Ein ganz normaler Bürotag in Deutschland im November 2015

08:00 Entspannt mit dem öffentlichen Nahverkehr ins Büro.

08:35 Jacket im Büro aufgehangen. E-Mail Eingang checken.

08:45 Kollegen an gewonnene Sportwette Bayern München gegen Stuttgart erinnern.

08:50 Ersten Kaffee im Büro trinken, Rosinenbrötchen tunken. Blick auf Fokus Fussball.

08:56 Mentale kurze Auszeit mit youtube vorbereiten.

08:59 Kultlied – Am Fenster – von City genießen.

09:30 Konferenz. Kollegen an ausstehenden Wetteinsatz erinnern.

10:00 Zurück im Büro. Ablage. Blick auf´s investigative SPORT ANDS POLITICS von Jens Weinreich und die Schriftprobe vom DFB-Präsidenten.

10:30 Genüßlicher Blick auf startblog – f, das Blog für Läufer der f-Klasse. 

11:05 Blick auf die Uhr. Zweites Frühstück in Sicht. Wird auch Zeit.

11:15  Zweites Frühstück mit Kollegen R. Austausch über das geplatzte Sommermärchen.

11:45 Kantine. Sommermärchen Diskussion fortsetzen. Es dreht sich um den DFB.

12:40 Eiligen Außentermin vortäuschen: schnell mal rüber zu Kaufhof.

13:45 Beim Bereichsleiter Sorge über Zustand von S. äußern.

14:30 Am Drucker Powerpoint-Präsentation der Kollegin B. abgreifen.

14:55 Druckerpapier und Textmarker Stabilo für daheim einstecken.

15:15 Angebote von Adidas, Nike, Vaude, Under Armour, Uhlsport und Puma checken.

15:40 Präsentation von B. unter eigenem Namen der Zentrale senden

15:50 Schnell noch ein Blick auf Ravensburg Towerstars und die DEL2 Tabelle.

16:10 Auszubildenden (noch Augsburg Fan) im Großraumbüro hochnehmen.

16:20 Die Sport-Wettgelder für die Woche von den Kollegen einsammeln.

17:10 Endlich Feierabend. In der Tiefgarage auf Bereichsleiter warten:

,,So spät noch?“

17:50 Von der Frau wegen aufreibenden Bürotag bedauern lassen.

17:55 Gut gekühltes Entspannungsbier von der Frau servieren lassen.

Anmerkung

Alles an diesem Büroarbeitstag ist erfunden, das hoffe ich zumindest. Namen der Personen sowie Ablauf in der Firma sind ebenso frei erfunden wie die beschriebenen Situationen und Handlungen.

Ich versichere, dass ein Bezug zu realen Geschehnissen in deutschen Büros nicht beabsichtigt ist, auch wenn sich ein solcher finden sollte.

Reblog: Das hohe Loblied auf König Blatter

Nein, die Wahl von SED Politbürochef Erich Honecker Sepp Blatter, in der heute Show vom ZDF despektierlich als „Der sprechende Geldkoffer“ bezeichnet, ist keine Überraschung. Ein Favoritensieg. Man hätte das Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland auf die Wiederwahl von König Blatter setzen können. Königsmessen sind ja in der Regel vorhersehbar. Jens Weinreich ist mit live aus Zürich: Der Tag danach im Home of FIFA auch bereits wieder auf Sendung.

Fokus Fussball hat unter #Link11: Der Proceß das Scheinwerferlicht auf Pressestimmen geworfen und eine illustre Presserundschau zusammengestellt.

König Blatter, König Blatter. Er steht wie kein zweiter für das System FIFA. Gelegenheit ins Blogarchiv zu greifen.

Reblog [21. Juli 2012]: Das hohe Loblied auf König Blatter

Blatter ist seit Jahrzehnten in bestechender Form. Er ist der emotionale Leader eines exklusiven Weltklasseteams. Alleine seine Seitenwechsel. Oder die legendäre Abseitsfalle für missliebige Funktionärskollegen oder überkritische Sportjournalisten. Auch seine Schussstärke ist beeindruckend. Sein Distanzschuss kürzlich an das deutsche 2006er Bewerbungsgebälk war in aller Munde. Seine taktische Vielfalt ist einmalig in dieser Liga. Er beherrscht Tackling in höchster Ausführung. Rückfallzieher, Seitfallzieher oder die spezielle Art des Kopfballspiels (bei Gefahr auch einfach den Kopf kurz einziehen und abwarten) erhöhten stetig seinen Wert auf dem Transfermarkt.

