Harald Schmidt erzählt die Franz Beckenbauer Story

Mir fehlt er schon. Deutschlands schärfster Intellektueller. Er brachte die Dinge auf den Punkt. Seine Zunge hatte bisweilen die Schärfe eines mit Chili überwürzten Menüs beim Asiaten. Zeit ein wenig in Nostalgie zu machen.

[Reblog vom 26. Februar 2010]

Harald Schmidt ist Entertainer und ausgewiesener Fußballexperte.

Keiner kann Zusammenhänge so prägnant auf den Punkt bringen wie der Adolf-Grimme-Preisträger. Mit Hilfe der Playmobil Figuren erklärt er allen Fußballfreunden die Geschichte von Franz Beckenbauer. Weggefährten wie Uli Hoeneß, Paul Breitner oder Sepp Maier werden dabei nicht vergessen.

Beckenbauers Geschichte braucht einen 2. Teil. Harald Schmidt knüpft spielerisch an Malente an und bringt auch König Johan ins Spiel. Der Niederländer Cruyff war der große Protagonist während der WM 74. Den Weltmeisterpokal hielt jedoch Kaiser Franz in den Armen.

 

Was macht eigentlich Basketballfan Wulff?

Harald Schmidt nannte ihn gestern Abend in seiner Sendung bereits „Interimspräsident“. Die 500.000 EURO Kredit Frage steht weiter im Raum. Urlaubslisten werden diskutiert. Doch das Tagesgeschäft muss weitergehen. Der Basketballfan hat jetzt wohl auch die Fernsehaufzeichnung für die Weihnachtsansprache hinter sich gebracht. So ist aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu hören. CDU-Parteimitglied Christian Wulff ist weiter in den Schlagzeilen.

Deutschlands intellektuell führende Köpfe, Jakob Augstein und Frank Schirrmacher, haben sich mit messerscharfen Analysen der Personalie vom ,,Interimspräsident“ in den vergangenen Tagen auch angenommen. Jakob Augstein, Macher, Spiritus Rector und Herausgeber von der Freitag schreibt unter anderen:

,,Der in Hannnover offenbar übliche politische Alltag des allzu engen Miteinanders reicher Leute und ihrer Freunde aus der Politik erhält auch nicht dadurch mehr Rechtfertigung, dass es um so wenig geht: 6.600 Euro, liest man, habe Wulff durch den Freundes-Kredit im Jahr an Zinsen gespart. Die Summe ist erschreckend klein: Man wünscht sich, dass die politische Glaubwürdigkeit selbst eines niedersächsischen Ministerpräsidenten mehr wert ist. Aber ver­mutlich liegt der wahre Schrecken darin, dass Wulff bis zur Anfrage der Grünen gar nicht auf die Idee gekommen war, hier könne seine politische Glaubwürdigkeit auf dem Spiel stehen. Es ist eine provinzielle Affäre, in provinziellen Maßstäben mit provinziellen Beteiligten. Nur dass einer von ihnen heute Bundespräsident ist.“

Dabei war sein Vorgänger im Amt ( sein Name war Köhler) auch keine Lichtgestalt. Er warf damals den Stab hin wie ein lustloser Harald Schmidt einst seine Sendung. Der Entertainer kam wieder. Ist eigentlich in diesen Tagen ein Rücktritt zu erwarten? Aus eigenen Stücken? Oder medial unter Druck mit Hilfe der Bild? Im Frühjahr konnte sich Schachspieler Karl-Theodor zu Guttenberg nicht mehr im Amt halten. Trotz Hilfe vom auflagenstarken Boulevardblatt. Jetzt hat sich die Zeitung nicht auf die Seite von Christian Wulff geschlagen. Warum eigentlich? Diese Frage wirft Jakob Augstein in seinem obig verlinkten Artikel ebenfalls auf.

