Finale Schachbundesliga bei DeepChess!!! Media und ein weißer Fleck in der Süddeutschen Zeitung

Sie haben alles in die Print Montagsausgabe der Süddeutschen Zeitung gepackt. Den französischen Nationalspieler mit dem geliehenen Megafon der Bayern München Ultras auf dem Titelblatt. Die Bastian Schweinsteiger Story einer Entwicklung zum reifen Spieler und Menschen auf Seite 3. Die ausführlichen Bundesligaberichte der Königsdisziplin Fußball im Sportteil. Zwei Artikel über die Turbulenzen bei 1860 München. Ein Foto vom Frauen Eishockey.

Zeilen über die aktuelle Formschwäche der Brose Baskets Bamberg und die Niederlage in Bonn. Ein Text über das anstehende DEL Finale der Kölner Haie und den Eisbären Berlin mit dem Blick auf die pragmatischen Seiten von Uwe Krupp. Auch ein Interview mit Frank Mill, ehemaliger Borussia Dortmund Spieler, mit den Sympathien für Bayern München sowie die Großzügigkeit der Kartenvergabe für verdienstvolle Spieler inclusive Trinken und Essen beim Rekordmeister. Mill schwärmt geradezu von dieser Praxis bei Bayern München.

Dazu eine ganze Seite Ergebnisspiegel. Tabellen bis runter zur 4. Fußballliga. ZFC Meuselwitz auf Platz 4 der Regionalliga Nordost. Red Bulls Fußballprojekt RB Leipzig trennt sich von Plauen 2:2. Curling gab es auch im Angebot. Hockey schafft es auch in den erlauchten Kreis. Ein Foto und Zeilen zu den starken Auftritten der Läufer aus Kenia beim Halbmarathon in Berlin. Auch ein kleiner Schwenk im Text zu dem Marathon in Paris. Es ist fast alles vorhanden. Selbst die dopinggeschwängerte Sportbranche Radsport fehlt nicht. Was fehlt, ist die Schachbundesliga. Das Finale. Ein weißer Fleck in der Süddeutschen Zeitung. Zum Glück gibt es auch Online-Angebote. Beispiel DeepChess!!! Media, die Ihre Berichterstattung mit folgenden Text einleiten.

,,Die Schachbundesliga hatte am Wochenende mit einer zentralen Veranstaltung ihr Saisonfinale im Schloß Schwetzingen. Zum achten Mal wurden die Schachfreunde aus Baden-Baden deutscher Meister, was nicht wirklich überrascht hat. Die Badener spielen in ihrer eigenen Liga und dies wird deutlich, wenn man auf die Tabelle schaut. 15 Mal zum Mannschaftskampf angetreten und 15 Mal gewonnen. Kein Verlust und kein Unentschieden. Das war deutlich. DeepChess!!! Media war vor Ort und hat einige Impressionen von diesem Wochenende eingesammelt und in einem Video verarbeitet.  Neben Impressionen und Aufnahmen von der Simultanveranstaltung mit Anatoli Karpov, haben wir auch ein kurzes Interview mit dem Sponsor der OSG, Wolfgang Grenke, und dem Mannschaftführer, Sven Noppes geführt.
Alles im allen, war die vom SV 1930 Hockenheim veranstaltete und geplante Endrunde in Schwetzingen ein echtes Highlight. Sehen Sie selbst.“

ServusTV: Eishockey-Event DEL Winter Game in Nürnberg

2003 nahm ich meine Jahrhundertliebe mit zum Eishockey. In Nürnberg. Die Begegnung der Nürnberger Ice Tigers gegen die Eisbären Berlin stand an. Ein wenig verwundert zeigte sich meine Liebste ob der geschwenkten DDR-Fahnen im Berliner Fanblock. Doch es lief alles friedlich ab. Jahre später sollte sich der Modeschmuckunternehmer Thomas Sabo zu einem spektakulären Engagement im Nürnberger Eishockey entscheiden. Das war 2009.  Im Mai, wenn ich mich recht erinnere. Seither firmiert die Mannschaft unter dem Namen des charismatischen Thomas Sabo. Ohne sein finanzielles Investment wären die Lichter am DEL Standort Nürnberg ausgegangen. Die Situation war damals ernst. Sehr ernst.

