Kein gutes Omen für Übungsleiter Löw

Heute steht das DFB-Pokalendspiel Bayern München – Borussia Dortmund auf dem Plan. Es ist kein gutes Omen für Übungsleiter Löw.

2008 gab es diese Paarung in Berlin. Anschließend verlor Übungsleiter Löw in der Vorrunde der EM gegen Kroatien, einige Medien brachten da bereits Rücktrittsforderungen ins Spiel, später gab es durch das Ballack Tor gegen Österreich doch das smarte Überspringen der Vorrunde. Im Finale gab es dann jedoch einen mutlosen Auftritt gegen Spanien und eine Finalniederlage.

Auch 2012 standen sich Bayern München und Borussia Dortmund im DFB-Pokalendspiel in Berlin, jener Hauptstadt mit dem Hang zu schlecht geplanten und überteuerten Großprojekten, gegenüber. Anschließend gab es bei der EM 2012 jene berühmt-berüchtigte Niederlage im Halbfinale gegen Italien für Joachim Löw. Stefan Niggemeier titelte Deutschland ringt um Fassung und merkte an:

,,Am Ende nahm das ZDF dann aber doch nur ein ,,ZDF-Spezial“ gleich nach der Hauptausgabe der „heute“-Sendung zusätzlich ins Programm. (Nein, nicht zu den Euro-Beschlüssen. Zum Ausscheiden der deutschen Mannschaft im Halbfinale bei der Europameisterschaft.)“

In der besagten ZDF-Sendung nach dem EM-Aus 2012 war ein Film von Boris Büchler zu sehen. Der TV-erfahrene Medienjournalist und Kultblogger Niggemeier hat damals die Eingangsworte von Büchler festgehalten:

,,Für den Mann, den sie Jogi nennen, ist die EM Geschichte. Endstation Warschau. Die Stunde Null der vielzitierten goldenen Generation, der anscheinend die Siegermentalität bei großen Spielen, bei Turnieren fehlt. 2012 sollte für das Gesamtwerk des Bundestrainers ein entscheidendes werden. Doch Löw und seine Auserwählten bleiben die Unvollendeten.“

Nun also die WM 2014 in Brasilien vor der Brust und es stehen sich am heutigen Sonnabend die Nationalspieler von Bayern München und Borussia Dortmund im Olympiastadion gegenüber.

In den Jahren der Weltmeistererfolge der deutschen Nationalmannschaft gab es übrigens diese DFB-Pokalendspiele:

1954: VfB Stuttgart – 1.FC Köln 1:0 n.V.   in Ludwigshafen

1974: Eintracht Frankfurt – Hamburger SV 3:1 n.V   in Düsseldorf

1990: 1. FC Kaiserslautern – Werder Bremen 3:2   in Berlin

Noch ein paar Worte zu den beiden Erzrivalen, die heute hochmotiviert in das Finale gehen werden. Eine Saison ohne Titel für Borussia Dortmund, wäre nach dem Double 2012 dann bereits die zweite Saison ohne zählbares für die Vitrine. Für Bayern München wäre nur die Meisterschaft 2014 nach dem Triple vom vergangen Jahr auch zu wenig.

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Früheste eingefahrene Meisterschaft hin oder her. Das Momentum scheint auf Seiten der Mannschaft vom begnadeten Geschichtenerzähler Jürgen Klopp zu liegen. Das Punktspiel unlängst in Fröttmaning gewann Dortmund souverän mit 3:0. Eines dieser Spiele, in denen sich Pep Guardiola verstärkt an seinen kahlen Kopf fasste. Er wirkte ratlos. Nach dem Debakel gegen Real Madrid, da gibt es nichts schön zu reden, wirkte Bayern dünnhäutig. Es gibt keinen Grund Kübelweise Häme über einen deutschen Fußballverein zu kippen, wenn er im Halbfinale der Champions-League an einem Team wie Real Madrid scheitert. Doch die Art und Weise war bedenklich. In beiden Spielen war die Anzahl der Torchancen in Richtung Kasten von Casillas sehr überschaubar. Am Ende standen 0:5 Tore und zwei verlorene Spiele zu Buche. Auch im Rückspiel hätte Bayern wohl noch weitere 60 Minuten spielen können ohne Torerfolg. Was zählten da all die schönen Ballbesitzstatistiken. Ich hatte mich bereits nach dem Hinspiel gewundert. Da sprachen die Bayern, Spieler wie Funktionäre, von Dominanz. Sie beriefen sich auf die Ballbesitzstatistik. Die Logik erschloss sich mir nicht. Europäische K.o. Wettbewerbe werden immer noch nach Toren abgerechnet.

