Weltmeister Viswanathan Anand beim Grenke Chess Classic Baden-Baden 2013

Vorfreude auf den nächsten Monat. Schachweltmeister Viswanathan Anand spielt im Februar in Deutschland beim erstmalig aufgelegten Grenke Chess Classic Baden-Baden vom 7. bis 17. Februar 2013 in der Kurstadt. Der Sportler des Jahres 2012 in Indien ist das Aushängeschilds einer bemerkenswerten Schachveranstaltung. Turnierdirektor Sven Noppes darf einen illustren Kreis an Schachgroßmeistern begrüßen. Der amtierende Champion Anand trifft auf den jungen und 2012 strebsam nach oben gekletterten Fabiano Caruana. Der sympathische Michael Adams aus England ist ebenfalls dabei. Nun, damit wäre das Teilnehmerfeld noch nicht komplett. Aus Deutschland treten der meinungsstarke Arkadij Naiditsch, Daniel Fridman und Georg Meier an.

Mehr Infos mit zahlreichen Details inclusive Begleitprogramm des Events gibt es auf  Schachzentrum Baden-Baden.

Ich finde es gut und begrüßenswert, dass sich die drei deutschen Schachspieler mit dem Weltmeister Anand und Caruana sowie Adams die Kräfte messen können. Das Teilnehmerfeld mit den drei einheimischen Spielern erinnert an die Struktur vom London Chess Classic. Vielleicht gelingt es in einer der nächsten Ausgaben die von mir sehr geschätzte Judit Polgar für einen Start in Baden-Baden zu gewinnen. Sie hielt sich ja unlängst in London sehr wacker und ist natürlich immer gut für die mediale Aufmerksamkeit.

Auch international wird das Grenke Chess Classic Baden-Baden beachtet. Chessdom berichtete ebenfalls über das bevorstehende Schachfest in Baden-Baden unter dem Namenspatronat von Grenke.

Deutschlands Europameister in Dortmund beim Sparkassen Chess-Meeting

Deutschland ist amtierender Europameister. Im Schach. Logisch daher die Aufwertung des Turniers in Dortmund mit der Teilnahme von vier deutschen Spielern in Person von Arkadij Naiditsch, Georg Meier, Jan Gustafsson und Daniel Fridman. Sie messen die Kräfte auf den königlichen 64 Feldern mit Wladimir Kramnik (Russland), Sergey Karjakin (Russland), Ruslan Ponomariov (Ukraine), Peter Leko (Ungarn), Mateusz Bartel (Polen) und Fabiano Caruana (Italien). Befriedete Europameister nannte Stefan Löffler seinen lesenswerten Artikel in der FAZ. So richtig als Schachprofi im Sinne des Wortes und mit der zeitlichen notwendigen Intensität, um sich in die Weltspitze hineinzubohren, ist zur Zeit keiner der deutschen Schachgroßmeister unterwegs. Wie zum Beleg sprechen die Plätze 6 bis 9 in der aktuellen Turniertabelle nach 4 Runden eine deutliche Sprache.

Im Team waren Naiditsch, Gustafsson, Meier und Fridman erfolgreicher. Am 14. November des vergangenen Jahres vermeldete ich Gute Nachrichten aus Griechenland und schrieb hier im Blog:

,,Es gibt sie noch. Gute Nachrichten aus Griechenland. Nein, Athen will nicht den EURO in Drachmen getauscht haben. Otto Rehagel will auch nicht das Geheimnis seiner 2004er Betonabwehr beim Europameistertitel an Übungsleiter Jogi Löw weitergeben. Das königliche Spiel sorgt für frohe Kunde aus Griechenland. Gold für Deutschland. Unglaublich. Deutschland ist Schacheuropameister 2011. Chesstigers hat sogar geflaggt. Damit setzt Bundestrainer Uwe Bönsch eigentlich Übungsleiter Jogi Löw arg unter Druck. Wenn sogar die deutschen Schachspieler den EM-Titel holen, muss die DFB-Elf logischerweise nachziehen. Ich will jetzt auch gar keinen hinkenden Quervergleich ob der unterschiedlichen Budgets aufstellen.“

Ehre wem Ehre gebührt. Auch Rainer Buhmann gehörte zum erfolgreichen deutschen Europameisterteam. Ein wenig Geld vom Fußball abgezweigt und in die Förderung des Schachs in Deutschland gesteckt … Man wird ja wohl noch Sommerträume haben dürfen.

