Sponsorspiegel 23.01.10

Im wöchentlichen Sponsorspiegel wollen wir heute einen Blick auf die Deutsche Sporthilfe werfen. Seit einiger Zeit dringt an das Ohr des normalen Bürger seit Anfang des Jahres der Ruf nach finanzieller Hilfe für die Sportler. Die Rede war von 600 Euro Verdienst, einer 60 Stunden Woche, beruflicher Ausbildung neben dem Training. So wurden in überregionalen Zeitungen wie der SZ Stellenanzeigen mit „humorvollen“ Text geschaltet.

Sportler hoffen auf Volkssponsoring titelt hr online seinen Artikel über die  von der Sporthilfe initiierte Kampagne „Dein Name für Deutschland“. Für 3 Euro Monatsbeitrag könne jeder Bürger offizieller Sponsor der Spitzensportler in Deutschland werden. Die Weltmeisterin im Hammerwerfen von 2007, Betty Heidler, verweist auf das „Schlange stehen von Sponsoren“ in ihrer Sportart.

„In meiner Sportart stehen auch nach dem Gewinn von WM-Medaillen die Sponsoren nicht klopfend vor der Tür“.

Das sieht ja bei Fußballern etwas anders aus. Betty Heidler mag da gerne Lukas Podolski fragen. Er hat in jungen Jahren neben exhorbitanten Gehältern auch lukrative Werbeverträge vorzuweisen. Woran liegt es? Welche Sportart liegt medial in der Sonne? Welche Sportarten fristen ein Dasein im Schatten?

Wenn Betty Heidler im oben erwähnten Artikel von hr online dann jedoch einen Vergleich mit dem normalen Bürger wagt, bin ich mir nicht sicher, ob sie damit Sympathie und Verständnis für ihre Situation erreicht.

„Wenn die 60 Stunden in der Woche arbeiten und Überstunden machen, dann lassen sie sich das auszahlen, können sich dafür was kaufen. Ich habe nur im Sommer die Möglichkeit, um Preisgelder zu kämpfen.“

Auch Kugelstoßerin Nadin Kleinert hatte im alten Jahr auf die unbefriedigende Situation an der Sponsorenfront aufmerksam gemacht. Doch der normale Bürger ist dafür nicht verantwortlich. Der Managementtrainer Dr. Rainhard K. Sprenger spricht in seinen Seminaren gerne vom:

 „Der Tod des Glücks ist der Vergleich.“

In Deutschland wird kein Mensch gezwungen die Laufbahn eines Leistungssportler einzugehen. Es gibt für die Sportler keinen Garantieschein auf sportlichen Erfolg und Ruhm und Geld. Wer durchkommt wie einst Boris Becker oder Steffi Graf, Michael Schumacher oder Michael Ballack, Dirk Nowitzki oder die Klitschko Brüder, kassiert auch überdurchschnittliche Summen. Gepaart ist sportlicher Erfolg jedoch auch mit klugen Management und der erfolgreichen Vermarktung der Sportler.  

Michael Ballack ging eben konsequent seinen Weg aus dem grauen Karl-Marx-Stadt über Kaiserslautern, Leverkusen und dem deutschen Rekordmeister Bayern München. Danach ging es in die Weltstadt London zu Chelsea. Sein aktueller Wochenverdienst soll bei 135.000 Euro liegen. Richtig gelesen. 135.000 Euro pro Woche. Ballack Berater Michael Becker leistet einen exzellenten Job. 

Die Klitschko Brüder werden ebensfalls ausgezeichnet vermarktet. Ein Blick auf die Homepage der Klitschko Management Group GmbH zeigt dies deutlich. Die Boxer haben neben ihrer sportlichen Stärke auch Geschäftssinn und präsentieren sich selbstbewußt. Textpassage auf der Website:

„Als Testimonial fungieren die promovierten Sportwissenschaftler seit Jahren aufmerksamkeitsstark für ihre Partner in TV, Online, Rundfunk und Print.“

Übrigens der 19 Jährige Schachspieler Magnus Carlsen aus Norwegen konnte im vergangenen Jahr einen Sponsorenvertrag über 240.000 Euro für zwei Jahre an Land ziehen. Sponsor Artic Securities. Das war 12 Tage vor seinem 19. Geburtstag.

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Von der Projektassistenz für München bis …

Stellenanzeiger

 © Paul-Georg Meister: Pixelio

Zum anstehenden Jahreswechselt gibt es vielleicht die eine oder andere Überlegung den Job zu wechseln. Die Gründe können vielfältig sein. Einer der spektakulärsten Arbeitsplatzwechsel im Sport erfolgte im Sommer 2009. Fußballer Lukas Podolski entschied sich für die Karriere-Zugverbindung Köln-München-Köln. Der Nationalspieler wechselte vom Rekordmeister zurück zu seinem alten Verein 1. FC Köln. 

