Live-Ticker vom 4. Prozesstag gegen Uli Hoeneß

Update: Udo Vetter, Fachanwalt für Strafrecht und Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Düsseldorf, hat auf seinem law blog unter dem Titel Hoeneß hat noch Zeit aktuell auf den Urteilsspruch des Landgerichts München II am heutigen Nachmittag reagiert.

Tag 4 im Prozess gegen Uli Hoeneß. Die sueddeutsche auf ihrem Newsblog:

,,+++Vermutlich letzter Tag im Steuerprozess gegen Uli Hoeneß: Staatsanwalt fordert fünfeinhalb Jahre Haft +++ Nun hält die Verteidigung ihr Plädoyer +++ Für den nachmittag wird das Urteil erwartet +++ Großer Andrang vor dem Münchner Justizpalast +++“

Bereits im November 2013 gab es den medialen Fingerzeig für Uli Hoeneß. Es wird ernst.Traveler Digital CameraDas Gefühl kennt Mann von zu eng geknüpften Krawatten. Unwohlsein. Es wird eng.  Traveler Digital CameraSeit November ist nun einige Zeit vergangen. Die eine oder andere Talkshow füllte Sendezeit mit dem Thema. Manch Twitter-Account lief in Sachen Uli Hoeneß heiß. Die Personalie und der Prozess polarisiert.  Jetzt befinden wir uns bei angenehmen vorfrühlingshaften Temperaturen im 13. März 2014. Das Urteil wird, wenn nichts unvorhergesehenes dazwischenkommt, heute noch im Münchner Justizpalast gesprochen.

Auch heute ist miasanrot wieder mit einem bemerkenswert ausgewogenen und sehr sachlichen Live-Ticker präsent.

Den Hoeneß-Prozess Live gibt es auch bei der faz.

Der Rekordmeister, Publikumsmagnet und aktuelle Champions-League Sieger Bayern München hat für heute eine Presseerklärung am Nachmittag nach der Urteilsverkündung angekündigt.

Vielleicht noch ein wenig Gelegenheit einen Text vom 24. Mai 2013 unter dem Titel Sportwette bei William Hill: 10.000 Pfund auf Sieg von Bayern München zu recyceln.

Das Wetter schwächelt in Deutschland. Der Schachspieler und Borussia Dortmund Sympathisant Peer Steinbrück hat nicht wirklich einen Wahlkampf vorzuweisen, der diesen Namen auch verdient. Uli Hoeneß verlor im Halbfinale 100 Euro. Er hatte mit seinem Nachbarn gewettet. Der ehrgeizige Bayern München Präsident setzte auf einen Sieg von Real Madrid gegen die schwarz-gelben aus dem Ruhrgebiet. So habe ich es jedenfalls in dem ellenlangen Interview von Weltmeister Uli Hoeneß mit der Zeitung Die Zeit im gemütlichen Münchener Lokal irgendwie in Erinnerung behalten. Doch halt. Ich hab ja die Zeitung noch. Also noch schnell zum Zeitungsstapel. So wo haben wir denn das gute Stück. Ach hier. Das Interview auf den Seiten 13 bis 16 mit dem Titel ,,Ich gehöre nicht mehr dazu.” Schnell noch die Passage rausgesucht. Damals waren in München angenehme 22 Grad. Von der Wochenzeitung waren 3 Personen zugegen: Redakteurin Cathrin Gilbert, Zeit-Autor Hans Werner Kilz und Redakteur Stephan Lebert. Die Zeit fragte im Lieblingsrestaurant von Uli Hoeneß in der Landeshauptstadt München.

,,Zocken Sie bei Pferderennen oder Fußballwetten?”

Die Antwort von Bayern München Präsident Uli Hoeneß im Beisein seines 33-Jährigen Sohnes Florian gegenüber den 3 Journalisten:

,,Nein, beides gar nicht. Sie sind auf der falschen Fährte. Mich reizen keine Glücksspiele. Beim Champions-League- Spiel zwischen Dortmund und Real Madrid habe ich mit meinem Nachbarn gewettet, wir haben das Spiel zusammen angeschaut. Es ging um 100 Euro. Ich habe gewettet, dass Real Madrid gewinnt. Na ja.”

