Chess: Live-Schach von der Schacholympiade 2014 in Tromsø

Ohne Schacholympiade wäre ich nicht auf der Welt. Ja, dies ist eine spezielle Geschichte. Bevor ich jedoch ins plaudern komme, für alle Schachfreunde mit der Neigung sich sofort in die Live-Übertragung der Schacholympiade Tromsø zu begeben, gibt es den Service an dieser Stelle.

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Dies ist die offizielle Website der Schacholympiade.

Ab der geschmeidigen Uhrzeit von 11.00 Uhr (Zentraleuropäische Sommerzeit) gibt es dort heute bei der Schacholympiade 2014 in der letzten Runde die Live-Berichterstattung.

Ruhetage: Am 7. und 13. August.

Noch jemand da? Okay, also wo waren wir stehen geblieben? Richtig. Ohne Schacholympiade wäre ich nicht auf der Welt. Mein Vater reiste einst 1960 nach Leipzig. Frisch rasiert, mit dunklen Haar, breiten Schultern, gut aussehend und voller Vorfreude auf die Schacholympiade 1960 in der Messestadt. Dort traf er dann eine bezaubernde und charmante Frau während einer Schachpause im Cafe. Beide verliebten sich ineinander und zogen alsbald zusammen. Im Oktober 1963 war es dann soweit. Ihr erstes Kind erblickte am 13.10.1963 das Licht der Welt. Damals war noch nicht abzusehen, dass es eines Tages Schach im Internet geben würde, Deutschland wieder vereinigt sei und ich entspannt bloggen würde. Auch das es eine Selbstverständlichkeit ist als Leipziger in München ein Schachbrett zu kaufen.

 Schacholympiade 1960 mit Michail Tal und Bobby Fischer im Ringmessehaus

Mein Vater erlebte damals bei der Schacholympiade 1960 im Ringmessehaus in der Leipziger Innenstadt den jungen, charismatischen, gut gekleideten und ehrgeizigen Bobby Fischer. Sein Duell mit dem damaligen amtierenden Weltmeister Michail Tal endete Remis. Die Sowjetunion wurde Schacholympiadesieger mit dem Team Michail Tal, Michail Botwinnik, Paul Keres, Viktor Kortschnoi, Wassili Smyslow und Tigran Petrosjan. Auf Platz zwei die Mannschaft aus den USA mit ihrem Jungstar Bobby Fischer. Den bronzenen Platz 3 erspielte sich Jugoslawien vor Ungarn, CSSR, Bulgarien, Argentinien, der BRD, DDR und der Niederlande.

Der diesjährige Gastgeber Norwegen erkämpfte sich damals den 19. Platz. Apropos Norwegen. Der Schachboom der Skandinavier in der Neuzeit hängt natürlich mit ihrem Weltmeister Magnus Carlsen zusammen. Es ist übrigens keine Selbstverständlichkeit, dass er seiner Mannschaft zur Verfügung steht. Dieses Jahr steht ja noch der große und mit Spannung erwartete Revanche WM-Kampf gegen Vishy Anand an. Im vergangenen Jahr hatte ich mir extra zum Duell in Chennai zwischen Anand und Carlsen ein neues Schachbrett in München gekauft.Traveler Digital Camera

Gute Schachadressen sind nur einen Link entfernt

Welche Schachseiten kann man in diesen Tagen empfehlen? Nun bei folgenden Adressen liegt man nicht so schlecht:

Renaissance der Schachblogs. Zeit Online ist dabei.

Noch ein Wort zu Schachblogs. Sie sind ja oft totgesagt wurden. Zur Zeit erleben Sie aber eine Renaissance. Mir persönlich gefällt die Art und Weise des Schachblogs von Zeit Online. Da ist Power dahinter, der Content kommt in frisch aufbereiter Schachkost rüber. Aktuell gut gelungen ist der Artikel Das Leben als Schachprofi von Dennes Abel. Nur an der Spitze ist es monetär so richtig lukrativ.