Die jetzige Salamitaktik vom Basketballfan zeigt unabhängig der unterschiedlichen medialen Begleitung durch Bild einige Parallelen zum spektakulären Abgang des Verteidigungsministers auf. Zum Beispiel das ausgesprochene Vertrauen der protestantischen Pfarrerstochter Merkel in beide Personen. Das Scheibchenweise zu Tage kommende Gesamtbild. Kommunikation, die jedem Trainer in der Branche die Schweisstropfen auf die Stirn zaubern würde.

Auch Frank Schirrmacher hat sich mit Herrn Wulff beschäftigt. Der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt in seinem Artikel Der Kredit des Präsidenten unter anderen:

 ,,Dass Christian Wulff nicht verstanden hat, dass es ausschließlich darauf ankommt, wie er mit der Affäre umgeht, also: wie er redet, ist bizarr. Die Frage, ob ihn der Freundesdienst abhängig machte, ist durch das Verschweigen im Landtag bereits beantwortet. Die Frage, ob sich daran etwas geändert hat, durch die rabulistische Erklärung des Präsidialamts auch: Wir können nicht beantworten, so die Botschaft, was nicht gefragt wurde. Man hätte auch „Hamlet“ zitieren können: „Die Dinge so betrachten, hieße, sie zu genau zu betrachten.“

Aber das muss man: genau betrachten. Das Staatsoberhaupt muss in der größten Kredit- und Finanzkrise der Jetztzeit in der Lage sein zu reden, ohne dass die Leute anfangen zu lachen.“

Da lobe ich mir doch Margot Käßmann. Ihr Rücktritt hatte Stil. Kompromisslos, klar und zur rechten Zeit zog sie die persönlichen Konsequenzen.

Mein Kaiser

Mein Kaiser hat gesprochen. Goldene Worte. Wie eigentlich immer. Ihm kann kaum einer böse sein. Sorge um die Reputation des Fußballs treibt ihn um. Doch es wird auch wie immer sein: Die Dinge versenden sich. Strukturelle Veränderungen wird es nicht geben. Auch wenn Kritik am Kaiser vielleicht auch als kleine Majestätsbeleidigung angesehen wird, ich bin so frei, er war immer mit den mächtigsten Funktionären dieser Fußballwelt im Gespräch und auf Augenhöhe. 

Das Wort zu erheben ist auch immer eine Frage des Timings. Wo waren zum Beispiel die konsequenten Worte vor der Fußball-WM Vergabe an das monetäre Paradies Katar? Wo war die Positionierung im Fall der Auseinandersetzung zwischen dem Sportjournalisten Jens Weinreich und einem hochrangigen Fußballfunktionär? Okay, die Holzmedien haben relativ spät damals die Berichterstattung eröffnet. Das Internet ist nicht die Kernstärke vom Kaiser. Muss es ja auch nicht. Seine Talente sind vielfältiger Art.

Dabei kann mein Kaiser so richtig charmant plaudern, die Dinge dieser Welt mit wenigen Worten und einer Handbewegung erklären. Beispiele gibt es zu Hauf. Eine kleine Auswahl gibt es hier, hier und hier zu sehen. 

Wer danach noch Lust hat ein wenig sich tiefer und intensiver mit dem Kaiser die Zeit zu vertreiben, dem sei ein Blick in Harald Schmidt erzählt die Franz Beckenbauer Story an die Hand gegeben. Alleine wie der Kultentertainer Harald Schmidt die Playmobil Figuren bewegt hat seinen arteigenen Charme. Goldene Worte begleiten die grazilen Bewegungen. 

Harald Schmidt und andere Stimmen zur WM 2010

Noch 4 Spiele und die monetären Festspiele der Firma sind dann auch schon wieder Geschichte. Die Zeit rast. Wer ist noch im Topf? Schau an, die Mannschaft aus Uruguay mit dem Europa League Sieger Forlan, die Niederlande mit der Bayern Fraktion Robben und Co. , der Europameister Spanien mit Villa und die 8 Bayern München Spieler mit ihren Spielkameraden aus Deutschland.

