Argentinisches Tagebuch verweist auf die Möglichkeit eines anderen Weltmeisters 2014

Stammleser werden sich vielleicht noch an die 33-teilige kleine Serie Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw erinnern. Den größten Traffic erzielte dabei Teil 22. Im Laufe der Folgen verwies ich hin und wieder auch auf das in Buenos Aires geschriebene Blog Argentinisches Tagebuch hin.

Das Turnier lief ja lange nach Wunsch der Südamerikaner. Eigentlich fehlte dann nur noch der krönende Abschluss im Endspiel. Im Nachgang gibt es auch einen hübschen Artikel mit Verweis auf eine Situation, in der die Titelfrage sich vielleicht entscheidend in die andere Richtung hin entwickelte.

,,Und dass sie doch schon vorher um den WM-Titel beschissen worden seien. So sind sie, die Argentinier. Könnten immer und überall die Besten sein. Wenn die anderen sie nur ließen.“

Gastautor Marc Koch nannte sein ganzes Stück, indem auch der Tod des Funktionärs Grondona abgearbeitet wird, dann auch Nachtstück, beim Schein einer Petroleumlampe zu lesen. Man kann trefflich streiten über jene beschissene Situation, die Koch ansprach. Auch heute noch. Mich erinnerte die Situation stark an Sevilla vor 32 Jahren, im Buch 1982 Spanien in der Reihe der WM-Bibliothek der Süddeutschen Zeitung über das Turnier in Spanien umfassend auf den Seiten 82 bis 91 abgehandelt. Jenem Bericht über ein episches Spiel. Einen gnadenlosen Fight. Es beinhaltete damals alles was einen Fußball-Thriller ausmacht.Traveler Digital CameraDerweil ist der Gründer und Bloginhaber von Argentinisches Tagebuch, Christoph Wesemann, auch wieder in Buenos Aires gelandet. Bei seinem Urlaub in Deutschland wurde er des öfteren nach dem Endspiel von Rio de Janeiro angesprochen.

,,Ich hätte nicht Urlaub in Deutschland machen sollen. Verwandte, Bekannte und sogenannte Freunde wollten mit mir, dem Mann aus Buenos Aires, dauernd über das WM-Finale reden, obwohl ich Schwächen habe was die Analyse betrifft. Bis heute habe ich weder einen Spielbericht gelesen noch Ausschnitte angeschaut, ich verarbeite Argentiniens Niederlage anders und vielleicht auch gar nicht.“

Es war nicht der erhoffte Ausgang des Finals gegen Deutschland wie 1986. Lionel Messi wird weiter im WM-Schatten von Diego Maradona bleiben. Jenem Grenzgänger zwischen Genie und Wahnsinn. Derweil wirbt die Bundesliga im Hinblick auf die beginnende Saison mit Liga der Weltmeister. Okay, kann man machen. Wenngleich zahlreiche Weltmeister wie Kroos,  Khedira (?), Özil, Mertesacker, Podolski und Mustafi im Ausland spielen. Und, so offen darf ich dies anmerken, Deutschland ohne Toni Kroos wahrscheinlich Christoph Wesemann keine unverarbeitete Niederlage beschert hätte.

Florian Haupt erklärt heute auf Die Welt übrigens dann auch Warum Real Khedira und di Maria loswerden will. Ob er in Deutschlands Fußballhauptstadt München landet ist dann nochmal eine ganz andere Geschichte. Plauderer Beckenbauer hin oder her.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (29)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (29)

Ich bin noch wie im Trance.

7:1 Auswärtssieg in Belo Horizonte.

Der in Buenos Aires lebende Christoph Wesemann bringt auf Twitter zwei Sätze aus einem argentinischen Radio:

„Nie werdet ihr Brasilianer das 1:7 vergessen. Und falls doch, wird es immer einen Argentinier geben, der euch dran erinnert.“

Andererseits ist es schon blöd, wenn der Höhepunkt vor dem Finale war.

Jetzt also am Sonntag im Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro gegen Argentinien. Die Statistik beider Mannschaften in den gegenseitigen Endspielen 1986 und 1990 steht 1:1. Am Wochenausklang wird es eine signifikante Verschiebung der Bilanz geben. Traveler Digital CameraArgentinien hatte 1986 das Finale gegen die Beckenbauer Elf mit 3:2 gewonnen. Es war die WM von Diego Maradona, dem Grenzgänger zwischen Genie und Wahnsinn. Aber er hatte auch eine funktionierende Mannschaft um sich. Sie kam auch mit den komplizierten klimatischen Bedingungen und den infrastrukturellen Gegebenheiten in Mexiko vor 28 Jahren gut zurecht. 1990 spielte Maradona immer noch für Argentinien. Aber die Dynamik, Leidenschaft gepaart mit unglaublichen Toren und dem finalen Biss war nicht mehr da. Der Einzug ins Endspiel gelang über das Elfmeterschießen gegen Italien im Halbfinale. Deutschland siegte dann im Finale von Rom mit 1:0.

