Bayern München und das Prinzip Fernglas

Es war kein gutes Jahr für den FC Bayern München. Anfang des Jahres rumorte es. Die News-Ticker brachten dann die Meldung über den Äther: Trainerentlassung. Spieler sollen daraufhin gar gefeiert haben. Erzählt man sich hinter vorgehaltener Hand. Anschließend heuerte ein Altmeister auf der Trainerbank beim deutschen Rekordmeister an. Es reichte dennoch nur zu einer titellosen Saison. Ungewohnt für Münchner Verhältnisse. Eine Art Majestätsbeleidigung. Die Rede ist vom Jahr 2007. Im Pokalfinale siegte der fränkische Rivale 1. FC Nürnberg gegen den schwäbischen Vertreter VfB Stuttgart. In der Meisterschaft siegte die Mannschaft von Armin Veh. Jener VfB Stuttgart mit einem torhungrigen Mario Gomez konnte sich deutscher Meister 2007 nennen. Schalke 04 hatte fahrlässig den Titel verspielt. Nichts neues in Gelsenkirchen. Doch den größten Ärger gab es in München. Eine Saison ohne Titel: Tief durchatmen. Der wortgewaltige Europameister und Weltmeister aus der goldenen Ära des deutschen Fußballs in den siebzigern, Bayern München Legende Uli Hoeneß, ging unter die Philosophen und haute jene bedeutungsvollen Worte heraus:

,,Nächstes Jahr wird es bei uns eine klare Devise geben – und das vom ersten Spieltag an: Wir müssen dafür sorgen, dass nächstes Jahr wieder das Wehklagen einsetzt, wenn die anderen uns in der Tabelle mit dem Fernglas anschauen.“

Bayern München gelang dann in der Saison 2007/2008 jene philosophische Umsetzung des Prinzip Fernglas. Doch noch besser machte es der diesjährige Jahrgang. Zeitweise hatte man als geneigter Beobachter der Fußballszene den Eindruck, dass die Konkurrenz resigniert das Fernglas beiseite gelegt hat.

Kieser Training und ein Guttenberg freier Abend

Ach, war das wieder schön gestern Abend. Eine gepflegte Körperhygiene im Maschinenraum beim Kieser Krafttraining. Anschließend noch ein Happen beim Lieblings-Asiaten zu uns nehmen. Zum Abschluss gab es als Zeichen der Gastfreundschaft einen Pflaumenwein. Fußball schauen stand auch noch an. Wir würden zur zweiten Halbzeit zu Hause sein. Als wir das Restaurant verlassen und die klare Winterluft einatmen sagt meine Liebste zu mir:

,,Das war schön. Ein Guttenberg freier Abend.“

Daheim im Wohnzimmer schalte ich Sat1 ein. Gerade Halbzeit. Torwart Kraft hat sensationell gehalten. Kerner rasselt sein Statement über die 1. Halbzeit runter. Die Bilder in der komprimierten Version sind interessant. Es steht 0:0. Kieser wirkt langsam nach. Okay, wir haben auch konzentriert im Maschinenraum trainiert. Am Ende des Abends schießt Gomez gar das verdiente 1:0 für Bayern München. Nächstes Kieser Training ist für den Freitag vorgesehen. Schön, so ein Guttenberg freier Abend.