Auch sportlich gab es den einen oder anderen Tiefpunkt für Thomas Sabo und die Eishockey-Fans in Nürnberg zu verarbeiten. Erinnert sei an die katastrophale 0:9 Heimniederlage gegen die Düsseldorfer Metro Stars im Herbst 2010.

Doch zurück in das neue Jahr 2013. Ein Eishockey-Event der besonderen Art steht an. Kenner schnalzen mit der Zunge. Vor lauter Vorfreude auf das Spektakel unter freien Himmel im Stadion der Fußballer vom 1. FC Nürnberg. Großes Kino kündigt sich an.

Genug der Vorrede. Tauchen wir ein in die Presseinformation von ServusTV.

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Presseinformation:


ServusTV überträgt LIVE das erste DEL Winter Game aus Nürnberg

  • • 5-Stunden-Live-Event am 05. Januar ab 15.00 Uhr mit Freiluft-Duell zwischen

   Nürnberg und Berlin und Open-Air-Konzert von THE BOSSHOSS

  • • Mega-Produktion: 25 Kameras, 30 Kilometer Kabel, 80 Mann starkes Team
  • • Cable Guys: Patrick Reimer bei Nürnberg und Florian Busch bei den Eisbären

 

Wals-Himmelreich/Salzburg, 03. Januar 2013. Ein Duell, eine Show, ein Mega-Event – eiskalt, gigantisch, live! ServusTV zeigt am kommenden Samstag, 05. Januar, LIVE ab 15.00 Uhr das erste DEL Winter Game zwischen Gastgeber THOMAS SABO Ice Tigers und Eisbären Berlin. Der Fernsehsender wird das insgesamt über fünf Stunden dauernde Event als Hauptsponsor begleiten und mit einem Großaufgebot an Technik und Personal übertragen. Insgesamt 25 Kameras, darunter eine Helikopterkamera, eine Schlittschuhkamera und eine Highspeed Antelope, sowie ein Team von mehr als 80 Personen sorgen für höchsten Standard bei der Live-Produktion. Mit der Kulisse von 50.000 Zuschauern knackt die Premiere einer Freiluft-Partie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Besucherrekorde und ist das größte Liga-Spiel aller Zeiten in Europa. Für die richtige Einstimmung sorgen die Cowboys von THE BOSSHOSS, die den Besuchern mit einem neunzigminütigen Open-Air-Auftritt von 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr einheizen. Das Konzert überträgt ServusTV LIVE ab 15.00 Uhr in “THE BOSSHOSS live – Sound Of Winter Game”. In der Vorberichterstattung stimmen Interviews und Hintergrundberichte über die Entstehungsgeschichte des DEL Winter Game auf das anstehende Freiluft-Spiel ein. Dazu gibt es aktuelle Informationen zu den beiden Teams und einen Bericht über das Alumni Game mit Eishockey-Größen aus den Vereinen der DEL, das ab 14.00 Uhr im Stadion stattfindet. Das Freiluft-Duell zwischen den THOMAS SABO Ice Tigers und den Eisbären Berlin zeigt ServusTV LIVE ab 16.30 Uhr in “DEL Winter Game – LIVE Ice Tigers vs. Eisbären“. Als Cable Guys beim DEL Winter Game laufen Stürmer Patrick Reimer bei Nürnberg und Berlins Center Florian Busch auf.