Franz Beckenbauer liegt mit einer Prognose daneben

Beckenbauer prognostizierte damals seinem Nachfolger Berti Vogts, mit Blick auf die Wiedervereinigung und dem Reservoir an talentierten Spielern mit DDR Wurzeln, eine Unbesiegbarkeit auf Jahre. Nun, es kam bekanntermaßen etwas anders. Franz irrte ein wenig. Deutschland verlor 1992 gegen Dänemark das EM Halbfinale und schied 1994 und 1998 jeweils im Viertelfinale der WM aus. Gegner waren da Bulgarien und Kroatien. Einzig 1996 konnte die deutsche Elf letztmalig einen Titel bei der EM in England feiern. Über die Auftritte bei der EM 2000 und 2004 decke ich jetzt mal den Mantel des Schweigens.

Argentinien diesmal mit einem Lionel Messi in seinen Reihen

Nun, 24 Jahre nach der Nacht von Rom, hat Deutschland also wieder eine große Chance auf den Weltmeistertitel. Die Sehnsucht ist groß zwischen Rostock und Friedrichshafen. Der Kontrahent kommt wieder aus dem südamerikanischen fußballverrückten Land vom River Plate. Diesmal hat Argentinien einen Lionel Messi in den Reihen. Auch er hat eine funktionierende Mannschaft um sich. In der Vorrunde spielten sie sehr kräftesparend. In den anschließenden K.o. Spielen gegen die europäischen Teams der von Hitzfeld gecoachten Schweiz mit ihren Bundesligalegionären, dem mit vier Siegen hintereinander ins Turnier gestarteten Geheimfavorit Belgien und dem Vizeweltmeister Niederlande mit Robben und Co. ließen sie in 330 Minuten kein Gegentor zu. Wie einst 1990 qualifizierte man sich für das Finale über ein gewonnenes Elfmeterschießen.

Peter Stolterfoht hat sich heute auf der Titelseite der Stuttgarter Zeitung auch mit dem Stil der Elf von Übungsleiter Löw auseinandergesetzt und bescheinigt ihr einen stilvollen Umgang mit dem historischen Sieg gegen Gastgeber Brasilien. Er wirft aber auch einen Blick voraus und schreibt am Ende seines Leitartikels:

,,Wenn die deutsche Nationalmannschaft nach Deutschland zurückkehrt, wird ihr viel Sympathie entgegenschlagen. Das hat maßgeblich mit dem Auftritt in Belo Horizonte zu tun. Und selbst wenn nach dem Finale am Sonntag in Rio der WM-Pokal nicht mit im Flugzeug sein sollte, wird das Team von Joachim Löw zuvor sicher bewiesen haben, dass es nicht nur ein guter Sieger, sondern ein ebensolcher Verlierer ist. Das hätte dann auch wieder Klasse.“

Das Endspiel ist auch aus marketingtechnischer Sicht ein großartiger Coup für Adidas. Der Sportartikelhersteller stattet Deutschland und Argentinien aus. Nach dem frühzeitigen Ausfall ihres Klienten Spanien ist dieses Turnier vom Sportmarketing aus ideal für den Konzern aus Herzogenaurach gelaufen. Im Spiel um Platz 3 stehen sich am Samstag die Nike Teams Brasilien und Niederlande gegenüber. Frühzeitig ohne Chance auf Titelehren war Puma bei dieser Weltmeisterschaft. Vier Teams hatte Puma ins Achtelfinale gebracht. Nur eine Mannschaft weniger wie Nike und Adidas mit jeweils fünf. Doch die Puma Teams Chile, Uruguay, Schweiz und Algerien blieben alle in der ersten K.o. Runde hängen. Wer die Rivalität zwischen den fränkischen Playern Adidas und Puma kennt, kann sich in etwa die aktuelle Stimmungslage ausmalen.Traveler Digital CameraDas Finale wird in der ARD übertragen. Kommentator ist Tom Bartels. In der aktuellen Sport Bild wird er im Interview nach seinem persönlichen Sicherheitsgefühl in Brasilien gefragt. Reporter Bartels:

,,Rund um die Hotels und die Stadien stehen alle 50 Meter Polizei oder Militär. Solche Massen sind surreal. Ich gehe ohne Uhr, Kreditkarten, oft auch ohne Smartphone los. Nur mit etwas Bargeld.“

So, jetzt also noch 3 Tage bis zum Endspiel, dann steht auch der Weltmeister 2014 fest. Aus 32 Mannschaften haben sich zwei Anwärter darauf herauskristallisiert. Tief durchatmen.

