Inflationäre Anzahl von Rezensionen zum neuen Bobby Fischer Film: Bauernopfer – Spiel der Könige

Guten Tag.

Meine zahlreichen treuen Stammleser von sportinsider wissen von meinem Faible für Bobby Fischer und das denkwürdige Schachmatch des Jahrhundert 1972 in Reykjavik gegen den amtierenden Champion Boris Spasskij. Der selbstbewusste amerikanische Großmeister gegen den Titelverteidiger aus Leningrad. In Zeiten des von Propaganda auf den nationalen Seiten flankierten elenden kalten Krieges sollten beide stellvertretend die Systemfrage entscheiden. Dabei waren die zwei herausragenden Schachspieler und Persönlichkeiten alles andere als stromlinienförmige Protagonisten ihrer jeweiligen herrschenden Gesellschaftssysteme.

Foto: © Michael Wiemer

Das langersehnte Duell zwischen Herausforderer und Schachweltmeister fand in der Sport- und Veranstaltungshalle Laugardalshöllin vom 11. Juli bis zum 1. September in der isländischen Hauptstadt statt. Die internationale Schachwelt atmete auf. Bisweilen stand der Wettkampf auf der Kippe wie aktuell der Einzug von Bayern München gegen die Leidenschaftsmonster (Copyright von Sportvorstand Matthias Sammer, den ich noch im Dress der SG Dynamo Dresden spielen sah) von Atletico Madrid ins ersehnte Champions-League-Finale von Mailand.

Die Vorgeschichte zum Schachmatch des Jahrhunderts füllt ganze Bände in gut sortierten Schachbibliotheken. Beharrliche Auseinandersetzungen um den Spielort der Weltmeisterschaft, der hartnäckige und erfolgreiche Kampf von Fischer für adäquate Preisgelder, sein konzentriertes Ringen um optimale Spielbedingungen und der eine oder andere legendäre Spruch füllten zahlreiche Sendungen, Zeitungsspalten und Radiobeiträge. Es zog ein anderes Selbstverständnis in die Schachszene ein.

Zur Zeit gibt es in Deutschland eine fast inflationär zu nennende Anzahl von Rezensionen zum neuen Bobby Fischer Film. In Bayernopfer – Spiel der Könige: Neuer Bobby Fischer Film läuft in Deutschland an habe ich auf einige inklusive Verlinkungen hingewiesen. Quotenmeter, NDR, Süddeutsche, Südtiroler Tageszeitung online und Ruhr Nachrichten. Auch im Feuilleton der Frankfurter Allgemeine gibt es von Jürgen Kaube unter dem Titel Übermenschen des Schachs eine Filmkritik zu lesen. Der HAT-Tip geht an Fred Kowasch, den Gründer und Spiritus Rector vom investigativen interpool.tv.

Sport am Bodensee: Frank Dangelmayer gewinnt Schnellschach-Meisterschaft 2015 vom SV Friedrichshafen

Seit 1972 verfolge ich die Schachweltmeisterschaften. Zur Premiere konnte einem eigentlich nichts besseres passieren wie durch das Schachmatch des Jahrhunderts zwischen Bobby Fischer und Boris Spasskij mit dem Schachvirus infiziert zu werden.

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Ein neuer Bobby Fischer Film kommt in die Kinos – Pawn Sacrifice

Es waren aufregende Zeiten. 1972 wurden Heerscharen von Journalisten aus aller Welt von ihren Chefs nach Island beordert. Zahlreiche Herren der schreibenden Zunft konnten dabei nicht Schach spielen, sollten aber über viele Wochen von einem Schachkampf berichten, der zu einem Duell der Systeme hochstilisiert wurde. Der smarte Amerikaner Bobby Fischer, Schachgenie, Individualist, Einzelgänger und mit einem IQ von 184 wollte eine 25 Jahre währende russische Vorherrschaft im Schach herausfordern. Ein Reporter von Life fragte den tadellos in geschneiderten Maßanzügen agierenden Schachprofi Fischer nach der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. Bobby Fischer antworte in seiner unnachahmlichen Art:

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Schach: Die offene Stadtmeisterschaft Friedrichshafen 2015 sieht Häfler Spieler auf den Plätzen 2 bis 5

Schach ist immer für Schlagzeilen gut. Einst sorgte das Schachmatch des Jahrhunderts zwischen Bobby Fischer und Boris Spasskij für Aufsehen. Der legendäre Kampf fand auch Einzug in das bemerkenswerte Buch Wenn Sport Geschichte schreibt von Jan Stradling.

