Uhlsport mit einem Weltmeister im Portfolio

Uhlsport hat seinen Sitz in Balingen. Im deutschen Fußball rüstet der Sportartikelhersteller unter anderen den 1. FC Union Berlin, den 1. FC Kaiserslautern, TSV 1860 München, Stuttgarter Kickers und den 1. FC Magdeburg aus. Bei der Fußball WM lief die Nationalmannschaft vom Iran in Uhlsport Trikots auf. Einst war man auch Ausstatter von Inter Mailand. Das war die Zeit wo Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmannn und Andreas Brehme im Uhlsport Trikot für die Mailänder aufliefen. Eine der Paradedisziplinen ist die Ausstattung von Torhütern. Der 3. Keeper in der Mannschaft von Übungsleiter Löw, Ron-Robert Zieler, vertraut auch dem Balinger Ausrüster. So ist Uhlsport ab sofort mit einem Weltmeister im Portfolio ihrer Torhüter vertreten.Traveler Digital Camera

Insgesamt hat es Uhlsport in der Vergangenheit schon gespürt wie intensiv und beinhart der Kampf um Marktanteile geführt wird. The Wall Street Journal hatte einst anlässlich der Auslosung zur Fußball-WM 2014 die Marketingchefin Melanie Steinhilber und Geschäftsführer Karsten Dormann interviewt:

,,Im Jahr 2006 haben Sie gegen die Elfenbeinküste geklagt. Der Verband war trotz eines laufenden Vertrags kurz dem Beginn der WM zu Puma gewechselt. Wie ging das aus?

Dormann: Es war keinesfalls erfreulich, dass dies so passierte. Deshalb mussten wir auch dagegen vorgehen, und schließlich konnten wir unser Recht auch im Rahmen eines Gerichtsurteils in Frankreich durchsetzen. Eine Erfüllung des Vertrages wäre uns zweifelsohne am liebsten gewesen.“

Auch der große Player Adidas kam im Laufe des Interviews ins Gespräch.

,,14,5 zu 0,06 – das ist heute das Umsatzverhältnis des Milliarden-Konzerns Adidas zu Uhlsport. Wo finden Sie da überhaupt Lücken?“

Steinhilber: Zunächst einmal ist Adidas kein klassischer Mitbewerber. Adidas gehört zu den größten Sportanbietern der Welt und adressiert als Multi-Sportsbrand alle Sportarten. Wir haben mit unserer Marke Uhlsport als Mittelständler einen anderen Fokus: die Torwartnische und das Teamsportgeschäft.“

Auch einer der besten afrikanischen Torhüter ist bei Uhlsport unter Vertrag. Der für den belgischen Fußballverein KSC Lokeren in der Provinz Ostflandern haltende Keeper Boubacar Barry ,,Copa“ ist der Nationaltorhüter der Elfenbeinküste. Der 34-Jährige ist schnell am Boden. Spektakuläre Paraden durchziehen seine Laufbahn. Probleme hat er bei hohen Bällen. Vor der WM wurde der Keeper mit Lokeren belgischer Pokalsieger. Sein aktueller Marktwert laut transfermarkt liegt bei 1,20 Millionen Euro. Bei der Fußball-WM 2014 war die Elfenbeinküste eigentlich schon mit beiden Beinen im Achtelfinale. Dann kam in der Nachspielzeit der Elfmeter für Griechenland. In Balingen wird man die Daumen für Boubacar Barry ,,Copa“ gedrückt haben. Es half nichts. Die Griechen verwandelten ihren Strafstoß und gewannen damit 2:1, sie fingen die Elfenbeinküste gnadenlos im Zielfinish ab.

Apropos Marktwert. Ron-Robert Zieler hat einen aktuellen Marktwert via transfermarkt von 9,50 Millionen Euro. Zuletzt hakte die Vertragsverlängerung des Weltmeisters bei Hannover 96 wohl an der Ausstiegsklausel.

Warum ich die Wochenendausgabe Schwäbische Zeitung für die Fußball-WM Brasilien 2014 aufhebe

Die Wochenendausgabe der Schwäbischen Zeitung vom 18. Januar hebe ich mir auf.