Bereits am Freitag, 04. Januar, widmet sich ServusTV ab 18.25 Uhr mit der Sondersendung „Wissenswert Spezial – DEL Winter Game. Kampf unter freiem Himmel“ dem schnellsten Mannschaftssport der Welt. Die Dokumentation zeigt unter anderem den Aufbau der Eishockey-Spielfläche unter freiem Himmel für das DEL Winter Game. In „Servus Hockey Night KOMPAKT – Spezial aus Nürnberg“ präsentiert ServusTV ab 23.15 Uhr ein Spezial LIVE aus Nürnberg, mit News zu den letzten Vorbereitungen der Teams vor dem großen Freiluft-Spiel.

Martin Blank, General Manager von ServusTV: „Am 05. Januar wird in Nürnberg Europas größtes Eishockey-Ligaspiel aller Zeiten stattfinden – vor 50.000 Menschen, unter freiem Himmel. Den TV-Zuschauern bieten wir mit unserer Live-Übertragung bei ServusTV eine gigantische 5-stündige Show. Das DEL Winter Game ist auch im internationalen Vergleich ein Mega-Event und verhilft dem Eishockey zu hoher Aufmerksamkeit weit über die üblichen Fankreise und Grenzen hinaus! Mit diesem aufwändigen Übertragungskonzept wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass aus dem ersten DEL Winter Game ein unvergessliches Erlebnis für jeden wird. Und wir hoffen, dass dadurch noch mehr Menschen in Deutschland auf Eishockey aufmerksam werden.“

Die Produktion des DEL Winter Game – 25 Kameras, 30 Kilometer Kabel, ein 80 Mann starkes Team

Bei der Live-Übertragung des ersten DEL Winter Game arbeitet ServusTV mit 25 hochmodernen Kameras. Neun davon sind Spezialkameras, die zum Teil bislang nur bei Großereignissen wie den Olympischen Spielen und der Fußball Weltmeisterschaft verwendet wurden. Zum ersten Mal bei einem DEL-Spiel ist ein Helikopter mit Live-Kamera im Einsatz – und die Highspeed Kamera Antelope sorgt erstmalig im europäischen Eishockey für spektakuläre Zeitlupenaufnahmen. Die On-Air-Crew von ServusTV ist ebenfalls hochkarätig besetzt: Gerhard Leinauer und Holger Speckhahn führen als Moderatoren durch den Nachmittag und werden von den beiden

Experten Rick Goldmann und Tobias Abstreiter, der auch beim Alumni Game mit den Legenden des deutschen Eishockey aufläuft, am Mikrofon unterstützt. Kommentator der Partie ist Sebastian Schwele. Der ehemalige Eisbären- und THOMAS SABO Ice Tigers-Profi Florian Keller schätzt als Kommentatoren-Experte das Geschehen auf dem Eis ein. Als Fieldreporter im Stadion Nürnberg ist Hans Finger für ServusTV an der Eisfläche. Insgesamt sind 80 Personen an der Live-Produktion beteiligt, über 30 Kilometer Kabel werden in und am Nürnberger Stadion verlegt. Eine transparente Bande auf Höhe der Torlinien sorgt zudem für neue Einblicke.

Sondersendungen zum DEL Winter Game:

„Wissenswert Spezial – DEL Winter Game. Kampf unter freiem Himmel“, Freitag 04. Januar, 18.25 –18.55 Uhr

„Servus Hockey Night KOMPAKT – Spezial aus Nürnberg“, Freitag 04. Januar, 23.15 Uhr –0.15 Uhr

Das DEL Winter Game – Samstag, 05. Januar 2013 LIVE bei ServusTV:

14.00 – 15.00 Uhr              “THE BOSSHOSS – No Deals With The Devil” (Dokumentation)

15.00 – 16.30 Uhr              “THE BOSSHOSS live – Sound Of Winter Game” (Live)

16.30 – 20.15 Uhr              “DEL Winter Game – LIVE Ice Tigers vs. Eisbären”, inklusive Nachbericht

Das ServusTV-Team in Nürnberg:

Moderation: Gerhard Leinauer und Holger Speckhahn

Kommentar: Sebastian Schwele

Moderatoren-Experten: Rick Goldmann und Tobias Abstreiter

Kommentatoren-Experte: Florian Keller

Interviews: Hans Finger


Weitere DEL-Spiele in der „Servus Hockey Night LIVE“:

Hamburg Freezers – EHC Wolfsburg                                                              Sonntag, 06. Januar, 17.25 Uhr

Kölner Haie – Hamburg Freezers                                                                   Sonntag, 13. Januar, 17.25 Uhr


Weitere Informationen zu ServusTV finden Sie unter: www.servustv.com

Empfangbarkeit von ServusTV:

ServusTV ist in Deutschland über Astra Satellit 19,2°, digitale und analoge Kabelnetze und via IP-TV (über Entertain Deutsche Telekom) zu empfangen, in Berlin auch über DVB-T. Nähere Informationen zur Empfangbarkeit und Einstellung finden Sie im Internet unter www.servustv.com/empfang, eine persönliche Beratung über die kostenfreie Hotline 0800 100 30 70.

Über ServusTV:

ServusTV bietet ein Vollprogramm rund um die Uhr. Hochwertige Dokumentationen, Sport und Events, Unterhaltung, ausgewählte Spielfilme, Kulinarik, Kulturmagazine, Live-Konzerte und vieles mehr. Darüber hinaus zeigt ServusTV im „Red Bull TV-Fenster“ Sport und Live-Events auf höchstem Niveau, mitreißende Musik, Nervenkitzel und zahlreiche Sport- und Personality-Dokumentationen. Mit attraktiven und preisgekrönten Eigenproduktionen, die rund 50 Prozent des Programms ausmachen, und internationalen Formaten ist der Sender über alle Verbreitungswege in rund 80 Prozent aller Fernsehhaushalte in Deutschland empfangbar. Der Ausbau geht zügig voran. Der Rechteinhaber der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist ein erfahrener Live-Broadcaster im Eishockey-Sport. Seit zwei Jahren überträgt ServusTV in Österreich die Erste Bank Eishockey Liga. In über 120 Live-Übertragungen hat der Sender die Berichterstattung auf eine neue Qualitätsstufe gehoben. ServusTV wurde zusammen mit Red Bull Media House am 18. Dezember 2012 in Berlin für die Übertragung von „Red Bull Stratos“ mit dem Zuschauerpreis, der im Rahmen des Deutschen IPTV Award 2012 vergeben wurde, ausgezeichnet.

Eishockey-Event 2013 wirft seine Schatten voraus

Nein, heute kein Schach. Es sei denn hier, hier und hier.

In Nürnberg laufen die Vorbereitungen für ein Eishockey-Spektakel der besonderen Art auf Hochtouren.

Der Termin ist für Fans des schnellsten Mannschaftsspiels der Welt seit langen fest im Kalender verankert. Am 5. Januar 2013 begegnen sich unter freien Himmel die Thomas Sabo Ice Tigers und der Meister Eisbären Berlin.

Dafür wird das Fußballstadion vom 1. FC Nürnberg zur Eishockey-Arena umfunktioniert.

Seit knapp 3 Wochen (konkret ab dem 12. Dezember 2012) wird gewerkelt. Das Interesse am Eishockey-Event zwischen den Thomas Sabo Ice Tigers und den Eisbären Berlin ist riesengroß.

Die Tickets für Nürnberg gingen weg wie warme Semmeln. Der Bedarf an minutiös geplanten Sportgroßveranstaltungen mit dem Hauch des außergewöhnlichen ist in Deutschland noch nicht gedeckt.

Gabi Eisenack hat die Details vom Aufbau, den Wetteraussichten, dem Vorrat an Kältemaschinen, der Anzahl der beteiligten Firmen bei der Materialanlieferung etc. auf nordbayern.de zusammengetragen. Der Countdown läuft.

Meinen Lesern wünsche ich ein sehr spannendes Sportjahr 2013 mit stabiler Gesundheit und persönlichen Wohlergehen!