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (28)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (28)Traveler Digital CameraMeine Jahrhundertliebe gestern 22.59 Uhr zu mir in der Halbzeitpause:

,,Deutschland ist morgen ausgeschlafen.“

Sie hatte schon mit Verlängerung und Elfmeterschießen gerechnet. Wie lange sich dann so ein Fußballspiel hinziehen kann, hatte sie am Samstag beim Spiel Niederlande gegen Costa Rica noch gut in Erinnerung. Auch der Radiosender Antenne Bayern plauderte über ein etwaiges Elfmeterschießen. Das war weit vor 22.00 Uhr. Vor Spielbeginn.

Übungsleiter Löw braucht jetzt noch einen Sieg um sich einen Platz in den deutschen Geschichtsbüchern neben Sepp Herberger, Helmut Schön und Franz Beckenbauer zu sichern. Ich will nicht zu viel Druck aufbauen, aber nach dem gestrigen sensationell herausgespielten Sieg gegen Rekordweltmeister Brasilien kann das Wochenziel nur der Weltmeistertitel sein. Stammleser wissen, den Titel hatte ich Joachim Löw nicht zugetraut.

Nach dem gestrigen Auftakt der Halbfinalduelle zwischen Europa und Südamerika steht heute ein weiteres brisantes Match auf dem Programm. Der dreifache Vizeweltmeister Niederlande holte sich einer seiner Finalniederlagen einst 1978 gegen Argentinien. Da war Lionel Messi noch nicht geboren und ich jobbte als 14-Jähriger mit meinem Kumpel 3 Wochen in den Sommerferien auf einem Fleischhof in Leipzig. Während der WM. Gutes Timing geht anders.

Niederlande – Argentinien

Mittwoch, 09. Juli, 22.00 Uhr, Sao Paulo, im ARD

Heute also auch das Match Arjen Robben gegen Lionel Messi. Die effektiven Torgaranten im Turnier für beide Mannschaften. Der Sonntag in Rio de Janeiro winkt. Marc Koch, Lateinamerika-Korrespondent der Deutschen Welle hat für das Blog Argentinisches Tagebuch von Journalist Christoph Wesemann, der wie Koch in Buenos Aires lebt, ein paar launige Zeilen geschrieben.

Apropos Waldfee und Nationalitätenwechsel: Die Holländer haben sich ja vor ewigen Zeiten eine Argentinierin ins Königshaus geholt. Wahrscheinlich, damit das Protestantenvolk mal ein bisschen lockerer wird. Kein Festhalten an sogenannten »ewigen Wahrheiten«. Und schon gar nicht am 4-3-3. Wenn Holland demnächst Republik wird, ist Máxima schuld!

Wenn Argentinien nicht Weltmeister wird, allerdings auch.

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Apropos Waldfee und Nationalitätenwechsel: Die Holländer haben sich ja vor ewigen Zeiten eine Argentinierin ins Königshaus geholt. Wahrscheinlich, damit das Protestantenvolk mal ein bisschen lockerer wird. Kein Festhalten an sogenannten »ewigen Wahrheiten«. Und schon gar nicht am 4-3-3. Wenn Holland demnächst Republik wird, ist Máxima schuld!

Wenn Argentinien nicht Weltmeister wird, allerdings auch.

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Apropos Waldfee und Nationalitätenwechsel: Die Holländer haben sich ja vor ewigen Zeiten eine Argentinierin ins Königshaus geholt. Wahrscheinlich, damit das Protestantenvolk mal ein bisschen lockerer wird. Kein Festhalten an sogenannten »ewigen Wahrheiten«. Und schon gar nicht am 4-3-3. Wenn Holland demnächst Republik wird, ist Máxima schuld!

Wenn Argentinien nicht Weltmeister wird, allerdings auch.

