Handball und der magische Moment

Am 19. November 2009 schrieb ich hier im Blog unter Das unzensierte SCM Fanblog auf WordPress auch eine kleine Reminiszenz an meine erste Handball-WM.

,,1974 erlebte ich meine erste Handball Weltmeisterschaft als fast 11-Jähriger. Im WM-Finale sprang Weltklassehandballer Wolfgang Lakenmacher in den Kreis mit dem Ball in der Hand. Der rumänische Torwart der Extraklasse lächelte. Penu lächelte eigentlich immer das ganze Spiel. Sein Markenzeichen waren sein entnervendes Lächeln und der Oberlippenbart. Extrem gut halten konnte er auch. Wahnsinn ! Diese Paraden. Der Ball verließ nicht die Hand von Wolfgang Lakenmacher. Rumänien gewann das Endspiel in Berlin 14:12 gegen die DDR. Lakenmacher spielte beim SC Magdeburg. Die großen Zeiten sollten kommen.“

Die mentale Stärke von Cornel Penu und die Resignation von Wolfgang Lakenmacher, den Wurf erst gar nicht zu versuchen, waren für mich damals ein magischer Moment. Diese Szene hat sich tief in meinem Gehirn eingebrannt. Ich bekomme immer noch Gänsehaut bei dem Gedanken daran. Dieses Lächeln von Penu war aufreizend, provokant und sehr erfolgreich.

Seit 1974 hat sich viel verändert. Die DDR gibt es nur noch in Geschichtsbüchern und die einstige Weltklassemannschaft Rumänien ist längst aus der Rolle einer dominierenden Handballnation entwichen. Der SC Magdeburg nannte sich zwischenzeitlich aus Marketingzwecken Gladiators. Dabei gibt es jetzt die WM nicht mehr im 4-Jahresrhytmus. Diese Inflation an Titelkämpfen nimmt der Weltmeisterschaft auch gleichzeitig immer etwas von dem einstigen Reiz. Auf einen erneuten magischen Moment warte ich sehnsüchtig.