Goldener April für Borussia Dortmund, Bayern München, Berlin Recycling Volleys, Eisbären Berlin und OSG Baden-Baden

Der April neigt sich dem Ende. Über die nationalen Fußballhelden aus Dortmund und die Glanzleistung von Bayern München auf internationalen Parkett ist ausgiebig auf allen Kanälen geschrieben worden.  Die sportlichen Termine waren eng getaktet. Neben dem König Fußball gab es auch noch andere bemerkenswerte Leistungen.

Stichwort Volleyball. Eine kleine oder größere Überraschung. Es gab mit Berlin Recycling Volleys einen neuen deutschen Meister im Volleyball. Nach ihrem Husarenstück im Play-off Halbfinale gegen den siebenfachen Serienmeister der letzten Jahre, dem VfB Friedrichshafen, krönten die Berliner ihre Saison mit der Meisterschaft gegen Generali Unterhaching. Wer den Kulttrainer der Häfler kennt, weiß, dass Stelian Moculescu in der nächsten Saison alles daran setzen wird die deutsche Meisterschaft wieder an den Bodensee zu holen.

Im Eishockey erkämpften sich die Eisbären Berlin die Meisterschaft gegen den Erzrivalen Adler Mannheim. Der einstige 15-fache DDR Meister, damals unter dem Namen SC Dynamo Berlin firmierend, holte sich jetzt bereits die sechste Meisterschaft im neuen System. 2005, 2006, 2008, 2009, 2011, 2012 dürfen jetzt auf dem Briefkopf der Hauptstädter stehen. Nach den Meisterfeierlichkeiten der letzten Tage ging es dann auch ins Berliner Rathaus zum Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Der stets für Partys offene Sozialdemokrat verkündete dann auch noch:

,,Berlin bewirbt sich um die Eishockey-WM“

Die Eishockey-WM soll dann in 5 Jahren mit dem zweiten Spielort Paris steigen. Wowereit gab damit keine Neuigkeit preis. Bereits am 29. Januar 2012 verbreitete Focus Online  die Nachricht vom Sport-Informations-Dienst (SID):

,,Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) bewirbt sich zusammen mit Frankreich um die WM 2017. Das gaben beide Verbände am Sonntag in Paris bekannt.“

Die Erinnerungen an die eigene Heim-WM 2010 sind noch frisch. Es darf gerne wieder eine Wiederholung dieser begeisternden Auftritte der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft geben.
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Zum Abschluss ein Blick auf das königliche Spiel mit den 64 Feldern. Stichwort Schachbundesliga. Jährlich grüßt das Murmeltier. Die OSG Baden-Baden fuhr in der Schachbundeliga die erneute Meisterschaft ein. Alle anderen Mannschaften dürften sich insgeheim so einen Sponsor wie Wolfgang Grenke von Grenkeleasing AG wünschen. Der Vorstandsvorsitzende mit dem Faible für Schach ist mit seiner monetären Unterstützung hauptverantwortlich für die Dominanz der OSG Baden-Baden im deutschen Schach. Die siebte Meisterschaft in Folge, bei gleichzeitiger Abrüstung der Konkurrenz, steht ab April fest in den Geschichtsbüchern.
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Zeit der Entscheidungen

Ostern ist durch. Es ist die Jahreszeit der Entscheidungen. Im Fußball ist sie vielleicht bereits gefallen.

Kann man jetzt eigentlich noch den Spruch bringen: – Dann wird Dortmund eben am legendären 34. Spieltag auf der Ziellinie abgefangen! – ohne in den Verdacht eines tollkühnen Optimisten zu geraten. Focus Online titelt BVB-Aktionäre bejubeln Borussia-Sieg.

Szenenwechsel. Im Volleyball haben die Berlin Recycling Volleys im Play-off-Finale erstmal ausgeglichen gegen Generali Haching. Die Berliner hatten im Halbfinale ja den Serienmeister VfB Friedrichshafen ausgeschaltet. 2004 ging letztmalig der Meistertitel nach Berlin. Etwas wehmütig werden die Häfler die Spiele beobachten. Eigentlich hatten sie ein Abo auf solche Endspiele.

