Guten Morgen.
Wer schon immer mal wissen wolle wie so ein Trainingslager von Eishockey-Cracks in der Taktung eines Tages abläuft, bekommt heute hier noch Antwort. Etwas Geduld bis zur Sport Mixed Zone Bodensee. Dann lüften wir das Geheimnis.
Nein, es war gestern nicht der Tag von Richard Ringer vom VfB LC Friedrichshafen bei der Leichtathletik WM in London. Im Vorlauf über 5.000 Meter schied er aus.
Lasse Viren: Die Sache mit den roten Blutkörperchen
Ja, ich kenne noch die Zeiten, da ist über 5.000 Meter in der Leichathletik ein Europäer souverän zu Titeln gelaufen. 1976 verfolgte ich intensiv die Olympischen Sommerspiele in Montreal. Ein Polizist aus dem finnischen Myrskila reiste da als Doppelolympiasieger über 5.000 und 10.000 Meter an. Lasse Viren hatte sich 1972 in München die beiden Goldmedaillen erlaufen. Monate vor dem Beginn der Spiele 1976 in Montral gab es jedoch auch eine Formschwäche des Läufers aus Finnland. Doch er steuerte im Winter und Frühjahr dagegen. Im Buch über die XXI. Olympischen Spiele mit dem Titel Montreal 1976 von Heide Rosendahl, der Olympiasiegerin von 1972 im Weitsprung und über 4 x 100 Meter, im Corvus Verlag erschienen, wird dies auf Seite 30 dargelegt.
,,Im letzten Winter flog er nach Kolumbien und im Frühjahr nach Kenia, um im Höhentraining frischen Sauerstoff zu tanken. Beim Leistungstraining in Höhen ab 1800 Metern produziert der Körper zum Ausgleich mehr rote Blutkörperchen, weil in Höhenlagen die Luft dünner ist. Die Blutkörperchen sorgen für den Transport des Sauerstoffs zu den Muskeln. Größere Belastbarkeit und Ausdauer sind die Folge.“
Die Ausführungen im Buch Montral 1976 gehen dann weiter und lesen sich so:
,,Angeblich hat sich Lasse Viren einen Teil dieses Blutes auf der Höhe seiner Trainingsform abzapfen lassen, um dann kurz vor den Wettkämpfen von Montreal durch einen Bluttausch den Zustand verbesserter Leistungsfähigkeit zu erreichen. Wissenschaftler haben getestet, daß auf diese Art Langstreckler ihre Leistungen bis zu 15% steigern können.“
Der Polizist und München 1972 Doppelolympiasieger Lasse Viren gewann dann auch in Montreal die Strecken über 5.000 und 10.000 Meter und belegte einen bemerkenswerten 5. Platz beim Marathon hinter Olympiasieger Waldemar Cierpinski aus der DDR, Frank Shorter aus den USA, dem Belgier Karel Lismont und Donald Kardong aus den USA.
Noch ein paar Worte zur 5.000 Meter Disziplin. Lasse Viren gewann in Montreal 1976 in der Siegerzeit von 13:24,8 Minuten. Auf Platz zwei kam der Neuseeländer Dick Quax mit einer Laufzeit von 13:25,2. Aus der BRD sicherte sich im dramatischen Finish Klaus-Peter Hildenbrand mit einem spektakulären Hechtsprung ins Ziel eine Medaille und fing den vor ihm liegenden Rod Dixon aus Neuseeland noch ab. Bronzemedaillengewinner Hildenbrand konnte auf eine Zeit von 13:25,4 verweisen. Beim viertplatzierte Dixon blieb die Uhr bei 13:25,5 stehen. Den 5. Platz erlief sich Brendan Forster aus Großbritannien mit einer Laufzeit von 13:26,2. Auf Rang 6 liegt Willy Polleunis aus Belgien mit 13:27,0 Minuten ein.
,,Der Tod des Glücks ist der Vergleich“
Dies sagt der deutsche Managementtrainer Dr. Reinhard K. Sprenger auf einer seiner CDs und in seinen Seminaren, Doch ich will mich nicht um die Zeit von Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) beim gestrigen Vorlauf bei der Weltmeisterschaft in London drücken. Richard Ringer lief 13:36,8 und kam als 17. ins Ziel. Das war leider das Aus. Für Schlagzeilen sorgte der Läufer vom Bodensee hinterher. Seine Kritik an den Hygieneverhältnissen im Hotel war deutlich. Sport1 titelt Ringer: Toilette selber putzen.