Immer kann man nicht gewinnen. Dies merkt gerade auch die Basketballhochburg Bamberg. Wolfgang Heyder lehnte einst ein Angebot von Bayern München ab. Er blieb in Bamberg und schrieb weiter an der Erfolgsstory der Korbjäger in der Domstadt. Wackelt jetzt die Titelverteidigung? Brose Baskets verlor sein erstes Heimspiel in den Play-off gegen die Basketballer von Bayern München. Bergsteiger-Legende Reinhold Messner hält sich zur Zeit im Basislager des Mount Everest auf. Die TSG Hoffenheim will weiter in der Bundesliga bleiben. Doch dies ist zur Zeit alles Nebensache. Stichwort Champions-League Finale der Männer in London. Zeit für Sonderdrucke …

Die Süddeutsche Zeitung brachte in der 22 Seiten starken Sonderbeilage zum Champions-League Endspiel auch ein Interview mit dem Sprecher eines Anbieter von Sportwetten. Es gibt ja unzählige Anbieter im Markt, stellvertretend seien hier bwin, tipico, Interwetten, bet365, bet at home, mybet, Bet3000, digibet, betsson, titanbet, betsafe, oddset oder sportingbet genannt.  Den  Sprung in die Sonderbeilage über das deutsch-deutsche Finale hat der smarte 25-Jährige Joe Crilly, Sprecher von William Hill, dem größten Buchmacher Großbritanniens, geschafft. Er plaudert im Interview über einen Wetter mit Entscheidungsfreude,  klarer Meinung und rechtzeitig platzierter Sportwette:

,,Ein Kunde hat vor dem Halbfinale 10 000 Pfund auf den Champions-League-Sieg der Bayern gesetzt. Er würde 47 500 Pfund zurückbekommen.”

Gutes Timing. Die Quote von 4,75 hat Charme. Joe Crilly verrät der Süddeutschen Zeutung übrigens auch seinen ganz persönlichen Tipp. Er zieht Parallelen zum Sieg vom FC Porto mit Mourinho im Jahr 2004 in Gelsenkirchen gegen den AS Monaco und sieht Dortmund mit 3:1 vorn. Dies wäre dann für den Kunden ein nicht ganz so geschmeidiger Ausgang seiner Wette. Schaun mer mal.

Live-Ticker vom 2. Prozesstag gegen Uli Hoeneß

Guten Morgen.

Lässt das Interesse an der Berichterstattung aus dem juristischen Strafraum München bereits am 2. Prozesstag nach?

Merkur-Online mit dem Live-Ticker vom 2. Prozesstag:

,,+++ 8 Uhr +++ Auch an diesem zweiten Prozesstag sind die Kollegen @SteffiWeg und @PhVetter vor Ort und berichten aus dem Justizpalast. Die Schlange vor dem Gerichsgebäude ist heute Morgen bedeutend kürzer als am Vortag. Ein paar Hartgesottene haben sich aber trotzdem schon vor dem Justizpalast eingefunden.“

Die zwei wichtigen Frage vor dem Prozess waren ja für viele eigentlich folgende:

1. Gibt es eine Bewährungsstrafe?

2. Gibt es eine Haftstrafe?Traveler Digital CameraMerkur-Online nimmt Anleihe bei Rechtsanwalt und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki auf:

,,+++ 8.47 Uhr +++ Kommt Uli Hoeneß‘ Geständnis zu spät? Jurist und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki glaubt jedenfalls nicht an eine Bewährungsstrafe für den Präsidenten des FC Bayern München. ,,Die Zahl alleine, 18 Millionen Euro, ist so schwerwiegend, das mir der Glaube momentan fehlt, dass er eine Bewährungsstrafe erhalten kann.

Das Gericht werde Strafmilderungsgründe berücksichtigen. Dazu zähle auch die Tatsache, dass Hoeneß die volle hinterzogene Summe gestanden habe. ,,Er hat damit dokumentiert, dass er reinen Tisch machen will, wenn auch spät“, sagte Kubicki.“

Die Zeit bis zum Beginn des 2. Prozesstages um 9.30 Uhr verrinnt. Uhrenvergleich bei Merkur-Online:

,,+++ 9 Uhr +++  Noch 30 Minuten. Fotografen und Kamerateams positionieren sich im Gerichtssaal.“

Heute ist auch wieder die Münchner Abendzeitung mit ihrem Live-Ticker präsent.

Für Spiegel-Online haben David Böcking und Henning Jauerning einen Live-Ticker aufgelegt. Sie haben die Mimik vom Bayern München Präsident beobachtet und stellen fest:

,,Hoeneß lächelt kurz in die Kameras, wirkt insgesamt ernster als am Vortrag. Seine Frau Susi ist auch wieder ins Gericht gekommen.“

Mimik ist ein gutes Stichwort. Bild hat Mimik-Experte Dirk W. Eilert und Körpersprache-Experte Dr. Werner gefragt und die übersetzten Antworten auf die Gesichtszüge von Uli Hoeneß im Gerichtssaal bekommen.

