Mercedes-Benz gibt Boris Becker den Laufpass

In dem sozialistischen Laborversuch DDR war die Situation komplett anders. Kunden warteten auf Autos. Teilweise sehr lange. Bestellungen, die bereits 4-5 Jahre auf dem Buckel hatten, wurden wie Gold unter der Hand auf dem dafür empfänglichen Markt gehandelt. Ganz nebenbei bemerkt: Für den Gebrauchten gab es in der Regel den Preis, der für den Neukauf ausreichte. Irre Situation. Selbst miterlebt. Der Autokauf der Eltern war ein Nullsummenspiel. Nach der Probefahrt mit dem alten Modell gab es grünes Licht. Die Scheine wechselten über den Tisch. Die Bezahlung des neuen und langersehnten Autos war damit gewährleistet.

Heute warten Autos auf die Käufer. Überproduktionskapazitäten. Gefüllte Autohäuser und der Flaschenhals beim Absatz. Die Automarken müssen in Szene gesetzt werden. Anders wie beim Trabant oder Wartburg, deren Verkauf in der kleinen dummen Republik ein Selbstläufer war. Heute muss richtig in das Marketing investiert werden. Traveler Digital CameraEs ist Bewegung drin im Markt der Markenbotschafter für Automobile. Golfprofi Martin Kaymer ist nicht mehr das Gesicht für BMW. Der ehemalige Zweitligatrainer Jürgen Klopp verspricht im Opel Werbespot, dass es mit der Rüsselsheimer Marke nicht mehr bergab geht. Einst flimmerte der emotionale Übungsleiter im Seat über die Bildschirme.Traveler Digital CameraTraveler Digital CameraTennisstar Novak Djokovic ist neuer Markenbotschafter für Peugeot. Sein neuer Trainer Boris Becker ist hingegen laut dem Branchenmagazin Sponsoring Extra bei der Marke mit dem Stern eher weniger gelitten. Die Schweizer titeln Mercedes-Benz gibt Laufpass und merken an:

,,Markenbotschafter sollen Prominente sein, die für ein Unternehmen mit ihrem „guten Namen“ die Werbetrommel rühren. Ob Becker in den Augen der Mercedes-Bosse diesen guten Namen nicht mehr besitzt? Der zuverlässige Schlagzeilenlieferant Becker besitzt selbst drei Mercedes-Autohäuser.“

Okay, es wurde also eine Entscheidung gefällt. Einst verlor Steffi Graf ihren Vertrag bei Opel im Zuge der Schlagzeilen um ihren Vater. Zahlt Boris Becker nachträglich den Preis für seinen umstrittenen Fernsehauftritt mit den Fliegenklatschen bei der Show mit Pocher? Ich selber habe die Sendung nicht gesehen. Ist nicht mein Ding. Aber in den Tageszeitungen sah ich später ein Foto. Mein erster Gedanke – Mensch, Boris. Muss das sein?

Sponsoring-Index 2013 sieht Red Bull vor Adidas, Nike und Mercedes Benz vorn

Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist der schönste Sponsor im ganzen Land? Seriös gefragt: Wer ist der erfolgreichste Sponsor in der Bundesrepublik Deutschland? Tief durchatmen. Ja, es werden jährlich die Budgets intensiv in Deutschland eingesetzt um die Marken mit Sex-Appeal aufzuladen. Marktanteile ausbauen. Die Markenbotschaft in die Köpfe und Herzen der Kundschaft zu bringen und sie dort möglichst dauerhaft verankern. Sponsoring wird strategisch eingesetzt. Dahinter steht ein Plan. Es geht um den Bekanntheitsgrad, die unvermeidliche Authentizität, die Power der Emotionalität und die wirksame Aktivierung. Das schweizer Branchenblatt Sponsoring extra berichtet denn auch diese Woche:

,,Welchen Mehrwert Marken durch Sponsoring erzielen und wie ein solches Engagement beim Verbraucher ankommt, analysiert der Deutsche Sponsoring-Index 2013, der in diesem Jahr zum zweiten Mal erscheint. Das wirksamste Sponsoring betreiben Red Bull, Adidas, Nike, Mercedes-Benz, Coca-Cola, Audi und Volkswagen. Das ist das Ergebnis der grössten und repräsentativen Sponsoring-Marktforschungsstudie Deutschlands mit mehr als 9000 Befragten und 645 analysierten Sponsoring-Objekten, die von Facit Research im Auftrag von Serviceplan Sponsoring & Live und Sky Media Network durchgeführt wurde.“

Auf Platz 65, dem Tabellenkellerplatz vom Spondoring-Index 2013, befindet sich übrigens der Werder Bremen Trikotsponsor Wiesenhof. Die negativen Schlagzeilen sind offensichtlich nicht so schnell abzuarbeiten.