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Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (14)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (14)

Oh, Italien raus. Deutschland kann gegen Italien in diesem Sommer nicht mehr gewinnen. Traveler Digital CameraDafür gibt es Jubel bei Uruguay, die ja mit einer 1:3 Niederlage gegen Costa Rica undenkbar schlecht ins Turnier gestartet waren. Auch Griechenland, ich prophezeite ihnen eine vorzeitige Abreise, starteten nach meiner wenig optimistischen Prognose ins Turnier mit einer deutlichen Niederlage. 0:3 gegen Kolumbien. Am Ende schickten sie die Elfenbeinküste um Oldie Didier Drogba nach Hause. Jetzt gibt es die smarte Achtelfinalbegegnung zwischen Costa Rica und Griechenland.Traveler Digital Camera40 Vorrundenspiele von insgesamt 48 liegen hinter uns. Das 64. Spiel der WM ist dann in Rio de Janeiro am 13. Juli terminiert. Einem Sonntag. In der 28. Kalenderwoche. Das Endspiel im Estádio do Maracanã. Bis dahin ist also noch einiges zu spielen. Deutschland bestreitet morgen noch seine letzte Partie in der Gruppenphase. Die Vorberichterstattung der Medien läuft auf Hochtouren. Der Tagesspiegel nimmt sich unter anderen der strebsamen Personalie Philipp Lahm an und titelt: Grenzenlos gut oder überschätzt?

Inwieweit ist Übungsleiter Löw eigentlich in der Pflicht ernsthaft um den Titel mitzufighten, zu spielen und ihn nach endlos langen 24 Jahren nach Deutschland wieder zu holen? Jochen Schlosser brachte es in seinem Leitartikel auf Seite 1 der Schwäbischen Zeitung hier unten am Bodensee auf folgende Worte vor dem ersten deutschen WM-Spiel am 16. Juni in der vergangenen Woche:

,,Diesmal muss Löw liefern. All seine Entscheidungen deuten darauf hin, dass er selbst dies ebenso sieht. Scheitert er erneut, sollte er die Konsequenzen ziehen.“

Wie tickt die Mannschaft? Sportreporter Delling am 18. Juni 2014 um 23.22 Uhr über das Innenleben der deutschen Mannschaft im Fernsehen:

,,Das ist eine absolut funktionierende Kolchose.“

Das lasse ich mal so stehen.

Argentinien mit Lionel Messi bisher noch nicht in einer Frühform wie 2006 und 2010

Heute treten zwei Weltmeister an, die einst ihren Heimvorteil in den Titel umwandeln konnten. Argentinien und Frankreich. Beide führen ihre Gruppen mit jeweils zwei Siegen an. Argentinien konnte bisher noch nicht richtig überzeugen, jedoch war Messi jeweils mit einem entscheidenden Tor zuverlässig. Ihm reichen wenige Gelegenheiten um dem Gegner weh zu tun. Vielleicht ist dies für weltmeisterliche Ambitionen gar nicht so schlecht, sich genügend Steigerungspotenzial offen zu lassen. 2006 und 2010 spielten sie kräftige und dominante Vorrunden, um später nicht den erhofften Sprung in die Runde der letzten vier zu schaffen. Endstation 2006 und 2010 jeweils die DFB-Elf. Auf Lionel Messi ruhen all die Hoffnungen die einst Diego Maradona 1986 überzeugend schulterte. Christoph Wesemann, in Buenos Aires lebender Journalist, in seinem Argentinischen Tagebuch:

,,Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum.“

Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf
Nur Leo Messi mit seinem Traumtor hat die weißhimmelblaue Nationalelf am Sonnabend vor einem peinlichen Unentschieden gegen Iran bewahrt. Irgendjemand hat mal gesagt: Wenn Diego Maradona Neuseeländer wäre, hätte Neuseeland 1986 in Mexiko den Titel geholt. Die Weltmeisterschaft gewann Argentiniens ewiger Goldjunge mit einer eher durchschnittlichen Mannschaft um sich herum. – See more at: http://argentinisches-tagebuch.de/#sthash.D64eXK7Q.dpuf

Läuft eigentlich alles auf einen Showdown der Superstars Neymar und Messi hinaus? Gemach, gemach. Für die Gauchos steht noch eine Pflichtaufgabe in der Vorrunde an. Die Südamerikaner treffen heute auf Nigeria. Nigeria bisher mit vier Punkten Gruppenzweiter, zerstörten die Hoffnungen von Bosnien-Herzegowina. Ja, Bosnien-Herzegowina. Peter Schmeichel hatte ihnen eine sehr gute WM zugetraut. Adidas stattete sie kurzfristig aus und löste Legea ab. Am Ende bleibt das frühzeitige Ausscheiden aus dem Turnier.  Der Iran braucht heute einen Sieg um etwaige Chancen auf ein Weiterkommen anmelden zu können. In der Qualifikation war der Iran bereits sehr abwehrstark und ließ wenig Gegentore zu. Diese Defensivstärke zeigten sie auch bei der WM. Im Spiel gegen Argentinien wurde ihnen ein Elfmeter nicht zugesprochen, den der eine oder andere Schiedsrichter durchaus gegeben hätte. Ein Weiterkommen der iranischen Fußballer wäre auch ein großartiger Marketingerfolg für den deutschen Ausstatter Uhlsport.