Auch N24 ist mit einem Live-Ticker unterwegs und bringt den Steuergewerkschaftschef ins Spiel:
,,An einer Freiheitsstrafe für Uli Hoeneß geht nach Ansicht von Steuergewerkschaftschef Thomas Eigenthaler kein Weg mehr vorbei. „Eine Freiheitsstrafe ist für mich absolut zwingend“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. „Ob sie jetzt noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann, daran habe ich ganz, ganz starke Zweifel.“
Auch Sport1 bietet einen Live-Ticker zum 2. Prozesstag gegen Uli Hoeneß. Vor Ort sind Mathias Frohnapfel und Christian Ortlepp. Reporter Ortlepp legt sich mit einer Prognose fest:
,,Tag 2. Wird ein ganz kurzer Tag. Deutet auf Vertagung nach Zeugenaussage hin.“
… Immer dieser Blick auf die Quoten.
Für das manager-magazin online analysierte gestern Wirtschaftsanwalt Oliver Sahan von der Kanzlei Roxin die Strategie des Hoeneß-Lagers.
,,Eines hat der erste Prozesstag gezeigt: Die Verteidigung sieht in diesem Verfahren offenbar von einer konfrontativen Verhandlungsstrategie ab und versucht vielmehr offensiv zu kooperieren.“
Am heutigen 2. Prozesstag sieht es momentan weiterhin nicht so gut aus für Uli Hoeneß. Die Müncher Abendzeitung:
,,11:28 Uhr: Während die Steuerfahnderin aus Rosenheim ausgesagt hat, hörte Hoeneß mit versteinertem Gesichtsausdruck zu. Die Bilder vom Prozesstag 2 gibt es hier.“
Auf miasanrot gibt es einen sehr guten Liveblog zum Hoeneß-Prozess. Die letzte aktuelle Meldung von 11.20 Uhr:
,,Der Bayrische Rundfunk ordnet die Aussagen der Steuerfahnderin ein. Sie belasten den Bayernpräsident, da Daten der Schweizer Bank Vontobel wohl bereits zum Zeitpunkt der Selbstanzeige erstellt wurden, aber erst kurz vor Prozessbeginn zur Steuerfahndung gelangten. Auch Spiegel Online sieht die späte Datenübergabe sehr kritisch. Für sie ist Rafael Buschmann vor Ort. Die Zeit spricht sogar davon, dass Hoeneß »Unterlagen zu seinen Schweizer Konten bewusst zurückgehalten« hat.“
Bereits am gestrigen Tag hatte miasanrot einen guten Job gemacht mit lesenswerten und nachdenklich stimmenden Erkenntnissen aus dem Gerichtssaal unter dem Titel Prozessauftakt mit Hoeneß – Erkenntnisse aus dem Gerichtssaal. Unbedingt lesen.
So ganz ohne moralischen Hinweis geht es nicht. Spiegel-Online bringt auf seinem Live-Ticker einen Kirchenmann mit seiner Sicht der Dinge:
,,Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), warnt vor einer Sondermoral für Hoeneß. Bei dem Verfahren gehe es auch um den einheitlichen ethischen Bewertungsmaßstab, sagte der Theologe den „Kieler Nachrichten“. „Trotz aller Verdienste um den deutschen Fußball: Daraus den Anspruch auf eine andere Moral abzuleiten, geht nicht“, sagte Schneider.“
Spiegel Online weist 11.52 Uhr auf einen Schauplatz in Ingolstadt hin, der nicht losgelöst von München zu sehen ist.
,,Bleibt Uli Hoeneß Präsident des FC Bayern München? Rupert Stadler, Audi-Chef und Stellvertreter von Hoeneß im Bayern-Aufsichtsrat, will sich weiterhin nicht zur Zukunft von Hoeneß äußern. Das Gerichtsverfahren gegen den Präsidenten des FC Bayern laufe noch, sagte der Konzernchef gerade in Ingolstadt auf der Audi-Bilanzpressekonferenz. Der Prozess beleuchte einen „komplexen Sachverhalt“ und bedürfe einer „letztinstanzlichen Entscheidung“.“
Mit der Länge von Prozessen ist es ja so eine Sache. Die Münchner Abendzeitung vermeldet eine etwaige Verzögerung:
,,Gerichtssprecherin Titz zu N24: „Es kann sein, dass sich das Urteil um Wochen hinauszögert“.“
Gesichert ist wohl hingegen der Besuch des heutigen Champion-League Spiels Bayern München kontra Arsenal London von Uli Hoeneß.
Traveler Digital Camera
Merkur-Online lenkt den Blick auf einen verärgerten Richter am 2. Prozesstag gegen Uli Hoeneß:
,,+++ 12.01 Uhr +++ Richter Heindl zeigt sich verärgert über die Art der Selbstanzeige. Sowohl der genannte „Schuhkarton voller Daten“ als auch die Tatsache, dass die Daten während der Faschingsferien eingegangen seien – eine Zeit, in der Gabriele H. und ihre Kollegen eigentlich Urlaub gehabt hätten.“
Mit dem Timing ist es immer so eine Sache.