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Das ist die große Schachbühne von 1972 gewesen. Spektakulär und unvergessen. Auf den Seiten 130 bis 141 lesenswert für alle Schachfreunde festgehalten. Doch es finden auch oft im regionalen bemerkenswerte Schachveranstaltungen statt. Auf etwas kleinerer Bühne. So auch in der Zeppelinstadt. Schwenken wir auf die offene Stadtmeisterschaft 2015 am Bodensee.

Am Freitagabend war im Hotel Schlossgarten in Friedrichshafen alles für einen spannenden Verlauf rund um das Königliche Spiel auf den 64 Feldern angerichtet. Bei der offenen Stadtmeisterschaft Friedrichshafen 2015 traten 20 Schachspieler an. Die Akteure kamen zahlreich aus der schachaffinen Zeppelinstadt Friedrichshafen und Tettnang sowie Markdorf, Wetzisreute oder Bergisch Gladbach. Der Schachwettkampf wurde im Modus 5 Runden Schweizer System mit je 15 Minuten Bedenkzeit gespielt. Als klarer Favorit aufgrund der DWZ von 2100 ging Schachfreund Jürgen Längl vom SC Tettnang ins Rennen. Doch der Reihe nach.

Die Runde 1 begann mit einem Paukenschlag im Schlossgarten. Der auserkorene Favorit Jürgen Längl verlor gegen Roman Zeller vom Schachverein Friedrichshafen. Nach einer weiteren Niederlage des Turnierfavoriten gegen Peter Kalker (SV Friedrichshafen) waren die Titelträume bereits ausgeträumt. Nach 3 Runden hatten die Schachspieler Reiner Schnorrberger (SV Friedrichshafen) und Christopher Holzem (Bergisch Gladbach) eine blütenweiße Weste mit der maximalen Punbktzahl im Turniertableau aufzuweisen. In Runde 4 kam es zum Showdown zwischen Reiner Schnorrberger und Christopher Holzem. Daumendrücken auf Seiten der Häfler für ihren ambitionierten Spieler. Doch Christopher Holzem gewann und ging somit mit der makellosen Bilanz von 4 aus 4 in die letzte Runde der offenen Stadtmeisterschaft am Bodensee.

Christopher Holzem, der an der ZU studiert und einige Mal auch an den Vereinsabenden der Häfler teilnahm, remisierte gegen Peter Kalker und sicherte sich so die Meisterschaft. Der Schachverein Friedrichshafen belegte mit Peter Kalker auf Platz 2 und Markus Nold mit Rang 3 die weiteren Podiumsplätze. Das starke Abschneiden der Zeppelinstädter komplettierte Nachwuchstalent Gerold Reif mit dem 4. Platz, der einen bemerkenswerten Sieg gegen Reiner Schnorrberger einfuhr, der auf Tabellenplatz 5 landete, in einem Wettkampf der sich durch eine freundliche und aufgeschlossene Atmosphäre auszeichnete.

Sportkalender am Bodensee

20.04.2015 Fußball: FC Schaffhausen – FC Winterthur ab 19.45 Uhr

22.04.2015 Fußball: FV Ravensburg – TSG Balingen ab 17.45 Uhr

24.04.2015 Segeln: Erste Freitagsregatta Württembergischer Yacht-Club ab 16.00 Uhr

25.04. – 26.04.2015 Segeln: Claude Dornier Regatta Württembergischer Yacht-Club ab 08.00 Uhr

25.04. – 26.04.2015 Segeln: Hammond-Perkin Star Class-Trophy und Drachenpreis v. Bodensee-Yacht-Club Überlingen

25.04.2015 Schach: 15. Schach-Triathlon der Schachfreunde Wetzisreute in der Festhalle Bodnegg ab 9.00 Uhr

25.04.2015 Sporttag: Sporttag im Zeppelinstadion 14.00 – 17.00 Uhr

25.04.2015 Handball: SV Allensbach – BVB Dortmund ab 19.30 Uhr

26.04.2015 Fußball: FC St. Gallen – FC Vaduz ab 13.45 Uhr

26.04.2015 Fußball: FC Schaffhausen – FC Wohlen ab 15.00 Uhr

26.04.2015 Volleyball: VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys ab 15.00 Uhr

26.04.2015 Segeln: Konstanzer Auftakt 470er vom Schüler-Segel-Club Konstanz, selbst verwaltende Jugendabteilung des Konstanzer Yacht Club