Auch bei der Medienarbeit, oft von sehr laschen Bundesligafußballern nur mit semiprofessionellen 0815 -Interviews notdürftig verrichtet, zeigt Blatter seine Eleganz und intellektuelle Weitsicht sowie rhetorische Überlegenheit. Er brilliert auf dem Podium wie auf dem Rasen. Blatter beherrscht in kritischen Situationen das Zeitspiel und hat stets die Uhr im Blick. Berühmt-berüchtigt sein Teamgeist. Manch Mannschafskamerad aus dem inneren Zirkel kann ein Lied davon singen. Auch die Personalplanung hat er stets stringent durchgezogen. Mannhaft. Fernab falscher Sentimentalitäten.

Blatter ist belesen. Nicht immer gefallen ihm vielleicht die aktuellen Schlagzeilen. Journalistische Vollblutstürmer wie Jens Weinreich titeln auf ihrem Blog Lösung für die FIFA? Kollektiv-Rücktritt der Führungsclique!

Stärke zeigen. Mit Power sich über die Kritiken souverän hinwegsetzen. Der König ist wendig, kann Haken schlagen und beendet seine Laufbahn nicht nach Willen des Publikums. Er hat doch einen Matchplan. Das einzige was man aufgibt ist ein Brief. Doch nie das Amt. Die Geschichtsbücher in der Sparte Fußball werden ihm für seine Beharrlichkeit die entsprechenden Seiten bereithalten. Lasst Champagnerkorken knallen.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (19)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (19)Traveler Digital Camera

Brasilien gegen Kolumbien und Niederlande gegen Costa Rica sind die ersten feststehenden Viertelfinalbegegnungen.

Heute könnte sich mit Deutschland gegen Frankreich die nächste Paarung herauskristallisieren. Doch dazu müssen beide Mannschaften erst ihre Achtelfinalspiele gegen Algerien und Nigeria gewinnen. Die zahlreichen internationalen Buchmacher sehen die europäischen Mannschaften klar vorne.

Frankreich – Nigeria  

Montag, 30. Juni, 18.00 Uhr, Brasilia, im ZDF

Deutschland – Algerien

Montag, 30. Juni, 22.00 Uhr, Porto Alegre, im ZDF

Didier Deschamps: „Es geht nur um die nackten Ergebnisse.“ 

Frankreich hat mich bisher überzeugt. Wenn sie Nigeria nicht unterschätzen, haben sie gute Chancen in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Klar gegen Ecuador büßte man ein wenig an Rhythmus ein, es ist immer etwas schwierig als bereits qualifiziertes Team in eine letzte Gruppenbegegnung zu gehen. Doch insgesamt wirkte die französische Mannschaft, wenn sie ernst machte wie gegen die Schweiz bis zur zwischenzeitlichen 5:0 Führung oder dem 3:0 Auftakt gegen Honduras, wie ein gutes Rennpferd das für den Galopp in der Zielgerade noch Steigerungspotenzial hat.  Didier Deschamps hat als Spieler selbst die Weltmeisterschaft geholt. In Sachen Glaubwürdigkeit ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Der Teamspirit ist ein ganz anderer wie 2010. Reden wir nicht weiter drüber. Der französische Trainer Didier Deschamps dieser Tage:

,,Es geht nur um die nackten Ergebnisse.“

Der heutige Kontrahent Nigeria hat sich bisher gut verkauft und belegte hinter Argentinien und vor Bosnien-Herzegowina  sowie dem Iran den 2. Gruppenplatz. Doch genau kann ich sie immer noch nicht einschätzen. Mir fehlt generell bei afrikanischen Mannschaften bei WM-Turnieren diese Abgezocktheit, auch einen knappen Vorsprung mal mit Zeitspiel über die Runde bringen. Nervenstärke zeigen, den Ball auch durchaus aufreizend durch die eigenen Reihen zirkulieren lassen und die Uhr im Stile einer Turniermannschaft runterlaufen lassen. An dieser Stelle eine Gedächtnisminute für die Elfenbeinküste um Didier Drogba. Auch der nigerianische Fußball kennt sich mit dem späten Ausscheiden aus. Nigerias Trainer Stephen Keshi hat 1994 selbst als Spieler an der WM teilgenommen und kam auf einen Einsatz in der Vorrunde im Spiel gegen Griechenland. Im Achtelfinale unterlag Nigeria damals nur den abgezockten Italienern in der Verlängerung. Bis zur 89. Minute führten die  Super Eagles mit 1:0. Dann kam Roberto Baggio. Sein spätes Ausgleichstor rettete dem späteren Vizeweltmeister beim WM Turnier in den USA und brachte wieder eine afrikanische Mannschaft zum weinen. Und heute Nigeria? Daniel Theweleit hat sich bei Neue Zürcher Zeitung unter dem Titel Konflikt und Frieden der Achtelfinalpartie und der Besonderheiten bei den Super Eagles gewidmet.Traveler Digital Camera

Deutschland hat noch nie gegen Algerien gewonnen

Übungsleiter Löw sollte heute gegen Algerien nicht ausscheiden, um einer Personaldiskussion aus dem Weg zu gehen. In der Vorrunde gab es durchaus gute Ansätze. Bei aller Indisponiertheit der Portugiesen im Auftaktspiel, dem schwachen Nervenkostüm von Pepe, dem fehlenden Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter,  vier Tore gegen die Mannschaft um Superstar Ronaldo muss man auch erst hinlegen. Die zweite Hälfte gegen Ghana war ein intensives Auf und Ab, fern jeglicher taktischer Sachzwänge. Es wurde mit offenem Visier gekämpft und gespielt. Den zwischenzeitlichen 1:2 Rückstand gegen konditionsstarke und leidenschaftliche rennende Spieler von Ghana zu egalisieren ist auch ein Wert und spricht für mentale Stärke. Die eine oder andere unrunde Abwehrgeschichte in der deutschen Mannschaft wird Übungsleiter Löw gesehen haben. Doch für die Moral ist ein Wiederkommen nach einem Rückstand fast unbezahlbar. Siehe die turniertechnisch clever agierende Niederlande, die bei diesem Turnier bisher zweimal Rückstände aufholen konnte. Der Abschlusserfolg der deutschen Elf gegen die USA mit Jürgen Klinsmann und anderen zahlrechen Bekannten war nicht glamourös, jedoch konzentriert eingetütet. Das war für die Vorrunde ordentlich. Jetzt beginnt die Kür. Die bisherige Länderspielstatistik von Deutschland gegen Algerien lautet 2 Spiele, zwei Niederlagen bei 1:4 Toren. In den letzten 34 Jahren gab es seit der WM-Partie am 16. Juni 1982 keine weiteren Spiele gegeneinander. Auf Betriebstemperatur am heutigen Tag ist auch der powernde Linksammler Fokus Fussball, wie immer haut man die Lesehinweise nicht nur so in den Raum, sondern verbindet sie erfrischend und charmant mit eigenen Gedanken. Zu Wochenbeginn haben sich Julian Ritter und Klaas Reese in den Tastaturstrafraum begeben.

Auf die 82er Thematik zwischen Deutschland/Österreich und Algerien bin ich vor wenigen Tagen hier im Blog bereits eingegangen. Schenke ich mir heute. Die algerische Mannschaft benötigte in den Play-off Partien zur WM-Qualifikation gegen Burkina Faso nach dem Hinspiel 2:3 einen entsprechenden Sieg. Mit dem Minimalerfolg von 1:0 wurden die Flugtickets nach Brasilien gebucht. Zum Turnierauftakt in Brasilien gegen Belgien konnten sie einen 1:0 Vorsprung nicht über die Zeit bringen. Auch die zwischenzeitliche 3:0 Führung gegen Südkorea schmolz noch und im Abschlussspiel mit Russland wirkten sie auch nicht so überzeugend. Der Rückstand und ein mögliches Aus vor Augen merkte man ihnen die Nervosität an. Doch dann kam der 1:1 Ausgleich und mit ihm der Einzug ins Achtelfinale. Ich will jetzt gar nicht die Laserpointerattacke auf den russischen Torhüter  Akinfejew vor dem algerischen Ausgleichstreffer thematisieren. Im Kader von Algerien sind 17 Spieler mit einem französischen Pass. 16 Akteure sind in Frankreich auf die Welt gekommen. Claudio Catuogno kürzlich in der Süddeutschen Zeitung:

,,Und wenn man sich nun fragt, ob das Zufall sein kann, dass Algerien 1982 und 1986 bei Weltmeisterschaften auftauchte und dann erst wieder 2010 und 2014, dann stößt man unweigerlich auf eine Sitzung des Weltverbands Fifa im Jahr 2009, auf der Algeriens Fußballchef Hamit Haddadj den Antrag stellte, dass Spieler mit mehreren Nationalitäten sich nicht schon mit 21 für ein Land entscheiden müssen. Sondern dass sie auch danach noch den Verband wechseln können – solange sie kein Pflichtspiel in einer A-Nationalelf bestritten haben.“

Ich erwarte ein Weiterkommen von Frankreich und Deutschland.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (2)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (2)

Das Auftaktspiel Brasilien gegen Kroatien ist durch. Ist denn bereits Weihnachten gewesen? Das vorzeitige Elfmetergeschenk vom japanischen Schiedsrichter war ja wohl ein Schenkelklopfer. Für die Mannschaft von Niko Kovac hat das Ding natürlich ein Geschmäckle. Ich will jetzt aber keine Verschwörungstheorien in den Raum stellen. Schiris sind Menschen. Menschen machen Fehler. Vizemeister Borussia Dortmund musste dies kürzlich schmerzhaft im DFB-Pokalendspiel gegen Bayern München auch erfahren.

Strittige Elfmeterentscheidungen hat es bei der WM immer gegeben, man frage nach bei den Protagonisten der umstrittenen Strafraumszene in München 1974. Hölzenbein holte einen Elfmeter heraus, der vielleicht gar keiner war. Kürzlich alberte Sepp Maier mit Bernd Hölzenbein und dem ZDF Reporter Voss herum. Der Bayern Keeper attestierte dem ehemaligen Spieler Hölzenbein auch eine Fallsucht in der Bundesliga. Können die Niederländer ihre schnelle 1:0 Führung länger behaupten, wer weiß wie das Endspiel 1974 ausgegangen wäre.Traveler Digital Camera

Heute stehen 3 Partien auf dem Programm, darunter die Finalbegegnung aus dem Jahr 2010 zwischen Spanien und den Niederlande. Die spanische Mannschaft muss an dieser Stelle eigentlich eine Casillas Gedächtnisminute einlegen. Der Weltklassetorwart verhinderte den Treffer von Arjen Robben. Diese vergebene Großchance wird dem sympathischen Stürmer sicher noch oft verfolgt haben. Mexiko trifft auf Kamerun, die kürzlich im Testspiel in Mönchengladbach gegen die Elf von Übungsleiter Löw einen robusten Eindruck hinterließen. Volker Finke erreichte ein 2:2 mit seiner Mannschaft und setzte Akzente. Interessant wird heute auch der Auftritt der südamerikanischen Mannschaft aus Chile gegen Australien. Die Chilenen setzten im Frühjahr der deutschen Mannschaft beim Freundschafstspiel in Stuttgart erheblich zu und werden von einigen Experten als Geheimtipp gehandelt. Australien feierte seine WM-Premiere übrigens vor 40 Jahren mit dem Spiel gegen die DDR bei dem Turnier in der BRD und kreuzten in der Vorgruppe auch die Kräfte mit der chilenischen Mannschaft.