Gehen wir auf´s Eis. Die schnellste Mannschaftssportart der Welt.

Im Eishockey sind die Play-offs Halbfinals mit den erwarteten Ergebnissen durch. Auf dem Papier eigentlich eine klare Sache. Doch die Straubing Tigers und ERC Ingolstadt wehrten sich nach besten Kräften. Doch jetzt kommt es zum Traumfinale zwischen den Eisbären Berlin und Adler Mannheim. Die kalendarischen Eckdaten für alle Eishockeyfreunde gibt es hier.

Sportinsider Interview mit Chantalle Alberstadt

Das Deutsche Eishockey konnte bei den Olympischen Spielen in Vancouver keinen positiven Beitrag zur Medaillenbilanz beitragen. Dies hatten auch nur die kühnsten Optimisten erwartet. Jedoch war der Auftritt in der Art und Weise einfach ernüchternd. Die Probleme in der hauseigenen DEL sind nicht zu übersehen. Monetäre Schwierigkeiten in Kassel, Krefeld oder Köln bestimmen die Schlagzeilen. Chantalle Alberstadt, Mitinitiatorin der Aktion Spieltag58, ist mit Herzblut Eishockeyfan. Im E-Mail Interview gibt Sie einen Einblick in die Aktion und zieht ein ausführliches Fazit.

Chantalle wie bist Du auf die Idee mit der Aktion Spieltag58 gekommen?                                                                                                                   

Gibst Du ein wenig Einblick in die Entstehungsgeschichte? Wer waren Deine Mitstreiter? Welcher zeitliche Aufwand wurde investiert?

Chantalle Alberstadt: Schon seit einigen Monaten grübeln wir, was in der Deutschen Eishockey Liga alles schief läuft. Die jüngsten Entwicklungen zeigten, dass es mit der Liga immer weiter bergab geht, seien es nun die Finanzprobleme des Kultklubs in Köln, Kassel oder Krefeld. Eishockey bei Olympia hat uns dann erneut vor Augen geführt, was diesen Sport ausmacht, warum wir ihn lieben lernten und dass es das in der DEL schon lange nicht mehr in dieser Intensität gibt.
Die grobe Idee zu der Aktion kam uns dann am 4. März mittags, daher trafen wir uns kurzfristig am Abend zu fünft zum Brainstorming und die Idee für „Spieltag58“ nahm Gestalt an. Wir mussten dem Projekt einen Schlagkräftigen Namen geben ( bei einer Internetadresse wie deutschland-trauert-um-sein-eishockey glüht die Tastatur) und einen Slogan verpassen, der bei den Menschen Interesse weckt, ggf. auch im ersten Moment anstößig aufgenommen wird – damit es sich in die Köpfe einbrennt und zum Denken anregt. Freitags Mittags ging dann die Website, sowie der Flyer online, die wir Nachts noch fertiggestellt hatten, und verbreiteten es in Eishockeyforen. Im adlerfans.de-Forum fand das Ganze sofort so große Akzeptanz, dass beim Heimspiel am gleichen Abend bereits jede Menge Flyer verteilt wurden und darüber diskutiert wurde. In den nächsten Tagen verbreitete sich das Ganze wie ein Lauffeuer in weitere Foren und die Medien fingen an davon zu berichten.
Mitstreiter war quasi jeder, der sich in irgendeiner Form an der Aktion beteiligte. Sei es nun durch schwarze Kleidung am 16./17.03.10, oder durch Verbreitung der Idee.
Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass es keine Aktion von Einzelpersonen war, sondern wir nur den Rahmen dazu mit der Gestaltung der Website, des Flyers und der Verwaltung via Mailadresse gegeben haben. Der Erfolg der Aktion liegt bei der Unterstützung jeder einzelnen Person zu Grunde, die zeigen wollte, dass da etwas falsch läuft.