30.04.2015 Lauf: Bambinilauf 600 m) im Rahmen der Veranstaltung LAKE ESTATES Halbmarathon (findet am 1. Mai 2015 statt) in Überlingen ab 16.00 Uhr

30.04.2015 Lauf: Schülerstaffellauf by Tanzschule Päsler (3 x 1,25km) im Rahmen der Veranstaltung LAKE ESTATES Halbmarathon (findet am 1. Mai 2015 statt) in Überlingen ab 17.00 Uhr

Die Auswahl der Termine ist subjektiv und unvollständig.

Benjamin Wahlen bemerkenswertes Spox-Interview mit Jan Gustafsson und Ilja Zaragatski

Schach schaffte es einst in das legendäre Buch Wenn Sport Geschichte schreibt von Jan Stradling.Traveler Digital Camera

Auf den Seiten 130 bis 141 gab es das Kapitel Der Bauernraub. Reykjavik, Island, 1972. Die Schachweltmeisterschaft zwischen dem amerikansichen Schachgenie Bobby Fischer und dem amtierenden Leningrader Weltmeister Boris Spasskij. Das Schachmatch des Jahrhunderts.

Der Tod des Glücks ist der Vergleich. Lassen wir also erst gar keine Versuche aufkommen, das Glück zu zerbröseln, in dem wir vergleichend hin und her schwenken zwischen verschiedenen Schachepochen.

Die Schach-WM 2014 im olympischen Medienzentrum in Sotschi ist bereits wieder Geschichte. Während des Kampfes gab es ein bemerkenswertes Spox-Interview von Benjamin Wahlen mit den beiden Großmeistern Jan Gustafsson und Ilja Zaragatski.

Neben Gedanken zur verbesserten Strategie von Anand gegenüber Chennai, den inflationären Elo-Zahlen und dem Blick auf die eigene Karriere ging es auch um Spielsucht. Jan Gustafsson, erfolgreiches Mitglied des Teams der deutschen Schachnationalmannschaft von 2011 bei der Europameisterschaft, die damals sensationell den Titel errang, merkte an:

,,Viele Schachspieler sind echte Zocker, viele spielen auch Poker, gehen oft ins Casino und wetten. Die Affinität zum Glücksspiel ist bekannt, Spielsucht kann für manche zum Problem werdent. Es gibt Spieler, die sich zum Beispiel für Contra-Re-Spiele treffen. Dabei geht um einen Einsatz, der durch die Ansage von Contra und Re jeweils verdoppelt werden kann.“

Pokern ist immer wieder ein Thema bei Schachspieler Gustafsson. Er selber gab einst der FAZ vor 6 Jahren ein Interview unter dem Titel Im Pokern ist mehr zu holen als im Schach. Michael Eder leitete das Interview damals mit folgenden Worten ein:

,,Jan Gustafssons Denkfabrik ist nicht sehr groß, nur ein paar Quadratmeter. Das Arbeitszimmer in seiner Eppendorfer Wohnung ist zugleich sein Wohnzimmer. Ein weißes Ledersofa steht darin, ein Bücherregal, vollgestopft mit Romanen, Schach- und Pokerliteratur. Fernseher, Stereoanlage, Lautsprecher, DVD-Hüllen. Ein Stuhl, ein Schreibtisch, darauf zwei Aschenbecher, zwei Schachteln Gauloises – und Gustafssons Trainingsgeräte: zwei Bildschirme, die ihn per Internet mit der Schach- und Pokerwelt verbinden und ihm Zugriff auf eine Datenbank mit mehreren Millionen Schachpartien bieten.“

Das damalige Interview im November 2008 war im Vorfeld der Schacholympiade Dresden geführt worden. Autor Benjamin Wahlen publizierte sein cooles Spox-Interview am vorigen Mittwoch, den 19.11.2014, dem 4. Ruhetag in Sotschi vor der 9. Partie zwischen Magnus Carlsen und Viswanathan Anand. Man wünschte sich generell nicht nur zu den faszinierenden Höhepunkten im internationalen Schachkalender, die Berichterstattung in den Sportrubriken der Zeitungen oder den Sportportalen über das königliche Spiel, seine psychologischen Komponenten, den Protagonisten und Begleiterscheinungen sowie Hintergründe.