Mexiko – Kamerun

Freitag, 13. Juni, 18.00 Uhr, Natal, im ZDF

Spanien – Niederlande

Freitag, 13. Juni, 21.00 Uhr, Salvador, im ZDF

Chile – Australien

Freitag, 13. Juni, 24.00 Uhr, Cuiaba, im ZDF

Weltmeister gegen dreifachen Vizeweltmeister

Von der Ansetzung her sticht das Spiel in Salvador zwischen Weltmeister Spanien und dem dreifachen Vizeweltmeister Niederlande heraus. Paul Breitner hob diese Woche bei einer Veranstaltung in der Erlebniswelt der Allianz-Arena Spanien auf seinen persönlichen Weltmeisterfavoritenthron. Er spielte ja selbst im Land des aktuellen Titelträgers bei Real Madrid. Die Niederlande haben 2010 Brasilien den Weg versperrt. Es ist immer wieder erstaunlich wieviel fußballerische Kraft das kleine Land entwickelt. Ich freu mich auch auf Louis van Gaal. Er ist ein Trainertyp. Mit Ecken und Kanten. Selbstbewusst bis in die Haarspitzen. Gerne erinnere ich mich an seine Arbeit bei Bayern München in der Saison 2009/2010. Ohne ihn hätten Holger Badstuber und Thomas Müller die WM 2010 nicht live mitgespielt. Seine Bilanz im Premierenjahr war mit dem deutschen Meistertitel, dem DFB-Pokalsieg und dem Einzug in das Finale der Champions-League besser wie die ersten 12 Monate von Pep Guardiola an der Säbener Straße. Im zweiten Jahr gab es dann den Kampf der Alpha-Männchen van Gaal und Hoeneß, den konnte der Niederländer nicht gewinnen.

Volker Finke gefühlte Hundert Jahre in Freiburg

Bei Mexiko gegen Kamerun sehen wir auch einen Trainer, der einst in der Bundesliga seine Spuren hinterlassen hat. Die Rede ist von Volker Finke. Er war gefühlt Hundert Jahre beim SC Freiburg. Aber wie bei Rehagel und Schaaf in Bremen oder Schäfer in Karlsruhe, irgendwann gab es die Trennung. Später das Intermezzo beim 1. FC Köln. Bei Kamerun komme ich in der Retrospektive immer ins Schwärmen, denke sofort an Roger Milla. Er konnte Tore so herrlich fröhlich, schwungvoll feiern und zelebrieren. Fernab jeglicher Hüftsteife. Mexiko war 1970 und 1986 Ausrichter der WM und erlebten die spektakulären Finalspiele Brasilien mit Pele gegen Italien und Argentinien mit Maradona gegen Deutschland. Selber ist ihnen durchaus 2014 ein Überstehen der Gruppenphase zuzutrauen. Die klimatischen Bedingungen werden sie zu meistern wissen. Für ihre Gruppengegner werden sie unangenehm zu bespielen sein. Sie haben immer diese gewisse geistige Hartnäckigkeit gepaart mit körperlicher Robustheit. Vielleicht können sie im Turnier überraschen. Beim Confed Cup vor einem Jahr wusste Mexiko durchaus zu gefallen.

Chile mit Klassespieler Vidal und Potenzial in der Chancenverwertung

Chile wird ebenfalls immer wieder genannt, wenn die Frage nach den möglichen Überraschungen beim WM-Turnier 2014 aufkommt. Wie unangenehm sie zu bespielen sind, sahen die Zuschauer im nicht ausverkauften Stadion in Stuttgart beim Länderspiel gegen Deutschland. Bei besserer Chancenverwertung gewinnen die Chilenen gar das Spiel. Am Ende jedoch verloren sie es eben. Dies ließ dann bei mir durchaus auch die Frage aufkommen: Kann die Mannschaft dieses Manko bis zur WM abstellen? Einige Akteure wie Vidal haben internationale Klasse und Erfahrung. Sie sind durchaus in der Lage die Grußppenphase zu überstehen. Man wird sehen. In Australien hat der deutsche Fußballer Thomas Broich sein Glück gefunden. Doch das Land ist kein klassisches Reiseziel ambitionierter Kicker. Die Nationalmannschaft sollte dennoch nicht unterschätzt werden. Weltmeister Italien hatte auf dem Weg zum Titel im Jahr 2006 seine liebe Mühe mit den Australiern.

Auf Betriebstemperatur sind sportspool.tv, fokus-fussball und Kai Pahl auf allesaussersport.

