Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (24)
Heute stehen die letzten beiden Viertelfinalspiele bei den monetären Festspielen der FIFA an. Argentinien gegen Belgien gab es 1986 im Halbfinale in Mexiko. Diego Maradona überlistete den belgischen Keeper Pfaff zweimal vor offiziell 114.500 Zuschauern. Die eigentlich spektakulären Spiele lieferten beide Teams davor im Halbfinale ab. Maradona erzielte gegen England das Jahrhunderttor und das Handballtor Gottes. Die starken Belgier siegten gegen Spanien mit 6:5 n. Elfmeterschießen (1:1, 1:1). Ceulemanns hatte für Belgien das Führungstor in der 35. Minute erzielt. Spanien glich durch Senor in der 85. Minute aus. Schiedsrichter der damaligen Partie übrigens Sportfreund Kirschen aus der DDR. Doch schwenken wir in das Jahr 2014. Belgien bisher in der Vorrunde sehr effektiv, jedoch nie so richtig von der Kette gelassen. Das war gegen die USA ganz anders. Jedoch war die Chancenverwertung katastrophal. In der Verlängerung dann das verdiente 2.0. Den Anschlußtreffer ließ man schnell zu und musste sich dann der physischen und mentalen Power der Amerikaner entgegenstemmen.
Nochmal gut gegangen. Gegen Argentinien wird es weniger Chancen geben. Viel weniger. Die Gauchos bisher auch noch nicht richtig mit voller PS unterwegs, jedoch war auf Messi bisher Verlass. Will Lionel Messi nicht in der Ahnengalerie von Michel Platini, Johan Cruyff etc. landen, die grandiose Spieler zu ihrer Zeit waren, jedoch ohne Weltmeistertitel blieben, muss dieses Spiel gegen das vor dem Turnier als Geheimfavorit gehandelte Belgien gelingen.
Ich erwarte ein Weiterkommen von Argentinien.
Taktikfuchs Louis van Gaal widerlegt die Prognose von Erik Meijer
Apropos Johan Cruyff. Da wären wir elegant übergeleitet zum Spiel der Holländer. Der aktuelle Star in der sympathischen Mannschaft von Taktikfuchs Louis van Gaal ist Arjen Robben. Nach dem überragenden Auftaktsieg am 13. Juni gegen Spanien erwähnte der sympathische und smarte Bayern München Spieler bereits auch die starke Physis seines Teams.
“Es war ein Superspiel. Das muss man genießen, genießen, genießen! Ich hatte immer sehr viel Vertrauen in diese Mannschaft. Physisch sind wir sehr gut, das hat sich ausgezahlt. Und wir können Fußball spielen.”
Diese Physis bekam Mexiko im Gluthitzespiel im Achtelfinale zu spüren. Davor musste auch Chile dran glauben sowie die unbequemen Australier. Mit diesen vier Siegen in Folge dürfte das Selbstbewusstsein noch ein paar Prozente im Team gestiegen sein. Der Turnierbaum würde ein etwaiges Halbfinale gegen Argentinien bereithalten. Oder Belgien. Beides wäre reizvoll. Doch ein Schritt nach dem anderen. Louis van Gaal hat mich als Coach, der wirklich einen Matchplan hat, taktische Feinjustierungen während des Spiels situativ vornimmt und eine Gewinnermentalität vorlebt, mehr wie überzeugt. Ich war bereits bei seiner Zeit bei Bayern München Louis van Gaal Fan. Würde ihn heute nur ungern frühzeitig aus dem Turnier entlassen wollen. Übrigens hatte Erik Meijer, einstiger Bundesligaspieler bei Bayer Leverkusen und dem HSV vor der WM im Sonderheft der WM von Sport Bild auf Seite 120 folgende Einschätzung vor dem Turnierstart gegeben:
,,In der Defensive ist der Kader sehr dünn, es mangelt an Spielern von Weltklasseformat. Somit wäre das Erreichen des Achtelfinals bereits ein Erfolg. Womöglich auch das Maximum.“
Aber so ist das ja generell mit den sogenannten Expertenmeinungen. In der Woche vor dem Beginn der WM plauderte Paul Breitner, Weltmeister von 1974, bei einer Veranstaltung in der Erlebniswelt der Allianz Arena davon, Spanien sei sein absoluter Turnierfavorit.
Costa Rica nahm die gute Form der Qualifikation mit ins Turnier
Ich muss an dieser Stelle Abbitte beim Team von Costa Rica leisten. Trotz der guten Qualifikation traute ich ihnen nicht das Überstehen der Gruppenphase zu. Sorry. Klar in der entscheidenden Gruppenphase der Nord-und Zentralamerika-Zone hatten sie ein großes Achtungszeichen gesetzt. Zweiter hinter der USA und sieben Punkte vor Mexiko. Dazu die beste Defensive. Doch da war auch die Heimstärke von 5 Siegen in fünf Spielen, die ich nicht übertragbar für das Turnier in Brasilien hielt. Trainer Jorge Luis Pinto ist in Sachen Motivation einer der besonders emotionalen Vertreter seiner Berufszunft. Garant für das Weiterkommen im Achtelfinale gegen Griechenland war Keeper Keylor Navas. Der 27-Jährige Torwart von UD Levante hielt seine Mannschaft auch in Unterzahl im Spiel und setzte das I-Tüpfelchen beim Elfmeterschießen mit seiner entscheidenden Parade gegen Gekas. Doch die Niederlande sind, bitte nicht böse sein in Athen, Piräus etc., doch nochmal eine ganz andere Liga.
Ich erwarte ein Weiterkommen der Niederlande.
Argentinien – Belgien
Sonnabend, 05. Juli, 18.00 Uhr, Brasilia, im ZDF
Niederlande – Costa Rica
Sonnabend, 05. Juli, 22.00 Uhr, Salvador, im ZDF