Live-Schach Sinquefield Cup 2014

Wird doch wohl kein zweiter Fall Bobby Fischer werden? Er verteidigte seinen im Match des Jahrhunderts 1972 gegen Boris Spasskij errungenen Schachweltmeistertitel nicht. Die Schachwelt war tieftraurig. Der Kampf gegen den jungen Karpow fand nicht statt. Magnus Carlsen ziert sich noch etwas inklusive seines Managements, den Vertrag für den WM-Kampf gegen Viswanathan Anand in Sotschi zu unterschreiben. Derweil spielt der norwegische Schachweltmeister zur Zeit beim erstklassig besetzten Turnier Sinquefield Cup 2014.

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Ich sortiere die Figuren auf meinem im vergangen Herbst neu gekauften Schachspiel.Traveler Digital CameraGrund für den Neuerwerb in München war der anstehende WM-Kampf von Magnus Carlsen und Viswanathan Anand in Chennai. Auch damals moserte das Management des Norwegers über den Spielort inklusive der Rahmenbedingungen etc. Selbstverständlich fighteten sie auch im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung für den Kampf 2013 um das liebe Geld.

Gashimov Memorial: Magnus Carlsen hat 2,5 aus 4 und ein neues Buch über ihn

Magnus Carlsen verliert gegen Fabiano Caruana

Die Tabelle bekommt beim Gashimov Memorial weiter Konturen. Schachweltmeister Magnus Carlsen verliert mit schwarz gegen Fabiano Caruana. Auch kürzlich sah Carlsen gegen Caruana nicht so gut aus. Bereits bei der Schnellschachrunde zum krönenden Abschluss der Zürich Chess Challenge 2014 verlief die Sache für den jungen Weltmeister nicht optimal. Der Schachmozart verlor gegen den 21-Jährigen Caruana. Der einst bis zum 20. April 2010 mit eigenem Schachblog 1438 Tage im Universum aktive Stefan Löffler titelte nach dem Zürich Turnier im Februar diesen Jahres auf der Schachwelt offensiv: Warum Caruana dem Kandidatenturnier fehlen wird. In seinen jungen Jahren sammelte Fabiano Caruana bereits Meistertitel im Vereinsschach wie andere Briefmarken. 2009 und 2010 wurde er deutscher Mannschaftsmeister mit der OSG Baden-Baden, neben dem Premieretitel beim Serienmeister der Schachbundesliga in Deutschland gab es 2009 auch mit der SK Husek Wien einen weiteren Titel zu feiern. Mit ShSM 64 Moskau gab es 2010 und 2011 für den heutigen Carlsen Bezwinger den Meistertitel in Russland. Auch alleine kann Fabiano Caruana gewinnen. 2012 gewann er die 40. Jubiläumsausgabe der Dortmunder Schachtage. Doch zurück zum Gashimov Memorial. ChessBase hat gewohnt zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk alle relevanten Fakten der 4. Runde zusammengestellt.

Derweil gibt es seit kurzen ein neues Buch über den amtierenden Schachweltmeister Magnus Carlsen von Dagobert Kolmeyer auf dem Markt. Amazon hat es im Angebot. Auch auf ebay ist es mir schon über den Weg gelaufen. Hier am Bodensee in Friedrichshafen führt die größte Buchhandlung vor Ort keine Schachbücher. Schade. Komme mir bitte keiner mit Klagen über das ach so böse Internet. Von Schachjournalist und Buchautor Raymund Stolze stammen folgende Worte:

,,Zu meinem Verleger Manfred Olms habe ich einmal gesagt, dass er eigentlich verrückt ist, Schachbüchern den Weg ins Leben zu ermöglichen – reich werden kann man mit den heutigen Auflagen wahrlich nicht.“

Ich mag Schachbücher ja sehr.  Dabei scheint der Markt an Büchern über den amtierenden norwegischen Schachweltmeister zu boomen. Siehe auch den Beitrag von Frank Rieger auf Schachwelt über das Buch von Vassilios Kotronias mit dem Titel Carlsen´s Assault on the Throne. Der beim Gashimov Memorial bis zum gestrigen Tag mit 2,5 aus 3 gut gestartete Schachmozart ist IN. Gar keine Frage. Ein paar Bücher verträgt der Markt schon noch. Dagobert Kohlmeyer stellt sein neues Schachbuch über Magnus Carlsen in Kürze persönlich vor.