Vom Geflügel zu Energy-Drinks. Dem smarten Sponsorprimus Red Bull wird von Serviceplan ein hocheffizientes Sponsoring bescheinigt.Traveler Digital CameraAufwand und Nutzen liegen bei den Aktivitäten von Marketinggenie Dietrich Mateschitz in einem guten ausbalancierten Mix. Serviceplan adelt denn auch die Österreicher mit folgenden Worten:

,,Beachtlich ist dabei auch, dass Red Bull seine Top-Platzierung in Deutschland mit einem Einsatz von rund 20 Millionen Euro erzielt und damit für ein hocheffizientes Sponsoring steht – international budgetierte Projekte wie „Stratos“ konnten für die Effizienzanalyse nicht berücksichtigt werden, haben aber natürlich einen Abstrahleffekt auf die Wahrnehmung der Befragten.“

Ja, der Felix Baumgartner und sein technisches Abenteuer wirkte grenzüberschreitend. Red Bull gelang damit ein erneuter Marketing-Coup. Fassen wir kurz zusammen: Im Sponsoring-Index 2013 belegt der Energy-Drink Hersteller also Platz 1 vor dem fränkischen Sportartikelhersteller Adidas aus Herzogenaurch, dem amerikanischen Konkurrenten Nike und Mercedes Benz. Auf Platz 5 folgt Coca-Cola. Alles keine Überraschungen. Ein Newcomer war nicht dabei.

Mit den viertplazierten Mercedes Benz, Audi auf Platz 6, Volkswagen auf Platz 7 und BMW auf Platz 9 sind gleich 4 Autobauer unter der TOP 10.

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Willkommen zum heutigen Sponsorspiegel. Sponsoring und Geld sind ein Geschwisterpaar. Wie sieht es eigentlich mit konkreten Summen aus? Wer sponsert weltweit die größten finanziellen Mittel im Sportbusiness?

Im Jahr 2007 sah die Rangliste der grössten Sponsoren so aus:

     TOP 10 der Unternehmen                  Ausgabe in Mio US Dollar

  1.  Nike                          800
  2.  Adidas                      700
  3. Coca Cola                  550
  4. Red Bull                     500
  5. Pepsi                         385
  6. Honda                       370
  7. GM                             350
  8. Anheuser Busch        310
  9. Toyota                       300
  10. Mercedes-Benz          290

    Quelle: Sports Pro

Ein Milliardenspiel. Die zehn größten Sponsoren der Welt gaben im Jahr 2007 gigantische 456 Milliarden Dollar für die Verbreitung ihres Markennamens aus. Wir reden hier nicht über Kleingeld.

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 © Viktor Mildenberger: Pixelio 

Die Motive des Sponsoring sind vielfältig. Sie umfassen Imagetransfer, die Erhöhung des Bekanntheitsgrades, die Erschließung neuer Absatzpotenziale, die Markenaktualisierung, Motivation der eigenen Mitarbeiter und die Leistungsdemonstration.

Natürlich wird beim Sportsponsoring auf die Emotionalisierung der Marke gesetzt.  Dazu kommen flankierende Maßnahmen. Wer kennt nicht den einen oder anderen Nike oder Adidas Werbespot. Selbst Sportmuffel können sich nur schwer den kleinen „Kunstwerken“ entziehen. Oder nehmen wir das Beispiel Red Bull Air Race World Championship. Auch dort wird die Marke mit positiver Lebensenergie besetzt. Die Bilder sollen sich einprägen.

Was auffällt an obiger TOP 10 Liste ist die Anzahl der Vertreter aus der Getränkeindustrie. Mit den beiden Colagiganten aus den USA, den österreichischen Energy-Drink Produzenten und Anheuser Busch finden sich 4 Vertreter der Branche im Spitzenfeld. Mit Honda, GM, Toyota und Mercedes-Benz sind vier Automobilisten im illustren Kreis vertreten. Mit Nike und Adidas finden sich zwei Sportartikelhersteller.

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