,,Für professionelle Schachspieler gibt es mehrere Einnahmequellen: Die Schwierigste ist die des Spielens selbst. Während die Elite um Magnus Carlsen um Preisgelder im fünf- bis sechsstelligen Bereich kämpft (nur bei der Weltmeisterschaft geht es dann auch mal um Millionenbeträge), muss sich das Gros der sterblichen Profis mit weitaus weniger zufrieden geben. Nicht selten bekommt der Sieger eines offenen Turniers, den Opens, weniger als 1000 Euro.“

Weitere eloquente Blogautoren bei Zeit Online sind Ilja Schneider und Johannes Fischer.

Auch Joe´s Schachblog kommt am Thema der Schacholympiade 2014 in Tromsø nicht vorbei.

Vishy Anand spielt beim Simultan in Baden-Baden in der Trinkhalle

Das große Event in Norwegen hat bisher chesstigers in der Schachberichterstattung komplett ausgelassen, wenn ich nichts übersehen habe. Doch die Hauswebsite von Vishy Anand hat andere Nachrichten dieser Tage auf dem Radar. So berichteten sie mit starken Text und zahlreichen sehenswerten Fotos unter dem Titel Chess Tigers Jugend trifft Weltmeister Vishy Anand zweimal:

,,Im hinteren Raum bereitet sich unser Ehrenmitglied, Viswanathan Anand, der Weltmeister von 2007-2013 auf den Rückkampf gegen den amtierenden Weltmeister, Schnell- und Blitzschachweltmeister Magnus Carlsen mit seinem Team vor! Zu gerne hätten sie ihre Neugierde befriedigt und den „Großen“ mal zugeschaut, wie die denn ihr Training betreiben, sie wollten 30 Minuten, vielleicht 5, aber wenigstens 2 Minuten zuschauen und dabei ein Autogramm ergattern. Doch vor 14 Tagen wurden sie vom Hausherrn Hans-Walter Schmitt überrascht mit der Bemerkung: „Ich habe einen viel besseren Plan, ihr könnt gegen ihn spielen!“ Aufgeregtes Erstaunen und wo? Beim Simultan in Baden-Baden in der Trinkhalle und gegen viele andere Großmeister. Glaube ich nicht, gibts doch gar nicht, ein Wunder, cool, irre, geil, waren so die Kommentare.“

An dieser Stelle einen ganz großen Dank an Hans-Walter Schmitt. Er hat über Jahre viel Herzblut in die Schachförderung der Kinder und Jugend gesteckt sowie Vishy Anand bei zahlreichen erfolgreichen WM-Schachkämpfen zur Seite gestanden. Es ist mir auch immer eine große Freude gewesen sich mit ihm bei unseren längeren Telefongesprächen auszutauschen.

Post an Michael Wiemer oder Himmlische Züge

Briefträger sind vielleicht die unterschätzteste Berufssparte Deutschlands. Ich mag sie sehr. Wenn die sympathischen Männer oder Frauen ihre Briefe, kleinen und größeren Sendungen in den Briefkasten werfen. Noch besser, wenn es die Gelegenheit ergibt, am Sonnabend dem Empfänger die Post gar persönlich auszuhändigen mit einem kleinen Plausch über Gott und die Welt. Einer guten Tradition folgend zelebriere ich dann die Öffnung der Post. Der Briefträger ist dann bereits weitergefahren auf seiner Tour. Besonders bei unerwarteter Sendung beschleicht mich dann immer ein Gefühl von Neugier und Vorfreude. Traveler Digital CameraDer Absender ist deutlich zu lesen. Der Werkstatt Verlag aus Göttingen. Sie haben eine ganze Reihe lesenswerter Sportbücher in den letzten Jahren herausgebracht.  Erinnert sei an 50 Jahre Bundesliga – Wie ich sie erlebte von Gerhard Delling oder Das Prinzip Uli Hoeneß – Ein Leben für den FC Bayern von Christoph Bausenwein. Aber auch 1000 verrückte Tischtennis-Tatsachen oder Baseball – Kulturgeschichte eines amerikanischen Sports von Claus Melchior seien an dieser Stelle erwähnt. Traveler Digital CameraJetzt ist es an der Zeit die Sendung zu öffnen. Post ist ja nicht zum ungeöffneten herumliegen bestimmt, wenn sie denn an mich adressiert ist. Also nach dem ersten Kaffee am Samstag genüsslich den Umschlag öffnen. Martin Breutigam kommt zum Vorschein. Der Autor von Todesküsse am Brett hat offenbar ein weiteres Buch über das königliche Spiel Schach aufgelegt.Traveler Digital CameraDas neue Schachbuch von Martin Breutigam trägt den Namen Himmlische Züge. Chess-Tigers, die Schachfreunde erinnern sich sofort an den einen oder anderen bemerkenswerten Artikel über Vishy Anand, hatte auch bereits über das neue Kleinod berichtet. Der von mir sehr geschätzte Mike Rosa leitete seinen Artikel über das neue Schachbuch auf der Schachwebsite von Chess-Tigers mit folgenden schönen Worten ein.