Es wurde ja viel in den letzten Jahren auf die Banken geschimpft. Oft zu Recht. Die Dortmunder Schachfesttage sind eng mit dem Sponsoring der Sparkasse verbunden. Dafür bekommen Sie von vielen Schachenthusiasten ein Danke. Die Dortmunder Sparkasse stellt am Mittwoch im Kundenzentrum, Freistuhl 2  auch für Autogrammsammler eine feine Möglichkeit für die Komplettierung der Sammlung dar. Ab 15.00 Uhr sind alle 10 Großmeister zugegen. Alle Infos gibt es dazu auf der offiziellen Website vom Dortmunder Sparkassen Chess-Meeting.

Gute Nachrichten aus Griechenland

Es gibt sie noch. Gute Nachrichten aus Griechenland. Nein, Athen will nicht den EURO in Drachmen getauscht haben. Otto Rehagel will auch nicht das Geheimnis seiner 2004er Betonabwehr beim Europameistertitel an Übungsleiter Jogi Löw weitergeben. Das königliche Spiel sorgt für frohe Kunde aus Griechenland. Gold für Deutschland. Unglaublich. Deutschland ist Schacheuropameister 2011. Chesstigers hat sogar geflaggt. Damit setzt Bundestrainer Uwe Bönsch eigentlich Übungsleiter Jogi Löw arg unter Druck. Wenn sogar die deutschen Schachspieler den EM-Titel holen, muss die DFB-Elf logischerweise nachziehen. Ich will jetzt auch gar keinen hinkenden Quervergleich ob der unterschiedlichen Budgets aufstellen.

Da sage noch einer bloggen lenke Schachspieler vom Erfolg ab. Mitglied der goldenen Crew ist auch Jan Gustafsson gewesen. Schnell mal zu seiner Website gesurft…

,,Und ich bin nach wie vor ziemlich groggy. Post-meisterliche Depression?

Nö, happy. Und faul!

Das Medienecho mag sich zunächst in Grenzen halten, aber mir passt es eigentlich gerade ganz gut rein. Keine Lust auf „Quo Vadis Deutsches Schach“, „Wie können wir diese einmalige Chance medial nutzen“ „Jetzt sind wir alle in der Pflicht, etwas draus zu machen“ „Wie ist der neugefundene Erfolg zu erklären“. Jaja, alles bestimmt gut und wichtig, dies das, aber können wir uns nicht einmal kurz freuen?“

Ein schöner Erfolg. Das soll auch entsprechend gefeiert werden. Die Entwicklung war nach dem Desaster und den Unstimmigkeiten 2010 zwischen Schachspielern und Funktionären in Deutschland nicht so zu erwarten gewesen. Ich habe die Dinge damals hier im Blog kritisch begleitet, will sie aber jetzt auch nicht wieder aus dem Archivkeller holen. Die Sponsoren werden jetzt natürlich nicht Schlange stehen, jedoch wird das Resultat den Beteiligten Arkadij Naiditsch, Jan Gustafsson, Georg Meier, Daniel Fridmann sowie den Trainern Uwe Bönsch und Rustam Kasimdzhanov gut tun. Also lasst ruhig noch ein paar Tage die Sektkorken knallen oder relaxt und habt eine gute Zeit.

Update: Leser lvapatzer verwies auf den von mir nicht erwähnten Rainer Buhmann. Immer diese Flüchtigkeitsfehler. Wird Zeit, dass ich mir ein Lektorat zulege. Bloggen, kurz nochmal über den Text schauen und dann publizieren… Dann schlägt doch hin und wieder das Fehlerteufelchen zu.

Also Ehre wem Ehre gebührt. Zur goldenen Crew gehört auch Rainer Buhmann. Hier geht es zu seiner Website. Im virtuellen Lexikon wikipedia findet sich auch bereits der aktuelle Erfolg eingewebt:

,,November 2011 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Europamannschaftsmeister. Dieses gelang durch einen sensationellen Sieg gegen Armenien in der letzten Runde.“

Schließlich auch noch eine Fotogalerie vom Schachgroßmeister. So damit hat Rainer Buhmann den Ehrenplatz von mir bekommen und das Fehlerteufelchen hab ich damit etwas frustriert. Da muss das Teufelchen jetzt durch.