Schweiz mit Moral, starkes Frankreich mit neuem Teamspirit

In den Spielen um 22.00 Uhr treffen Honduras gegen die Schweiz und Ecuador mit Frankreich aufeinander. Die Schweizer wollen das 2010er Szenario von Südafrika vermeiden, mit Auftaktsieg dann am Ende doch in der Gruppe zu scheitern. Erfolgscoach Hitzfeld beantwortete kürzlich im Tagesanzeiger jeweils eine Frage von 24 Prominenten unter dem Titel Was Roger Federer von Ottmar Hitzfeld wissen will. Der Sänger Kuno Lauener stellte dabei mit Blick auf das heutige Spiel gegen Honduras folgende Frage inklusive einem kleinen Wortspiel:

,,Können die Honduraner uns auf dem Hitzfeld von Manaus das Wasser reichen.“

Der einstige Championsleague Triumphator und Trainer von Borussia Dortmund und Bayern München ist um eine Antwort nicht verlegen.

,,Ich hoffe nicht, denn das Wasser in jenem Gebiet ist ziemlich ungeniessbar. Zudem darf nomen nicht omen sein: Wir wollen möglichst kühlen Kopf bewahren und mit einer konzentrierten Teamleistung drei Punkte holen.“

Ottmar Hitzfeld seine Mannschaft zeigte nach dem zwischenzeitlichen beängstigenden 0:5 Rückstand gegen Weltmeister Didier Deschamps wiedererstarktes Frankreich noch eine gute Moral und schoss in der Schlussviertelstunde zwei ergebniskosmetische Tore. Darauf lässt sich aufbauen. Ein Sieg gegen Honduras ist dabei nicht zwingend erforderlich, bei einem Unentschieden und gleichzeitiger Niederlage von Ecuador gegen Frankreich wäre die Schweiz auch im Achtelfinale. Siehe auch die kicker Tabelle. Ein Weiterkommen würde auch Sponsor Puma, der die Eidgenossen ausstattet, in puncto Sportmarketing erfreuen. Gar keine Frage.Traveler Digital Camera

Frankreich weit vorn im Power Ranking

Die französische Elf ist in meinem persönlichen Power Ranking bei dieser WM sehr weit vorn. Irgendwie wirkt die Elf wie mit einem neuen Teamspirit versehen. Benzema scheint, anders wie manch anderer Real Madrid Spieler, nicht überspielt zu sein. Können sie diese Form konservieren in die K.o. Runde, kann es noch eine Weile ganz tolle Freudentänze in Paris geben. Der nach der WM 2010 neue Ausstatter Nike wird aus marketingtechnischer Sicht zufrieden sein. Heute gegen Ecuador wird es vielleicht den ersten Härtetest auf die Turnierfrühform geben. Die Südamerikaner waren gegen die Schweiz mit dem Last Minute Tor unglücklich geschlagen. Drehten die Tabelle dann am 2. Spieltag. Sie liegen zur Zeit auf Platz zwei, punktgleich mit der Schweiz, haben aber das bessere Torverhältnis. Gewinnt Ottmar Hitzfeld braucht Ecuador auch einen Sieg um nicht auszuscheiden. Genug Spannung für den geneigten Fußballzuschauer.

Nigeria – Argentinien

Mittwoch, 25. Juni, 18.00 Uhr, Porto Alegre, im ARD

Bosnien-Herzegowina – Iran

Mittwoch, 25. Juni, 18.00 Uhr, Salvador, im EinsFestival von ARD

Honduras – Schweiz

Mittwoch, 25. Juni, 22.00 Uhr, Manaus, im ARD Konferenz sowie auf EinsFestival

Ecuador – Frankreich

Mittwoch, 25. Juni, 22 Uhr, Rio de Janeiro, im ARD Konferenz

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (10)

Fußball-WM 2014: Meine Tage mit Übungsleiter Löw (10)

Costa Rica zeigt wie wichtig körperliche Fitness, Herzblut und das Umgehen mit den klimatischen Bedingungen vor Ort sind. Italien japste beizeiten nach Luft. Der Schiedsrichter verwehrte Costa Rica beim Stand von 0:0 einen klaren Elfmeter. Warum eigentlich? Reporter Tom Bartels im ARD:

,,Wir brauchen hier keine 3 Zeitlupen. Das ist Strafstoß.“

Unmittelbar danach ging der vermeintliche Außenseiter mit einem herausgespielten Tor in Führung. Kommentator Bartels:

,,Das ist jetzt einfach gerecht.“

Es war noch zu spielen. Der Halbzeitpfiff ertönte noch nicht. Tom Bartels merkt an:

,,Mit Führung in die Halbzeit zu gehen wäre ein großer Moment für Costa Rica.“

Der Moment war nach 90 Minuten noch größer.