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Borussia Dortmund lieferte Real da im Viertelfinale im Rückspiel einen anderen Kampf. Aber Quervergleiche hinken ja oft. Heute beginnt das Spiel, wo ist das Phrasenschwein, wieder bei 0. Borussia Dortmund schlug Bayern München im Endspiel 2012 mit 5:2. Aber damals fiel die Niederlage zu hoch aus. Ob Lewandowski diesmal wieder zu ähnlicher Toreffektivität in der Lage ist, sei Mal dahingestellt. Bayern hatte damals auch jenes Champions-League-Finale gegen Chelsea als Rucksack mit zu tragen. Das kostete vielleicht auch einige Prozentpunkte an Konzentration. Ja keine Verletzung zuziehen. Eine Woche vor dem herbeigesehnten Endspiel in Fröttmaning. Oliver Fritsch schrieb seinerzeit auf Zeit Online:

,,Und die Bayern? Sehr starke erste Halbzeit, da stimme ich Heynckes zu. Aber viele schlimme Fehler in der Abwehr, auch da hat er Recht. Umschalten nach Ballverlust – schon mal gehört? Zweite Halbzeit mit den Gedanken wohl beim nächsten Samstag. Aber man merkte auch, in diesem Finale stand für sie viel auf dem Spiel, vor allem in der Image-Tabelle. Die Bayern haben das Endspiel ernst genommen. Und 2:5 tut weh. A penny for Your thoughts, Uli Hoeneß …“

Den Satz des Abends sprach damals übrigens Philipp Lahm nach der 2:5 Niederlage:

,,Wir waren klar die bessere Mannschaft.“

Also eine Rechnung wäre da also noch offen. Schaun mer Mal.

Vor 23 Jahren gewinnt Matthias Sammer mit Dynamo Dresden den FDGB-Pokal

Er ist einer der Schlüsselpersonen für das Bayern München Märchen in der Saison 2012/2013 gewesen. Die Rede ist von Matthias Sammer. Jetzt als krönender Abschluss im 1. Arbeitsjahr beim deutschen Rekordmeister nach der Meisterschaft mit Rekordpunktzahl, dem Gewinn der Champions-League im Prestigeduell mit Borussia Dortmund nun auch der DFB-Pokal. Es hallt durch ganz Deutschland: Triple. Respekt. Dabei wollen wir an dieser Stelle nicht die Frauen vom Vfl Wolfsburg vergessen. Sie waren die Ersten mit der atemberaubenden Trilogie Meisterschaft, Champions-League und DFB-Pokal. Doch zurück zu Bayern München.

Den Ritterschlag erhält Matthias Sammer vom Kaiser höchstpersönlich. Weltmeister, lebende Bayern München Legende und Ehrenpräsident Franz Beckenbauer gegenüber dem TV-Sender Sky:

„Ich habe von Anfang an gesagt: Die beste Verpflichtung in den letzten Jahren war Matthias Sammer. Er hat die Mannschaft wieder aufgerichtet, natürlich im Verbund mit Jupp Heynckes und seinen Leuten. Matthias Sammer hat einen ganz ganz großen Anteil daran, dass der FC Bayern heute da ist, wo er immer hin wollte“.

Kann man so stehen lassen. Den ersten Pokalerfolg errang der gebürtige Dresdner noch für die Elbflorenzer. Heute genau auf den Tag vor 23 Jahren gewann Matthias Sammer mit Dynamo Dresden in Berlin als Spieler den FDGB-Pokal. Das Tableau der Partie von damals am 2. Juni 1990 im Jahr der deutschen Einheit liest sich so:

SG Dynamo Dresden – PSV Schwerin 2:1 (1:1)

SG Dynamo Dresden: Schulze, Lieberam, Wagenhaus, Schößler, Büttner, Stübner, Pilz (52. Platzverweis), Sammer, Kirsten, Döschner (74. Radtke), Gütschow (87. Minge).

PSV Schwerin: Reinke, Eggert, Herzberg, Beutling, Stammann, Prange, Drews, Ruppach, Kort, Gottschalk (76. Buchsteiner), Baumgart (66. Benthin).

Torfolge: 0:1 Kort (5.), 1:1 Stübner (18.), 2:1 Kirsten (84.).

Schiedsrichter: Gläser (Breitungen).

Zuschauer: 5.750 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin

Im Sommer 1990 wechselte Matthias Sammer dann zum Bundesligisten VfB Stuttgart. Aufbruch zu neuen Zielen und Erfolgen.

