Reminiszenz an das Panini Sammelalbum zur Frauenfußball-WM

Panini-Chef Frank Zomerdijk setzte im vergangenen Jahr eine Idee von Kolleginnen um. Ein Fußballerinnen-Sammelalbum. Im launigen Interview mit Focus im Sommer 2011 unter dem Titel Frauenfußball? War für mich Kinderkram erzählte er damals auch freimütig von den Schwierigkeiten an alle Fotos der Frauen zu kommen:

,,Das war tatsächlich ein Problem, das wir total unterschätzt hatten. Bei den Männern gibt es Verbände, Vereine, Merchandising mit Trikots, Schuhen und allem, was man sich denken kann. Bei den Frauen war in vielen Ländern gar kein Zuständiger zu finden. Am besten waren die Mexikaner, die haben uns einen Satz Fotos ihrer Männer-Nationalmannschaft geschickt. Denen mussten wir erst einmal erklären, dass hier eine Frauen-WM stattfindet.“

Gleichzeitig klärte Zomerdijk uns auf, dass die Sammellust der Deutschen sich auf Fußball konzentriert. Versuche mit Radsportlern, Aktiven aus dem Tennis oder den Skifahrern sind allesamt gescheitert. Er verriet auch die Nation der Sammelweltmeister. Schönen Gruß an alle Enthusiasten zwischen Wien und Salzburg, Bregenz und Innsbruck.

Nachdenkenswert #97

,,Ja, endlich ist es gelungen, die katholische Kirche in Leder nachzubauen. „Fifa“-Schilder säumen die Autobahnen rings um die Damen-WM-Stadien im Ruhrgebiet, und wie bei den letzten beiden Herren-Turnieren werden die öffentlich-rechtlichen Reporter die vier Buchstaben loben und preisen für mein Geld. Das Elend des Sportjournalismus in den elektronischen Medien rührt von der mafiösen Situation, dass nur berichten darf, wer nächstes Mal noch Rechte kaufen möchte. Das hat die Tour de France zu einer albernen Apothekenrundfahrt gemacht, und nun kriegt halt der Fußball die Blattern. Sollte die Marktwirtschaft ausnahmsweise mal funktionieren, gäbe es einen zweiten, besseren Fußballverband.“

   Friedrich Küppersbusch, Journalist und Borussia Dortmund Fan,

   im Interview mit der unkonventionellen taz

Uli Hoeneß hat auch in Sachen Ballack den richtigen Riecher gehabt

Es regnet, jedenfalls am Bodensee. Kein Grund sich die Laune verhageln zu lassen. Die ideale Zeit für ein weiteres vergnügliches Kieser Training in Friedrichshafen.  So ganz vergnügt scheint mir hingegen momentan Michael Ballack nicht zu sein. Ich habe soviel vom sich über Monate hinziehenden Dialog zwischen dem Ex-Kapitän und dem Übungsleiter Löw gehört. Sie können sicherlich beide nichts dafür. Mir hängt das Thema jedenfalls zum Halse hinaus. Uli Hoeneß hatte bereits vor einem Jahr in der Sport Bild dazu eine klare Meinung und Ratschlag an den ehemaligen Bayern München Spieler:

 „Ich glaube nicht, dass es klug ist, die EM 2012 noch als großes Ziel ins Auge zu fassen. Auch wenn es bitter ist: Man muss den Zeitpunkt, wann es genug ist, auch erkennen.“

Das Übungsleiter Löw die Sache auch in Form einer Hängepartie wenig souverän gestaltete ist nochmal eine andere Geschichte. Frings, Jones, Kuranyi oder Hildebrand können da ebenfalls ein kleines Lied des Abschieds aus der Nationalelf singen. Martin Beils meint auf RP Online: Ballacks Blutgrätsche ist angebracht und findet den Verzicht auf das Abschiedsspiel in Form eines Auftritts beim Länderspiel gegen Brasilien konsequent.

Derweil legt sich Friedrichshafen fest. Es wird kein Public Viewing während der Damenfußball Veranstaltung demnächst in Deutschland stattfinden. Nun, in dieser Zeit hat das Kieser Studio in Friedrichshafen ja auch auf. Ich bin eh kein Frauenfußball Fan. Hier am Bodensee gibt es auch oft andere Themen für die Menschen. Der See. Die Berge. Volleyball. Segeln etc… 

Frauenfußball wirft seine Schatten voraus

Ich bin ja kein großer Fan vom Frauenfußball. Der künstlich aufgezogene Hype um ein bevorstehendes Turnier in Deutschland nervt doch ein wenig. Ein weiteres merkwürdiges Puzzleteil für diesen angeblichen Mega-Event hat der unverwüstliche Trainer Baade ausgemacht und berichtet auf seinem Blog unter Ganz schön viel Holz im Frauen-WM-Wald von einem „Klimaprojekt“ der besonderen Art.

Nun bin ich recht abgebrüht gegenüber ungeschickten Marketingaktionen. Ich bin aufgewachsen in der DDR und das Marketing von Honecker und Co. hat ständig solche Luftblasen fabriziert. Erinnert sei an Aktionen wie das Sportfest etc. Doch ich muss mir jetzt anscheinend für die Zeit der Frauen-WM ein Aufenthaltsland außerhalb Deutschlands suchen. Ein Glück, dass ich am Bodensee wohne und mit Österreich, Schweiz oder Liechtenstein Alternativen habe.