Im Sportteil kommt Übungsleiter Löw in der Rubrik Aufgeschnappt zu Wort:

,,Nur Titel verschaffen vollkommene Zufriedenheit.“

Diesen Satz von Joachim Löw werde ich im Sommer nochmals auf die Waage legen. Zur Prüfung in puncto Titelgewinn. Für die ganz junge Generation mit Geburtsjahr 1991 und später: Den letzten WM-Titel gewann eine deutsche Fußballnationalmannschaft im Jahr 1990. Weltmeistercoach war ein gewisser Franz Beckenbauer. Eine der Stützen war ein Lothar Matthäus. Das Tor hütete Bodo Illgner. Rudi Völler und Jürgen Klinsmann stürmten im Trikot mit dem Bundesadler. Sie erreichten damals jene Glückseligkeit und vollkommene Zufriedenheit, die Übungsleiter Löw bisher bei einem Turnier nicht schaffte.

Live WM-Auslosung Brasilien 2014

Guten Abend. ARD ist drauf. Ich sehe Elber und Scholl. Schalte in den Saal.

Es werden bewegende Bilder von Nelson Mandela gezeigt.

Auslosung wird in 180 Länder übertragen. Es kommt jetzt ein 45-minütiger Show-Teil, bevor es mit der Auslosung ernst wird.

Brasilianische Sequenzen der Lebensfreude werden gezeigt.

Ein Gesangspaar bringt eine musikalische Note. Eine Frau und ein Mann. Er ist Rapper. Sie trägt rot.

Der FIFA-Boss und die Präsidentin Brasiliens kommen auf die Bühne. Es folgt eine Schweigeminute im Gedenken an den großen Nelson Mandela.

Präsidentin Dilma Roussef hält eine Rede. Ihr Kleidungsstil erinnert mich irgendwie an den von Frau Merkel.

Jetzt Blatter. Schwer zu ertragen.

Jetzt wieder Frau Roussef. Sie outet sich als Fan der brasilianischen Nationalmannschaft. Verweist auf 5 Titel. Die ununterbrochene Teilnahme an allen Turnieren in der Geschichte der Weltmeisterschaften. Sie hebt Pele heraus. Nennt Ronaldo als Rekordtorschütze der WM-Historie.

Uhrenvergleich 17.20 Uhr.

Es werden schöne historische Sequenzen aller WM-Turniere gezeigt. Schmerzhaft die Niederlage von Brasilien 1950 gegen Uruguay und die der deutschen Elf 1966 in Wembley.

Maradona 1986. Das Jahrhunderttor gegen England. Die englischen Verteidiger werden wie Slalomstangen umkurvt.

Sommermärchen 2006 mit dem Sieg der Italiener. Gab es auch 1982.

Schnelldurchlauf der WM-Geschichte ist durch.

Vincente del Bosque bringt den WM-Pokal auf die Bühne.

Es folgt eine erneute Gesangseinlage. Diesmal eine Sängerin im gelben Kleid und ein Sänger im weißen Anzug. Klingt lebenslustig. Im Hintergrund auf der Videoleinwand Fußball-Sequenzen.

Der ARD Moderator stellt im Schnelldurchlauf alle WM-Teilnehmer vor. Geordnet nach geografischer Herkunft. Vorstellung erfolgt zweigeteilt. Dazwischen hat Ronaldo einen Kurzauftritt. Er hat zugelegt. An Gewicht. Habe ihn noch vom Auftritt im Finale 2002 vor meinen Augen. Ich lege eine kleine Oliver Kahn Gedächtnisminute ein.

Zeit für Maskottchen. Flankiert von Frauenfußballerin Marta und Romario. Kleine Tanzeinlage.

Was macht eigentlich Jürgen Klopp gerade?

Auf der Bühne geht es weiter. Balletteinlage. Sieht etwas wie Gymnastik nach Noten aus. Die Akteure haben aber Spaß. Der Beifall aus dem Saal fällt etwas spärlich aus.

Jetzt plaudert der brasilianische Moderator über Pele. Ein großer. Die Moderatorin nimmt ihm den Glauben ab. Er glaubt an den Einzug von Brasilien in das Endspiel. Pele erzählt von seinem Vater und dessen Tränen im Jahr 1950. Jene 1:2 Niederlage im Maracana vor 200.000 Zuschauern. Pele steigert sich hinein. Er glaubt jetzt sogar an einen Sieg. Die Tränen seines Vaters soll seine Familie nicht wieder erleben müssen.

Die Spielorte werden im Schnelldurchlauf vom ARD Moderator vorgestellt.

