos. Tief durchatmen.

Podiumsgarantieathletin Claudia Pechstein

Sie ist längst wieder zurück. Es ist vielleicht das bemerkenswerteste Comeback in der Geschichte des Sports. Wir haben die Rückkehr von Boxidol Ali erlebt. Auch der siebenfache Formel 1 König Michael Schumacher kam zurück auf die Sportbühne. Doch  diese Rückkehr ist etwas ganz besonderes.

Die Rede ist vom erfolgreichen Comeback von Claudia Pechstein. Da wird manch Sportfunktionär oder Sportjournalist vielleicht die Faust in der Hosentasche ballen.  Ihre Rückkehr hatten einige nicht mehr auf dem Radar. Dabei kämpft Claudia Pechstein auf Eisbahn sowie juristischen Boden. Michael Reinsch titelt in der FAZ  Die Wut glüht wie ein Atomkern und streift beide Felder.

Viele hätten nicht die Kraft gehabt wieder aufzustehen. Es war eine unglaublich schwierige Situation für Deutschlands Eisschnelllaufqueen. In die Motivationsbücher dieser Welt darf ab sofort gerne auch die Geschichte vom Comeback von Claudia Pechstein ihren Eingang finden. Interessant ist in dem Zusammenhang auch ein Blick zurück auf die kleine Stimmensammlung hier im Blog vom 26. November 2009 zum CAS Urteil vom 25.11.09. Joachim Franke, Fritz Sörgel, Wilhelm Schänzer, Detlef Thieme, Helge Jasch, Udo Sprenger, Clemens Prokop, Thomas de Maziere mit ihrer Sicht der Dinge.

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Artverwandte Artikel zu Claudia Pechstein 

100 Promis für Claudia Pechstein und 100.000 Unterschriften sollen folgen 

Pechstein will Schadenersatz in Millionenhöhe bei Frankfurter Rundschau

Eisschnellauf – Pechstein: Pechstein will CAS anrufen und Schadenersatz  bei sueddeutsche.de

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Formel 1 – Die Rückkehr des Königs

Michael Schumacher hatte unlängst im Mercedes-Benz Museum seinen Auftritt. Die Präsentation der „Nationalmannschaft im Formel 1 Motorsport“. Selbstbewußt und zielorientiert äußerte sich der 41-Jährige.

„Wir haben alles, um ganz vorn sein zu können, sorry, natürlich habe ich ein Ziel, eine Mission. Ich will Weltmeister werden.“

   Formel 1 Rennwagen Zeichnung

    © Matthias Stöbener: Pixelio

2009 war das Comeback des Jahres der Start von Lance Armstrong bei der Tour de France. Der siebenmalige Toursieger bestimmte die Schlagzeilen. Er musste die Frankreich-Rundfahrt gar nicht gewinnen. Der Texaner war omnipräsent. Eurosport würdigte die Rückkehr mit einem eigenen Format – Planet Armstrong. 2010 ist das Jahr des Comeback von Michael Schumacher auf den Pisten der Formel 1.

Lance Armstrong vermeldete auf Twitter im vergangenen Jahr seine Freude und outete sich als Schumacher Fan.

,,Es ist so aufregend, Michael Schumacher wieder Rennen fahren zu sehen. Er ist der Größte aller Zeiten!“

Michael Schumacher hat wieder Lust auf Rennen. Auf seiner Homepage gibt er im Interview einen Einblick auf seine Vorfreude.

,,Wir alle wollen siegen. Die Saison ist lang und der Kampf wird hart, keine Frage. Aber ich liebe diesen Kampf – genau deshalb bin ich zurück gekommen.“

Im The Red BulletinEin fast unabhängiges Magazin äußerte sich Bernie Ecclestone im Interview mit seinem ehemaligen Mitarbeiter Norman Howell über die Rückkehr des Kerpeners.