                                

Der 1946 in Jena geborene Dagobert Kohlmeyer ist ein fleißiger Autor. Er studierte Germanistik und Slawistik in der DDR und übersetzte über 40 Schachbücher vom russischen ins deutsche. Darunter solche Hochkaräter wie die Arbeiten von Weltmeister Wassili Smyslow, Anatoli Karpow und Garri Kasparow oder Vizeweltmeister Viktor Kortschnoi, Alexei Suetin, Artur Jussupow etc. Zahlreiche Werke hat er selbst auch geschrieben. Seine Beschreibungen über das Rematch von Bobby Fischer gegen Boris Spasskij 1992 habe ich einst in einem Antiquariat erstanden.

Doch  jetzt ist Carlsen Zeit.

Im Rahmen eines Lasker-Treff der Emanuel Lasker Gesellschaft gibt es am Dienstag, den 29. April 2014 um 18.30 Uhr im Café Sibylle Karl-Marx-Allee 72 in 10243 Berlin-Friedrichshain (U-Bhf. Strausberger Platz) ein Gespräch mit Paul Werner Wagner und dem Schachbuchautor Dagobert Kohlmeyer. Schachpublizist Kohlmeyer wird das Buch Magnus Carlsen … kam, zog und siegte präsentieren und ein wenig über seine zahlreichen Begegnungen mit den Schachgrößen dieser Welt plaudern.

Derweil powert erfreulicherweise das Schachblog von Zeit Online. Die Themenauswahl von Johannes Fischer und Ilja Schneider gefällt mir ausgesprochen gut. Heute gibt es wieder frischen Content vom ehemaligen Schachzooblogger Ilja Schneider. Er hat sich heute die Entmündigung des Schachzuschauers vorgenommen.

Da wir vorhin bei Schachbüchern waren. Johannes Fischer hat ja auch einen eigenen Blog Schöner Schein. Dort hatte er kürzlich einen dieser schönen Texte verfasst, die er mit folgenden Worten einleitete.

,,Früher entdeckte man vergriffene Bücher im Antiquariat, heute sucht man sie im Internet. Man bekommt die Bücher leichter, aber macht weniger Entdeckungen. So weiß ich nicht, ob ich im Internet je über Chess to Enjoy von Andy Soltis gestolpert wäre. Entdeckt habe ich dieses hübsche Buch während einer USA-Reise in einem kleinen Antiquariat in der Nähe von Lexington, der Hauptstadt von Kentucky.“

Morgen gibt es dann auch noch eine ganz schöne Neuigkeit vom “Presseattaché vom Team Anand”, dem Kultblogger Eric van Reem.

Bleiben Sie mir gewogen und einen schönen Abend noch. Es spielt ja heute die Mannschaft von Magnus Carlsen, jenes königliche Real Madrid. Der Norweger wird also einen etwaigen Sieg der Madrilenen anders empfinden wie der einstige Dynamo Dresden Spieler und jetzige Bayern Sportchef Matthias Sammer. Schaun mer mal.

Wer kein Fußball mag, schaut sich vielleicht jenes geschmeidige Interview mit Magnus Carlsen und dem amerikanischen Moderator Charlie Rose an. Gut investierte 26 Minuten. Bisher gab es für das Video auf YouTube 152.759 Abrufe. Der smarte Journalist Rose interviewte bereits Warren Buffett, Larry Ellison, Quentin Tarantino sowie Barack und Michelle Obama.

Buchschwemme

[Reblog vom 8. Oktober 2012]

Ich mag Bücher. Sogar sehr. Mein Vater hatte eine gut sortierte Bibliothek. Sehr schöne Schachbücher. Biografien von Weltmeistern wie Aljechin, Lasker oder Capablanca. Selbstverständlich die Reykjavik Bibel von Gligoric über den Schachkampf des Jahrhunderts zwischen Bobby Fischer und Boris Spasskij. Mit allen Details die ich heute bei Rückblicken auf dieses Match so oft vermisse. Aber auch Erzählungen über die Schachcafeszene in Wien reihten sich in die Buchsammlung meines Vaters. Die Atmosphäre in der Hochzeit des Schachspiels im öffentlichen Raum in Österreich konnte ich dabei förmlich schnuppern. Die entspannten Plaudereien über Zigarren, bärtige Männer, Mäzene, Kiebitze und Schachstellungen mochte ich sehr. Keiner störte mit aufgeklappten Laptop. Hochinteressante Werke über die verschiedenen Eröffnungsvarianten befanden sich ebenfalls hinter Glas in der kleinen privaten Bibliothek. Diese halfen mir oft bei meinen internationalen Fernschachpartien. Auch Bücher fernab des königlichen Spiels von Goethe, Balzac oder Stendhal waren dabei.