Die Auslosung soll jetzt konkreter werden. Von der FIFA tritt Herr Valcke auf die Bühne. Er benötigt Hilfe. Die brasilianische Moderatorin ruft jetzt den Engländer Hurst auf. Dann folgt der argentinische Sturmtank Mario Kempes. Für Italien kommt Fabio Cannavero auf die Bühne. Nun folgt Lothar Matthäus. Jetzt Zidane. Für Brasilien Cafu. Für Uruguay kommt Alcides Edgardo Ghiggia auf die große Schaubühne.

Einen muss ich noch nachtragen. Der spanische Vertreter. Fernando Hierro.

Auslosung erfolgt.

Gruppe A Brasilien, Kroatien, Mexiko, Kamerun

Gruppe B Spanien, Niederlande, Chile, Australien

Gruppe C Kolumbien, Griechenland, Elfenbeinküste, Japan

Gruppe D Uruguay, Costa Rica, England, Italien,

Gruppe E Schweiz, Ecuador, Frankreich, Honduras,

Gruppe F Argentinien, Bosnien-Herzegowina, Iran, Nigeria

Gruppe G Deutschland, Portugal, Ghana, USA

Gruppe H Belgien, Algerien, Russland, Südkorea

Boateng Festspiele. Klinsmann trifft Löw. Klinsi lächelt verschmitzt.

Hitzfeld kann bis jetzt zufrieden sein.

Spanien und die Niederlande treffen diesmal bereits in der Vorrunde aufeinander.

Ronaldo trifft mit Portugal auf die deutsche Elf.

Gruppe D ist schön knackig mit Urugay, Italien, England und der Mannschaft aus Costa Rica.

Musikalische Untermalung mit einer Sängerin und Hintergrundtrommlern.

Mehmet Scholl findet Gruppe machbar.

Gute alte Bekannte. Scholl:

,,Jürgen kann auch nicht zaubern.“

Dann noch Boateng und Ronaldo. CR7. Was hängt man sich eigentlich immer an seiner Haarfrisur auf?

Jetzt geht es in die Werbung. Media Markt mit der lauten Reklamewelle. Harndrang wird in einem anderen Spot thematisiert. Saturn darf auch in Sachen Technik ran. BMW zeigt auch eine Werbesequenz.

Okay, für heute nehme ich die Fernbedienung in die Hand. Kieser Training steht noch an. Ich freu mich drauf.

Einen schönen Abend noch.

Deutschland gegen Spanien oder ein Gespür für den Ball

Udo Lattek hatte Tränen in den Augen. Ein ganz bitterer Abend. Das Filetstück des spanischen Fußballs, der FC Barcelona, hatte gerade das Prunkstück der Bundesliga zerlegt. Die Anzeigetafel zeigte nach 90 Minuten ein desaströses 4:0 an. An der Seitenlinie ein ratloser Vereinstrainer-Novize Klinsmann. Mark van Bommel (Herzlichen Glückwunsch übrigens zum Einzug ins Finale) schüttelte den Kopf und sagte nach dem Spiel in Barcelona:

,,Wenn wir angegriffen haben, waren sie immer schon weg – wie sollten wir da in die Zweikämpfe kommen.“

Ein Jahr vorher im Sommer 2008 gab es ein Endspiel der Europameisterschaft in Wien. Die spanische Nationalmannschaft gewann „nur“ 1:0. Klingt nach einer knappen Niederlage der Löw Elf. Die Überlegenheit von Spanien war wesentlich höher. Ein wenig Flauschcontent im Rückblick, selbst auf die Gefahr hin Mehmet Scholl zu nerven (er mag die Musik nicht).

Spanien wechselte nach dem EM Sieg planmäßig den Coach. Der neue Trainer ist der renommierte Vicente del Bosque. Er führte den Europameister souverän durch die WM Qualifikation. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung verweist er auf die Frischzellenkur der deutschen Mannschaft seit 2008.

 «Deutschland hat seine Mannschaft seit Juni 2008 praktisch zu 50 Prozent erneuert, mit Spielern wie (Thomas) Müller, (Jérome) Boateng, der Torwart, Özil. Es ist eine neue Mannschaft. Die Nachwuchsarbeit hat Früchte getragen. Deutschland hatte, seit wir es kennen, immer diesen Wettbewerbsgeist, aber jetzt gab es noch einen wesentlichen Fortschritt.»

Sportme titelt Deutschland gegen Spanien: Wer macht uns den Müller im WM-Halbfinale? und verweist auf die Barcelona Achse der Spanier und die verloren gegangene Dominanz von 2008.