Schach: FIDE Rangliste, Maximillian Vaintroub, Bobby Fischer, Almira Skripchenko und Karl

Was machen Deutschlands Elite-Schachspieler? Gibt es messbare Arbeitszeugnisse? Gemach, gemach. Der geneigte deutsche Schachfreund muss beim Anblick der offiziellen FIDE Rangliste ein wenig nach unten scrollen, um den ersten Schachspieler mit der Nationenbezeichnung GER zu finden. Auf Platz 40 sieht das Auge dann Arkadij Naiditsch notiert. Daniel Fridman nimmt Rang 94 ein und Georg Meier findet sich auf Platz 100 wieder. Tief durchatmen. Irgendwo eine Leistungsexplosion in Sicht? Vielleicht bedarf es noch etwas Geduld. Chesstigers berichtet von einem Schachtalent:

,,Maximillian Vaintroub vom SK Mannheim-Lindenhof 1865 zeigte sich in der Klasse „F“ mit 44 Teilhehmern als unschlagbar. Im Leistungsbereich unter TWZ 1300 gewann er alle Spiele. Mit 5 Punkten aus 5 Partien = 100% gelang dem 9-jährigen hochtalentierten Badener mit russischen Wurzeln der perfekte Score. In den Klassen A, B, C, D und E konnte keiner der 238 Teilnehmer bei der 1.Qualifikation zur Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft 2011/2012 dieses Traumergebnis erreichen.“

Das Thema Frauen und Schach brachte einst Bobby Fischer immer zu sehr polarisierenden Bemerkungen. Dazu aber mehr im Jubiläumsjahr 2012. Dann feiert das Schachmatch des Jahrhunderts zwischen dem Wunderkind Bobby Fischer aus den USA und dem Leningrader Titelverteidiger Boris Spasskij aus dem Jahr 1972 in Reykjavik sein 40. Jubiläumsjahr. Die Champagnerkorken dürfen knallen. Es wird eine Flut an Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt geben zum Duell des Exzentrikers Fischers und dem nach der 2. Partie mit 2:0 führenden Spasskij. Auch die anderen Darsteller auf der damaligen Bühne wie Max Euwe, Lothar Schmid, Fred Cramer, Ed Edmondson, William Lombardy, Efim Geller, Ivo Nei, Nikolai Kroguis, Chester Fox oder Jim Slater werden wieder Scheinwerferlicht abbekommen. Doch um den Faden nicht zu verlieren zum Thema Frauen und Schach: DeepChess wartet mit einem interessanten Interview der französischen Großmeisterin und professionellen Pokerspielerin Almira Skripchenko auf. Für Freunde von Bonusmaterial mag es hier noch einen Hinweis auf den Wikipedia Eintrag zu Almira Skripchenko geben.

Was macht eigentlich das kulturelle Schachmagazin Karl von Herausgeber und Chefredakteur Harry Schaack? Nun Online gibt es einen lesenswerten Auszug eines Artikels aus der Karl 3/11 über Anatoli Karpow. Der eine oder andere wird eventuell monieren: Ist doch schon ein paar Tage raus. Nun, das hier ist kein Speed-Newsletter oder Breaking News Aggregator, sondern ein entspannter Sportblog. Da nehme ich mir die Zeit, die ich mir nehmen will und hetze nicht jeder Tagesaktualität nach. Mir ist persönlich die vierteljährliche Erscheinungsweise von Karl eh sehr angenehm. Das Magazin braucht nicht veratmet zu werden, es kann in Ruhe gelesen werden. Hektische und sich überschlagende News-Zeilen sind nicht das Ding von Harry Schaack. Die Beiträge gehen in die Tiefe, sind sauber und intensiv recherchiert.

Nun, es gibt ja immer auch Leser die bei dem Thema Schach gerne selber gleich zu den Figuren greifen und ein paar Züge nachspielen wollen. Okay, da gibt es auch noch ein wenig Spielmaterial. Olaf Teschke hat auf seinem Blog Rank zero ein Turmendspiel anzubieten.