Der Tag, an dem die falsche Bayern München Mannschaft Pokalsieger wurde

Die DFB-Pokalfinals in Berlin und Köln sind auch durch. Hiesige Wettanbieter boten für einen Sieg der Frauen von Bayern München gegen die favorisierten Frankfurterinnen (Quote 12:10) eine 70:10 Offerte an. Ein schnalzen auf der Zunge jeden Wetters mit einem Faible für Außenseiterwetten war damit garantiert.

Uli Hoeneß ist kein ausgewiesener Fan vom Frauenfußball. Eine 2:5 Niederlage seiner Männermannschaft gegen die gierigen Jungs von Borussia Dortmund hätte er vielleicht gerne getauscht. Doch Fußball ist kein Wunschkonzert. Wer vor der Saison prognostiziert hätte, dass die Frauen von Bayern München den einzigen nationalen Titel in die bayerische Landeshauptstadt holen würden, musste mit schallenden Gelächter rechnen. Doch Ehre wem Ehre gebührt. Markus Juchem hat auf womensoccer unter dem Titel Bayern München gewinnt DFB-Pokal alle Fakten, Daten und Zahlen zum Triumph der Frauen wie immer kompetent zusammengefasst.

Das bringt dann ja fast Dirk Bauermann mit dem Basketballprojekt Bayern München unter Zugzwang.

Nachdenkenswert #135

,,Ich weiß nicht, wo die Reise noch hingeht. Natürlich ist der DFB bestrebt, sich in allen Bereichen weiter zu verbessern. Der DFB-Pokal ist nicht die Champions League oder der Super Bowl, aber wir versuchen, uns an diesen Veranstaltungen zu orientieren. Nehmen wir zum Beispiel die Pokalübergabe: Im Vorjahr hat Franziska van Almsick den Pokal ins Stadion getragen, diesmal macht es Magdalena Neuner. Das ist auch Thema für die Medien. Oder nehmen wir unseren Showact Rea Garvey, der vor dem Spiel auf dem Siegerehrungspodium auftreten wird. Ich glaube nicht, dass wir schon das Ende der Fahnenstange erreicht haben.“

Michael Kirchner, Projektleiter beim Pokalfinale Borussia Dortmund gegen Bayern München, DFB Abteilungsleiter im Bereich Organisation und Eventmanagement, im Interview auf dfb.de

Olympique Marseille … Bayern München wandelt auf den Spuren vom FC Carl Zeiss Jena

Ich hatte noch zwei Jahre bis zu meinem 14. Geburtstag. Wir schrieben das Jahr 1975. Der französische Club Olympique Marseille verlor zu Hause gegen Carl Zeiss Jena mit 0:1. Trainer beim Sieger ein gewisser Hans Meyer. Bisher der einzige deutsche Trainer der in beiden nationalen Wettbewerben, FDGB-Pokal und DFB-Pokal, die Nase vorn hatte.

Im Heimspiel legten die Jenenser eine Gala hin und bezwangen die Franzosen mit 3:0. Siehe auch Glanzlicht eines strahlenden Siegers: Peter Ducke! Im Rückspiel der besagte Sieg in Marseille. Danach dauerte es bis zum 28. März 2012 um einen weiteren Auswärtssieg einer deutschen Fußballmannschaft in der französischen Hafenstadt zu verbuchen. Bayern München  darf sich jetzt wohl schon zu Recht auf ein Halbfinale mit Real Madrid freuen.

Ein ganz normaler Bürotag im Februar 2012 in Deutschland

08:00 Entspannt mit dem öffentlichen Nahverkehr ins Büro

08:35 Mantel im Büro aufgehangen. E-Mail Eingang checken. 

08:45 Kollegen an gewonnene Sportwette auf Fürther Pokal-Sieg erinnern

08:50 Ersten Kaffee im Büro trinken, Rosinenbrötchen tunken

08:56 Mentale kurze musikalische Auszeit mit youtube vorbereiten

08:59 Entspannungsblues Rock Me Baby mit B.B. King, Eric Clapton u. Co

09:30 Konferenz. Kollegen an ausstehenden Wetteinsatz erinnern

10:00 Zurück im Büro. Ablage. Blick auf die Kultseite von racingblog

10:30 Genüßlicher Blick auf das Blog Check von Hinten

11:05 Blick auf die Uhr. Zweites Frühstück in Sicht. Wird auch Zeit.

11:15  Zweites Frühstück mit Kollegen L. Austausch über Ex-Coach Stani.

11:45 Kantine. Sport Diskussion fortsetzen. Es dreht sich um Mäzen Hopp.