,,Der Hype um Michael war groß, und das ist auch logisch, weil er so ein Superstar ist. Die Gefahr, die ich sehe, ist die riesige Erwartungshaltung, die sich zum Saisonstart noch steigern wird. Einerseits ist das natürlich gut. Auf der anderen Seite lässt das den Faktor Auto unberücksichtigt. Die Test vor Saisonbeginn sagen nicht viel. Im richtigen Auto können viele Weltmeister werden. Aber wer das richtige Auto hat, kann man erst nach zwei, drei Rennen sagen.“

Wer sich generell in die Formel 1 Saison thematisch einarbeiten will, findet bei Don Dahlmann, Organisator vom racingblog, ausführliche und exzellente analytische Lektüre. Er hat 3. Teile produziert.

Teil 1: Formel Eins: Vorschau 2010 –  Die Teams und die Motoren

Teil 2: Formel Eins: Vorschau 2010 – Die Fahrer

Teil 3: Formel Eins: Neue Regeln & neue Rennen 2010

Sponsorspiegel 30.01.10

Der heutige wöchentliche Sponsorspiegel ist etwas autolastig. Nein, ich beginne nicht mit der PR Show im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart.

Zuerst zu einer kleineren Marke. Subaru. Sie haben sich auch positioniert. Der Allrad-Spezialist sponsert die FIS-TelDaFax-Team-Tor 2010. Im Zeitraum vom 29. Januar bis 7. Februar stellt Subaru erneut das offizielle Auto und setzt damit auf Kontinuität im Wintersport-Sponsoring.

Jetzt kommen wir zu Mercedes. Ganze Generationen von Taxifahrern schwören auf ihn. Doch keiner war je so schnell unterwegs wie der siebenfache Formel-1 Weltmeister Michael Schumacher.

Dieter Zetsche mag keine halbe Sachen. Der Weltmeistertitel solle es schon sein. Anno Hecker schreibt in der faz einen lesenswerten Artikel: Schumachers Neustart: Mission Schwarz, Rot, Silber.

,,Zwar warb der Vorstandsvorsitzende um „ein bisschen Zeit“. Am Leistungsdiktat aber ließ er keinen Zweifel: Bei der Sternfahrt über den Planeten haben seine Steuermänner Michael Schumacher und Nico Rosberg neben den Titeln binnen zwei Jahren mit Speed und Sympathie jede Menge Kunden zu werben.“

Im alten Jahr hatte es ja Bedenken beim Betriebsrat gegeben. Die kolportierten Summen für Michael Schumacher sind nicht jedem zu vermitteln. Motorsportchef Norbert Haug meint dazu:

,,Das Thema Schumacher wird weltweit Autos verkaufen.“

Auf spox kann die Präsentation im Live-Ticker nachgelesen werden.

Wer selber mit seiner Familie oder dem Kumpel ins Mercedes-Benz Museum möchte, findet hier auf der Homepage alle nötigen Informationen von den Öffnungszeiten bis zu den Besucherführungen.

Schwenk. Es gibt ja auch noch Audi und BMW. Zum Beispiel. Audi ist bei der Kieler Woche ein weiterer Sponsoring Coup gelungen. Das Handelsblatt schreibt im Artikel Audi Coup stößt BMW bitter auf:

,,Ein weiterer Audi-Coup im Sportsponsoring setzt BMW mächtig unter Druck: Sieben Jahre lang wehten blau-weiße BMW-Flaggen an der Kieler Förde, nun übernimmt Konkurrent Audi das Haupsponsoring des Top-Segelevents Kieler Woche.“

Gegenüber dem Magazin Segeln gab BMW folgendes Statement (Auszug) ab:

 „Ende letzten Jahres wurden wir unerwartet darüber informiert, dass der Kieler Woche Marketing GmbH ein Gegenangebot eines Wettbewerbers vorliegt. BMW (…) hat sich vor dem Hintergrund dieser unprofessionellen Situation entschlossen, sein Engagement in Kiel nicht weiterzuführen und sein Angebot, das seit August 2009 Kiel vorliegt, zurückzuziehen.“

Audi hatte im vergangenen Jahr bereits das lukrative Engagement mit Bayern München weiter ausgebaut. Auch beim weltweit größten Sportereignis, dem Super Bowl 2010, ist Audi präsent. Weiterhin gehören Chrysler, Honda, Hyundai und Kia zu den Werbeaktiven beim Sportevent des Jahres . Der Reifenhersteller Bridgestone sponsert in diesem Jahr die Halbzeit-Show.