,,Gegen die kombinationsstarken Spanier wird vor allem in der Defensiv-Arbeit viel Konzentration gefordert sein. Jede Unaufmerksamkeit kann von den Männern um Xavi und Iniesta genutzt werden. Die Spanier sind im Gegensatz zum DFB-Team noch nahezu dieselben wie vor zwei Jahren. Die Barcelona-Achse Pique-Puyol-Xavi-Iniesta flößt mit Sicherheit jedem Gegner respekt ein. Doch im Gegensatz zu 2008 dominieren die Spanier nicht. Die Auftaktpartie wurde blamabel gegen die Schweiz verloren und auch in den restlichen Spielen erinnerte nur wenig an den alten Glanz. Vor allem Fernando Torres enttäuschte und muss nun um seinen Platz in der Starelf bangen.“

Der Kaisergrantler befindet: Der wahre Held der WM – Louis van Gaal und verweist auf die Vorarbeit des Bayern Coach für Übungsleiter Löw. Stichwort Müller, Schweinsteiger und Lahm. Er legt auch das nötige Selbstbewußtsein an den Tag:
,,Es wird mal wieder Zeit etwas bayerische Arroganz an den Tag zu legen. Ist ja kaum noch auszuhalten, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl. Kleiner Spaß. So eine WM kann für einen “verhassten” Bayern-Fan ganz angenehm sein. Ich bin aber auch froh, wenn es wieder in die alte Bayern-Sparte geht. Am liebsten als Weltmeister.“

DFB-Team will Feuerwerk gegen Spanien entfachen titelt Zeit Online und  druckt einen Artikel vom Sportinformationsdienst.

,,Die Störfeuer ignorieren, ein Feuerwerk entfachen, ins Endspiel einziehen: Die deutsche Nationalmannschaft will ungeachtet der von Philipp Lahm losgetretenen Diskussion um die Zukunft von Michael Ballack sportlich weiter für Schlagzeilen sorgen und auf ihrem Weg zum vierten Stern auch den vorletzten Schritt erfolgreich bewältigen. Der Machtkampf um die Kapitänsbinde und die Chefrolle in der DFB-Auswahl in der Zeit nach Südafrika soll deshalb im WM-Halbfinale heute (20.30 Uhr/ARD und Sky live) in Durban gegen Europameister Spanien kein Thema sein.“

Apropos Störfeuer und die unsägliche Diskussion um die Kapitänsbinde mit den Personalien Lahm/Ballack. 11 Freunde verweist im Artikel Der falsche Souffleur auf die Wortmeldung von Lothar Matthäus zum Thema:

,,Ausgerechnet Matthäus, der Marathon-Deutsche, der ewige Libero, der wahrscheinlich noch 2006 den Sommermärchenonkel gegeben hätte, wäre er nur gefragt worden, hat sich in der Debatte um die Zukunft Ballacks zu Wort gemeldet: Seine Zeit sei vorbei, er solle sich lieber auf Leverkusen konzentrieren. Auf einen ruhigen Lebensabend. Mit Blick auf den Rhein.“

Der Stern bemüht in einem Check Aberglauben, Fakten und Zahlen und nimmt sich auch der Kleiderordnung von Übungsleiter Löw an.

,,Jogi Löw wird wieder seinen Vier-Tore-Pulli tragen. Den 299 Euro teueren Kaschmirstrick hatte er beim 4:0 gegen Australien sowie beim 4:1 gegen England und beim 4:0 gegen Argentinien an. Damit das Oberteil seine volle Wirkung entfalten kann, zwingen Oliver Bierhoff, Hansi Flick und Andreas Köpke ihren Chef dazu, den Pullover nicht zu waschen.“

Schaun wir. Noch 10 Stunden und 30 Minuten bis zum Anpfiff. Dann zeigt sich wer das größere Gespür für die Kleidung, den Ball und den historischen Moment hat. 
 
Peter Blaumann von der Schaumburger Zeitung hat sich unters Volk gemischt und nach den Tipps gefragt. Thomas Zimmermann, Rentner aus Bad Eilsen beruft sich bei seiner Prognose auf eine Tennisqueen:
 „Ich halte es mit Steffi Graf. Die tippt auf einen 2:0-Sieg für Deutschland. Im Finale gegen Holland werden wir den Endspielsieg von 1974 wiederholen.“