12:40 Eiligen Außentermin vortäuschen: schnell mal rüber zu Kaufhof

13:45 Beim Bereichsleiter Sorge über Zustand von J. äußern

14:30 Am Drucker Powerpoint-Präsentation der Kollegin V. abgreifen

14:55 Druckerpapier und Textmarker Stabilo für daheim einstecken

15:15 All-inclusive-Angebote für DFB-Pokal in Berlin 2012 checken

15:40 Präsentation von V. unter eigenem Namen der Zentrale senden

16:10 Auszubildenden (Hoffenheim Fan) im Großraumbüro hochnehmen

16:20 Die Bundesligawettgelder von den Kollegen einsammeln

17:10 Endlich Feierabend. In der Tiefgarage auf Bereichsleiter warten:

             ,,So spät noch?“

17:50 Von der Frau wegen aufreibenden Bürotag bedauern lassen

17:55 Gut gekühltes Entspannungsbier von der Frau servieren lassen

Anmerkung

Alles an diesem Büroarbeitstag ist erfunden, das hoffe ich zumindest. Namen der Personen sowie Ablauf in der Firma sind ebenso frei erfunden wie die beschriebenen Situationen und Handlungen.

Ich versichere, dass ein Bezug zu realen Geschehnissen in deutschen Büros nicht beabsichtigt ist, auch wenn sich ein solcher finden sollte.

Little Hoffenheim oder jährlich grüßt das Murmeltier

Sie sind wieder draußen. DFB-Pokal ist nichts für die Hoffenheimer. Der einstige Shooting Star der Bundesliga ist von einer Finalteilnahme in Berlin so weit entfernt wie der Salzstock in Gorleben von einem verlässlichen Atommüll-Endlager.

Vor gut einem Jahr schrieb ich unter Little Hoffenheim hier auf dem Blog:

,,Es gibt keine Alternative zum sportlichen Erfolg. Während Gustavo, ehemaliger Spieler von Hoffenheim, souverän mit seinem neuen Verein Bayern München in das Halbfinale einzieht, mussten die Kraichgauer bei Energie Cottbus ohne Coach Rangnick die Segel aus dem Pokalwettbewerb streichen.“

Für den jetzigen Trainer Holger Stanislawski dürften ein paar ungemütlichere Tage anstehen, wenn ich die Zeilen mit den Aussagen von Mäzen Dietmar Hopp bei spox richtig deute. Ich möchte jetzt nicht in der Haut vom Hoffenheim Coach stecken. Dabei sind die Zeilen über die von Golfspieler Hopp kritisierte fehlende Linie bei Stanislawski vor dem blamablen Pokalaus gegen den Zweitligisten Greuther Fürth  zu lesen gewesen.

Little Hoffenheim

Es gibt keine Alternative zum sportlichen Erfolg. Während Gustavo, ehemaliger Spieler von Hoffenheim, souverän mit seinem neuen Verein Bayern München in das Halbfinale einzieht, mussten die Kraichgauer bei Energie Cottbus ohne Coach Rangnick die Segel aus dem Pokalwettbewerb streichen. Das warten auf schwarze Zahlen in Hoffenheim geht also weiter. Für die kolportierten 240 Millionen Euro hat die TSG eine doch recht bescheidene sportliche Bilanz aufzuweisen. Das kann Dietmar Hopp nicht wirklich gefallen.

Robben schießt Bayern ins DFB-Pokal Finale

Es war ein Geduldsspiel. Ein Elfmeterschießen drohte. Doch dann kam die 112. Minute. Arjen Robben zog unwiderstehlich an der rechten Außenlinie davon. Schwenk in den Strafraum der Schalker. Schuß in die linke Ecke. Tor. Damit war die Fahrkarte für Berlin gebucht.

Da haben sich also die Trainingseinheiten in der kälteren Jahreszeit gelohnt.

Mar 10, 2010 - Munich, Germany - ARJEN ROBBEN at practice and training fc Bayern Munich.

Herzlichen Glückwunsch !

Reminiszenz an das legendäre DFB-Pokalspiel Schalke gegen Bayern 6:6

Es gibt so Spiele, die vergisst der Fußballfan nicht. Da können Jahrzehnte vergehen. Eines dieser legendären und spektakulären Fußballspiele fand 1984 zwischen Schalke und Bayern statt. Rolf Töpperwien fängt beim anschließenden bemerkenswerten Interview
mit Olaf Thon alle Emotionen hautnah ein.

Ganz großes Kino. Schwenk in das Jahr 2010. Am heutigen Abend gibt es wieder die DFB Partie Schalke gegen Bayern. Es darf wieder spektakulär werden meine Herren.