Zum Schluss der heutigen Ausgabe vom Sponsorspiegel will ich noch auf ein gelungenes Beispiel für Fahrzeugsponsoring verweisen. Der bereits am Anfang erwähnte Allrad-Spezialist Subaru investiert auch in das Personensponsoring. Rosi Mittermaier und Christian Neureuther sind bereits seit 1981 Partner von Subaru. Auf der Homepage von Subaru gibt es einen interessanten Einblick in die damalige Zeit.

,,Besonders Christian Neureuther ist der Marke Subaru seit dem 15. Juni 1981 auf doppelte Weise innig verbunden. An jenem Tag der Vertragsunterzeichnung mit Subaru in Bad Hersfeld sollte Neureuther auch noch zum ersten Mal Vater werden. Tochter Ameli meldete ihr Erscheinen auf der Welt an, und Vater Christian stürzte sich nach der Signatur des Vertrages direkt in seinen neuen Subaru und jagte nach München. Pünktlich um 18:30 Uhr traf er dort „live“ zur Geburt seiner Tochter Ameli in der Klinik ein.“

Ein schönes winterliches Wochenende  wünscht

sportinsider

Sponsorspiegel 23.01.10

Im wöchentlichen Sponsorspiegel wollen wir heute einen Blick auf die Deutsche Sporthilfe werfen. Seit einiger Zeit dringt an das Ohr des normalen Bürger seit Anfang des Jahres der Ruf nach finanzieller Hilfe für die Sportler. Die Rede war von 600 Euro Verdienst, einer 60 Stunden Woche, beruflicher Ausbildung neben dem Training. So wurden in überregionalen Zeitungen wie der SZ Stellenanzeigen mit „humorvollen“ Text geschaltet.

Sportler hoffen auf Volkssponsoring titelt hr online seinen Artikel über die  von der Sporthilfe initiierte Kampagne „Dein Name für Deutschland“. Für 3 Euro Monatsbeitrag könne jeder Bürger offizieller Sponsor der Spitzensportler in Deutschland werden. Die Weltmeisterin im Hammerwerfen von 2007, Betty Heidler, verweist auf das „Schlange stehen von Sponsoren“ in ihrer Sportart.

„In meiner Sportart stehen auch nach dem Gewinn von WM-Medaillen die Sponsoren nicht klopfend vor der Tür“.

Das sieht ja bei Fußballern etwas anders aus. Betty Heidler mag da gerne Lukas Podolski fragen. Er hat in jungen Jahren neben exhorbitanten Gehältern auch lukrative Werbeverträge vorzuweisen. Woran liegt es? Welche Sportart liegt medial in der Sonne? Welche Sportarten fristen ein Dasein im Schatten?

Wenn Betty Heidler im oben erwähnten Artikel von hr online dann jedoch einen Vergleich mit dem normalen Bürger wagt, bin ich mir nicht sicher, ob sie damit Sympathie und Verständnis für ihre Situation erreicht.