Gestern tat mir Ottmar Hitzfeld fast ein wenig leid. Zeitweise lag die Schweiz mit 0:5 gegen Frankreich mit Coach Didier Deschamps zurück. Die Ergebniskosmetik zeugt von einer intakten Moral der Eidgenossen. Noch ist alles drin in puncto Achtelfinale.Traveler Digital CameraHeute spielt Argentinien, der zweite südamerikanische WM-Favorit. Christoph Wesemann, lebt in Buenos Aires und ist immer präsent auf Argentinisches Tagebuch, vor einigen Tagen selbstbewusst:

,,Nur 2:1 gegen Bosnien, puh. Wird ein enges Ding am 13. Juli gegen Brasilien. Könnte. Ach was! ¡Vamos Argentina, carajo!“

Ein Finale mit Argentiniens Messi und Brasiliens Neymar gilt vielen als Traumendspiel im Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro. Die beiden Teamkollegen vom FC Barcelona im Kampf um den Weltmeistertitel, marketingtechnisch kaum zu toppen. Brasilien in Nike Trikots und Argentinien in Adidas Hemden. Christoph Wesemann legt sich auch prägnant fest in Sachen Weltmeister 2014:

,,Ich setze trotzdem auf Argentinien, ich nehme sogar so Heimaturlaub, dass ich als Weltmeister in Berlin lande und im weißhimmelblauen Trikot von Diego Maradona ein Taxi winke. Und ich habe meinem Sohn versprochen, mir ein Tattoo stechen zu lassen. Ich weiß noch nicht, von wem oder von was, ob vom Dicken, von Che, den Malwinen oder doch vom Siegtorschützen im Endspiel, also Leo Messi, ist doch auch egal.“

Argentinien heute gegen den Iran, dessen Präsident kein Freund von Public Viewing ist

Doch erst stehen noch einige Spiele an. Heute das 2. Gruppenspiel gegen den Iran, der in Uhlsport Trikots aufläuft, zumindest bis heute von sich behaupten kann, bei dieser WM noch ohne Gegentreffer zu sein. Das Auftakt 0:0 gegen Nigeria war eines der schwächeren Partien in der Vorrunde. Solche müden Kicks hast du bei jeder WM dabei. Der iranische Präsident schaute das Spiel alleine vor dem Fernseher. Die Fotos wurden dann verbreitet. Versteckte Botschaft: Seht her Fußball kann auch zu Hause im Wohnzimmer geschaut werden. Public Viewing, also jene suspekten Menschenansammlungen, müssen doch nicht sein. PR bewusste Politiker aller Couleur lassen sich bei Fußballweltmeisterschaften gerne zu gestellten Fotos hinreißen. Siehe auch Frau Merkel von der CDU. Argentinien bot gegen Bosnien Herzegowina keine Gala Show. Ein 2:1 Auftaktsieg, der Potenzial nach oben lässt. Lionel Messi zeigte wie wichtig er für den Erfolg der Gauchos ist. Alles andere wie ein Sieg wäre eine große Überraschung und Enttäuschung. Wo die Südamerikaner genau stehen, wird sich vermutlich erst in der K.o. Runde zeigen.

Thomas Müller gleichauf mit Rudi Völler und Diego Maradona

Dann gibt es heute um 21.00 Uhr in Fortaleza das Spiel der Mannschaft von Übungsleiter Löw gegen Ghana. Gab es bereits in der Vorrunde 2010. Damals ein knapper Sieg durch den Özil Treffer für die DFB-Elf. Heute wird sich zeigen, was der souveräne 4:0 Sieg gegen ein indisponiertes Portugal in zeitiger Unterzahl wert war. Dabei wird Per Mertesacker sein 100. Länderspiel machen. Die Schulter von Manuel Neuer hielt den ersten Praxistest unter Turnierbedingungen aus. Thomas Müller hat, wenn meine Statistik zuverlässig ist und mich nicht im Stich gelassen hat, jetzt 8 WM Tore. Auf diese Anzahl an Toren kamen auch die Weltmeister Diego Maradona und Rudi Völler. An dieser Stelle auch nochmals Dank an Louis van Gaal, der 2009 bei Bayern München den unorthodox spielenden Müller in das Männerteam aus dem Nachwuchs aufnahm und ihn förderte. Deutschlands heutiger Kontrahent war beim Auftakt einem Punktgewinn sehr nahe. Ghana fightete gegen das Team von Jürgen Klinsmann, musste sich den Amerikanern jedoch nach unglücklicher Tordramaturgie geschlagen geben.

