Symbolfoto zum niederländischen Fußball und warum das Team um Johan Cruyff bei der WM 1974 gar nicht hätte dabei sein dürfen

Deutsche Bio-Supermärkte haben es aber auch nicht einfach. Dabei hätte es so schön werden können. Niederländische EG-Bio Produkte emotional mit Fußball verbinden. So wie seinerzeit im Sommer 2014. Doch Werbung für EM-Tomaten aus den Niederlande kann man 2016 schlecht bringen.

Foto:  © Michael Wiemer

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, scheiterten die Niederlande bei der Quali für eine Fußball-EM letztmalig für das Turnier 1984. Austragungsort Frankreich. Jetzt schon wieder ein verpasstes europäisches Turnier in Frankreich. Komme mir keiner mit Aberglaube.

Über die WM-Nichtteilnahme 2002 decken wir den Mantel des Schweigens.

Die Beziehung zwischen dem deutschen und niederländischen Fußball ist speziell. Spätestens seit dem WM-Finale von 1974 im Münchner Olympiastadion.

Die historischen Fakten des Endspiels der Fußball-WM 1974 in Deutschland mit jenem bemerkenswerten Spiel von München lesen sich so:

Deutschland – Niederlande 2:1 (2:1)

Deutschland: Maier – Vogts, Schwarzenbeck, Beckenbauer – Breitner, Bonhof, U. Hoeneß, Overath – Grabowski, G. Müller, Hölzenbein

Niederlande: Jongbloed – Suurbier, Rijsbergen (69. de Jong), Haan – Krol, Jansen, van Hanegem, Neeskens – Rep, Cruyff, Rensenbrink (46. R. van de Kerkhof)

0:1 Neeskens (2., Foulelfmeter)
1:1 Breitner (25., Foulelfmeter)
2:1 Müller (43.)

Schiedsrichter: Taylor (England)
Zuschauer: 77.833 (ausverkauft)

Noch heute befindet sich eine Autogrammkarte vom damaligen Siegtorschützen Gerd Müller in meiner kleinen Sammlung.

Foto:  © Michael Wiemer

Dabei hätte damals die Niederlande eigentlich bei dem Turnier 1974 gar nicht dabei sein dürfen. Ja, wenn der sowjetische Schiedsrichter Pawel Kasakow in Amsterdam etwas besser hingeschaut hätte. Der Referee pfiff das entscheidende Spiel zwischen den Niederlande und Belgien in der Europa-Gruppe 3 an. Den gastgebenden Holländern hätte ein Unentschieden genügt. Sie hatten gegenüber dem belgischen Kontrahenten das bessere Torverhältnis. Das Remis hatte bis eine Minute vor Schluss bestand. Dann kam der große Moment des Entsetzen in Amsterdam. Der Gast aus Belgien traf durch Jan Verheyen zum 0:1. Coach Rinus Michels in Schockstarre. Der niederländische Fußball-Popstar Johan Cruyff ebenfalls geschockt. Niederlande nicht bei der WM 1974 in Deutschland dabei? Doch dann kam der Pfiff von Pawel Kasakow. Er befand, der Belgier Verheyen hatte eine Abseitsposition inne. Das Spiel in Amsterdam endete 0:0 und das Team von Kapitän und Star Johan Cruyff buchte das Ticket für Deutschland. Das Wort Glück erhielt ein neues Kapitel. Denn die Fernsehbilder zeigten deutlich, dass die Aberkennung des belgischen Tores eine Fehlentscheidung war.

König Johan konnte auch Elfmeter

Es gab einst das Monarchen Duell auf dem Fußballplatz. Kaiser Franz gegen König Johan. Franz Beckenbauer sagte über Johan Cruyff:

„Johan war der bessere Spieler, aber ich bin Weltmeister.“

Einen Lorbeerkranz der besonderen Art gab es für König Johan von Klaus Theweleit:

,,Vincent sah das Kornfeld, Einstein sah die Zahl, Zeppelin den Zeppelin, und Johan sah den Ball.“

Über die Sequenzen aus der Laufbahn von Johan Cruyff schrieb Leser Abou Zekri:

,,Sehr cooles Video!
Der Cruyff war ja der Wahnsinn, so ein Tempo am Ball
zur damaligen Zeit, da kommen ja höchstens Messi oder Ronaldo ran.
Wenn man sieht wie gut der war, ist seine Verbitterung über die Final-Niederlage 1974 umso verständlicher.“

Ein kleines Schmankerl gibt es heute auch wieder. Thema Elfmeter. König Johan gab 1982 ein Beispiel für seine Schlitzohrigkeit.