Der frecheste Intellektuelle Deutschlands, Harald Schmidt, erzählte einst die Franz Beckenbauer Story und erklärte anhand der Playmobil Figuren auch die Geschehnisse des großen Duells 1974 mit König Johan aus den Niederlanden. Schmidt hat sich kürzlich in seiner wöchentlichen Kolumne im Focus in der Ausgabe Nr. 25/10 auch zum so gerne propagierten Sommermärchen in Deutschland geäußert.

,,In diesen Tagen ist der Mittelstand wieder besonders gut zu erkennen. Er hat Fähnchen am Auto. Weil er sich die bald nicht mehr leisten kann, hat er Statuspanik. Falls nicht, ist er voll ausgerüstet beim Public Viewing. Perücke, Fanhut, Flagge – 100 Euro kommen da schnell zusammen. Aber das war, bevor das große Wegbrechen begann. Da legte sich der Mittelstand noch mal schwer ins Zeug, um ein picobello Sommermärchen zu inszenieren. Ein Wunsch der scheidenden Regierung. Ein fröhlich dekorierter Mittelstand ging ihr über alles. Der eigenverantwortliche Bürger auf der Fanmeile zeigte auch dem Ausland: Da schau her, Ausland, wir sind wie du! „

Noch ein Wort zum Ausscheiden der Maradona Elf. Argentinien weint. Die Tränen sind echt. Diego Maradona konnte 24 Jahre nach dem Triumph von Mexiko im Aztekenstadion dem argentinischen Volk keinen weiteren WM Titel schenken. Adios Argentina

Doris Akrap hat in der taz eine Liebeserklärung an Diego Armando Maradona geschrieben:

,,Mit Diego Maradona verliert die WM ihren glamourösen Superstar. Das war er, trotz des 0:4 im Viertelfinale. Denn Götter scheitern ohne Ehrentreffer. Glam ist nicht, wenn der Anzug perfekt sitzt. Glam ist, wenn das ganze Ensemble ein bisschen verrutscht ist. Maradonas Anzug saß überhaupt nicht, aber dafür alles andere. Ob am Spielfeldrand, auf der Pressekonferenz oder im Training – diese WM hatte nur einen glamourösen Superstar, und das war, nach dem Ende des Heldenfußballs, kein Spieler, sondern ein Trainer: er, Diego Armando Maradona. Mit dem Ausscheiden Argentiniens verliert das Turnier die absolute Leidenschaft, das beste Entertainment, die große Show, ja das Gesicht.“

Welche Show ist heute beim Spiel Niederlande gegen Uruguay zu erwarten? Der 63-Jährige Nationaltrainer der Südamerikaner, Oscar Tabarez, schwärmt von der deutschen Nationalmannschaft und freut sich auf das heutige Halbfinale:

,,Es ist eine Party, zu der wir gar keine Einladung haben. Aber wir können die Party sprengen.“

Schaun wir.  Das letzte Halbfinale bestritt Uruguay 1970 in Mexiko gegen die brasilianische Wunderelf um Pele. Nach der Niederlage gegen Brasilien fand sich Uruguay im Spiel um Platz 3 gegen Deutschland wieder. Das damalige Duell um die Makulatur-Platzierung gewannen die deutschen Fußballer.

Harald Schmidt erzählt die Franz Beckenbauer Story

Harald Schmidt ist Entertainer und ausgewiesener Fußballexperte.

Keiner kann Zusammenhänge so prägnant auf den Punkt bringen wie der Adolf-Grimme-Preisträger. Mit Hilfe der Playmobil Figuren erklärt er allen Fußballfreunden die Geschichte von Franz Beckenbauer. Weggefährten wie Uli Hoeneß, Paul Breitner oder Sepp Maier werden dabei nicht vergessen.

Beckenbauers Geschichte braucht einen 2. Teil. Harald Schmidt knüpft spielerisch an Malente an und bringt auch König Johan ins Spiel. Der Niederländer Cruyff war der große Protagonist während der WM 74. Den Weltmeisterpokal hielt jedoch Kaiser Franz in den Armen.