Podiumsgarantieathletin Claudia Pechstein

Sie ist längst wieder zurück. Es ist vielleicht das bemerkenswerteste Comeback in der Geschichte des Sports. Wir haben die Rückkehr von Boxidol Ali erlebt. Auch der siebenfache Formel 1 König Michael Schumacher kam zurück auf die Sportbühne. Doch  diese Rückkehr ist etwas ganz besonderes.

Die Rede ist vom erfolgreichen Comeback von Claudia Pechstein. Da wird manch Sportfunktionär oder Sportjournalist vielleicht die Faust in der Hosentasche ballen.  Ihre Rückkehr hatten einige nicht mehr auf dem Radar. Dabei kämpft Claudia Pechstein auf Eisbahn sowie juristischen Boden. Michael Reinsch titelt in der FAZ  Die Wut glüht wie ein Atomkern und streift beide Felder.

Viele hätten nicht die Kraft gehabt wieder aufzustehen. Es war eine unglaublich schwierige Situation für Deutschlands Eisschnelllaufqueen. In die Motivationsbücher dieser Welt darf ab sofort gerne auch die Geschichte vom Comeback von Claudia Pechstein ihren Eingang finden. Interessant ist in dem Zusammenhang auch ein Blick zurück auf die kleine Stimmensammlung hier im Blog vom 26. November 2009 zum CAS Urteil vom 25.11.09. Joachim Franke, Fritz Sörgel, Wilhelm Schänzer, Detlef Thieme, Helge Jasch, Udo Sprenger, Clemens Prokop, Thomas de Maziere mit ihrer Sicht der Dinge.

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In Sachen Claudia Pechstein

Am Donnerstag ist es soweit. Eisschnelllauf-WM in Inzell. Claudia Pechstein trifft über 3000 Meter auf Jennifer Bay aus Dresden.

Der Bayrische Rundfunk hat auf seiner Website unter dem Titel Blutanomalien: Auffällige Werte nicht nur bei Pechstein über Diagnosen aus der Uniklinik Ulm berichtet. Es geht um diagnostizierte abnormale Blutwerte bei anderen Sportlern.

,,Der Fall Pechstein beschäftigt die Mediziner weiter, obwohl die 39-Jährige ihre Sperre inzwischen abgesessen hat. Bei zwei weiteren Eisschnellläuferinnen, diversen Ausdauerathleten und Fußballern wurden bei der Blutanalyse im Uniklinikum Ulm ähnliche Phänomene wie bei Pechstein festgestellt.“

Claudia Pechstein feierte am 22. Februar ihren 39. Geburtstag. Ihr Comeback auf die Eisschnelllauf-Bühne wird so manchem Sportfunktionär, Politiker oder Sportjournalisten die Sprache verschlagen haben. Für die Zeit der Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft erhält die fünfmalige Olympiasiegerin Sonderurlaub von der Bundespolizei.

In Sachen eigener Website kommt Claudia Pechstein mit einem frischen und neuen Auftritt auf ihrer elektronischen Visitenkarte daher. Sie bekennt Habe die Argumentation der ISU auch auf dem Eis entkräftet und freut sich riesig auf die WM.

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Claudia Pechstein nach Nervenzusammenbruch in psychologischer Betreuung

Sie ist Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin. Politiker aus allen Parteien haben ihr einst zugejubelt. Eisschnelllauf fand den Weg auf die Titelseiten der Gazetten. Claudia Pechstein war in aller Munde. Jetzt gibt sie auf Ihrer Website eine ausführliche Presseerklärung ab. Unter anderen heißt es da:

,,Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein ist zum ersten Mal unter dem Druck des seit rund eineinhalb Jahren wegen angeblichen Dopings auf ihr lastenden Verfahrens nervlich zusammengebrochen. Sie hat sich in psychologische Behandlung begeben, um die Situation verarbeiten zu können, die durch den jüngsten Entscheid des Bundespolizeipräsidiums entstanden ist, mit dem ihr ein „Sonderurlaub unter Wegfall der Bezüge“ nicht gestattet wurde. „Mit einer solchen Ablehnung hatte sie nie und nimmer gerechnet, nachdem ihr die Bundespolizei diesen Schritt noch vor einigen Wochen selbst empfohlen hatte“, erklärte ihr Manager Ralf Grengel. Dem Antrag Pechsteins vom 18. August 2010 war die öffentliche Aufforderung zum Dienstantritt von Bundesinnenminister Thomas de Maiziere vorausgegangen.“

Der in Bonn geborene CDU Politiker Dr. Thomas Maizière war dieses Jahr der erste Sponsor der Sporthilfe-Kampagne: Dein Name für Deutschland. Für 3 Euro im Monat sollen und können Bürger offizieller Sponsor der Leistungssportler werden. Sein damaliges Statement trug staatsmännische Schwere:

 „Ich bin davon überzeugt, dass Erziehung durch Sport besser gelingt, und zwar nicht nur im Sinne der körperlichen Ertüchtigung, sondern auch im Sinne von Sozialkompetenz. Der Sport schafft Gemeinschaftserlebnisse, kreiert Vorbilder für unsere Kinder. Und unsere erfolgreichen Athleten stärken das Ansehen Deutschlands in der Welt“.

Er kandidiert für den Landkreis Meißen und verkündet auf seiner Website erstaunliche Prioritäten:

 ,,Meine persönliche und politische Heimat wird nie Berlin werden, sondern immer Sachsen bleiben.
Von Sachsen aus Einfluss auf die Bundespolitik nehmen zu können, ist für mich Auftrag und Verpflichtung sowie eine Chance für Sachsen und den Landkreis Meißen.“

Menschenskinder, ich bin fast sprachlos ob des regionalen Bekenntnis zum Landkreis Meißen.

Claudia Pechstein ist gute Besserung zu wünschen.

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100 Promis für Claudia Pechstein und 100.000 Unterschriften sollen folgen

Es ist die unendliche Geschichte. Claudia Pechstein. Im Dickicht der Flut an Fußballmeldungen in dieser Woche verschaffte sich die Eisschnellläuferin Gehör. 100 prominente Persönlichkeiten fordern Gerechtigkeit im Fall Claudia Pechstein. Hier geht es zur kompletten Top 100

Die Liste ist lang und der illustre Kreis umfaßt Namen wie Fußballweltmeister Thomas Berthold, den Olympiasieger und fünffachen Weltmeister im Diskuswerfen Lars Riedel, Handballidol Stefan Kretzschmar ist dabei, der erfolgreichste Bobpilot aller Zeiten André Lange, Deutschlands Sportlerin des Jahres 2009 Steffi Nerius, der einstige Weltklassetorwart Jürgen Croy, der Olympiasieger im Kugelstoßen Udo Beyer, Radsportlegende „Täve“ Schur, Skisprunglegende Jens Weißflog  oder Biathlonqueen Uschi Disl. 

Auch die Rockbands Karat und Puhdys sowie Politiker wie Dr. Gregor Gysi oder Eberhard Diepgen sind dabei. Worum geht es genau? Die Unternehmensgruppe Matthias Große, Sponsor von Claudia Pechstein, schreibt:

,,Claudia Pechstein, Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin, ist seit Februar 2009 gesperrt, obwohl es keinen Beweis für ein mögliches Dopingvergehen gibt. Selbst im Urteil des Internationalen Sportgerichthofes, das die von der International Skating Union (ISU) ausgesprochene Sperre bestätigte, findet man kein einziges Wort darüber, wann, wo, womit oder auf welche Art und Weise Claudia Pechstein gedopt haben soll (siehe auch 12 Fakten).“

Die Unterschriften der Prominenten sind an DOSB Präsident Dr. Thomas Bach adressiert:

„Mit meiner Unterschrift fordere ich den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Dr. Thomas Bach, auf, in Gesprächen mit den Verantwortlichen der ISU, der World Anti-Doping Agency (WADA) und des CAS einen Weg zu finden, der die Wiederaufnahme des Verfahrens ermöglicht.“

Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin Claudia Pechstein schreibt auf Ihrer Website über die konkrete angestrebte Anzahl an Unterschriften:

,,Mein Sponsor, die Unternehmensgruppe Matthias Große, hat sich zum Ziel gesetzt insgesamt 100.000 Unterschriften zu sammeln.“

Wer ist Matthias Große? Zu seiner Vita geht es hier entlang. Als Claudia Pechstein bereits der mediale Gegenwind ins Gesicht blies zeigte der Immobilienfachmann Flagge und sponserte einen PKW. Es wurde weiterhin eine langfristige Zusammenarbeit im Sponsoring vereinbart.

Eine erste Reaktion vom DOSB gab es bereits auch. Die Volksinitiative wurde als PR-Aktion abgetan. Das Handelsblatt titelt Pechstein kritisiert Dosb-Präsident Bach. Die unendliche Geschichte wird weiter gehen.

Nachdenkenswert #28

,,Heute Morgen hatte ich bereits in aller Frühe Besuch. Als es um 8.00 Uhr bei mir zuhause klingelte, habe ich sofort an die nächste Dopingkontrolle gedacht, doch dafür war der Besuch eindeutig zu zahlreich. Ca. zehn Damen und Herren – zum Teil mit schusssicheren Westen (!) – standen vor der Tür. Und obwohl ich noch nicht einmal gefrühstückt hatte, habe ich die Herrschaften natürlich hereingelassen. Selbst wenn ich lieber erst einmal geduscht und einen Kaffee getrunken hätte. Ich hatte allerdings auch keine andere Wahl, schließlich waren sie mit einem Durchsuchungsbeschluss gekommen.“

Claudia Pechstein, fünffache Olympiasiegerin, auf ihrer Homepage

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

Heute ein paar Häppchen abseits der großen Siegerehrungen bei den olympischen Leibesübungen.

Gorbatschow prägte einst das politische Statement: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Patrick Beckert aus Deutschland hat einen möglichen Start im Eisschnelllauf verpasst. Grund war ein nicht eingeschaltetes Handy. Vancouver 2010 – Bitter ; Handy aus, Traum zerplatzt titelt eurosport.yahoo und erzählt die Geschichte eines zu spät gekommenen und bestraften Sportlers.

Zu spät dran war auch der niederländische Trainer Gerard Kemkers. Er wies seinem Schützling Sven Kramer in der 17. Runde die Innenbahn. Dies führte zur Disqualifikation des „goldenen“ Eisschnellläufers. Die taz titelt Drama in Orange. Zerknirscht kommt der Coach zu Wort.

„Es ist meine Schuld. Ich bin verantwortlich. Ich habe Rundenzeiten notiert und als ich wieder hoch schaute, hatte ich einen Blackout und habe das falsche Kommando gegeben.“

Die SZ mit Wolfgang Görl geht mit ironischen Unterton an das Thema Begeisterung der Münchner Bevölkerung für die Olympiabewerbung 2018 ran.

,,Die Münchner sind ja von höchster Stelle aus verpflichtet worden, olympische Begeisterung zu zeigen, um der Bewerbung für die Winterspiele 2018 Schwung zu verleihen. Olympiamuffel müssen mit drakonischen Strafen rechnen, wenn sie nachts um drei im Bett liegen, anstatt die Short-Track-Vorläufe der Damen am Fernseher zu verfolgen. Bei den unangemeldeten Kontrollbesuchen des Kreisverwaltungsreferats sind bereits einige Sünder erwischt worden, denen jetzt ein dreijähriges Hausverbot für sämtliche Wiesnzelte droht.“

Die letzten Bewerbungen für Olympische Spiele in Deutschland waren ja keine Erfolge. Sowohl Leipzig wie Berlin fielen durch. Dabei sind auch handwerkliche Fehler gemacht worden. Insofern waren beide Städte dann im entscheidenden Moment auch zu spät dran.