Spiel für alle Nachteulen

Nigeria liegt in der Tabelle vor Bosnien-Herzegowina. Das kann nach dem Spiel ganz anders aussehen. Die talentierte Mannschaft von Bosnien-Herzegowina hat selber vor dem Turnier das Mindestziel Achtelfinale ausgegeben. Eine Auftaktniederlage gegen Argentinien war da durchaus mit eingepreist. Ein Eigentor und ein Gegentreffer von Messi sorgten für den Verlust der ersten Partie. Das Spiel ist für alle Nachteulen auf die geschmeidige TV-Zeit von 24.00 Uhr terminiert.

Argentinien – Iran

Samstag, 21. Juni, 18.00 Uhr, Belo Horizonte, im ARD

Deutschland – Ghana

Samstag, 21. Juni, 21.00 Uhr, Fortaleza, im ARD

Nigeria – Bosnien-Herzegowina

Samstag, 21. Juni, 24.00 Uhr, Cuiaba, im ARD

Der Peter Neururer von Argentinien

Erstmalig so richtig ins Bewusstsein kam mir der argentinische Fußball bei der WM 1974. In der Zwischenrunde kam es zum Duell zwischen der DDR und Argentinien. Die Partie endete 1:1. Für die Elf von Georg Buschner traf der damals noch für Hansa Rostock spielende Torjäger Joachim Streich. Für Argentinien glich René  Houseman aus. In der Statistik las sich an jenem 3. Juli 1974 in Gelsenkirchen das Spiel so:

Argentinien – DDR 1:1 (1:1)

Argentinien: Filliol, Wolff, Bargas, Heredia, Carrascosa, Brindis, Telch, Babington, Houseman, Kempes, Ayala

Trainer: Vladislao Cap

DDR: Croy, Kische, Weise, Bransch, Kurbjuweit, Pommerenke, Sparwasser, Schnuphase, Löwe (66. Vogel), Streich (81. Ducke), Hoffmann,

Trainer: Georg Buschner

Tore: 0:1 Streich (14. Minute), 1:1 Houseman (22. Minute)

Zuschauer: 54.200 (offiziell)

Schiedsrichter: Taylor (England)

Bemerkenswert an der argentinischen Aufstellung: Torwart Ubaldo Filliol stand beim WM-Turnier vier Jahre später in allen 7 Spielen zwischen den Pfosten bis zum Weltmeistertitel 1978, René Houseman war in 6 Partien bei der einheimischen WM dabei und Mario Kempes wurde  mit 6 Treffern in 7 Begegnungen vier Jahre nach jenem Spiel in Gelsenkirchen WM-Torschützenkönig und erzielte im Finale gegen die Niederlande zwei Tore.

Noch ein paar geschichtsträchtige Besonderheiten hatte die Gelsenkirchener Partie zwischen Argentinien und der DDR zu bieten. Schiedsrichter Taylor sollte später das WM-Finale 1974 zwischen der BRD und den Niederlande pfeifen. Das Spiel der DDR war gleichzeitig das letzte WM-Match in der Geschichte des DDR Fußballs. Mit dem jungen 19-Jährigen Flügelstürmer Martin Hoffmann vom 1. FC Magdeburg lief der jüngste WM-Teilnehmer 1974 auf. Er war einige Monate vor Turnierbeginn am 22. März 19 geworden. Am 8. Mai 1974 gewann er mit dem 1. FC Magdeburg sensationell den Europapokal der Pokalsieger. Einmalig in der Geschichte des DDR-Fußballs. Später sollten es Carl Zeiss Jena 1981 und der 1. FC Lokomotive Leipzig 1987 noch in die Endspiele jenes europäischen Pokalsiegerwettbewerbs schaffen.

Auf argentinischer Seite war Mario Kempes der jüngste Spieler im Kader. Er feierte 12 Tage nach dem Spiel gegen die DDR-Nationalmannschaft seinen 20. Geburtstag.

Argentinien und die DDR hatten zusammen mit Haiti übrigens mit 19 Spielern die meisten Akteure beim WM-Turnier 1974 eingesetzt.

Offiziell 54.2000 notierte Zuschauer. Geschätzte 15.000 Zuschauer bei Dauerregen.