Welche Erwartungen hattest Du an die Aktion 58? Wie sieht ein erstes Resümee von Deiner Seite aus? Welches Feedback hast Du bisher bekommen?

Chantalle Alberstadt: Unser Ziel war es zu zeigen, dass das Eishockey nicht mehr derart existent ist, wie es sein sollte, und sich an diesem entstandenen Abwärtstrend etwas ändern muss. Wir wollten zu Diskussionen anregen, zur Auseinandersetzung mit den Problemen, die das Deutsche Eishockey hat. Insofern hat die Aktion unsere Erwartungen voll auf erfüllt. Im Vorfeld gab es jede Menge Medien, die Interesse zeigten, und auch Interviews und Stellungnahmen von den Führungspositionen der DEL. Das zeigt, dass die Aktion der Problematik Gehör verschafft hat.
Generell haben wir sehr positives Feedback bekommen. Den Konsens, dass dringend etwas geändert werden muss, gibt es ja nicht erst seit Gestern. Insofern haben sich viele dafür bedankt, dass endlich etwas passiert und nicht von Zuhause aus zugeschaut wird, wie der Sport langsam aber sicher stirbt, weil manche schon lange die Lust verloren haben, in das Stadion zu gehen, das für Jahrzehnte ihr Zuhause war.
Natürlich gab es auch negatives Feedback – einige warfen der Aktion vor nicht konkret genug gewesen zu sein, keine konkreten Forderungen gestellt zu haben. Diesen Schritt hatten wir uns im Vorherein überlegt, denn wir wollten uns nicht als kleine Gruppe anmaßen, für ganz Eishockeydeutschland zu sprechen. Ziel war es, wie schon gesagt, zur Diskussion anzuregen, nicht exakte Forderungen zu stellen – die werden aus den entstandenen Diskussionen von selbst folgen.

Wie geht es weiter? Sind weitere ähnliche Aktionen geplant? Was würdest Du besser machen wollen gegenüber der Premiere in dieser Woche.

Chantalle Alberstadt: Wir werden zunächst einmal genau beobachten, ob sich etwas verändert. Sollte der Verfall des Eishockeys voran schreiten und es die Situation erfordern, wird das nicht die letzte Aktion gewesen sein. Wir haben noch nicht aufgegeben und werden weiter für unser Hobby, unsere Leidenschaft kämpfen.
Falls es somit zu einer weiteren Aktion kommen sollte, wird diese ein wenig längerfristiger geplant sein, damit auch andere Clubs sich besser mit der Aktion identifizieren können. Eventuell könnte man sich mit Fans aus anderen Vereinen zusammensetzen und das Ganze in eine Richtung planen, dass sich alle damit identifizieren können und ihre ganze Kraft hinein investieren können – aber ob das erforderlich sein wird sehen wir erst, wenn Schritte in die richtige Richtung ausbleiben oder weiterhin von der DEL-Führung proklamiert wird, dass man an XYZ nichts ändern könnte und das in anderen Ligen die selben Probleme seien, anstatt getroffene Entscheidungen selbstkritisch zu hinterfragen.

Wie siehst Du das Thema Fanbeauftragter? Henrike Wöbking schrieb im Kölner Haie Fan-Magazin Haimspiel.de:

,,Es gibt eine „Arbeitsplatzbeschreibung“ für Fanbeauftragte in der DEL, die sich auf vier DIN A4 Seiten beläuft. Zuständigkeiten und Aufgabenstellungen sind hier ausführlich definiert. Die Anforderungen an die Fanbeauftragten kann man guten Gewissens als Fulltime-Job bezeichnen, denn der nötige Zeitaufwand übersteigt bei weitem, was neben einer normalen an ehrenamtlicher Arbeit leistbar ist. Langfristig ist die Installation der Fanbeauftragten, so wie es die DEL-Leitung anstrebt, sicher eine gute Sache, aber kurzfristig eben nicht umsetzbar und somit für die Vorbringung der akuten Kritikpunkte derzeit noch keine Option.“