Die Karriereberaterin Sabine Asgodom äußerte sich damals in einem Interview auf jetzt.de der Süddeutschen Zeitung wie folgt: 

jetzt.de: Freiwillig vom FC Bayern zum 1. FC Köln zu wechseln ist so, als würde Josef Ackermann von jetzt an lieber hinter dem Bankschalter arbeiten. Ist Podolskis Rückkehr wirklich mit einem Karriererückschritt gleichzusetzen?

Sabine Asgodom: Nach außen wirkt der Wechsel wie ein beruflicher Rückschritt. Nach innen ist es aber die einzig richtige Entscheidung. Denn ich kann mir schon vorstellen, wie er jeden Morgen mit seinem schicken Auto zum Training an die Säbener Straße gefahren ist und gedacht hat: „Nein. Ich will das nicht!“ Das wichtigste im Job ist eben nicht Status und Macht, sondern Erfüllung und Zufriedenheit. Es ist eine Bauchsache: Geh ich gerne in die Arbeit? Freue ich mich drauf? Oder fehlt mir schon morgens die Motivation zum Aufstehen.

In der heutigen Sportjob Arena wollen wir den Blick auf einige freie Stellen werfen. Olympiabewerbung München 2018. Unterstützung wird gesucht. Der Deutsche Olympische Sportbund sucht eine Projektassistenz für die Olympiabewerbung München. Die Stelle ist bis zum 31. Juli 2011 befristet.

Das Aufgabengebiet umfasst:

  • kommunikative Schnittstelle zwischen dem DOSB und der Bewerbergesellschaft München 2018
  • inhaltliche und organisatorische Unterstützung der Projektverantwortlichen
  • Aufbau und Betreuung eines internen Projektmanagements
  • interne Koordination aller Informationen und Tätigkeiten der beteiligten Geschäftsbereiche des DOSB
  • Koordination, Vorbereitung und Begleitung medienwirksamer Veranstaltungen
  • Vor- und Nachbereitung von Sitzungen der Gremien und Arbeitsgruppen der Bewerbergesellschaft München 2018

Der Hamburger Sportbund bietet auch eine Reihe interessante Sportjobs an. Die Stellenangebote sind vom Trainer Handball über eine Übungsleiterin Gymnastik bis zum Landestrainer/in Rudern breit und interessant gefächert. Wer Lust hat sich zu informieren findet hier die aktuellen Angebote vom Hamburger Sportbund.

Schwenk zum Kieser Training. Es gibt wieder neue Kieser Jobs. Hochinteressant. Vom Arzt über den BA Student Fitnessökonomie bis zum Therapeuten sucht Werner Kieser für sein Franchise Unternehmen deutschlandweit sportives Personal. Meine Erfahrungen als Kunde bei Kieser sind positiv.  Stichwort Instruktoren. Sie haben die Servicementalität eingeatmet. Sind kompetent und mein Bauchgefühl würde auch von einem guten Betriebsklima untereinander sprechen. Hier geht es zu den aktuellen Stellenangeboten.

Zukünftig gibt es eine klare Trennung von Haupt- und Ehrenamt bei der Deutschen Sporthilfe. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe stellt sich professioneller auf: Nach dem Vorbild großer Unternehmen wird zum 1. April nächsten Jahres ein hauptamtlicher Vorstand eingeführt, der die Geschäfte der Stiftung führen und verantworten soll.

Prof. Jürgen Hubbert:

„Ziel dieser Satzungsänderung ist es, die Stiftung schlank und effizient für die Herausforderungen der Zukunft aufzustellen. Dazu bedarf es eines hauptamtlichen Vorstands, der zur Führung der Stiftung eigenverantwortlich und schnell handeln kann, und eines starken Aufsichtsgremiums, das das operative Geschäft in geeigneter Weise begleitet und überwacht. Wir orientieren uns dabei auch an Strukturen, die beispielsweise bei Fußball-Bundesligisten in den letzten Jahren mit Erfolg eingeführt wurden. Mit der Satzungsreform führen wir zudem einen langjährigen Verjüngungsprozess fort, den Hans Wilhelm Gäb vor drei Jahren begonnen hat.“

Prof. Jürgen Hubbert, ehemaliger Mercedes-Chef, übernahm im September interimistisch den Aufsichtsratsvorsitz von Hans Wilhelm Gäb. In Zukunft wird sich Prof. Hubbert wieder ganz auf die Führung des Sporthilfe-Stiftungsrats konzentrieren.