„Wenn die 60 Stunden in der Woche arbeiten und Überstunden machen, dann lassen sie sich das auszahlen, können sich dafür was kaufen. Ich habe nur im Sommer die Möglichkeit, um Preisgelder zu kämpfen.“

Auch Kugelstoßerin Nadin Kleinert hatte im alten Jahr auf die unbefriedigende Situation an der Sponsorenfront aufmerksam gemacht. Doch der normale Bürger ist dafür nicht verantwortlich. Der Managementtrainer Dr. Rainhard K. Sprenger spricht in seinen Seminaren gerne vom:

 „Der Tod des Glücks ist der Vergleich.“

In Deutschland wird kein Mensch gezwungen die Laufbahn eines Leistungssportler einzugehen. Es gibt für die Sportler keinen Garantieschein auf sportlichen Erfolg und Ruhm und Geld. Wer durchkommt wie einst Boris Becker oder Steffi Graf, Michael Schumacher oder Michael Ballack, Dirk Nowitzki oder die Klitschko Brüder, kassiert auch überdurchschnittliche Summen. Gepaart ist sportlicher Erfolg jedoch auch mit klugen Management und der erfolgreichen Vermarktung der Sportler.  

Michael Ballack ging eben konsequent seinen Weg aus dem grauen Karl-Marx-Stadt über Kaiserslautern, Leverkusen und dem deutschen Rekordmeister Bayern München. Danach ging es in die Weltstadt London zu Chelsea. Sein aktueller Wochenverdienst soll bei 135.000 Euro liegen. Richtig gelesen. 135.000 Euro pro Woche. Ballack Berater Michael Becker leistet einen exzellenten Job. 

Die Klitschko Brüder werden ebensfalls ausgezeichnet vermarktet. Ein Blick auf die Homepage der Klitschko Management Group GmbH zeigt dies deutlich. Die Boxer haben neben ihrer sportlichen Stärke auch Geschäftssinn und präsentieren sich selbstbewußt. Textpassage auf der Website:

„Als Testimonial fungieren die promovierten Sportwissenschaftler seit Jahren aufmerksamkeitsstark für ihre Partner in TV, Online, Rundfunk und Print.“

Übrigens der 19 Jährige Schachspieler Magnus Carlsen aus Norwegen konnte im vergangenen Jahr einen Sponsorenvertrag über 240.000 Euro für zwei Jahre an Land ziehen. Sponsor Artic Securities. Das war 12 Tage vor seinem 19. Geburtstag.

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Empfehlenswerte Seiten im Netz zum Thema Sponsoring

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Hinz und Kunz über den Sportmonat Dezember

Hinz: Hallo Kunz, hast Du es Dir gut gehen lassen?

Kunz: Grüß Dich Hinz. Ja mir ist es sehr gut ergangen. Meine Zunge tanzt heute noch Tango in der Erinnerung an die Putenbrust, den Rotkohl mit Äpfeln und die handgemachten Klöße. Ein wenig gelesen habe ich auch. Die Internetbibel von Jeff Jarvis – Was würde Google tun? -.

Hinz: Gab es interessante Erkenntnisse ?

Kunz: Die 404 Seiten lesen sich kurzweilig. Jarvis provoziert auch gern. Er hat solch Sätze geschrieben wie: „Eine Zeitung kann auf einen eigenen Sportreporter verzichten, wenn es einfacher und kostengünstiger ist, auf die ausführlichere Berichterstattung einer Sport-Website zu verweisen – so werden Mittel eingespart, die man sinnvoller zum Beispiel für den Lokalteil verwenden könnte.“ Da ist man als Leser fast froh kein Sportreporter zu sein. Jarvis hat natürlich all die amerikanischen Attitüden drauf. Selbstmarketing und Selbstlob haben keinen zweifelnden Beigeschmack.  

Hinz: Wollen wir noch schnell den Sportmonat Dezember Revue passieren lassen?

Kunz: Gerne. Für die DFB Truppe kam bei der WM Auslosung für Südafrika Weihnachten und Ostern zusammen. Mit Australien, Ghana und Serbien gab es das fast traditionelle Losglück. Bayern München erlebte seine Traumwoche und zerlegte in der magischen Nacht von Turin die alte Dame Juve.  Das Losglück war auch dem deutschen Rekordmeister hold. AC Florenz klingt ja wirklich machbar. Ich hatte die Italiener ja als Wunschlos prognostiziert. Dann war da noch die Wahl von Messi zum Weltfußballer. Verdient. Erinnerungen kamen hoch an sein Kopfballtor im Championsleague Finale gegen Manchester. Lionel Messi ist ein würdiger Preisträger.

