Nachdenkenswert #333

,,Man hat sich gewöhnt an Berichte über Sportfunktionäre, die sich persönlich bereichern, ihren Verwandten Pöstchen zukommen lassen oder andere bestechen. Man ist auch nicht mehr überrascht, wenn Sportler auffliegen, die chemisch nachgeholfen haben. Es ist nichts Neues, der Sport ist von Korruption und Doping verseucht. Beim Publikum stellt sich Ermüdung ein.“

Oliver Fritsch, Gründer der Hartplatzhelden und kritischer Sportjournalist bei Zeit Online, nimmt mit seinem Kollegen Christian Spiller die skandalumtoste Leichtathletik unter die Lupe im Artikel mit dem Titel Dagegen ist der FIFA-Skandal ein Witz. 

Nachdenkenswert #308

,,Der organisierte Sport ist offenbar zufrieden damit, wie es läuft. Skandale stören ihn zwar und ich glaube auch, Bach und Co. hätten nichts dagegen, wenn es dopingfrei zuginge. Aber eigentlich ist es ihnen wurscht. Das Problem ist auch, das kenne ich noch aus dem Studium: Zum Sport gehen die, die Partys lieben, nicht die, die Bücher lesen. Ist auch so in der Politik. Ich möchte nicht hoffen, dass das Niveau der Debatten überall so niedrig ist wie im Sportausschuss des Deutschen Bundestags.“

Oliver Fritsch, Sportjournalist, mit seinem Kollegen Christian Spiller auf Zeit Online im kritischen und offenen Gespräch über das Thema: Hat Sport noch Sinn? Beide Sportredakteure machen eine Bestandsaufnahme über Doping, Lug und Trug. 

Rauswurf von Trainer Stanislawski: Little Hoffenheim und eine arteigene Zeitrechnung

Christian Spiller, Redakteur im Sportressort von Zeit Online, powerte kürzlich ein komplettes Wochenende bei seinem ZDF TV-Experiment durch und zog unter dem Titel Nach 15 Stunden Wintersport schlief ich ein Bilanz. Fernsehen kann anstrengend sein.

Jetzt zeigt er sich wieder gut erholt und nimmt sich dem Thema Little Hoffenheim und die hausgemachten Probleme mit den Trainern sowie anderen Unwägbarkeiten im Kraichgau an.

In Hoffenheim, wo ist das Problem ? kommentiert er den Stanislawski-Rausschmiss und verweist auch auf die Rolle vom milliardenschweren Mäzen Dietmar Hopp:

,,Neulich gab Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp dem Fußballmagazin kicker ein Interview. Darin lobte er die Arbeit seines Trainers Holger Stanislawski. „Ich hoffe, Stani ist in acht Jahren noch hier“, sagte Hopp. Das war Ende Januar, Stani schaffte es gerade noch zehn Tage.“

Irgendwie sieht eine reelle Zeitrechnung anders aus. Oder sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden? Hoffenheim war einst Shooting Star der Bundesliga. Doch das scheint bereits Ewigkeiten her zu sein. Gefühlte 100 Jahre. Spiller nennt Hopp einen ,,Einmischer“. Mäzene haben dies so an sich. Jetzt also der vierte Trainer innerhalb von 14 Monaten. Der Nachfolger von Stanislawski sollte flexibel sein und den Kraichgau mit dem einstigen Regionalligisten Hoffenheim nicht als Lebensstellung sehen. 

Nachdenkenswert #74

,,Hätte der Verband Recht bekommen, hätte nur er, als Monopolist entscheiden können, wo und wie diese Bilder zu sehen sind. Wahrscheinlich auf fussball.de, eine Plattform, die der Deutsche Fußball-Bund flugs nach den Hartplatzhelden ins Leben gerufen hat. Oder die Verbände hätten Lizenzen ausgegeben. Gegen Geld, versteht sich. Der Hessische Fußballverband beispielsweise verbot bereits Lokalzeitungen ohne entsprechende Nutzungserlaubnis, Bewegtbilder von Amateurspielen zu zeigen. Auch einzelne Vereine wurden bereits gemahnt, auf YouTube verbreitete Spielszenen zu entfernen. Praktiken, die mit diesem Urteil der Vergangenheit angehören dürften. Aber die Freizeitsportler würden doch von diesen Lizenzgebühren profitieren, argumentierten die Fußballfunktionäre. Nur glauben mag man es ihnen nicht. Welche kommerziellen Interessen einige Funktionäre der großen Fußballverbände tatsächlich zu verfolgen scheinen, zeigen die Skandale um Fifa und Uefa derzeit zur Genüge. Der Fußball gehört eben nicht den Herren Blatter, Platini und Zwanziger, sondern dem Bezirksliga-Libero und Kreisklassen-Stürmer.“

          Christian Spiller auf Zeit Online zum Sieg der       

          Hartplatzhelden im juristischen Strafraum in Karlsruhe