,,Wurden im Vorgänger die Gegner noch zu Tode geküsst, so werden sie im neuen Werk von IM Martin Breutigam von himmlischen Zügen zur Strecke gebracht. Nach Todesküssen am Brett folgt gut drei Jahre später Himmlische Züge. Erneut hat der Autor und Journalist seine Schach-Kolumnen (größtenteils aus dem Berliner Tagesspiegel und dem Bremer Weser-Kurier) vom Frühjahr 2010 bis zum Herbst 2013 zu einem kurzweiligen Buch zusammengefasst. 140 Stellungen – zumeist von den besten Spielern der Welt produziert – möchten von Ihnen gelöst werden. Nahezu jedes schachliche Level wird bedient, und zu jeder Position gibt es eine kleine Geschichte / Anekdote, einen oder auch beide Spieler betreffend.“

Traveler Digital CameraIch habe das Buch fast in einem Ruck an jenem Sonnabend verschlungen. Es ist sehr gut aufgedröselt. Die eine oder andere Anekdote brachte mich zum schmunzeln. Auch die Helden Magnus Carlsen oder Bobby Fischer sind darin verankert. Aber auch Levon Aronian, Daniel Fridman, Bent Larsen, Hikaru Nakamura, Markus Ragger oder Hans-Walter Schmitt, Freund von Vishy Anand, finden ihren gebührenden Platz im Buch von Martin Breutigam.Traveler Digital Camera

Selbst vermeintlich verhinderte Schachspieler wie Che Guevara kommen zu Wort. Er sagte einst zu Schachgroßmeister Ludek Pachman, dessen Eröffnungswerke mir einst bei meinen ersten Gehversuchen im internationalen Fernschach 1977 als 14-Jähriger wichtige Unterstützung leisteten, folgende nachdenklich stimmenden Worte:

,,Viel lieber würde ich Schach spielen wie Sie oder eine Revolution in Venezuela anfangen.“

Traveler Digital CameraAuch der Vizeweltmeister von 2012, Boris Gelfand kommt zu Wort. Er musste sich ja damals einiges anhören von dem einen oder anderen Jugendwahn Vertreter. Sein Alter war für ihn nie das Problem. Entsprechend auch sein Argument mit einer Anleihe aus der Geschichte der Schach-WM :

,,Viktor Kortschnoi hat seinen ersten WM-Kampf mit 47 gespielt.“

Traveler Digital CameraIch mag Bücher sehr. Meine Jahrundertliebe freute sich mit mir. Sie sah mir die Freude beim lesen der Schachanekdoten und dem verharren bei den Schachrätseln an. Das Buch bekommt einen schönen Platz in meiner kleinen Bibliothek. Traveler Digital CameraStammleser meines Blogs wissen von meinem Faible für Bobby Fischer. Das Buch Himmlische Züge hat dort auch für mich noch einen Bonus zu bieten. Dem bemerkenswerten Satz von Komponist Pär Lammers, der mit Daniel Schaub für Lena Meier-Landrut komponiert hat, über das amerikanische Schachgenie, ist nichts hinzuzufügen:

,,Er ist für mich der Rockstar unter den Weltmeistern.“

In diesem Sinne. Einen guten und rockigen Start in die Woche wünsche ich allen meinen Lesern.

Abendesssen in Chennai, Magnus Carlsen bei Real Madrid, Schachturnierkalender und der Chess-Tigers Nach-WM-Modus

Es hat wieder Freude gemacht ein paar Puzzleteile aus dem Netz für den Schach-Ticker aufzubereiten.