Chantalle Alberstadt: Zunächst einmal finde ich die Position von Fanbeauftragten gut, insofern sie als Bindeglied zwischen „Fans“ und dem „Unternehmen DEL“ fungiert. Die Probleme der DEL und die verschlossenen Augen der DEL-Führung sind allerdings so eklatant, dass ich Henrike bei ihrem Statement recht geben muss, dass dieser Weg der Kontaktaufnahme zur DEL kurzfristig keinen Lösungsweg darstellen kann.  Wir können hoffen, dass die Installation der Fanbeautragten von langfristigem Erfolg gekrönt sein wird und die Fans sich mit Hilfe dieses Sprachrohrs Aufmerksamkeit verschaffen. Wichtig ist hierbei allerdings, dass alle Beteiligten, sei es der gemeine Fan, der seine Kritikpunkte dem Fanbeauftragten mit auf dem Weg gibt, der Fanbeauftragte, der als Sprachrohr fungiert, oder die DEL-Leitung als Exekutive, die „Institution“ ernst nehmen und als Bindeglied sieht.

Was war für Dich das bewegendste Ereignis im Eishockey in der jüngeren Geschichte?

Chantalle Alberstadt: Eigentlich durch Zufall, der Besuch eines Eishockeyspiels in der Schweiz, das ich vorher nur vom Lesen – also so ganz ohne bewegte Bilder kannte. Hier und da ein grober Check, niemand pfeift (weder Fans noch Schiedsrichter) – oder ein leichter Stockschlag wird mit Drücken des Handschuhs ins gegnerische Gesicht direkt gerächt, und weiter geht’s. Der Gegenspieler war eingenordet, es gab nicht mal eine Unterbrechung – und der Schiedsrichter verfolgte das Tun der beiden Akteure sehr genau, es wurde also nicht einfach übersehen. Das macht Spaß, hält das Spiel dynamischer und gibt den Spielern die Möglichkeit körperliche Präsenz zu zeigen. Wenn man lange Zeit schleichend eingelullt wird von Warmwasser-Eishockey, vergisst man wie es war, zumindest blendest du es aus und siehst die Veränderungen in der DEL als unumgehbare, der fortschreitenden Zeit geschuldeten Veränderungen. Du findest dich damit ab – doch dann fährst du 300 Kilometer in den Süden, und hast es wieder. So wird es vielen mit dem nächtlichen Einschalten von ARD und ZDF bei Olympia gegangen sein. Übrigens: Auch die Schweiz spielt nach IIHF-Regeln, die oft in der Argumentation der DEL als Buhmann für viele Strafzeiten herhalten.

Bei welchem Eishockey Großereignis wärst Du gerne als Zuschauer dabei gewesen?

Chantalle Alberstadt: So ganz persönlich: Bei der Meisterschaft der Adler Mannheim im Jahr 1997. Und anschließend dann mit den Massen bei der Meisterfeier in der Stadt.

Eine letzte Frage zum Abschluss darf natürlich nicht fehlen. Wer wird Deutscher Meister 2010 in der schnellsten Mannschafssportart?                          

Chantalle Alberstadt: Die Meisterschaftsfavoriten vor Saisonbeginn wurden von vielen Kennern der Liga festgelegt. Hierunter fielen neben dem aktuellen Deutschen Meister Eisbären Berlin auch die Adler Mannheim, sowie die Düsseldorfer EG. Die Vorrunde nun hinter sich und die ein oder andere Überraschung erlebt, würden die meisten wohl wieder auf die Eisbären tippen, die einen unglaublichen Abstand zum zweiten Platz erkämpfen konnten. Mich hat allerdings besonders der Sprung der Wolfsburger beeindruckt. Die Jungs wirken frisch und hungrig, als hätten sie vor keinem anderen Verein mehr Respekt. Für mich hätten sie die Deutsche Meisterschaft verdient.

Ich bedanke mich recht herzlich für das offene Interview bei Chantalle Alberstadt.