Das Spiel fand bei unangenehmen Dauerregen statt. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Zuschauerzahl. Offiziell notiert die WM-Partie bei 54.200 nach Kartenverkauf. Da das letzte Vorrundenspiel in der Gruppe A für den weiteren Turnierverlauf bedeutungslos geworden war, sollen es nur geschätzt 15.000 Zuschauer im Gelsenkirchener Parkstadion gewesen sein. Den Gruppensieg erspielten sich die grandios durch die Zwischenrunde marschierte Mannschaft der Niederlande, geführt von Ballkünstler Johan Cruyff. Als zweiter zog der entthronte und enttäuschende Titelverteidiger Brasilien in das Spiel um Platz 3 gegen Polen ein. Jene polnische Mannschaft sollte zwei Jahre später in Montreal im Finale um den Olympiasieg eine deutliche 1:3 Niederlage gegen die DDR hinnehmen. In der olympischen Startaufstellung schickte Georg Buschner mit Croy, Kische, Weise, Kurbjuweit, Löwe und Hoffmann sechs Spieler aus der Partie von Gelsenkirchen aufs Feld. Fünf Minuten vor dem Abpfiff des olympischen Endspiels wurde der langjährige Kapitän Bransch eingewechselt. So standen am Ende in Montreal sieben Spieler auf dem Rasen, die beim Spiel gegen Argentinien ebenfalls die Fußballschuhe schnürten und aufliefen.

Quilmes Atlético Club rettet sich mit dem Peter Neururer Argentiniens

Der damalige argentinische Coach Vladislao Cap spielte übrigens als junger Spieler beim Quilmes Atlético Club. Und dieser Verein kam mir kürzlich … in den interessanten Weiten des Internets wieder sympathisch unter. Was für ein Fund im Netz. Möchte ich meinen Lesern nicht vorenthalten. Dieser Tage bin ich über ein kurzweiliges Argentinisches Tagebuch von Christoph Wesemann gestolpert. Er ist Journalist und Vortragskünstler. Seit Juli 2012 ist Fußballfreund Wesemann in dem fußballverrückten Buenos Aires zu Hause. Den Typus Trainer Marke Neururer gibt es übrigens auch in Argentinien.

,,Außerdem war es eine herrliche Saison des Quilmes Atlético Club. Erstens: nie mehr zweite Liga, nie mehr, niemehrniemehr. Wir bleiben auch zwei Jahre nach dem Aufstieg erstklassig. Zwischendurch waren wir natürlich schon fast abgestiegen. Der erste Trainer hatte sich Mitte Oktober nach einem Heimspiel mit einem maulenden Zuschauer geprügelt und war daraufhin zurückgetreten. Sein Nachfolger verlor Spiel um Spiel. Erst unter Ricardo Caruso Lombardo, dem Peter Neururer Argentiniens, einem Sprücheklopfer und Feuerwehrmann, ging es aufwärts.“

Nach der Ligasaison ist vor der WM. Argentinien gehört für Günter Netzer zum erweiterten Favoritenkreis nach Brasilien.  So die einstige Mittelfeldikone kürzlich hier unten am Bodensee.Traveler Digital Camera

Doch zwischen den Brasilianern und Argentiniern sieht er noch die Europäer wie Spanien und Italien. Ich sehe die Gauchos gar hinter dem gastgebenden Hauptfavoriten Brasilen in der konkretesten Verfolgerrolle. Karl-Heinz Rummenigge legte sich vor zwei Jahren am 15. Juli 2012 in Bild am Sonntag nach dem EM-Aus der Mannschaft von Übungsleiter Löw fest:

„Ich wünsche ihnen, dass sie 2014 in Brasilien besser abschneiden. Aber ich sage voraus: In Südamerika wird eine südamerikanische Mannschaft Weltmeister“.

Mit Prognosen ist es ja aber immer so eine Sache. Christoph Wesemann wirft auch einen Blick voraus und kündigt ein argentinisches WM-Tagebuch an. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange, wenngleich es auch noch Holprigkeiten gib:

,,Danü, der Große Meister, soll mir Leo Messi und Sepp Blatter zwischen Copacabanabrüsten zeichnen und ist untergetaucht.“

Ansonsten steht der Plan für das Projekt WM-Tagebuch Argentinien im Großen und Ganzen.

,,Es wird nämlich ein Tagebuch geben, aus argentinischer Perspektive, versteht sich. Analysen, Anekdoten, Kolumnen, Wackelvideos von Autokorsos und Feldforschung (abergläubische Argentinier beim Fußballgucken). Schon morgen gehe ich ins Trainingslager, um an den Grundlagen zu arbeiten. Welche Schuhgröße hat unser Stürmer Kun Agüero? Und wie viele Finger unser Fliegenfänger Sergio Romero? Wie viel Mate trinken die Spieler pro Trainingseinheit? Und wohin fährt unser Liebling Carlos Tevez in den Urlaub?“

Urlaub ist ein gutes Stichwort. Wohin fahren eigentlich Mario Gomez und Rene Adler?