,,Schön, dann kann es frisch und munter losgehen. Ohne Umwege zur 17. Ausgabe von Im Internet gefunden. Rückblickend zur Schach-WM gab es ja eine Flut an Texten. Mein absoluter Favorit ist dabei ein Artikel von Ulrich Stock auf Zeit-Online gewesen unter dem Titel Nur aus Liebe zum Schach. Grandios geschrieben. Ich bin immer noch fasziniert. Der Schach-WM erfahrene Schachpublizist Stock plaudert über ein Abendessen in Chennai mit Peter Doggers, Lennart Ootes, Schachgroßmeister Ian Rogers und Ehefrau Kathy, Investor Megh Manseta aus Mumbai und den Chess-Tigers Urgesteinen Eric van Reem und Hans-Walter Schmitt.“

Aber es gibt auf Schach-Ticker auch noch die Sache mit Magnus Carlsen und Real Madrid. Großes Kino. Man stelle sich vor der frischgebackene Schachweltmeister hätte eine Vorliebe für Bayern München. Dann hätte Präsident Uli Hoeneß eine Einladung in die Allianz-Arena für das norwegische Schachgenie aussprechen können. So sprach Florentino Perez, der Präsident von Real Madrid, eine Einladung zum 23. Geburtstag von Magnus Carlsen für den letzten Samstag aus. Der Norweger ist bekennender Fan der königlichen Madrilenen. Das originelle Geburtstagsgeschenk wurde vom fußballinteressierten  Magnus Carlsen gerne angenommen. Der spanische Fußball und die Schachwelt erlebten eine Premiere. Im Punktspiel Real Madrid gegen Valladolid durfte der junge Schachweltmeister den Anstoß ausführen.

Auch der Schachturnierkalender ist ein Thema und der Chess-Tigers Nach-WM-Modus.

Schach WM 2013: 9. Partie Vishy Anand-Magnus Carlsen

Kommt noch Drive in den WM-Kampf? Erleben wir einen Hitchcock-Thriller? Ich will heute einen Anand Sieg sehen. Ich bin da ganz bei Hans-Walter Schmitt und Eric van Reem, die seit Jahren zum A-Team vom Champion gehören. Also auf geht es. Die Körperspannung von Vishy Anand gefällt mir heute viel besser. Sehr viel besser. Aber heute keine lange Vorrede. Wir tauchen gleich in die Live-Ticker Berichterstattung von Bernd Schroller auf sportal ein.

Fußball, Volleyball und Schach

Die Einkaufstour von Felix Magath ist beendet. An den unorthodoxen Trainingsbedingungen wird es ja wohl nicht gelegen haben. Mich beschlich schon kürzlich in dem Interview mit Sport Bild am 10. Oktober 2012 so ein Gefühl des Abschieds vom Trainingsspezialisten. Er verwies auf die gute Arbeit von Armin Veh. Jetzt bei Eintracht Frankfurt. Und bat eigentlich indirekt um mehr Geduld mit seiner eigenen Arbeit. Geduld die der VfL Wolfsburg in der Geschichte der Personalpolitik beim ehemaligen Wolfsburg Coach Veh nicht besaß. Der Geduldsfaden war beim VW-Konzern jetzt auch bei Magath gerissen. Einer meiner Lebensmaximen heißt: Gehe nie nach einer Trennung wieder zurück. Magath hätte es mit dem Abschied aus Wolfsburg nach der Meisterschaft 2009 vielleicht auch so händeln sollen. Normal wäre er ja jetzt eigentlich noch bei Schalke 04 und dem einst groß ausgegebenen Projekt Meisterschaft.

Themenwechsel. Volleyball. Für alle Freunde der Hallensportart (großer Vorteil übrigens bei kälter werdenden Temperaturen im Hinblick auf November etc.) lohnt ein Blick rüber zu Sportjournalist und Blogger Jonathan Sachse der unter dem Titel Volleyball: Zahlen für die Duelle in der Premiumklasse eine Reihe von interessanten Zahlen und Äußerungen zusammengetragen hat. Er geht dabei auch folgender Frage nach:

,,Die Volleyball-Top-Vereine in Deutschland bemühen sich, ihre Sportart auf eine große Bühne zu heben. Doch spiegelt der Andrang bei den lang geplanten und groß inszenierten Events tatsächlich den Alltag im deutschen Profivolleyball?“

Ein Muß an Lesestoff auch für alle Verantwortlichen vom VfB Friedrichshafen über Berlin Recycling Volleys bis Generali Haching und dem DVL sowie CEV.

