Hinz und Kunz über Hertha zwischen Höhenrausch und Abgrund

Hinz: Hallo Kunz. Wollen wir heute einen Blick nach Berlin werfen?

Kunz: Hallo Hinz. Du spielst auf die alte Tante Hertha an?

Hinz: Ja. Bei unserer Vorschau auf die Rückrunde der Bundesliga sind wir ja chronologisch vorgegangen. Vom Tabellenletzten bis zum Spitzenreiter. Zu Hertha hast Du folgendes gesagt:

,,Ja die Hertha hängt durch wie eine Hängematte. Lass mich genau hinschauen. 6 Punkte. Mager. Sehr mager. In der Hauptstadt gibt es ja mit ALBA Berlin und den Eisbären zwei sehr erfolgreiche Vereine. Hertha hatte ja bereits vor der Zeit von Dieter Hoeneß eine lange Zeit fernab der Bundesliga hinter sich. Der Personaladerlass der letzten Monate erinnerte fast an die Situation der SPD. Erst Hoeneß weg. Dann gehen Simunic, Woronin und Pantelic. Später der Trainer Favre. Danach die spektakuläre Pressekonferenz des Schweizers. Unglaublich das Hertha BSC in der Rückrunde der letzten Saison zeitweise Spitzenreiter war und wie der kommende Meister gehandelt und gefeiert und beschrieben worden ist. Funkel ist jedoch sehr nervenstark. Ihn bringt so leicht nichts aus der Ruhe. Abstiegserfahrung hat er genug gesammelt. Mit einer starken Rückrunde…“

Nun, Hertha hat jetzt in der Rückrunde bereits 6 Punkte geholt.

Berlin, Freie Platzwahl

© Elke Handke: Pixelio

Kunz: Ja, 6 Punkte sind bei der Ausgangsposition normal zu wenig zum leben. Doch Hannover kriegt ja momentan gar kein Bein auf den Rasen. Freiburg fehlt die von mir im damaligen Gespräch angesprochene Mentalität des kratzens und beißens. In Nürnberg hadern sie momentan mit den Schiedsrichtern. So ist Hertha noch nicht endgültig weg vom Fenster. Jedoch die Ausbeute in den Heimspielen ist ungenügend. In dieser prekären Lage sind einzig Siege so richtig hilfreich.

Hinz: Muss sich die Hauptstadt nächstes Jahr auf eine Bundesliga ohne Berliner Vertreter einstellen?

Kunz: Ich mag die Überbetonung auf Hauptstadt nicht. Steigt Hertha ab, ist dass kein Weltuntergang. Berlin hat dann eben zwei Mannschaften in der 2. Bundesliga. Weder Düsseldorf noch München können auf sowas verweisen. Union und Hertha im Unterhaus hat doch auch Charme.

Hinz: Also kriegt es Funkel nicht hin?

Kunz: Ach, Hinz. Du willst mich festnageln. Hertha hat sich ja in den letzten zwölf Monaten zwischen Höhenrausch und Abgrund aufgehalten. Es hat in der Bundesliga immer wieder die unerwartetsten Klassenerhalte gegeben. Stichwort Feuerwehrmann Berger mit der Eintracht. Noch ist das Ortsderby Union gegen Hertha für die nächste Saison nicht im Terminplan garantiert. Mehr an Prognose bekommst Du heute von mir nicht.

Hinz: Danke Dir Kunz. Es war wie immer sehr unterhaltsam mit Dir. Bis zum nächsten mal.