Geist und Körper sollen ja eine Einheit bilden. Fußballspiel hatte es mir auch angetan. Erfolgreicher und medaillenträchtiger war meine Schachzeit bei Motor Gohlis Nord in den Siebzigern.. . Ich kaufte mir in der Jugend auch das eine oder andere Fußballbuch, Werke über die olympischen Spiele im Winter und Sommer. Dazu die tägliche Lektüre einer Sportzeitung. Meine Geburtstagswünsche umfassten auch Sportbücher. Zeitweise konnte ich die Weltrekorde in der Leichtathletik der Männer und Frauen aus dem Bauch heraus aufsagen. Bei Wetten dass …? hätte ich alles abgeräumt. Die Verbindung zum Buch habe ich nie verloren. Trotz Internet gibt es bei mir eine ausreichende offline-Lesezeit. Wenngleich es mittlerweile eine Buchschwemme gibt, die selektive Auswahl notwendiger denn je macht. Maria Höfl-Riesch hat ebenfalls ein Buch herausgegeben. Florian Kinast nahm sich in Die Welt der Sache bereits im Einleitungstext seines Artikels kritisch an:

,,Auf dem Buchmarkt erscheinen in diesen Tagen haufenweise spannende Autobiografien. Von Edmund Stoiber (70) etwa, von Neil Young (66), von Salman Rushdie (65). Menschen, die etwas zu erzählen haben aus einem bewegten und langen Leben. Nun veröffentlicht auch Maria Höfl-Riesch eine Autobiografie. Sie ist 27 und meint, etwas erzählen zu müssen.”

Auch der Nachfolger von Michael Ballack in Sachen Träger der Kapitänsbinde, Buchautor Lahm, war vor gut einem Jahr der Meinung sein bisheriges Leben zwischen zwei Buchdeckeln zu präsentieren.

Ich werde das Schachbrett aufbauen und eine Partie Schach spielen.

Live Schach-WM 2013: 8. Partie Magnus Carlsen – Vishy Anand

Garri Kasparow lag einst gegen Anatoli Karpow mit 0:4 zurück. Bobby Fischer sah sich gegen Boris Spasskij mit einem 0:2 Rückstand konfrontiert. Am Ende mussten Karpow und Spasskij den Titel abgeben. Der Vorsprung schmolz wie ein Stück Butter in der Sonne auf der Terrasse. Davon Parallelen zum jetzigen Kampf in Chennai abzuleiten wäre nicht fair. Es waren nicht nur andere Zeiten, sondern vor allen herrschte ein anderes Reglement. Heutige WM-Kämpfe um den Schachweltmeistertitel sind auf die kurze Distanz von 12 Partien ausgelegt. Die 8. Partie zwischen dem 22-Jährigen Magnus Carlsen und dem 43-Jährigen Vishy Anand steht heute in Chennai auf dem Programm. Dem Herausforderer fehlen noch 2 Punkte zum erstmaligen Weltmeistertitel. Champion Vishy Anand steht mit dem Rücken zur Wand. Geht da noch etwas?

Live ist Live. Ab 10.30 Uhr lohnt sich ein hineinschauen in die Live-Berichterstattung.

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Boris Spasskij, Bobby Fischer, Vishy Anand, Magnus Carlsen, Willi Lemke…

Boris Spasskij, Bobby Fischer, Vishy Anand, Magnus Carlsen, Willi Lemke… sind nur einige Personen die in der neuesten Ausgabe vom Schach-Ticker von mir im gewohnten Plauderton behandelt werden.Traveler Digital CameraBoris Spasskij war im August nach langer Bahnfahrt in Dresden zum Legenden-Treff angereist. Raymund Stolze ist ihm persönlich begegnet. Willi Lemke, einstiger Kontrahent von Uli Hoeneß in der Fußballbundesliga, ist im September im Schach involviert. Bobby Fischer grummelt aus dem Himmel ob der schnellen Remis im Schach-Weltcup in Tromsö. Derweil wirft der WM-Kampf um die Schachkrone seine Schatten voraus. Die Personalien Anand und Carlsen werden daher ebenfalls behandelt. Also schaut´s gerne rein.