Für Schachfreunde sei ein Blick zu chesstigers empfohlen. Hans-Walter Schmitt hat die Eindrücke vom Ramada Cup 2012 in Bad Soden lesenswert in Text und Bild festgehalten:

,,Eine jedes Jahr erstklassige Möglichkeit für unsere Schachfreunde aus Bad Soden am Taunus und Umgebung in den Leistungsklassen A bis F teilzunehmen. Für unsere heranwachsenden Schachkinder eine gute Gelegenheit in der F-Gruppe zu starten, in der alle Teilnehmer nicht mehr als eine Leistungsstärke von DWZ 1300 aufweisen. Eine erstklassige Chance auf DWZ-Jagd zu gehen, denn sie treffen hier auf meist unbekannte Gegner und besonders auf „trickreiche“ Erwachsene, beziehungsweise Senioren, die ihnen Königsgambit oder sogar das Skandinavische Gambit entgegensetzen.“

Der Vorsitzende der Chess Tigers ist ja bei Schach-WM Kämpfen immer an der Seite von Weltmeister Viswanathan Anand zu finden. Er hält ihm den Rücken frei und ist ein Organisations-Profi. Erinnert sei an die Anand Anreise zum Weltmeisterschaftskampf 2010 in Sofia gegen Vesselin Topalov. Fliegen war schwierig. Durch die Vulkanasche aus Island blieb der Luftraum leer. Für Schachweltmeister Anand wurde ein anderer Weg in die bulgarische Hauptstadt gefunden. Doch nicht nur der große Schachsport auf internationaler Bühne hat es Hans-Walter Schmitt angetan. Er ist mit Herz und Seele sowie unheimlich viel Zeiteinsatz für die Schachförderung des Nachwuchs aktiv. Das Leuchten in den Augen der Kinder ist beredter Lohn und Anerkennung für die Aufbauarbeit.

Schachweltmeister Viswanathan Anand verteidigt Titel im Tiebreak gegen Boris Gelfand

Das 5 Millionen Dollar Match ist durch.

Der alte Champion ist auch der neue. Der nervenstarke Viswanathan Anand gewinnt in der russischen Metropole Moskau im  Tiebreak gegen Boris Gelfand und verteidigt damit erfolgreich seinen Titel von Sofia. 

Das Team hinter dem Weltmeistertitel  von Viswanathan Anand: Peter Heine Nielsen, Aruna Anand, Rustam Kasimdzahnov, Radek Wojtaszek, Surya Ganguly, Eric van Reem und Hans-Walter Schmitt. Fotografisch bestens in Szene gesetzt auf Mate in Moscow. Ein wenig scrollen. Soviel Zeit muss sein.

Vishy Anand bringt es derweil spielend leicht in die Schlagzeilen vom Magazin Indien Aktuell.   

Die komplette Notation vom WM-Schachkampf Viswanathan Anand gegen Boris Gelfand, der bereits wieder Geschichte ist, inclusive Bonus der 4 Tiebreak-Partien gibt es auf wikipedia zum nachspielen. 

Hatte doch bereits schon wieder den Qualifikationsweg von Boris Gelfand nach Moskau vergessen.

Aktuelles Umfrageergebnis für Schach-WM-Kampf 2012 Anand – Gelfand

Da sage noch einer Schachblogs werden nicht frequentiert. Die intellektuelle Leserschaft wäre dafür nicht vorhanden. Papperlapapp. Susan Polgar powert seit Jahren und auf ihrem Schachblog ist reger Betrieb. Bei der aktuellen Umfrage nach dem Sieger beim Moskauer Schach-WM-Kampf Anand gegen Gelfand votierten bei der charismatischen Schachspielerin 2033 für einen Sieg von Anand. 378 Stimmen entfallen auf Gelfand.

Bei der letzten Schach-WM zwischen Anand und Topalov listete Susan Polgar ihre Besucherströme auf. Die lagen dann zeitweise im sechsstelligen Bereich. Hier ein hineinschnuppern in die Entwicklung der Zahlen von Susan Polgar während der ersten neun Partien von Sofia zwischen Anand und Topalov.