Hinz: Außerhalb der Fußballwelt gab es auch weitere Höhepunkte. Stichwort Schumacher Verpflichtung von Mercedes.

Kunz: Ein Coup in Sachen Markenimage. Mercedes und Schumacher sollte passen. Natürlich gab es Bedenken und Einwände vom Betriebsrat. Ich bin da eher der Meinung von Norbert Haug. Das Thema Schumacher wird weltweit Autos verkaufen.

Hinz: Dann gab es in Baden Baden die Wahl zum Sportler des Jahres in Deutschland. Die Wahl fiel auf Paul Biedermann, Steffi Nerius und die Frauen Fußballnationalelf.

Kunz: Biedermann schwamm ja in Rom allen davon. Er verwies Sebastian Vettel und Robert Harting auf die Plätze. Bei den Frauen bewies Steffi Nerius perfektes Timing. Zum Abschluß ihrer Karriere den WM Titel im Speerwerfen vor eigenem Publikum. Perfekt. Britta Steffen und Martina Riesch auf den Plätzen ist auch eine gute Wahl. Die Frauen Fußballnationalelf zerlegte im EM Endspiel die Engländerinnen mit 6:2. Vfl Wolfsburg auf Platz zwei und der dritte Rang an den Ruder Achter. Kann man so stehen lassen.

Hinz: Kritik gab es an der Nichtteilnahme von Sebastian Vettel und der Abwesenheit der Fußballer von Wolfsburg.

Kunz: Sebastian Vettel grüßte per Videobotschaft. Gut es war jetzt nicht die Power-Emotion Rede. Michael Schumacher hatte auch oft per Videobotschaft gegrüßt. Baden Baden ist offenbar bei den Formel 1 Fahrern zu diesem Zeitpunkt im Dezember nicht auf Platz eins in der Prioritätenliste. Die Fußballer von Wolfsburg waren bei der Hochzeit bei ihrem Torwart Benaglio. Das gar kein Vertreter von Wolfsburg da war gefiel auch Bundestrainerin Sylvia Neid nicht.

Hinz: Claudia Pechstein durfte in Salt Lake City starten. Überrascht ?

Kunz: Nein. Alles ist möglich. Ich habe ja immer von einer unendlichen Geschichte gesprochen.

Hinz: Zum Abschluss noch ein Blick auf das Königliche Spiel Schach. Stichwort Magnus Carlsen.

Kunz: Ich bin ja ein Symphatisant von Carlsen. Die Schachwelt braucht ihn. Er ist 19 und spielt bereits sehr gutes Schach. Magnus Carlsen hat das London Chess Classic gewonnen. Damit hat sich der Norweger Platz 1 in der Weltrangliste gesichert. Respekt. Norwegen bewirbt sich für die Schacholympiade 2014 in Tromsö und macht bei erfolgreicher Bewerbung entsprechendes Geld locker. Sicher auch ein Verdienst von Magnus Carlsen. Ist er ein zweiter Bobby Fischer werde ich öfters gefragt. Tief durchatmen. Fischer war ein Genie. Sein Schachmatch des Jahrhunderts mit Boris Spasskij 1972 in Reykjavik ist bisher unübertroffen. Der einstige russische Schachweltmeister Michail Tal gab einst folgendes Statement ab: „Fischer ist das größte Genie, das aus dem Schachhimmel auf die Erde herabgestiegen ist.“ Der Trainer von Magnus Carlsen, Gari Kasparow, sagte: „Ich betrachte Fischer als den größten Weltmeister.“  Der Tod des Glücks ist der Vergleich. Magnus Carlsen ist Magnus Carlsen. Die Schachwelt darf sich auf seine weitere Schachlaufbahn freuen.