Sparkassen-Chess Meeting oder jährlich grüßt das Murmeltier

Das Schachturnier in Dortmund trägt den Namen Sparkassen-Chess Meeting. 2011 ist es bereits auch wieder Geschichte. Es gibt da einen Schachspieler mit einem Abo auf den Turniersieg. Wladimir Kramnik. Auf der Turnierwebsite wird dies entsprechend gewürdigt:

,,Wladimir Kramnik gewann zum 10. Mal das Sparkassen Chess-Meeting. Der 36-jährige Russe stellte damit einen Rekord für die Ewigkeit auf. Kein Spieler konnte das bedeutendste Schachgroßmeister-Turnier Deutschlands nur annähernd so oft gewinnen. Seinen ersten Sieg feierte der Ex-Weltmeister 1995 als 20-jähriger. Sechzehn Jahre später stellte er einen Rekord auf, der wahrscheinlich niemals gebrochen wird.“

Herzlichen Glückwunsch! Nakamura konnte nicht an seine überragende Form von Wijk aan Zee anknüpfen. Gleichwohl gelang dem Amerikaner ein Prestigesieg gegen den Turniersieger Kramnik in der 10. Runde bei der 39. Auflage des Sparkassen-Chess Meetings. Der deutsche Spieler Georg Meier zahlte reichlich Lehrgeld. Ich will die Diskussion um die Krise des deutschen Schachs jedoch nicht an ihm festmachen. Die Dortmunder Turniertabelle sieht jedenfalls ernüchternd aus.

Täglich grüßt das Murmeltier

Während Stefan Löffler auf dem Blog der Schachwelt fragt: Sind wir wieder gut? und über das heutige anberaumte Treffen zwischen der Führungscrew des Deutschen Schachbundes und seiner Spitzenspieler Gustafsson, Meier, Naiditsch und Fridmann berichtet, geht es in Moskau beim Tal-Memorial weiter. Nach der Remisorgie in der 4. Runde (alle 5 Partien endeten mit einer Punkteteilung) gab es in der 5. Runde weitere 4 Remis. Will denn keiner mehr auf Sieg spielen? Zur Tabelle sei gesagt: Täglich grüßt das Murmeltier. Aronian führt weiter, Kramnik belegt momentan weiter Platz 7. Mehr Infos gibt es bei chessbase.

Jan Gustafsson, Magnus Carlsen, FIDE-Weltrangliste und Georg Meier beim Spice Cup

So, die Sommerzeit ist beendet. Die Uhren alle 1 Stunde zurückgestellt. Zeit für eine besinnliche Partie Schach. Oder mehr.

     Salzburger Schach

     © Marco Barnebeck: Pixelio

Deutschlands aktivster Schachgroßmeister in Sachen Online-Auftritt ist zur Zeit Jan Gustafsson. In seiner regelmäßigen Kolumne nimmt er sich diesmal ganz relaxt am Tag der Umstellung der Sommerzeit eine gemütliche Auszeit.

,,Der Schachzirkus läuft unaufhaltsam weiter. Ich kann das Geschehen momentan leider nur von der Couch aus verfolgen, gebe mir aber alle Mühe, dem Tempo und den jüngsten Leserwünschen Rechnung zu tragen. Daher orientiert sich dieser Eintrag dramaturgisch am Ellenbogenkino, ein Höhepunkt jagt den anderen!“

Jan Gustafsson wirft dabei vom heimischen Sofa einen Blick auf das Essent- Turnier in den Niederlanden sowie Nanjing. Beim chinesischen Supertunier kommt er natürlich nicht an Magnus Carlsen vorbei. Das norwegische Schachgenie hat seine schwächelnde Phase überwunden. Da sei ein Blick auf die aktuelle FIDE-Rangliste erlaubt.   Auf den Spitzenplätzen sonnen sich die üblichen Verdächtigen. Von ganz oben grüßen Anand und Carlsen. Der Status vom 19-Jährigen Norweger als Nummer eins der Welt war nach den durchwachsenen Auftritten bei der Schach-Olympiade in Khanty Mansijsk sowie beim Grand-Slam-Turnier in Bilbao etwas ins wackeln geraten. Hier geht es zum Magnus Carlsen Blog.

Auf Entwicklungsvorsprung von Georgios Souleidis gibt es Tipps für Freunde der Kombination von Schach und Urlaub.

,,Seit meinem Studium im Jahr 2002 in Spanien pflege ich gute Kontakte zur dortigen Schachszene. Bei verschiedenen Gelegenheiten spielte ich schon für zwei Vereine und insbesondere auf Mallorca war ich bei vielen Turnieren zu Gast, das letzte Mal im November letzten Jahres. Für Kurzentschlossene habe ich einen frischen Tipp.“

Chessbase berichtet vom Spice Cup im amerikanischen Lubbock und dem erfreulichen Start vom deutschen Schachgroßmeister Georg Meier. Der 23-Jährige gewann in der 2.  Runde gegen Alexander Onischuk.