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Interessant durchaus auch die damalige Aufteilung der Nationalitäten in puncto Besucherströme.

22,00 % Indien

13,00 % USA

 8,00 % Frankreich

 8,00 % Großbritannien

8,00 % Deutschland

Das war ein wenig Zahlenspiel.

Jetzt aber noch ein Blick auf andere empfehlenswerte Seiten in Sachen Schach-WM-Kampf Anand – Gelfand. Chesstigers vermeldet nicht nur das Eintreffen beider Hauptakteure in Moskau sondern glänzt auch noch mit einer ganzen Fotoserie von der russischen Metropole.

Ein paar Tage bereits im Netz, jedoch immer noch sehr lesenswert die beiden Interviews mit Boris Gelfand und Hans-Walter Schmitt auf chessbase. Gelfand schaut sich in Kürze auch Bayern München gegen Chelsea London in Moskau im Fernsehen an. Am 19. Mai ist Ruhetag. Manchmal meint es der Turnierplan des Schach-WM-Kampfs Anand-Gelfand auch gut mit den fußballinteressierten Schachgroßmeistern. Im vergangenen Jahr war Gelfand live beim Endspiel zwischen dem FC Barcelona und Manchester United im Wembley Stadion dabei. Der Schach-Manager von Anand, Hans-Walter Schmitt versichert weiterhin den Siegeswillen und Hunger auf Erfolg seines Schützlings. Das Basislager hat die Crew um den Schachorganisator und Vertrauten des Weltmeisters im Kempinski aufgeschlagen. Den Kreml in Sicht.

Empfohlen sei auch ein Blick auf Mate in Moscow. Eric van Reem ist ganz nah dran und bloggt in englischer Sprache. Reem ist 2. Vorsitzender der Chess Tigers und wartet mit Text und unkonventionellen Fotos aus Moskau auf.

Ein Blick auf moscow2012.fide kann abschließend auch nicht schaden.

Nachklapp Schnellschach-WM

Nachklapp zur Schnellschach-WM in Mainz. Organisator Hans-Walter Schmitt hat wieder ein phantastisches Turnier auf die Beine gestellt.  2010 gewann Gata Kamsky. Die FAZ titelte Improvisieren statt versinken und attestierte dem Turniersieger und neuen Weltmeister im Schnellschach einen souveränen Sieg: 

,,Ein Turnier, in dem Weltklassespieler und Amateure einträchtig miteinander spielen, gibt es nicht in vielen Sportarten. Die Weltmeisterschaft im Schnellschach, die seit vielen Jahren in Mainz ausgetragen wird, ist ein solches Turnier. 700 Teilnehmer, darunter mehr als 40 Großmeister, versammelten sich am Wochenende in der Mainzer Rheingoldhalle, um den Besten zu küren. Den Sieger hatten nicht viele auf der Rechnung: Am Ende der 11 Runden setzte sich ungefährdet der 36 Jahre alte Amerikaner Gata Kamsky durch. Er gewann die ersten neun Partien nacheinander und sicherte seinen Titelgewinn routiniert mit zwei Unentschieden in den Schlussrunden.“

Turnierorganisator Schmitt  konnte trotz Schwierigkeiten an der Wirtschaftsfront bei den Sponsoren ein positives Fazit ziehen. Mainz hat sich im internationalen Turnierkalender etabliert. Hans-Walter Schmitt hatte als Betreuer von Schachweltmeister Viswanathan Anand im April und Mai in Sofia auch großen Anteil am Erfolg des indischen Schachhelden gegen Veselin Topalov.

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Nachdenkenswert #41

,,Ich mache eigentlich nicht viel, ich bin einfach nur da, wenn es gilt. Anand hat ein exzellentes Team um sich geschart und jeder Einzelne ist hoch motiviert und weiß genau, was zu tun ist. Das fängt bei seiner Frau Aruna an und hört bei mir auf. Wer jetzt das kleine oder große Rädchen ist, spielt keine Rolle, Hauptsache ist, dass sie wie ein Schweizer Uhrwerk ineinander greifen.“ 

   Hans-Walter Schmitt, Wegbegleiter und Betreuer von Anand, im

   Interview mit Mike Rosa auf chessbase