Doping und Hajo Seppelt Berichterstattung in der ARD
So weit heute die Leichtathletik. Doch noch ein letztes Wort zu einer unappetitlichen Thematik. Doping. Bullshit Doping. Hajo Seppelt hatte ja vor der WM mit seinem Doping Bericht den Partycrasher gegeben. In seiner 30-minütigen Doku Geheimsache Doping: Wie Afrikas Sporthelden verkauft werden, vor dem Beginn der Leichtathletik-WM in der ARD am 3. August 2017 gesendet, war man geneigt sich abzuwenden von dem Sport um Laufzeiten, Startprämien, Leistungssteigernden Substanzen, Verstrickungen mit dubiosen Hintermännern sowie einer brutalen Ausbeutung afrikanischer Läufer. Wer mehr erfahren will, folgt dem Twitter-Account vom sich über Jahre in die Thematik hineingewühlten Journalisten. Diese Recherchen sind nicht immer leicht oder ungefährlich. Andererseits platziert die ARD solche Themen immer sehr weit außerhalb der Primetime. Wer mag schon ernsthaft sein Hochglanzprodukt permanent durch Doping Filme und Hintergrundberichte über skandalöse Zustände in der Industriebranche Sport beschädigen?
Ich würde mir auch Daniel Drepper, Jonathan Sachse oder Jens Weinreich mit kritischen Hintergrundberichten zum Profisport im durch Zwangsgebühren alimentierten TV vorstellen können. Und weniger KMH oder hochgejazzte Supercupspaßveranstaltungen. So ganz nebenbei warte ich natürlich auch noch auf eine Lieferung: Wann liefert Hajo Seppelt den 2. Teil der Mark Bonar Geschichte?
Schwenk zur schnellsten Mannschaftssportart der Welt.
Eingangs bat ich um etwas Geduld für alle, die die Taktung eines Trainingslagertages von Eishockey-Cracks chronologisch erzählt bekommen wollen.
Sport Mixed Zone Bodensee
Eishockey: Wer schon immer mal wissen wollte, wie denn so ein Trainingslager in Südtirol für ein DEL2 Team aussieht, dem sei die chronologische Erzählung eines Tagesablaufs der Ravensburg Towerstars durch Frank Enderle an die Hand gegeben. +++ Handball: Sie ist schon über eine Woche durch, doch Stammleser wissen meine Art zu schätzen, nicht jeder Breaking News sofort hektisch nachzuhecheln. Die HSG Konstanz hat selbstverständlich auch zur U-21 Handballweltmeisterschaft nach Algerien geschaut. Ihr talentierter Torwart Stefan Hanemann war dabei. HSG Pressesprecher Andreas Joas nahm sich nach der Rückkehr der Sache in einem Artikel auf der Vereinswebseite gewohnt solide und einfühlsam an. Unter dem Titel Nach ,,Schlag ins Gesicht“ bei WM: Stefan Hanemann froh über ,,größte Ehre für Deutschland spielen zu dürfen“ leitet Handballexperte Andreas Joas seinen Text mit folgenden Worten ein: ,,Sieben Spiele, sieben souveräne Siege, Halbfinale. Alles war perfekt gelaufen für Stefan Hanemann von der HSG Konstanz und die deutsche U21-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Algerien. Dann kamen zwei unglückliche Niederlagen gegen Europameister Spanien im Halbfinale und Weltmeister Frankreich im Spiel um Platz drei. Nach dem undankbaren vierten Platz und zwei Tagen zurück in der Heimat sagt Stefan Hanemann, es gehe ihm mittlerweile wieder „ganz okay.“ Doch die Enttäuschung sitzt tief.“ +++ Leichtathletik: Der 3-Länder Marathon am Bodensee mit Start in Lindau, Zwischenstation in St. Margrethen und Zieleinlauf in Bregenz am 8. Oktober 2017 wirft seine Schatten voraus. Rennleiter Günter Ernst bietet einen Trainingslauf und eine Streckenbesichtigung an. Die Teilnahme ist kostenlos. Für Laufinteressierte stehen wahlweise die zweite Hälfte des Skinfit-Halbmarathons (10,5 km) oder 2/3 der Marathon-Strecke (31 km) ab Bregenz zur Verfügung. Geplanter gemeinsamer Start ist der Sonntag, dem 27. August 2017 um 8.00 Uhr. Treffpunkt ist direkt beim Casino-Stadion in Bregenz – also beim Ziel der 11. Ausgabe des 3-Länder-Marathon am Bodensee. Zur Anmeldung bis zum 24. August 2017 geht es hier entlang.