Fußballbundesliga: Wöchentlich grüßt das Murmeltier

Ligen mit zu großer Dominanz des Meisters können auch in existenzielle Krisen geraten. Einst holte sich der BFC Dynamo eine Meisterschaft nach der anderen. Nicht besonders spannend. Nicht besonders beliebt. Von einer existenziellen Krise ist die Bundesliga so weit entfernt wie der Salzstock in Gorleben von einem verlässlichen Atommüll-Endlager. Doch es bleibt im wöchentlichen Murmeltier Rhythmus dabei: Die Langeweile in der Bundesliga und die Geschichte mit dem Frosch und dem Mann mit Hund wird weiter treuer Begleiter sein.Traveler Digital CameraHabe ich das eigentlich richtig mitgekriegt, Bayern München Sponsor Telekom soll voreilig auf Facebook zur Meisterschaft gratuliert haben? Die verrücktesten Geschichten schreibt immer noch der Praktikantenalltag am Wochenende … Die Augsburger Allgemeine zur Facebook Panne des deutschen Telekommunikationsunternehmen:

,,Natürlich wird der FC Bayern Meister. Gratulationen werden aber erst angenommen, wenn rechnerisch bla bla bla. Die Telekom hielt sich nicht danach – und ruderte dann zurück.“

Hatte Telekom eigentlich einst Jan Ullrich auch bereits vor Paris zum Gewinn der Tour de France gratuliert? Aber wir wollen uns an solchen Kleinigkeiten nicht weiter aufhalten. Wer Montags ein wenig Fußballcontent in kompakter und gut aufbereiteter Form lesen möchte, hat bei fokus fussball und bei indirekter freistoss ganz gute Karten.

Allen meinen Lesern einen entspannten Wochenbeginn.

Reminiszenz an die Sache mit den sportlichen Dynastien von Oliver Fritsch

Stammleser wissen von meiner hohen Meinung zu Oliver Fritsch. Auf ihn bin ich 2006 in einem Artikel über den Umgang  von Bayern München mit dem abwanderungswilligen Michael Ballack im Print-Magazin 11Freunde gestoßen. Am Ende seines ganzseitigen Textes gab es den Hinweis auf eine Adresse im Netz. Indirekter-Freistoss. Eine frisch aufbereitete Presseschau. Romantisch, wie ich nun einmal veranlagt bin schaute ich dieser Tage in seine erste Arbeit vom 18. April 2002 unter dem Titel Sportliche Dynastien sind meist nicht von langer Dauer. Es geht um Sponsoren, Bundesligavereine die händeringend Trikotsponsoren suchen, fehlende Chancengleichheit, die Kirch Geschichte und ihre Auswirkungen auf Kameraleute. Auch Reinhard Rauball ist vertreten mit seiner Meinung über Millionengehälter von Fußballern und den Vergleich zu Pavarotti. Auch Trainer und Manager bekommen gleich noch einen dabei mitgeschenkt. Die Texte sind mittlerweile 11 Jahre alt. Nachdenkenswert sind sie immer noch.Traveler Digital CameraInzwischen konnte sich Oliver Fritsch dem Lockruf des Geldes von Zeit-Online nicht erwehren. Indirekter-Freistoss ist immer noch am Netz. Aber mit veränderter Konstellation. Manchmal trauere ich ein wenig der Oliver Fritsch Zeit nach. Jetzt werde ich auch noch sentimental.

Mittlerweile hat sich Fokus-Fußball in Deutschland etabliert. Sie haben das Spektrum erweitert. Die Man-Power auch stetig erhöht. Powern wie einst Carl Zeiss Jena über 90 Minuten beim 4:0 Sieg gegen den AS Rom als gebe es kein Morgen. An den Stellschrauben haben die Jungs gedreht. Die Blogs mit in den Fokus genommen. Die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt. Es hat den Anschein als ob das Team um Jens Peters und Klaas Reese genug Power und Durchhaltevermögen hat. Andererseits habe ich gerade in der Schachblogszene in Deutschland ein kommen und gehen erlebt, dass ich da auch immer ein wenig vorsichtig mit Prognosen bin. Der Pionier der Presserundschau im Fußball wird für mich immer Oliver Frisch bleiben. Er war zusammen mit Kai Pahl von allesaussersport auch die Inspiration für mich selbst mit dem bloggen anzufangen.